Verlagsvertretung
Tell Schwandt & Gabriele Schmiga, 14089 Berlin, Lerchenstr. 14a, Tel
030-832 4051..bestellbuch@t-online.de
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Frühjahrsreise
2021
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Verlagsvorschau
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Besondere Empfehlung
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60 junge Männer
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Queer Western
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Bestseller
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Neuerscheinungen:
Einer
der besten Autoren meiner Generation (John Irving):
Edmund White
Meine Leben
620 S., geb., € 28,00
978-3-86300-301-2
Edmund White verblüfft seine
Leserschaft immer wieder mit neuen Möglichkeiten des autobiografischen
Schreibens. In "Meine Leben" blickt der amerikanische Schriftsteller zurück
auf die tragenden Säulen eines langen Lebens: "Meine Therapeuten",
"Mein Vater", "Meine Stricher", "Meine Frauen" – in zehn Kapiteln findet
er originelle und beileibe nicht immer schmeichelhafte Zugänge zu
seiner Vergangenheit und erzählt weit mehr als nur die eigene Lebensgeschichte.
Sein Vater ist ein gewiefter
Geschäftsmann im Mittleren Westen, für den schon das Tragen einer
Armbanduhr als unmännlich gilt; seine Mutter eine extravagante Kinderpsychologin,
die ihren Sohn zum Test-Patient macht und nach der Scheidung in die intimsten
Details ihrer glücklosen Affären einweiht. Zwischen diesen ungleichen
Polen wird der kleine Edmund hin- und hergeschubst – ein bebrillter, tuntiger
Klugscheißer, der sein erstes selbstverdientes Geld für Stricher
ausgibt.
"Meine Leben" führt die Leser
tief in die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts, seziert auf dem Hintergrund
biografischer Erfahrungen immer auch geschichtliche, philosophische und
politische Aspekte der Wirklichkeit. Dabei kommt White der speziellen amerikanischen
Lebensintensität so nah wie nie zuvor – und den Schutzmechanismen,
die diese Intensität manchmal erfordert. Ein gegen sich selbst und
andere schonungsloses, pralles und kluges Buch.
"Das ist Whites bestes Buch … eine erstaunliche und wundervoll geschriebene
Autobiografie, die einen großen Geist und eine großzügige,
außergewöhnliche Persönlichkeit zum Ausdruck bringt." (The
Independent)
"White beschäftigt sich hier, wie in vielen seiner Romane, mit
dem Verrat: ob es möglich ist, sich selbst zu verraten, und ob es
möglich ist, andere Menschen nicht zu verraten; und wie, wenn
überhaupt, diese Dinge zusammenhängen. (The London Review of
Books)
Weitere E.White-Bücher: Selbstbildnis
eines Jünglings, City
Boy, Und das schöne
Zimmer ist leer,
Jack
Holmes und sein Freund, Hotel de Dream,
Der
Flaneur und Die Gaben der
Schönheit
Eine
unkonventionelle Liebe im 17. Jahrhundert
Christine Wunnicke
Die Kunst der Bestimmung
282 S., br., € 22,00
978-3-86300-309-8
Der schwedische Professor Simon
Chrysander ist berühmt für seine Fähigkeit, Dinge zu ordnen
und zu bestimmen. Davon hat auch die britische Royal Society Wind bekommen.
Im Jahr 1678 bestellt sie den Skandinavier nach London, um ihre naturkundliche
Sammlung zu sortieren. Chrysander folgt dem Ruf. Doch je mehr Struktur
er in das obskure Durcheinander aus konservierten Kuriositäten bringt,
desto mehr stürzt sein eigenes Dasein ins Chaos. Dafür sorgt
eine Begegnung mit dem jungen Lord Fearnall, der haltlos durch die Paläste
und Lasterhöhlen des barocken Londons treibt und dessen irrlichternde
Persönlichkeit sich allen Ordnungsrastern entzieht. Als Chrysander
erkennt, dass Fearnalls Unberechenbarkeit seine Existenz gefährdet,
ist es zu spät. Längst hat sich der junge Lord in den Kopf gesetzt,
von dem kauzigen Professor »bestimmt« zu werden. Ein Kräftemessen
zwischen Abwehr und Zuneigung, Ratio und Ungewissheit, Leben und Tod beginnt.
"Die Kunst der Bestimmung" ist
nicht nur ein erzählerisches Meisterstück, randvoll mit skurrilen
Charakteren, historischen Anekdoten und brillierendem Sprachwitz – der
Roman ist auch mehr denn je auf der Höhe der Zeit. Von der Leichtigkeit,
mit der er Gender-Normen hintertreibt, Queerness im Subtext miterzählt
und Beziehungskonventionen auf den Kopf stellt, können heutige Diversity-Experten
viel lernen.
Christine Wunnicke
Missouri
112 S., br., € 16,00
978-3-86300-308-1
Deutsche Leser wissen seit Karl
May, was für erotische Stimmungen nächtliche Ritte zu zweit hervorbringen
können und wie innig Winnetou und sein weißer Bruder sich in
die Arme schließen. An diesen deutschen Blick auf den Wilden Westen
knüpft Christine Wunnicke mit ihrer Erzählung „Missouri“ an.
Mitte
des 19. Jahrhunderts, irgendwo im Wilden Westen: Nach einem Skandal muss
der Dichter Douglas Fortescue England fluchtartig verlassen, doch die Ankunft
in der Neuen Welt verläuft anders als erwartet: Seine Postkutsche
wird überfallen, und Fortescue wird von einer Räuberbande verschleppt.
Wie der überfeinerte Dichter
und sein wortkarger Entführer Joshua Jenkyns sich bei fettigem Grillfleisch,
Läusesuchen und Kugelngießen millimeterweise näher kommen,
wie sie schließlich Berührungen lernen, von denen sie bis dahin
nicht die geringste Ahnung hatten, entfaltet Christine Wunnicke zu einer
im wörtlichen Sinne wild-romantischen Liebesgeschichte.
„Mit knappen Sätzen und lakonischem Humor entwirft die Schriftstellerin
hier einen Queeren Westen, der keinen Platz für Illusionen und strahlende
Revolverhelden lässt. Kino-Western wie Jim Jarmuschs Dead Man oder
John Macleans Slow West kommen einem in den Sinn, wenn Wunnicke die amerikanische
Landschaft beschreibt, als wäre sie dem Chloroform-Rausch dekadenter
Briten entsprungen, oder die Gewalt als rundum absurdes Spiel demontiert.“
(QUEER.DE)
Richard Kranzin
NUDES
176 S., 104 Fotos., geb., € 59,00
978-3-95985-622-5
Die analogen Aufnahmen des Fotografen
Richard Kranzin sind technisch und kompositorisch perfekt und konzentrieren
sich in ihrer makellosen Schönheit und Schlichtheit allein auf ihren
Inhalt: schöne und junge Männer, die einfach nur sie selbst sind.
In dieser Reduktion – die alles andere als kalt ist, sondern den porträtierten
Menschen allen Raum gibt – liegt ein Zauber, ein Träumen von ewiger
Schönheit, das für Fotograf, Modell und Betrachter gleichermaßen
gilt. Das Berliner Wunderkind Richard Kranzin
hat von 2018 bis 2020 über 60 junge Männer im geschützten
Raum der eigenen vier Wände abgelichtet und eine Auswahl von 104 Fotos
für die Veröffentlichung in dem Bildband "Nudes" freigegeben.
"Meine Kunst geht der Verletzlichkeit von Maskulinität auf
den Grund. Die jungen Männer dieser digital sozialisierten Generation
werden von mir so pur wie möglich erzählt. Das analoge Schwarz-Weiß-Bild
verleiht ihrer Körperlichkeit neue Haptik und steht im Kontrast zu
den überladenen digitalen Bilderwelten der Gegenwart. Meine Modelle
werden von ihrer kommerzialisierten Selbstdarstellung in den sozialen Medien,
ihrer digitalen Identität, entkoppelt. Ich möchte buchstäblich
alle Fassaden aufbrechen. Diese Fotoreihe lässt von einer sündenfreien
Männlichkeit, von Wahrhaftigkeit und realer Sinnlichkeit träumen."
(Richard Kranzin)
Wurzeln – Bande – Flügel
Familie als Ort der Sozialisation,
Kontrolle und Emanzipation
220 S., geb., € 22,00
978-3-86300-313-5
Queere Aktivist*innen haben jahrzehntelang
intensiv über und für die Aneignung und Neudefinition des Konzepts
der Familie gestritten. Die queere »Normalität« steht
inzwischen für lange gewachsene eigene Wohn- und Lebensformen, Wahlverwandtschaften
sowie vielfältige Regenbogenfamilien und Beziehungsmodelle. Damit
ist die queere Emanzipationsgeschichte aber nicht auserzählt, sondern
sie steht vor neuen Fragen und Herausforderungen: Ist
die Regenbogenfamilie zunehmend eine heteronormativ geformte Vorstellung
»richtiger« queerer Familien? Wo bleibt die Erinnerung an die
Leistungen der Aktivist*innen, die in der Aids-Krise alles taten, um den
Erkrankten zur Seite zu stehen? Was ist mit trans* Eltern und ihrem Recht
auf eine gute Gesundheitsversorgung? Wie organisieren Menschen Sorgearbeit,
die in nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken leben? Vor welchen Herausforderungen
stehen junge LSBTIQ* heute? Und ist die Erzählung von der Community
als großer Familie real oder muss sie ein Wunschtraum bleiben?Mit
diesen Fragen beschäftigen sich die neun Beiträge dieses Sammelbands
Invertito. Jahrbuch für die Geschichte der
Homosexualitäten
Homosexuelle im deutschen Südwesten
186 S., geb., € 19,00
978-3-86300-312-8
Viele Spuren der Geschichte gleichgeschlechtlich
liebender Menschen in Deutschland führen in den deutschen Südwesten,
das heutige Baden-Württemberg. Auch
hier fanden sich in den repressiven 1950er Jahren Männer zusammen,
um den Kampf um ihre Bürgerrechte wieder aufzunehmen, während
die Unterdrückung so stark war, dass man wegen Homosexualität
sogar der Universität verwiesen wurde.Vier
Beiträge zu Verfolgung und Gegenwehr bilden den Themenschwerpunkt
dieses Jahrbuchs.
SCHON
LIEFERBAR: Herausgegeben von Chana Schütz
bei Edition Salzgeber
KRIEGSFOTOGRAF ROBERT CAPA´S
SENSATIONELLE BERLINER
BILDER VOM SOMMER NACH DER BEFREIUNG
VOM FASCHISMUS:
Robert Capa
Berlin Sommer/Summer 1945
160 S., 24x30 cm, br.,
€ 25,00
978-3-95985-619-5
Robert Capa (1913-1954) ist einer
der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder von Europas
Kriegsschauplätzen haben sich in unser Gedächtnis eingeprägt.
Weitgehend unbekannt blieben jedoch die Fotos, die Capa im Sommer 1945
in Berlin aufnahm. Hier hatte die Karriere des ungarisch-jüdischen
Flüchtlings 1931 ihren Anfang genommen. Nach der Befreiung Europas
vom Nationalsozialismus kehrte er in US-amerikanischer Uniform nach Berlin
zurück - eine Erfahrung, die eine Wende in Capas Karriere wie in seinem
Leben bedeutete. Er dokumentierte seine Sicht auf die zerstörte Stadt
und ihre Menschen, auf alliierte Soldaten, Berlinerinnen und Berliner.
Für das amerikanische Magazin „Life" fotografierte er den Schwarzmarkt
vor dem Brandenburger Tor und den ersten jüdischen Neujahrsgottesdienst
in der befreiten Stadt. Der Band enthält neben einer Auswahl von ca.
50 Fotografien aus dem Bestand des Robert Capa Archive im International
Center of Photography in New York auch Essays, die Capas Aufenthalt im
Nachkriegsberlin beleuchten. Berichte zu Capas Bildern Berlin Sommer 1945:
BerlinerZeitung,
DER
SPIEGEL, DeutscheWelle
Eröffnung
der Ausstellung im Centrum Judaicum NEUE SYNAGOGE BERLIN - CENTRUM JUDAICUM:
Robert Capa - Berlin Sommer 1945
bereits angekündigt:........................................................................................zurück
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Khaled Alesmael
Selamlik
280 S., geb., € 24,00
978-3-86300-302-9
Furat ist als eines von sechs Geschwistern
in einer gutbürgerlichen Familie in Syrien aufgewachsen. Den Tod von
Diktator Hafiz al-Assad erlebt er 2010 im Studentenwohnheim von Damaskus
gemeinsam mit der ersten großen Liebe seines Lebens. Hartnäckig
erkundet er die »heimliche Revolution«, das
verborgene Leben homosexueller Männer in Damaskus, ihre Parks, Saunen
und Pornokinos. Der Terror des Bürgerkriegs
trifft die Schwulen gleich doppelt: Islamistische Rebellen machen gezielt
Jagd auf »die Leute von Lot«, stürzen sie von Hochhäusern
in den Tod. Als das Haus der Familie in die Schusslinie der Kampftruppen
gerät, macht sich Furat auf den Weg nach Norden. Auf
der Flucht und im schwedischen Asylantenheim begegnen ihm seine arabischen
Landsleute weiterhin mit unverhüllter
Homophobie. In seinem Zimmer mit Blick
auf den Friedhof von Åseda beginnt Furat, die Geschichte seines Lebens
aufzuschreiben. Khaled Alesmael wurde als Sohn eines syrischen Vaters
und einer türkischen Mutter in Deir ez-Zor, Syrien, geboren. Er studierte
an der Universität Damaskus englische Literatur und arbeitete als
Journalist in verschiedenen Großstädten Europas und des Nahen
Ostens; für die taz in Berlin schrieb
er über syrische Flüchtlinge in Deutschland. Seine
journalistische Arbeit wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.
2014 beantragte er Asyl in Schweden und lebt dort heute als schwedischer
Staatsbürger. Sein Debütroman Selamlik wurde 2018 in Schweden
erstveröffentlicht; seine Erzählung En tygväska med damaskustryck
(Damaskus in einem Stoffbeutel) gewann den Hörbuchpreis des schwedischen
Rundfunks 2020
Gruenholtz Uncensored
My Year Behind the Scenes with
Michael Lucas and His Models
176 S., geb., € 59,00
978-3-95985-600-3
Mit diesem einzigartigen Bildband
erotischer Schwarzweiß-Fotografien ist dem New Yorker Fotokünstler
Gruenholtz etwas Außergewöhnliches gelungen. Im Stil eines klassischen
Dokumentarfotografen fängt er die faszinierende Welt der schwulen
Erotikbranche ein. Seine gleichermaßen eindringlichen wie sinnlichen
Fotografien fügen sich zu einem Langzeitporträt von Michael Lucas
und seinen Models. Die Fotos entstanden über den Zeitraum eines Jahres
hinter den Kulissen bei Dreharbeiten und Fotoshootings in New York, Fire
Island, Puerto Vallarta und Barcelona. (Vorwort und Bildunterschriften
in englischer Sprache)
Mario Cruz
Der Prinz
100 S., geb., € 18,00
978-3-86300-294-7
Ein Sommer in Santiago de Chile,
Anfang der Siebzigerjahre: Jaime lässt sich treiben, verbringt die
Tage am Fluss und die Nächte mit dem »Zigeuner«, der ein
Motorrad besitzt und das Bier in Strömen fließen lässt.
Jaime merkt, dass Männer und Frauen ihn sexy
finden, und weiß selbst nicht
so recht, was er will. Als der Zigeuner eines Nachts in einer Kneipe mit
einem anderen Mann tanzt, wird er wütend: Das ist ihm zu schwul. Betrunken,
wie er ist, sticht er ihn nieder. Die Männerwelt
des Gefängnisses zwingt Jaime
dazu, sich mit seiner Sexualität
auseinanderzusetzen. Er landet in einer
Vier-Mann-Zelle, in der der ältere Roberto den Neuling unter seine
Fittiche nimmt. Doch Robertos Schutz hat seinen Preis: Des Nachts benutzt
er Jaime, den alle den »Prinzen« nennen,
ohne groß zu fragen, als
Sexualobjekt. Und allmählich entsteht
aus diesen Vergewaltigungen echte Zuneigung.
Jaime baut sich im Gefängnis eine eigene Existenz auf, und als Roberto
bei einer Messerstecherei stirbt, nimmt er dessen Platz ein. Der Prinz
ist eine Studie über jugendlichen
Narzissmus, Einsamkeit und Schutzlosigkeit.
Mario Cruz gelingt es, die Doppelbödigkeit der Situation einzufangen:
so unmoralisch wie naiv, zart und fatalistisch zugleich. Das
Buch wurde in Chile mit Starbesetzung verfilmt.
Im Herbst 2020 wird der Film auch
in Deutschland gezeigt.
ROYALs:
Ralf König
Roy & Al machen Männchen
64 S., br., € 15,00
978-3-86300-300-5
Nach dem Tod seines Frauchens
ist Al´s Welt ein einziger Albtraum: Aus dem beschaulichen Fulda
verschlägt es ihn ins schmutzige Berlin, statt kulinarischen Köstlichkeiten
bekommt er billiges Dosenfutter. Zu allem Überfluss ist sein neues
Herrchen auchnoch schwul, und dessen Lover besitzt ebenfalls einen Hund,
eine fette, ungebildete Promenadenmischung namens Roy. Roy und Al sind
wie Salpetersäure und Glytzerin – zusammen eine höchst explosive
Verbindung. Während sich die beiden
Herrchen im Wald sexuell vergnügen, frisst Roy einen toten Vogel und
bekommt Durchfall im Auto; Al träumt derweil von standesgemäßer
Fortpflanzung in stilvoller Umgebung. Von
Depressionen verfolgt will er seinem Leben schließlich ein Ende bereiten,
als ihm ein Straßenköter erzählt, in Berlin lebten auch
Schwaben, saubere, anständige Schwaben.
Al ist nicht mehr zu halten und begibt sich auf eine Odyssee durch den
Moloch Berlin, auf der Suche nach einem besseren Leben. Doch auch dort
erwartet ihn eine böse Überraschung. 2004 erblickten Roy &
Al das Licht der Welt. Unter all seinen
Knollennasen hat Ralf König diese beiden verrückten Köter
besonders ins Herz geschlossen, deshalb wurde es höchste Zeit, einen
zweiten Band mit neuen Abenteuern folgen zu lassen. Auch
diese neuen Geschichten sind Hundehaltern und Hundehassern gleichermaßen
zu empfehlen, denn eins ist sonnenklar: Wer
Al zum Freund hat, braucht keine Feinde mehr.
Ralf König wurde 1960
in Westfalen geboren. Nach einer Tischlerlehre wechselte er 1981 an die
Staatliche Kunstakademie Düsseldorf und studierte Freie Kunst;
1984 wurde schließlich sein Markenzeichen, die Knollennase, geboren.
Seit Ende der 1980er Jahre nahm seine internationale Karriere einen rasanten
Verlauf: Seine Bücher wurden in viele andere Sprachen übersetzt,
im Puppentheater aufgeführt, verfilmt und gar als Musical auf der
Bühne gesungen. Einige seiner wichtigsten Alben erschienen im Männerschwarm
Verlag.
Ralf König
Der junge König
644 S., geb., € 50,00 statt bisher 89,00 €
978-3-86300-305-0
Durch die Verfilmung der Graphic
Novel Der bewegte Mann (1994) wurde Ralf König zum erfolgreichsten
deutschen Comiczeichner. Obwohl er die Welt mit den Augen des schwulen
Mannes sieht, fanden seine Knollennasen ein begeistertes Publikum jederlei
sexueller Orientierung. Ralf König
hat längst den Status eines modernen Klassikers erreicht. Begonnen
hatte der Werdegang des jungen König mit seiner Liebe zu Robert Crumb
und Veröffentlichungen in Comic-Zeitschriften mit winzigen Auflagen.
Im Rückblick auf diese frühen Arbeiten kann man mitverfolgen,
wie der Zeichner seinen Stil findet, und man spürt auf jedem Blatt
den Spaß am Fabulieren. Diese ersten Jahre vor dem großen Durchbruch
dokumentiert die Edition Der junge König (2014 – 2016). 2020
feiert König zugleich den 60. Geburtstag und sein vierzigjähriges
Zeichnerjubiläum; aus diesem Grund bieten wir Der junge König
als Sonderausgabe zum deutlich reduzierten Preis.
Kanada
- Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2020:
Joshua Whitehead
Jonny Appleseed
Roman
256 S., br., € 18,00
978-3-86300-293-0
Two-Spirit*,
queer und »NDN Glitzerfee« – das ist Jonny Appleseed. Der Angehörige
des Volkes der Oji- Cree hat das Reservat verlassen und schlägt sich
in Winnipeg als Sexarbeiter durch. Viele seiner weißen Kunden sind
vom Indianer-Mythos fasziniert und glauben, er könne wie ein Naturgeist
seine Gestalt wechseln. Jonny liebt die Freiheit, die ihm die Großstadt
bietet, und bleibt doch ganz und gar verwurzelt in den Traditionen seines
Volkes und seiner Familie. Als er vom Tod seines Stiefvaters erfährt,
bleibt ihm eine Woche, bis er zu dessen Beerdigung ins Reservat zurückkehren
muss. Während er mit Online-Sex das Geld für die Reise verdient,
führen ihn seine Gedanken, Träume und Erinnerungen immer wieder
zurück in die Vergangenheit: zu seinem Erwachsenwerden im Reservat,
seiner großen Liebe Tias und zu seiner geliebten Mutter und Großmutter,
deren Weisheiten ihm stets Halt im Leben geben. Joshua
Whiteheads Debütroman ist ein bahnbrechendes Buch, das in einer mitreißenden
Sprache und berührenden Traumbildern vom Leben eines indigenen, queeren
Two-Spirit zwischen Akzeptanz und Ablehnung, zwischen Rebellion und Tradition
erzählt. Joshua Whitehead,
kanadischer Oji-Cree aus Manitoba, forscht als Doktorand über indigene
Literatur an der Universität von Calgari. Sein Gedichtband Full-Metal
Indigiqueer (2017) fand bei der Kritik große Beachtung. Jonny Appleseed
(2018) ist sein erster Roman, für den er bereits mehrere Auszeichnungen
erhielt, u. a. den Lambda Literary Award als bester Roman des Jahres.
*)Two-Spirit (wörtlich: „Zweigeist“)
ist ein aus der Sprache der Anishinabe (in Kanada als Ojibwe bezeichnet)
ins Englische übersetzter Neologismus zur Bezeichnung eines dritten
Geschlechtes. Ein solches gab und gibt es heute noch in den Geschlechtermodellen
fast aller Volksgruppen der indigenen Bevölkerung Nordamerikas. Die
Bezeichnung Two-Spirit implizierte an sich das Vorhandensein zweier Seelen
unterschiedlichen Geschlechtes bei ein und derselben Person.
Hochgelobt
von Washington Post, Financial Times und San Francisco Chronicle
— eine der wichtigsten neueren
Stimmen der US-amerikanischen Literatur —
Alexander Chee
Edinburgh
Roman
304 S., geb., € 22,00
978-3-86300-284-8
Phi ist zwölf Jahre alt, schüchtern
und singt im Knabenchor einer Kleinstadt in Maine. Als
es während eines Sommercamps zu sexuellen Übergriffen durch den
Chorleiter kommt, schweigt er aus Scham - selbst dann noch, als sein bester
Freund das nächste Opfer zu werden droht. Der Chorleiter wird schließlich
verhaftet, doch Phi kann sich sein Schweigen nicht verzeihen. Jahre
später, inzwischen Schwimmlehrer an einem Internat, wird er erneut
mit den schmerzhaften Erlebnissen seiner Vergangenheit konfrontiert. "Edinburgh"
erzählt ergreifend von der Suche nach Selbstbestimmung im Schatten
traumatischer Erfahrungen. Zugleich ist der Roman eine einfühlsame
Coming-of-Age-Geschichte, anspielungsreich, voller mythologischer Verweise
- verfasst in einer poetischen Sprache, die einen gleichsam hypnotischen
Sog entwickelt.
LINK: Backlist Albino + Männerschwarm
BRUNO BOOKS:
Kalender 2021 UVP
Young
Men of Germany 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-611-9
Here comes the 2021 safe-for-work
calendar of TeeJott's "Young Men of Germany"! The photo artist and specialist
for young male models has a special talent to spot gorgeous young men in
public places. He captures his models in a natural, respectful way and
is known for his high-quality photo calendars and photobooks. The twelve
beautiful photos in black and white are erotic, yet tasteful and alluring.
TeeJott has chosen to live, reside and mainly work in the City of Cologne,
in the west of Germany; here he finds most of his models on the streets
of Cologne - the true "Young Men of Germany".
Bel Ami Freshmen 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-604-1
They might be young, but they’re anything
but innocent! Here are Bel Ami’s most
charming young guys, captured on their
way to becoming stunning men. They like
each other a lot, and so will you. This
calendar features the hottest and freshest
new Bel Ami guys. |
Lucas Men on Fire Island 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-616-4
Lucas Entertainment gets media
attention worldwide, e.g. in The
Atlantic and Out magazine.
Here are twelve of their top models
photographed by Dylan Rosser on
Fire Island. With these models on its
beaches, it's no secret where the
"fire" in Fire Island comes from.
Definitely not safe for work
- and beautifully so! |
CockyBoys 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-609-6
Jake Jaxson & RJ Sebastian get the best
out of the sweet boys with their fresh,
unspoiled faces. CockyBoys is art-house
erotica with a happy twist and particularly
famous among women. They have built a
huge community of millennial women and
gay men. With a great presence on social
media, the CockyBoys performers are
directly in touch with their fans. |
Bruce Sargeant Paintings 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-613-3
Bruce Sargeant - a painter who idealized
and celebrated the beauty of the male form.
His subtly-toned oil paintings of young
men at sport and leisure are reminiscent
of classic figure painting, highlighting his
beaux arts training, yet their gentle
elegance continues to speak to
contemporary audiences. |
Lucas Men International 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-612-6
Definitely not safe for work - but
beautifully so! Michael Lucas gets
the planet’s hottest men to come
together and bare all.
The largest adult entertainment studio
on the East Coast of the United States.
Here are twelve of their top models,
laid bare in one stunning calendar. |
Bel Ami Online Boys 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-603-4
You will find the freshest Online Boys
faces from their Internet presence
BelAmiOnline.com, one of the hottest
sites on the net. This monthly calendar
features the brand’s most successful
boys and promising newcomers.
Every fan favorite is featured
with an exclusive photo. |
Summer Boys by CockyBoys 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-610-2
“Summer Boys” is the new photo project
by CockyBoys’ masterminds RJ Sebastian
and Jake Jaxson. Not only the season or
the weather makes a summer boy; it’s also
a state of mind. The photographs in this
calendar have many different layers: joy
and melancholy; strength and vulnerability;
love and lust; longing and freedom. |
The Men of Falcon 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-605-8
This year will get even hotter with
beautiful and sexy Falcon men. Twelve
dream men baring it all, brought to you
by the legendary Falcon Studios.
Founded in 1971 by Chuck Holmes,
the company is one of the most
recognizable brand names in gay adult
entertainment. This calendar features
iconic models of the studio. |
The Men of Hot House 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-607-2
We promise you: There will be no
shortage of horny hunks in the coming
year with this incredible calendar,
featuring the gorgeous guys of Hot
House. Hot House is the international
gay film brand for manly men. Brace
yourself for twelve amazing dream men. |
The Men of Naked Sword 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-606-5
When you think it doesn’t get any hotter,
NakedSword comes along and teaches
you better: Make 2021 your hottest,
horniest year ever with stunning hunks
from NakedSword Originals!
The studio is one of today’s most
popular, award-winning brands in adult
entertainment. Whether you’re into hunks,
twinks, or both, you’ll have no shortage
of men to get your juices flowing with
this stunning calendar. Brace yourself
for a sexy year with twelve horny hunks. |
The Men of Raging Stallion 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-608-9
Raging Stallion is a major gay film studio
and one of the world's largest producers
of gay entertainment films.
With decades of expertise, they know
their business very well -- and they've
amassed an incredible stable of stallions!
This calendar has the most masculine
men from Raging Stallion: a real hunky
stud for every month of the year.
All your favorites in one calendar!
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Uncensored 2021
14 Blatt 42 x 30 cm, € 19,99
978-3-95985-614-0
Acclaimed artist Gruenholtz has
accomplished something very rare
in male erotica. In the style of a
classic fine-art photo documentarist,
he captures the fascinating world of
gay adult entertainment with
virtuosity and sensitivity. His
beautiful “behind-the-scenes”
photographs, simultaneously frank
and lyrical, constitute a compelling
long-form portrait of Michael Lucas
and his models over the course
of an unprecedented year-long
creative journey. |
BRUNO
BOOKS:
Nick Holzner
Volle Ladung
184 S., br., € 12,99
Der 35-jährige Christoph liebt
seinen Job: Mit seinem Truckfährt er das ganze Jahr über quer
durch Europa. Die langen Fahrtzeiten im Cockpit seines Riesen-Brummers
verkürzt er sich mit versauten Chats oder er macht schon mal das nächste
Date klar. Egal ob mit dem devoten Trucker auf dem Rastplatz oderdem heißen
Lagerarbeiterin derdunklen Fabrikhalle: Hier werden volle Ladungen ausgetauscht.
Max Wildrath
Gärtner-Meister
184 S., br., € 12,99
978-3-95985-408-5
Die beiden Gärtnermeister
Carsten und Thimo beginnen ein neues Jahr mit Sexurlaub auf Gran Canaria,
wo sie neben geilen Eisverkäufern und allerlei Strandbekanntschaften
auf einen sehr willigen jungen Spanier stoßen, der nicht nur ihr
Haus putzt. Zurück in ihrem Betrieb suchen sie für die unangenehmen
Arbeiten Handlanger, denen als Lohn Meisterkolben und ein Fickbock winken.
Es melden sich genügend Kerle, die was hinten drauf und hinten rein
brauchen – sie werden meisterhaft bedient. Und auch Ferienjobber Kevin
scheint sich nach einer harten Hand zu sehnen ...
Justin Philipps
Hart am Ball
184 S., br., € 12,99
978-3-95985-399-6
Seit der 19-jährige Milan
seinen alten Schulfreund Max zufällig in einem Einkaufscenter wiedergesehen
hat, treffen sich die beiden regelmäßig zu heißen Sex-Dates.
Doch die Affäre muss geheim bleiben, denn Max ist der gefeierte Torjäger
des 1. FC Steffenhagen. Als der umtriebige Milan schließlich als
Masseur bei dem Fußballclub anfängt, zieht sich Max immer mehr
zurück, während sich seine Mannschaftskameraden nur allzu gerne
Milans magischen Händen hingeben. Und schon bald geht es nicht mehr
nur auf dem Spielfeldhart zur Sache…
Robin Haasters
Lustlümmel im Luxus-Internat
184 S., br., € 12,99
978-3-95985-400-9
Finanziell herrscht bei Dustin
Ebbe, also wirft er sich kurzerhand in einen Blaumann und fängt als
Hausmeister eines elitären Internats an. Hier bereiten sich die Söhne
schwerreicher Familien auf eine Karriere als Manager, Broker oder Berater
vor. Doch neben den Aktienkursen schießen bei den Luxusbengeln auch
ganz andere Dinge in die Höhe, als Dustin in ihr Leben tritt. Das
kann auch ihre arrogante Attitüde nicht lange verbergen, und so öffnen
sie dem heißen Hausmeister schon bald nicht nur ihre Geldbörsen.
Wildrath, Max
Der Möbelpacker
176 S., br., € 12,99
978-3-95985-406-1
LKW-Fahrer Roland tritt eine neue
Stelle an in einer fremden Stadt. Auf seinen
Touren für eine Umzugsfirma erlebt er immer wieder lustvolle Abenteuer.
Bald lernt er zwei Kollegen kennen, die schon lange befreundet sind und
sich über Abwechslung freuen; manchmal kommt auch Pizzabote Toni dazu.
Ob in schummrigen Biergärten, auf entlegenen Rastplätzen oder
halb ausgeräumten Wohnungen – das Quartett ist ausgesprochen erfinderisch.
Kaden, Fabian
Davids Sommer
168 S., br., € 12,99
978-3-95985-401-6
Als David zur Untermiete nach
Berlin zieht, kennt er das Nachtleben der Hauptstadt bereits als gelegentlicher
Sextourist. Durch seinen Vermieter Michael
und dessen Ex-Freund Mauro wird er nun tiefer in die Geheimnisse der Stadt
eingeweiht. Die Geschichte erzählt von Davids Entdeckungen: dem sommerlichen
Treiben am Kiefernsee, den langen Nächten im Kreuzberger Club – bis
zum großen Finale an Davids 23. Geburtstag mit Mauro und seinen Freunden.
Perridge, Jo / Morten, Cliff
Seilschaft
160 S., br., € 12,99
978-3-95985-391-0
Durch einen schweren Schneesturm wird die winterliche
Bergtour für Jason und Nico zu einem gefährlichen Abenteuer.
Als
Schutz vor nächtlicher Kälte ist Körperwärme hilfreich,
doch am nächsten Morgen herrscht betretenes Schweigen. Dann
liefern sich die beiden harten Kerle einen erbitterten Kampf darum, wer
das Sagen hat. Um Nähe zu erreichen, muss Widerstand gebrochen werden,
statt Partner sind sie abwechselnd Sieger und Verlierer. Ihre Freundschaft
scheint schon verloren, aber bis zuletzt ringen sie um eine gemeinsame
Basis.
Wildrath, Max
Moritz sahnt ab
184 S., br., € 12,99
978-3-95985-389-7
Der 25-jährige Student Moritz braucht wieder mal
Geld. Als Komparse spielt er im Theater eine Nacktrolle und kommt dabei
dem jungen, blonden Maskenbildner und dem muskulösen Hausmeister sehr
nahe. Sein WG-Kumpel Hannes, mit dem er es ebenfalls treibt, geht nach
Paris – und auch von dessen äußerst attraktivem Nachmieter Ralph
ist Moritz ganz hingerissen.
Doch Ralph jobbt nicht nur als
Model, er spielt auch in schwulen Pornofilmen mit. Soll Moritz ihm bei
einem Dreh zusehen?
Gieseke, Winston
Pornostars packen aus!
Die Sextipps der Profis
176 S., br., € 16,99
978-3-95985-374-3
Dieser reich illustrierte Ratgeber
ist eine Anleitung vom Aufriss bis zum Abspritzen – aus der
Sicht einiger der schärfsten Kerle im Pornogeschäft wie Rocco
Steele, Tim Kruger, Boomer Banks, Deviant Otter oder Adam Killian. Das
Expertenwissen auf diesen Seiten stammt aus erster Hand und hilft bei der
Entscheidung, was man tun oder besser lassen sollte, wenn man die Sache
in die Hand, den Mund oder sonst wohin nimmt, wie man mit übergroßen
Geräten umgeht, seine eigenen Sexvideos dreht und vieles mehr.
Die Pornostars, die in diesem Buch zu Wort kommen, sind
deine Wegweiser hin zu einem erfüllteren Sexleben.
Janus, Tilman
Kleinstadtlümmel packen aus
232 S., br., € 12,99
978-3-95985-376-7
Der 18-jährige Julian bereitet sich mit nur mäßigem
Erfolg aufs Abitur vor. Lieber träumt der süße Bengel von
wilden Sex-Abenteuern mit attraktiven Männern. In seiner überschaubaren
Heimatstadt traut sich aber kaum ein Junge, sich zu outen.
Erst ein Online-Netzwerk ermöglicht
Julian, heiße Erfahrungen mit Gleichaltrigen zu sammeln. Als
es gilt, den schönen, geheimnisvollen »Zigeunerbaron«
mit Geld zu unterstützen, verkaufen sich die Lümmel an die geilen,
ungeouteten Kleinstädter.
Neustädter, Axel
Das Daddy & Boy Buch
Mehr Spaß beim sexuellen Generationen-Clash
176 S., br., € 16,99
978-3-95985-300-2
Hinter der Abkürzung DILF ("Daddy I’d Like to Fuck")
verbirgt sich eine schwule Sex- und Liebeskultur, die online hoch im Kurs
steht, im wahren Leben aber oft unter den Teppich gekehrt wird. In seinem
neuen Ratgeber ergründet Axel Neustädter das Idealbild der Silver-,
Muscle- und Sugar-Daddys.
- Was macht die jeweiligen Typen aus?
- Wo findet man sie?
- Wie wird man selbst einer?
- Und wie ticken überhaupt die Daddy-Liebhaber?
Neustädter zeigt, dass das Selbstverständnis des
Daddys einer eigenen (Gegen-)Kultur folgt, die Idealbilder in der schwulen
Szene gleichzeitig bedient und infrage stellt. Wo Ageism aufhört,
fängt der Spaß der Daddys an. So ist
dieses Buch gleichzeitig ein Wegweiser durch eine Szene in der Szene und
eine Anleitung zur Überwindung von Vorurteilen. Und eine
Orientierungshilfe, wo man sich selbst im Kosmos der selbstbewussten Daddys
und Twinks, Wölfe und Otter, Chicken-Queens und Sons verorten kann.
ENGLISH EDITION:
Daddy & Boy
The Complete Guide to Intergenerational Love
176 pp., br., € 16,99
978-3-95985-337-8
Haasters, Robin
Gestochen scharf
200 S., br., € 12,99
978-3-95985-388-0
Den ganzen Tag heiße Jungs anschauen und dafür
auch noch bezahlt werden? Frederik hat genau das geschafft: Als
Erotikfotograf lichtet er die knackigsten Models ab und lässt sie
seine frivolen Fantasien ausleben. Doch in seinem privaten Liebesleben
herrscht seit einiger Zeit Flaute, und weil Einhandbetrieb keine Dauerlösung
ist, fragt sich Frederik mit jedem Tag mehr, ob es nicht an der Zeit ist,
selbst ins Rampenlicht zu treten.
Schiller, Dirk
Der Praktikant
192 S., br., € 12,99
978-3-95985-390-3
Gleich nach dem Abitur beginnt der 19-jährige Max
ein Praktikum beim Europäischen Parlament. Als
Sohn des verstorbenen Parlamentspräsidenten öffnen sich dem gut
aussehenden Bengel schnell viele Türen in Brüssel.
So verbringt er schon bald einen Großteil seiner Zeit in den Betten,
auf den Schreibtischen und hinter den Aktenschränken seiner vielen
neuen Bekannten. Dabei lernt er nicht nur eine
ganze Reihe neuer Sexstellungen, sondern hört auch so einige Gerüchte
über den perversen und korrupten Kommissionspräsidenten. Und
denen will Max um jeden Preis auf den Grund gehen.
Süden, Bastian
Heiße Tage in Wien
192 S., br., € 12,99
978-3-95985-375-0
Eigentlich wollte der 23-jährige Elias gar nicht
nach Wien. Ein europaweites Flug-Chaos sorgt aber dafür, dass der
junge Hamburger für ein paar Tage in der Stadt strandet. In den heißen
Sommertagen und -nächten an der Donau dauert
es nicht lange, bis der schüchterne Rucksacktourist auf waschechte
Wiener Stecher trifft, die nur darauf aus sind, seine stramme Kiste zu
knacken. Und er bekommt es mit einem mysteriösen Unbekannten
zu tun, der ihn von einem Sexabenteuer zum nächsten lockt.
Neustädter, Axel
Open Love
The Complete Guide to Open Relationships, Polyamory,
and More
176 S., br., € 16,99
978-3-95985-283-8
"Who do we love? Who can we love? And how many? With
“Open Love,” Axel Neustädter explores the possibilities and reveals
the secrets of non-monogamous gay love. Fuck buddies, platonic friendships,
spiritual partnerships: these are some of the possibilities beyond the
traditional monogamous couple. Above all, however,
it’s the open relationship that has always posed special challenges for
people willing to step outside the monogamy template. Neustädter
tackles all the important questions asked by anyone who’s yearned for a
relationship with that certain extra quality:
Philipps, Justin
Heiße Jungs in nassen Höschen
192 S., br., € 12,99
978-3-95985-377-4
Der 18-jährige Tim verbringt
seine Sommerferien im südfranzösischen Badeort Palavas-Les-Flots,
um
seine Französischkenntnisse zu verbessern.Der blonde Bengel
hat einen Sommerjob als Rettungsschwimmer ergattert
und freut sich auf heiße Abenteuer am Mittelmeer. Bei einer Rettungsübung
auf offenem Meer kommt er dem dunkelhaarigen Alexandre näher, auf
den auch der intrigante Mathieu ein Auge geworfen hat.
Aus der Backlist der Salzgeber
Buchverlage:
Über
das Spannungsverhältnis von Literatur, Identität und Erinnerung:
Alexander Chee
Wie man einen autobiografischen
Roman schreibt
Essays
384 S., br., € 20,00
978-3-86300-283-1
Der amerikanische Autor Alexander
Chee spürt in diesen autobiografischen Essays dem Wechselverhältnis
von Leben, Literatur und Politik nach. Chronologisch angeordnet, zeigen
sie Chee, wie er vom Schüler zum Lehrer, vom Leser zum Autor heranwächst
und sich dabei den widersprüchlichen Anforderungen seiner verschiedenen
Identitäten stellt: als Amerikaner mit koreanischen Wurzeln, als schwuler
Mann, Künstler und politischer Aktivist. Intensiv
beschäftigt sich Chee mit den prägenden Erfahrungen seines Lebens,
dem Tod seines Vaters, der Aids-Krise und dem Trauma des Kindesmissbrauchs,
aber auch mit seinen Leidenschaften für Tarot und Rosenzucht, seinem
ersten Mal in Drag und der Entstehung seines ersten Romans "Edinburgh".
So erhellend wie elegant, fügen sich die Texte in diesem Band zu einer
Art Autobiografie in Fragmenten
und einer Liebeserklärung
an das literarische Schreiben.
CHEE
TAKING 2018 WITH NAMI MUN AT CHICAGO HUMANITIES FESTIVAL
Wiederentdeckung
eines Klassikers: Freundschaft auf hoher See + Landschaft und Kultur
der Bretagne
Pierre Loti
Mein Bruder Yves
Roman
Mit einem Nachwort von Michael Farin
300 S., geb., € 22,00
978-3-86300-077-6
Als Angehöriger der französischen
Kriegsmarine lernte Julien Viaud Weltmeere und Kontinente kennen, als Pierre
Loti formte er aus seinen Erlebnissen eine Fülle von Romanen und Reiseberichten,
die den Leser nach Konstantinopel, Palästina, Marokko und bis nach
Japan und China führen. In seinem frühen Roman Mein Bruder Yves
(1883) geht es um ferne Länder nur am Rande; im
Zentrum steht das Leben auf dem Schiff und die besondere Beziehung zwischen
dem Ich-Erzähler und Yves Kermadec, dem »geschicktesten, seetüchtigsten
Mann« an Bord, der jedoch an Land dem Teufel Alkohol nicht entrinnen
kann. Seine Schönheit – er ist »groß, schlank wie eine
Antike, mit muskulösen Armen, dem Hals und den Schultern eines Athleten«
– fasziniert den Erzähler. Er sieht
es als seine Aufgabe an, Yves vor seiner eigenen Zügellosigkeit zu
schützen, hat dies auch Yves’ Mutter versprochen. Der autobiografische
Hintergrund des Romans ist besonders deutlich. Die beiden fast gleichaltrigen,
aber vom Temperament und von der sozialen Stellung her ungleichen Männer
verband eine lebenslange Freundschaft, von der diverse Notate, Briefe und
Fotos Zeugnis ablegen; der auch zeichnerisch begabte Pierre Loti imaginierte
seinen »Bruder« dabei auch als nackten keltischen Heroen in
mythischer Landschaft.
Reihenverzeichnis
Die
Anfänge der Schwulenbewegung in Deutschland
Benedikt Wolf
Mit Deutschland leben!
Felix Rexhausens Literatur zwischen
Zersetzung und Formspiel
230 Seiten, kartoniert, €
24,00
978-3-86300-295-4
Felix Rexhausen (1932 – 1992) gehörte
als Schriftsteller, Journalist und Satiriker zu den wenigen Störenfrieden,
die schon zu Beginn der 1960er Jahre dem Mief der Adenauer-Ära den
Kampf ansagten. Seine undogmatische Vernunft
war der Ideologie der Zeit in vielem voraus. Besonders drastisch bewies
er dies in seiner Radioglosse Mit Bayern leben (WDR 1963), in der er das
Hinterwäldlerische des Franz-Josef-Strauß- Lands jener Jahre
aufspießte. Die Glosse löste einen Medienskandal aus und verschaffte
Rexhausen einen Job als Kolumnist beim Spiegel. Sein
Roman Lavendelschwert. Dokumente einer seltsamen Revolution (1966) wurde
für kurze Zeit zum Kultbuch der sich gerade erst formierenden Schwulenbewegung.
2001 wurde der jährlich verliehene Journalistenpreis des Bundes lesbischer
und schwuler Journalisten nach Rexhausen benannt, 2015 ein Platz am Kölner
Hauptbahnhof. Neben Hubert Fichte und Guido Bachmann gehörte Rexhausen
in den 1960er Jahren zu den wenigen offen schwul auftretenden Autoren deutscher
Sprache. Der Germanist Benedikt Wolf legt die erste Monografie zum Werk
Rexhausens vor und entdeckt zahlreiche Aspekte in dessen zersetzenden Formspielen,
die eine Rückbesinnung auf diesen heute fast vergessenen Autor überaus
lohnend erscheinen lassen.
Ein
weiblicher Blick auf die Schwulenbewegung der 1970er und 80er Jahre
Ulrike Heider
Der Schwule und der Spießer
Provokation, Sex und Poesie
in der Schwulenbewegung
256 S., geb., € 18,00
978-3-86300-076-9
Als links engagierte Studentin
und Hausbesetzerin war Ulrike Heider mit ein paar zornigen jungen Männern
befreundet, die 1971 in Frankfurt am Main die Politgruppe RotZSchwul (Rote
Zelle Schwul) gründeten. Die beginnende Schwulenbewegung erschien
Heider wie eine zweite 68er-Revolte. Provokation, sexueller Hedonismus
und spielerische Aktionsformen knüpften ebenso an den Antiautoritarismus
von 1968 an wie an die radikale Kritik an der Gesellschaft, von deren undemokratischen
Strukturen bis hin zu Ehe, Familie und schwuler Subkultur. Es gelingt der
Zeitzeugin, die Atmosphäre der 1970er und 80er Jahre aufleben zu lassen,
die Positionen der rebellischen Schwulen aus dem historischen Kontext zu
erklären und nachdrücklich an die neue Diskriminierungs- welle
mit dem Aufkommen von Aids zu erinnern. Roter Faden der Erzählung
ist das provokative Leben, das politische und künstlerische Wirken
des 1992 an Aids verstorbenen Lyrikers Albert Lörken.
Berger, Hans Georg / Guibert,
Hervé
Phantomparadies
Eine fotografische Liebe
Mit Texten von Boris von Brauchitsch
208 S., 145 schwarz-weiß Fotografien, geb.,
€ 58,00
978-3-86300-509-2
Im Jahr 1978 traf Hans Georg Berger
auf den gerade 22 Jahre alten französischen Schriftsteller und Fotografen
Hervé Guibert. Berger, vier Jahre älter und ein Multitalent
als Organisator, Autor und Fotograf, war damals bereits Direktor des Internationalen
Münchner Theaterfestivals. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine
tiefe Freundschaft, ein dreizehn Jahre währendes, einzigartiges Projekt
gegenseitigen Fotografierens. Bergers Anteil an diesem Projekt liegt jetzt
in einem opulenten, fantastisch gestalteten Fotoband vor, begleitet von
Texten des Berliner Fotografen und Kunsthistorikers Boris von Brauchitsch.
Die Schwarzweiß-Aufnahmen konservieren das Begehren, zeigen ihr Objekt
aus nächster Nähe und entrückt in unerreichbare Ferne. Der
Betrachter spürt die Spannung zwischen Fotograf und Modell, er spürt,
wie Guibert und mit ihm auch sein Freund Thierry Jouno und andere als Subjekte
präsent sind, die das Fotografiertwerden geradezu herausfordern –
gewollt ungewollt inszeniert. Hans Georg Berger wollte diesen spannungsreichen
und bildtheoretisch interessanten Dialog zweier großer Künstler
eigentlich 1988 beenden – nachdem Guibert an Aids erkrankt war, wollte
er nicht zum Dokumentaristen des körperlichen Verfalls werden. Dennoch
enthält der Band vereinzelt auch Aufnahmen aus Guiberts Jahren mit
Aids, die auch von einer gewissen Entfremdung zwischen den Freunden geprägt
waren. Der Unterschied im Umgang mit dem Tod verleiht diesem Bildband eine
unausgesprochene, zusätzliche Dimension.
Brontez Purnell
Alabama
220 S., br., € 18,00
978-3-86300-275-6
DeShawn genießt sein lustvolles
und kreatives Leben als Künstler in San Francisco. Doch als er sich
zur Beerdigung seines Onkels auf den Weg in seine Heimat Alabama macht,
beginnt er eine Reise in die eigene Vergangenheit: In Rückblicken
auf seine Kindheit und Jugend, sein sexuelles Erwachen und seine verflossenen
Liebhaber entsteht das Bild eines Erwachsenwerdens, das zwischen energischen
Frauen und verunsicherten Jungs, zwischen Südstaaten-Tunten und Westküsten-Punks,
zwischen Gottesdienst und Partydrogen oszilliert. Mit großer Eindringlichkeit,
komisch und schonungslos direkt verwebt Brontez Purnell die sexuellen und
künstlerischen Eskapaden seines Helden zu einer berührenden Coming-of-Age-Geschichte.
Max Wildrath
Spritztouren
144 S., br., 14,00 €
978-3-86300-243-5
Auf Rastplätzen, im Sex-Shop
und in fremden Wohnungen erlebt LKW-Fahrer Roland auf seinen Touren Abenteuer
mit geilen Kollegen, Kunden, Beifahrern und Verkäufern. Aber etwas
fehlt, er sehnt sich nach dem festen Freund. Doch als er sich in eine seiner
Zufallsbekanntschaften verliebt, muss er eine Überraschung erleben.
Schließlich ist er es, der vom richtigen Mann gefunden wird, und
Roland erlebt ein Happy End - bis auf weiteres! Von Max Wildrath ist bei
Männerschwarm bereits «Der Möbelpacker» erschienen
Indiana, Gary
Andy Warhol oder: Der Siegeszug
der Suppendose
192 S., geb., € 19,99
978-3-95985-078-0
Sie sind nahezu überall auf
der Welt zu finden, hängen in Wohnzimmern und Küchen, und sie
sind Sinnbild für eine ganze Kunstrichtung: Als Andy Warhol 1962 in
seiner ersten Soloausstellung Abbilder von 32 Campbell-Suppendosen präsentierte,
sprengte er die Kategorien der Hoch- und Populärkultur. Die Konserven
mit dem rot-weißen Etikett traten einen beispiellosen Siegeszug an.
Gary Indiana wirft einen aufregend neuen Blick auf diesen Schlüsselmoment
in Warhols künstlerischem Schaffen. Sein brillanter Essay erzählt
jedoch nicht nur die Geschichte jenes schicksalhaften Werkes, sondern ist
zugleich unterhaltsame wie informative Einführung in Warhols Biografie
und scharfsichtige Betrachtung der amerikanischen Kunstszene.
White, Edmund
City Boy
Mein Leben in New York
336 S., geb., € 22,99
978-3-86787-849-4
In den Sechzigern und Siebzigern
war New York eine gefährliche, chaotische und turbulente Stadt. Es
war die Stadt von William Burroughs, Susan Sontag, Robert Mapplethorpe
- und Edmund White. Mit schonungsloser Offenheit, mit Witz und Eleganz
beschreibt White in seinen Erinnerungen das Leben der Bohème dieser
bewegten Jahre an einem Ort, an dem alles möglich schien. City Boy
beschwört die lebendige Künstler- und Intellektuellenszene und
die berauschende Atmosphäre New Yorks mit beeindruckender Klarheit,
Brillanz und einem unvergleichlichen Gespür für den Augenblick.
August von Platen
Die Ghaselen
136 S., br., € 28,00
978-3-86300-165-0
Anfang des 19. Jhdts. erlebte der
Orientalismus in der deutschen Literatur eine kurze, aber üppige Blütezeit.
Während Goethe im West-östlichen Divan lediglich die Themen orientalischer
Dichtung aufgriff und Rückert die Verse des Hafis nachdichtete, wollte
Platen die komplexe Gedichtform des persisch-arabischen Ghasels der deutschen
Literatur einverleiben. Damit geriet er zwischen die Fronten des romantisierenden
Orientalismus und der erstarkenden Nationalliteratur. Aus heutiger Sicht
erscheint die orientalische Bildervielfalt des Ghasels nicht mehr als „undeutsche“
Oberflächlichkeit, sondern als kraftvolle Alternative zum deutschen
Ideal der geschlossenen lyrischen Szene, die es verdient, endlich unvoreingenommen
betrachtet zu werden. Ihre Besonderheiten analysiert Ramin Shaghaghi in
seinem Nachwort. Dieser Band enthält den kompletten Text der drei
Buchausgaben aus den Jahren 1821 und 1823 und ermöglicht so, Platens
„Ghaselen-Projekt“ mit allen Höhen und Tiefen nachzuvollziehen.
REZENSION:
Süddeutsche Zeitung
August von Platen
Die Sonette
120 S., br., € 24,00
978-3-86300-270-1
August von Platen ist ein zu Unrecht
vergessener Klassiker der deutschen Literaturgeschichte. In nur zehn Jahren
schuf er ein facettenreiches Werk an lyrischer und dramatischer Dichtung;
in seinen scheinbar mühelos vorgetragenen und doch so komplexen Versen
äußert sich ein Naturtalent, das von seinen Zeitgenossen früh
gewürdigt wurde. Seine zu Lebzeiten nur verstreut veröffentlichten
Sonette werden hier in einer vollständigen Sammlung vorgelegt. Dabei
wird deutlich, dass Platen sich nicht an der blumigen Ausdrucksweise der
deutschen Romantik orientierte, sondern an den strengeren Formen Petrarcas
und Goethes; der greise Goethe stand dem jungen Dichter sehr wohlwollend
gegenüber. In seinem Nachwort analysiert Werner Heck, wie es Platen
gelang, in seinen Sonetten eine Sprache für die Liebe unter Männern
zu finden. REZENSION:
Süddeutsche Zeitung
Zwischen Annäherung und Abgrenzung
Religion und LSBTIQ* in gesellschaftlicher
Debatte und persönlichem Erleben
Herausgegeben von: Carolin Küppers
und
Martin Schneider mit Beiträgen von: Regina Ammicht Quinn, Joachim
Bartholomae, Michael Brinkschröder, Danijel Cubelic, Sabine Exner,
Martin Friedrich Kagel, Márcia Elisa Moser und Gerhard Schreiber.
200 S., br., € 20,00
978-3-86300-288-6
Die Beiträge dieses Sammelbands
befassen sich mit der Frage, in welchem Verhältnis die großen
monotheistischen Religionen zu LSBTIQ* stehen. Wie kann individuelle Emanzipation
im Kontext von Religionsgemeinschaften funktionieren - oder stehen sich
hier konträre Ziele entgegen? Zum anderen soll betrachtet werden,
wie Religion und LSBTIQ* gesellschaftlich verhandelt werden und welche
Vorstellungen und Bilder im gesellschaftlichen Diskurs sichtbar werden.
Sind schwule Muslime, christliche Lesben, jüdische Trans*-Menschen
oder buddhistische Queers in der öffentlichen Wahrnehmung vorstellbar?
Edmund White
Jack Holmes und sein Freund
398 S., br., € 19,95
978-3-86787-435-9
New York, Anfang der Sechziger:
Jack Holmes ist verliebt. Das Objekt seiner Begierde, der junge Schriftsteller
Will, arbeitet gemeinsam mit Jack für ein Kunstmagazin. Die beiden
werden gute Freunde, auch wenn Jacks unerfüllte Sehnsucht dadurch
nur noch leidenschaftlicher und verzweifelter wird. Immer wieder kommt
er Will nahe – nur um wieder vor Augen geführt zu bekommen, dass sein
Traum sich nie erfüllen wird. Mit Leichtigkeit und Eleganz erzählt
Edmund White die Geschichte einer Freundschaft, die Jack und Will durch
die Jahrzehnte trägt.
Odd Klippenvåg
Ein liebenswerter Mensch
Roman
190 S., br., € 20,00
978-3-86300-285-5
Kjerand ist sein Leben lang nicht
aus dem kleinen Ort herausgekommen, in dem er zur Schule gegangen ist.
Er hat sich in sein Schicksal gefügt, seine Homosexualität verleugnet
und den Hof der Eltern übernommen. Das ändert sich radikal, als
er mit sechzig seine Krebsdiagnose bekommt, zur Strahlentherapie nach Oslo
muss und dort seinen Schulfreund Birger wiedertrifft.
Birger hat alles anders gemacht.
Er ist nach Oslo gezogen, betreibt eine Kunstgalerie, lebt sein schwules
Leben. Doch hat er zu sich selbst gefunden? Die Begegnung der beiden stellt
alles auf den Kopf. Kjerand erlebt im Kampf gegen den Krebs sein spätes
Coming-out, die Verwirrung der Gefühle. Und Birger erfährt, dass
Liebe viel mehr bedeuten kann als guter Sex.
In leisen Tönen und präzisen
Beobachtungen erzählt Odd Klippenvåg davon, dass es nie zu spät
ist, dem Leben eine andere Richtung zu geben, eine neue Möglichkeit
auszuprobieren. "Ein liebenswerter Mensch" ist - wie schon sein Roman "Der
Stand der Dinge" - eine anrührende Liebesgeschichte, die auch den
unausweichlichen Härten des Lebens nicht aus dem Weg geht.
Joachim Bartholomae
Aschenbachs Vermächtnis
Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig"
und ihr Echo in der Literaturgeschichte
160 S., br., € 20,00
978-3-86300-287-9
In seiner Erzählung "Der Tod
in Venedig" beschreibt Thomas Mann zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Ende
der durchgeistigten Kulturtradition in Europa. Sein Szenario - ein ausgebrannter
Mann zieht sich auf eine Urlaubsinsel zurück und verstrickt sich in
eine unmögliche Liebe - wurde seitdem fast überall auf der Welt
von Dichterkollegen und -kolleginnen aufgegriffen und weiterentwickelt,
von Sylvia Townsend-Warner über Hermann Broch, Charles Jackson und
Yukio Mishima bis zu Gilbert Adair und Hans Christoph Buch, um nur einige
zu nennen; Luchino Visconti und Benjamin Britten interpretierten den Stoff
zudem mit den Mitteln des Films und der Oper. Nah am literarischen Material
rekonstruiert Joachim Bartholomae das Netz der Bezüge, Anspielungen
und Widersprüche, die voller Leidenschaft eine weit zurückliegende
Kultur beschwören und den Anfang von etwas Neuem ausprobieren.
Sebastian Castro
Winterpride
Schwule Ferien auf Gran Canaria
180 S., br., € 14,00
978-3-86300-286-2
Sebastian Castro ist der Chronist
des ganz normalen schwulen Urlaubswahnsinns auf Gran Canaria. Zehn Jahre
ist es her, dass er mit drei Berliner Freunden auf den Spuren von Elvira
Klöppelschuh nach Gran Canaria gereist ist. Seitdem hat sich manches
geändert im scheinbar ewigen Homo-Himmel auf der Insel der Glückseligkeit.
Die Freunde haben Zuwachs, denn Eduoardo will tatsächlich heiraten.
Und Hasso bringt seinen schwulen Neffen mit, um ihm die Facetten des realen
Homodaseins vor Augen zu führen. In sieben Tagen und sieben Kapiteln
kommt es zu bizarren Begegnungen und zu mehr Sex als geplant, zur Apotheose
von Baccara auf der Showbühne im Yumbo Center und zu einer wilden
Romanze im Nachtleben von Las Palmas. Dort ist gerade »Winterpride«,
und wieder mal ist alles vor Ort, was Zeit und Lust und Träume hat.
Und dann naht der Tag der Hochzeit …
Invertito
Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten
Verfolgung homosexueller Männer und Frauen in der
NS-Zeit
220 S., br., € 19,00
978-3-86300-277-0
Die historische Erforschung des
Schicksals der Homosexuellen in der NS-Zeit fördert weiterhin gewichtige
Erkenntnisse zu Tage. Zunächst über Jahrzehnte ignoriert, dann
zögerlich erforscht, wird diese Geschichte erst heute in allen ihren
Hinsichten aufgearbeitet. Nur ganz selten werden die Erkenntnisse in voller
Breite dargeboten, das letzte Mal im Jahre 2002. Inzwischen werden neben
den Rosa-Winkel-Häftlingen in den Konzentrationslagern auch die Verfolgung
der lesbischen Liebe und der Transgender thematisiert. Was Erinnerungskultur
bedeutet und wie sie zu gestalten ist, hat an Gewicht gewonnen. Zudem droht
vom rechtsextremen Lager her die Wiederkehr der Homophobie. Dieses Themenheft
der Zeitschrift Invertito enthält zwölf brandaktuelle Abhandlungen
mit neuen Funden und Antworten auf Streitfragen. Das wird Kontroversen
auslösen. Mit Beiträgen von Birgit Bosold, Lutz van Dijk, Insa
Eschebach, Norbert Finzsch, Anna Hájková, Burkhard Jellonnek,
Rüdiger Lautmann, Laurie Marhoefer, Kirsten Plötz, Andreas Pretzel,
Sébastien Tremblay, Alexander Zinn u.a.
Alec Scouffi,
Hotel zum Goldfisch
240 S., br., € 18,00
978-3-86300-075-2
Produktform HarParis in den 1920er
Jahren - Place Pigalle, Montmartre, Bois de Boulogne, Orte, an denen Liebe
zu kaufen ist, von richtigen und falschen Damen ebenso wie von jungen Burschen
wie Pierre Durand mit den rosa Bäckchen, genannt Chouchou. Wieder
einmal ist er vor dem Stiefvater geflohen, doch aus der geplanten Reise
um die Welt wird nur eine Reise um die Place Pigalle. Dort lernt Chouchou
Bars und Absteigen, geheime Treffs und Bälle, die »Teebüchsen«
und Dampfbäder kennen. Als »Eros« steht er einem Kunstmaler
Modell, der nicht mehr in ihm sieht als ein Studienobjekt, und so stolpert
er durchs Leben, ohne eine Chance, seinen moralischen Kompass ausrichten
zu können oder zu erfahren, was wahre Liebe ist. Eine ferne, unbestimmte
Sehnsucht gilt Rumir, dem schönen jungen Ägypter. Chouchou gerät
in die Fänge der Polizei und wird zu mehreren Monaten Haft verurteilt,
danach landet er wieder im alten Teufelskreis. Die Hoffnung auf ein Leben
zu zweit wird immer wieder enttäuscht, auch von der so männlichen
Luise und dem jungen Bob. In Verzweiflung und Wahn tötet er gar, was
er liebt …
Julian Mars
Jetzt sind wir jung
Neuauflage
326 S., br., € 14,99
978-3-95985-038-4
Als ob die Sache mit dem Erwachsenwerden
nicht schon kompliziert genug wäre! Felix fragt sich, warum es ihm
manche Menschen besonders schwer machen müssen. Seine Mutter will
ihn einfach nicht loslassen, seine Freunde gehen ihm die meiste Zeit auf
die Nerven - und dann ist auch noch sein Ex-Freund Martin plötzlich
zurück in der Stadt. Felix weiß, dass die beiden eher früher
als später aufeinandertreffen werden. Und er hat gute Gründe,
sich vor der überfälligen Aussprache zu fürchten. Irgendwann
fängt das Leben an, ernst zu werden. Und Felix hat das Gefühl,
dass dieser Moment unmittelbar bevorsteht. Unverschämt, witzig und
berührend - das beeindruckende Romandebüt von Julian Mars.
Stephan Phin Spielhoff
Der Himmel ist für Verräter
280 S., br., € 18,00
978-3-86300-276-3
Mit Joni Mitchell fängt es
an: einer Katze, der Fitz das Leben rettet, als er mit seinem Freund Marek
Urlaub auf Kreta macht. Die minimale Heldentat fühlt sich wichtig
an, nachdem ihm sein Leben schon so lange Zeit nutzlos vorkommt. Sie bringt
Fitz dazu, seinen Werbejob zu kündigen. Er will endlich eine seit
langem geplante Fernsehserie schreiben, in der er mit den Dämonen
seiner Jugend ringt. Doch als ein Sender die Serie kauft, kommt es schnell
zur Ernüchterung. Die schwule Hauptfigur wird gestrichen, »weil
sich das nicht vermarkten lässt.« Obwohl er sich dafür
hasst, macht er weiter. Von Anfang an verraten. Trotzdem, oder deswegen,
wird die Serie zu einem viralen Hit. Und vielleicht ist das, was Fitz immer
wollte, genau das, wodurch er alles verliert, was er hat. In seiner kompromisslos
gegenwärtigen und aufmerksamen Sprache lässt Stephan Phin Spielhoff
seinen Protagonisten durch die Großstadt irren. Manisch, entfremdet,
töricht und nonchalant - immer darauf lauernd, dass morgen jemand
die Revolution startet. Zwischen Likes und Zigaretten, im grellen Licht
der medialen Aufmerksamkeit, verschwimmt so vieles, das früher einmal
sicher war.
Mark Merlis
Halbstark
280 S., br., € 24,00
978-3-86300-274-9
Amerika in den 1960er Jahren, die
Ära von Eisenhower und McCarthy, aber auch von Ginsberg und Kerouac:
Die Beat Generation versucht, sich aus der spießigen Welt ihrer Eltern
zu befreien. Der Roman erzählt vom Aufstieg des Intellektuellen Jonathan
Asher, der die Aufbruchsstimmung dieser Zeit in seiner Studie "Halbstark"
einfängt und dadurch zum Helden einer ganzen Generation wird, im Privaten
aber an den eigenen Idealen scheitert: Während er tagsüber ein
bürgerliches Leben mit Frau und Kind führt, zieht er nachts durch
Lower Manhattan, immer auf der Suche nach sexuellen Abenteuern mit Männern.
Sein Sohn Mickey durchschaut die Lebenslüge seines Vaters und wendet
sich von ihm ab, seine Frau erfährt erst 30 Jahre nach Ashers Tod
aus seinen Tagebüchern vom Doppelleben ihres Mannes. Angeregt durch
das Leben des Soziologen Paul Goodman und dessen Bestseller "Aufwachsen
im Widerspruch" erkundet Merlis die Probleme, mit denen sich Jugendbewegung
und sexuelle Revolution in ihren Anfängen konfrontiert sahen, zu einer
Zeit, als Bücher mächtiger waren als Bomben.
Schonungslos
und ergreifend erzählt Saleem Haddad in seinem Debütroman
von einer unmöglichen
Liebe in Zeiten radikaler Umbrüche.
Saleem Haddad
Guapa
400 S., br., € 16,99
Neuauflage
978-3-95985-084-1
Vierundzwanzig Stunden, die alles
im Leben des jungen Rasa verändern: In einem namenlosen Land im Nahen
Osten erschüttern gewaltsame Proteste die politische Ordnung. Der
Arabische Frühling steht am Scheideweg zwischen Militärdiktatur
und islamischem Regime. Und auch Rasas Welt gerät völlig aus
den Fugen. Auf der Suche nach seinem besten Freund, der in den Gefängnissen
der Machthaber gefoltert wird, streift er durch die Slums seiner Stadt.
Nach Hause zu gehen wagt er nicht, denn seine Großmutter hat sein
unaussprechliches Geheimnis entdeckt. Während die wichtigsten Beziehungen
in seinem Leben zu zerbrechen drohen, muss Rasa seinen Platz in einer Gesellschaft
finden, die ihn vielleicht niemals akzeptieren wird.
Martin Dannecker
FORTWÄHRENDE EINGRIFFE
Aufsätze, Vorträge und
Reden
zu HIV und AIDS aus vier Jahrzehnten
200 S., br., € 20,00
978-3-86300-271-8
Die Schwulenbewegung der 1970er
Jahren kämpfte für die Befreiung der Sexualität. Mit dem
Auftreten von HIV und Aids geriet sie jedoch in die Defensive. Der »Lebensstil
der Homosexuellen« wurde durch Medien, eine moralinsaure Gesundheitspolitik
und warnende Stimmen aus der Bewegung selbst für die Verbreitung der
tödlichen »Schwulenseuche« verantwortlich gemacht. Martin
Dannecker hat im Laufe der Debatten die dramatischen Einschnitte in die
sexuelle Freiheit immer wieder analysiert, dabei an seinem sexualitätsbejahenden
und emanzipatorischen Standpunkt festgehalten und gegen den Trend moralisch
argumentierender und restriktiver Präventionsstrategien Stellung bezogen.
Heute kann eine HIV-Infektion in Schach gehalten werden, hat sich Aids
zu einer behandelbaren Krankheit entwickelt, ist das Infektionsrisiko durch
die Kombitherapien und PrEP deutlich gesunken. Und doch haben HIV und Aids
die Sexualität, nicht nur die homosexuelle, spürbar verändert.
In der Rückschau legen Danneckers fortwährende, oft provokative
Eingriffe den längst vergessenen Anteil offen, den HIV und Aids an
den gegenwärtigen sexuellen Verhältnisse haben. Und sie zeigen,
wie es gelingen kann, sich dem Druck der »Normalisierung« zu
widersetzen und die Freiräume der Subjekte zu verteidigen.
Jane Ward
NICHT SCHWUL
Die homosexuelle Zutat zur Erschaffung
des ›normalen‹ Mannes
230 S., br., € 24,00
978-3-86300-249-7
Wo immer Männer unter sich
sind, kommt irgendwann mannmännlicher Sex ins Spiel, sei es in Studentenverbindungen,
beim Militär, im Gefängnis oder einfach unter guten Kumpels.
Handelt es sich dabei um Ausrutscher, die nichts zu bedeuten haben, oder
um eine unverzichtbare »Zutat« zur heterosexuellen Persönlichkeit?
Jane Ward zeigt, dass die Begriffe hetero- und homosexuell nur wenig über
Art und Ausmaß der tatsächlich praktizierten Sexualität
aussagen. Sie schreibt: »Es ist eine unerwartete Wendung, dass heteroflexible
Menschen vieles von dem übernehmen, was am Homo-Sex als ›unanständig‹
gilt, und Heterosexualität so zur Sphäre des Männlichen,
des Potenten, der Erotik und sogar des Verbotenen erklären, während
Homonormativität und Genetik die Homosexualität zu etwas Gefühlsbetontem
und Häuslichen ohne Sex umdefinieren.«
Rabih Alameddine
DER ENGEL DER GESCHICHTE
Roman /Albino
Aus dem Amerikanischen von Joachim Bartholomae
250 S., geb., € 24,00
978-3-86300-257-2
Jakob, Mitte 50, sitzt im Wartezimmer
einer Nervenklinik und bittet um Aufnahme. Er erlebt die Welt als eine
einzige Katastrophe: Zwanzig Jahre ist es her, dass sein gesamter Freundeskreis
der Aids-Epidemie zum Opfer fiel. Dieser Verlust hat einen Schmerz hinterlassen,
der sich in jeden Winkel seiner Persönlichkeit gegraben hat. Und nun
tobt im Jemen, seiner Heimat, ein endloser Bürgerkrieg. Jakob will
nur noch vergessen, doch in seinem Kopf hört er Stimmen: Satan und
die 14 Nothelfer wollen ihn dazu bringen, sich der Erinnerung zu stellen.
Jakob denkt an seine glückliche Kindheit in einem Bordell in Kairo,
den religiösen Drill der Klosterschule in Beirut. In San Francisco
erlebte er die Befreiung der Schwulen, die sehr bald in einen grausigen
Totentanz umschlug. In einer Vielzahl von Stimmen und Handlungsebenen konfrontiert
der Roman orientalische und abendländische Lebensweise und Kultur,
die sich auch in der Lebensgeschichte Jakobs immerzu bekämpfen und
befruchten – elegant, kraftvoll und geistreich.
Rudolf Hanslian
STEPHAN
Fragment einer Leidenschaft
Roman
Mit einem Nachwort von Detlef Grumbach
280 S., br., € 24,00
978-3-86300-258-9
Juni 1940: Der Chemiker Dr. Rainer
– das Alter Ego Rudolph Hanslians – lernt auf dem Weg in den Urlaub den
Studenten Stephan kennen. Scheu und mit größter Vorsicht nähern
sie sich einander an, unsicher, wie der andere reagiert, auch, wo er politisch
steht. Als Stephan dem Doktor in die Salzburger Alpen folgt, entwickelt
sich, fernab des Kriegs und eingebettet in eine idyllische Natur, eine
von pädagogischem Eros geprägte schwule Romanze. Dieser bisher
unveröffentlichte, noch in der Nazi- Zeit verfasste Roman ist vor
allem zeithistorisch von Bedeutung. Der Veteran aus dem Ersten Weltkrieg
und international anerkannte Experte für den chemischen Krieg zeigt
überraschend eine unbekannte Seite seiner Existenz. Eingebettet in
die Liebesgeschichte thematisiert er die Schwulenverfolgung der Nazis und
erzählt über seine Verhaftung 1937, den Prozess und die Haftzeit.
Detlef Grumbach hat für sein Nachwort die Prozessakten gelesen und
ordnet den Roman in seinen zeithistorischen Kontext ein.
Carolin Küppers / Martin Schneider (Hg.)
ORTE DER BEGEGNUNG.
ORTE DES WIDERSTANDS.
Zur Geschichte homosexueller,
trans*geschlechtlicher und queerer Räume
250 S., br., € 24,00
978-3-86300-256-5
Emanzipationsbestrebungen von Lesben,
Schwulen und Trans*menschen sind darauf angewiesen, sich »eigene
Räume« zu schaffen. In den verschiedenen Phasen der Bewegungen
haben diese Räume eine entscheidende Rolle gespielt: Klappen als öffentliche
Toiletten, die sich Männer als sexuellen Raum angeeignet haben; örtliche
Zentren der Selbstorganisation, des politischen Widerstands und der Selbsthilfe;
die Bar- und Clubkultur als Ort der Selbsterprobung und -behauptung für
Trans*menschen; sichere Räume für FrauenLesben und Trans*menschen
(FLT*); virtuelle statt reale Räume – die Dating-Plattformen als Fortsetzung
der Kneipenkultur mit anderen Mitteln. Der Band enthält Beiträge
von Michael Bochow, Uwe Bresan, Yvonne Doderer, Marty Huber, Peter Rehberg,
Babette Reichert, Nina Schuster, Karl-Heinz Steinle, Marion Thuswald und
Wolfgang Voigt.
Ein
packender Roadtrip und ein ergreifender Roman über die Suche nach
einem geliebten Menschen.
Bartlett, Nigel
König der Straße
384 S., geb., € 22,99
978-3-95985-080-3
Als sein elfjähriger Neffe
eines Tages plötzlich verschwindet, gerät David ins Fadenkreuz
der Ermittler. Um seine Unschuld zu beweisen, bleibt ihm keine andere Wahl:
Er selbst muss die Spur des verschollenen Jungen verfolgen. Seine Reise
führt ihn an Orte, die er nie besuchen wollte, lässt ihn Dinge
tun, die er nie für möglich gehalten hätte, und macht ihn
zum einsamen Jäger der Wahrheit -- zum König der Straße.
Falk, Dietlind
Das Letzte
256 S., br., € 16,99
978-3-95985-083-4
"Was tun, wenn man einen Knacks
hat und nicht so ganz klarkommt mit der Welt? Richtig, man sucht sich ein
paar andere Outcasts, gründet eine anarchistische WG -- und hofft,
dass einfach alles so bleibt, wie es ist. So versucht es zumindest die
namenlose Erzählerin dieses Romans. Doch plötzlich muss sie das
Leben ihrer Messie-Mutter regeln, obwohl sie nicht einmal in ihrem Kopf
Ordnung schaffen kann. Gleichzeitig kommt ihr Leo immer näher, den
sie liebt und doch auf Abstand halten will. Zwischen komischen Gefühlen,
lange verschütteten Erinnerungen und alten Joghurtbechern muss sie
auf einmal etwas tun, das sie bisher vermieden hat: Sie muss handeln. Mit
großer Sprachlust und hinreißendem Humor erzählt Dietlind
Falk von liebenswert-verschrobenen Außenseitern, tiefer Melancholie
und ungewollten Veränderungen, die manchmal auch etwas Gutes sein
können."
Eine
leichtfüßige Annäherung an Paris und sein Lebensgefühl
-- und ein Buch über den Genuss des Flanierens.
White, Edmund
Der Flaneur
Streifzüge durch das andere
Paris
192 S., geb., € 19,99
978-3-95985-079-7
Paris, das ist mehr als Notre-Dame
und Moulin Rouge. Edmund White lädt uns ein zu einem besonderen Spaziergang
durch die französische Hauptstadt: Fernab der großen Attraktionen
führt er uns in verträumte Cafés, versteckte Museen und
geheimnisvolle Orte wie das Hôtel de Lauzun, in dem der junge Baudelaire
ein- und ausging. Auf den Spuren großer Schriftsteller wie Hemingway,
Balzac und Rilke lässt White die Bohème vergangener Zeiten
lebendig werden und beschwört zugleich das brodelnde Lebensgefühl
einer multikulturellen, modernen Metropole.
Purdy, James
Der Gesang des Blutes
176 S., geb., € 17,99
78-3-95985-037-7
Garnet Montrose fühlt sich
eher tot als lebendig. Niemand kann den Anblick des schrecklich entstellten
Vietnamkriegs-Veterans ertragen. Vereinsamt auf einer Farm in Virginia,
pflegt er seine Erinnerungen an eine längst vergangene Liebe. Schließlich
wird ein junger Mörder auf der Flucht keine Angst vor seinem hässlichen
Gesicht haben. Zwischen Garnet und ihm entwickelt sich eine außergewöhnliche
Freundschaft. Doch Daventry, der engelsgleiche wunderschöne junge
Mann, kennt nur die totale Liebe oder die totale Zerstörung.
White, Edmund
Die Gaben der Schönheit
352 S., geb., € 22,99
978-3-95985-232-6
Guy hat es geschafft: Aus der Armut
der französischen Provinz hat er den Olymp der Modewelt im New York
der Achtziger erklommen. Reihenweise erliegen die Männer seiner Schönheit,
die ihn im Sommer zur größten Attraktion Fire Islands macht.
Wie ein moderner Dorian Grey scheint er niemals zu altern und wird von
älteren Verehrern mit Geschenken überhäuft -- bis ihn die
Zeit schließlich einholt und sein Leben für immer verändert.
In seinem eleganten wie geistreichen Roman schwelgt Edmund White in der
Magie der Schönheit, um im nächsten Moment ihre Oberfläche
zu durchdringen und ihre Macht zu ergründen -- die Macht, zu faszinieren,
zu täuschen, zu beherrschen.
Hollinghurst, Alan
Die Schwimmbad-Bibliothek
432 S., br., € 14,99
978-3-95985-036-0
Sie sind ein ungleiches Paar, der
junge William Beckwith und der alte Lord Nantwich. William genießt
sein Leben in vollen Zügen - verliebt, sorglos. Es ist der letzte
Sommer, bevor Aids in die Welt einbricht. Der schwule Untergrund Londons
ist sein Zuhause. Er besucht die Sportclubs und Schwimmbäder, die
Pornokinos, die verrauchten Bars und Clubs, immer auf der Suche nach dem
nächsten Abenteuer. Als er dem Lord auf einer öffentlichen Toilette
das Leben rettet, weiß er noch nicht, dass er schon bald die Memoiren
des früheren Kolonialbeamten schreiben wird. Vertieft in Nantwichs
Tagebücher, wird für ihn eine Subkultur verbotener erotischer
Beziehungen lebendig.
Der grandiose Erfolgsroman von
Alan Hollinghurst - ironisch, sexy und brillant erzählt.
O'Neill, Jamie
Im Meer, zwei Jungen
204 S., br., € 16,99
978-3-95985-231-9
Irland, 1915: Allerorts brodeln
politische Unruhen. Der sechzehnjährige Krämersohn Jim freundet
sich mit dem Arbeiterjungen Doyler an - und sie verlieben sich ineinander.
Täglich treffen sie sich an einem Badefelsen in der Nähe von
Dublin. Dort schließen sie einen Pakt: Doyler soll Jim das Schwimmen
beibringen, denn am nächsten Ostersonntag wollen sie zusammen zu den
Felsen der Muglins schwimmen und die irische Fahne hissen - für die
Freiheit Irlands und für ihre Liebe. Souverän mischt Jamie O’Neill
Fakten und Fiktion zu einem hinreißenden Epos, das nicht zuletzt
in seiner Sprache das irische Erbe fortschreibt: bildhaft, poetisch, voller
Anspielungen und Zitate.
Reid, Raziel
Movie Star
224 S., geb., € 19,99
978-3-95985-082-7
Für Jude ist die Schule ein
großes Filmset: Da gibt es Crewmitglieder, Statisten und Hauptdarsteller
-- und jeder fügt sich in seine Rolle. Nur Jude ist im Drehbuch nicht
vorgesehen. Als schrille Diva in High Heels und Glamour-Make-up zieht er
die Blitzlichter der Paparazzi magisch an und mischt den Schulalltag gewaltig
auf. Und als er das Undenkbare wagt und um das Herz seines Angebeteten
kämpft, überschlagen sich die Ereignisse. Aber was wäre
ein Blockbuster ohne dramatischen Höhepunkt? Eine ebenso rasante wie
berührende Geschichte über das Anderssein -- schonungslos erzählt
und voller bissigem Humor.
Ein
fesselnder und sprachgewaltiger Roman über das amerikanische Trauma
von Gewalt und Rassismus.
Peck, Dale
Schwarz und Weiß
576 S., geb., € 24,99
978-3-95985-081-0
Auf der Flucht vor Lärm und
Chaos der Großstadt ziehen Colin und Justin in die abgeschiedene
Kleinstadt Galatea. Was auf den ersten Blick nach ruhiger Provinz aussieht,
erweist sich schon bald als Ort des Schweigens und der Angst. Der Schatten
der Vergangenheit lastet schwer auf der kleinen Ortschaft. Seit dem Lynchmord
an einem schwarzen Jungen haben Hass, Vorurteil und Rassismus die Bewohner
fest im Griff. Und auch Colin und Justin geraten unaufhaltsam in den Sog
von Misstrauen und Verbrechen.
Daniel Zomparelli
DIE WELT IST SCHLECHT UND
DU BIST ECHT UNAUSSTEHLICH
Storys /Albino
208 S., br., € 18,00
978-3-86300-260-2
Mal schreiend komisch, dann wieder
tief traurig, aber immer überraschend: In diesen turbulenten, originell
miteinander verwobenen Storys suchen Männer nach Liebe, klauen Büromaterial,
verabreden sich über Grindr, backen Obstkuchen, lassen sich therapieren,
haben Dreier mit Geistern und vor allem eines: Angst vor dem Glück.
Zugleich überbordend und kühl, sarkastisch und einfühlsam
beschreibt Daniel Zomparelli in seinem ersten Erzählband Männer
am Rande des Nervenzusammenbruchs – ein tragikomisches Buch über Sehnsucht,
flüchtigen Sex und dysfunktionale Beziehungen im Zeitalter von Selfies,
Hashtags und Dating-Apps.
Julian Mars
LASS UNS VON HIER VERSCHWINDEN
Roman /Albino
256 S., br., € 18,00
978-3-86300-259-6
Erwachsensein – auch eines dieser
Dinge, die sich Felix einfacher vorgestellt hatte. Nicht, dass er sich
keine Mühe geben würde, im Gegenteil: Es gibt in seinem Leben
schon lange nichts mehr, das nicht das Prädikat vernünftig verdient
hätte. Sogar mit seinem Ex-Freund Martin trifft er sich wieder ab
und zu und tut dabei tapfer so, als wäre er längst über
alles hinweg. Alles furchtbar erwachsen eben, und alles furchtbar langweilig
– wäre da nicht sein neuer Mitbewohner, der nicht nur Felix’ festgefahrene
Routine, sondern auch seine Gefühle heftig durcheinander bringt. Und
dann ist da noch Emilie, Felix’ beste Freundin, die mit einer einzigen
Frage seine ganze Welt aus den Angeln hebt. Nach seinem viel beachteten
Debütroman Jetzt sind wir jung erzählt Julian Mars auch in seinem
neuen Buch mitreißend und einfühlsam von den großen Fragen
und dem kleinen Glück, von falschen Hoffnungen, echter Freundschaft
– und den Schwierigkeiten, endlich einen Platz im Leben zu finden.
Ein
Coming out vor 100 Jahren
Kusmin, Michail A.
Flügel
240 S., geb., € 16,00
978-3-86300-074-5
«. . . und die Menschen
sahen, dass jede Schönheit, jede Liebe von den Göttern kommt,
und wurden frei und kühn, und ihnen wuchsen Flügel.»
Russland um 1900. Wanja Smurow
kommt als junger Gymnasiast aus der Provinz nach Petersburg, lernt unterschiedlichste
Kreise der russischen Gesellschaft und - immer voller Staunen - die Vielfalt
zwischenmenschlicher Beziehungen kennen. Episoden und Impressionen, Platons
Philosophie und eine Überfülle kultureller Reminiszenzen markieren
den Weg des Jünglings, der schließlich in Italien zu sich selbst
(und einem älteren Partner) findet. Der Roman weist viele autobiographische
Elemente auf, wie Kusmins «Erbauliche Geschichte meiner Anfänge»
zeigt, die dem Roman als Anhang beigefügt ist.
. |
Michail Alexejewitsch Kusmin,
geboren 1872 in Jaroslawl war Schriftsteller und Komponist und sprach fließend
Deutsch, Italienisch und Russisch. Während er als Komponist weitgehend
unbekannt blieb, hat er als Literat des sogenannten „Silbernen Zeitalters“
mehr Bedeutung erlangt. Er studierte von 1891 bis 1894 Musik am Sankt Petersburger
Konservatorium unter anderem bei Rimski-Korsakow. Er vertonte 1906
das Stück Balaganchik von Alexander Blok für Meyerholds berühmte
Inszenierung und trug seine eigenen Chansons erfolgreich am Pianoforte
zuerst in verschiedenen Salons und dann im Petersburger Kellerkabarett
"Streunender Hund" vor. Kusmins geliebter Freund war damals der polyglotte
und germanophile Aristokrat Georgi Tschitscherin, ein leidenschaftlicher
Anhänger Wagners und Nietzsches der nach der Oktoberrevolution Volkskommissar
für Auswärtige Angelegenheiten wurde und das bis in die 30er
Jahre blieb. Kusmin bereiste Griechenland Ägypten und Italien und
danach Nord-Russland. 1905 erweckten seine ersten Veröffentlichungen
die Aufmerksamkeit von Walerij Brjussow, der ihn zu seinem einflussreichen
Literaturmagazin Vesy (Balance), dem Zentrum der symbolistischen Bewegung,
einlud, wo er 1906 einen Verszyklus veröffentlichte und dann den ersten
russischen homosexuellen Roman Krylia (Flügel), der sofort Berühmtheit
erlangte und ihn zu einem weit verbreiteten Schriftsteller machte. Im Jahr
1908 erschien seine erste Sammlung von Gedichten, Seti (Netze), die auch
bejubelt wurde.1908 lebte er mit Sergei Sudeikin und dessen Frau Olga Glebova
zusammen, die im Jahr zuvor geheiratet hatten; als Olga entdeckte, dass
ihr Mann eine Affäre mit Kuzmin hatte, bestand sie darauf, dass Kuzmin
auszog. Trotzdem behielten Kuzmin, Sudeikin und Glebova weiter eine produktive
Beziehung und arbeiteten zusammen an Theaterstücken, Musikabenden,
Poesiedeklamationen - besonders in den St. Petersburger Kabaretts. 1913
traf Kuzmin Yuri Yurkun, ebenfalls Dichter. Die beiden Männer lebten
bei Yurkuns Mutter, und Yurkuns Frau, Olga Arbenina, gesellte sich für
kurze Zeit zu ihnen. In dieser Zeit arbeitete Kusmin als Shakespeare-Übersetzer.
Kuzmin und Yurkuns Beziehung dauerte bis zu Kuzmins Tod. Er starb 1936
in Leningrad an Lungenentzündung, zwei Jahre bevor Yurkun und viele
andere verhaftet und erschossen wurden. |
Unter Männern
Freundschaftsgabe für Marita Keilson-Lauritz
303 S., geb., € 20,00
978-3-86300-247-3
Mit ihrem Buch über Literatur
und Literaturkritik in den Anfängen der Schwulenbewegung («Die
Geschichte der eigenen Geschichte», 1997) hat Marita Keilson-Lauritz
einen überreichen Textfundus zugänglich gemacht, in zahlreichen
Essays «Seitenwege der Männerliebe» nachgezeichnet («Kentaurenliebe»,
2013). Der Band versammelt 18 Studien von Freunden und Gefährten.
Der historische Bogen reicht vom Sexualdiskurs des 18. Jahrhunderts bis
zur Gedenkkultur unserer Tage, die literaturwissenschaftlichen Beiträge
von Shakespeare über Stefan George bis zu Jean Genet.
Russell, Paul
Über den Wolken
260 S., geb., € 24,00
978-3-86300-244-2
Anatole feiert Hochzeit; auch alte
Freunde und Ex-Lover sind eingeladen, darunter Chris, der ihm vor 25 Jahren
das Herz gebrochen und dann die Stadt verlassen hat. Aus dem verträumten
Chris ist ein tougher Sicherheitsprofi geworden, der in Nigeria amerikanische
Ingenieure beschützt. Chris belächelt die brave Sesshaftigkeit
der Menschen im Provinzstädtchen Poughkeepsie und kann kaum glauben,
dass die Freunde von einst das wirklich ernst meinen. Durch die Konfrontation
mit seinem Ex-Lover keimen bei Anatole Zweifel, ob er seinem Leben vielleicht
eine falsche Richtung gegeben hat. Mit
einem Zeitsprung von 25 Jahren kehrt Russell zu den Figuren seines Romans
«Brackwasser» zurück und scheucht sie durch die Wechselbäder
«Möglichkeit“ und «Wirklichkeit», auf der Suche
nach einer Antwort auf die Frage, ob in der Mitte des Lebens so etwas wie
Zufriedenheit zu erreichen ist.
NEW
YORK UNDERGROUND
Noterdaeme, Filip
Die Autobiografie von Daniel J. Isengart
264 S., geb., € 24,00
978-3-86300-507-8
Mit 23 Jahren zieht der Münchner
Kunststudent Daniel Isengart nach New York. Dort nimmt er Tanzunterricht,
arbeitet als Kellner und tritt als Sänger auf, bis er nach einem seiner
Auftritte dem Belgier Filip Noterdaeme begegnet. «Es erklang eine
Glocke - und so begann mein neues, erfülltes Leben.» Auch Filip
versucht, sich mit originellen Kunstprojekten in der schillernden Szene
des New Yorker Underground zu etablieren. Über das nötige Selbstbewusstsein
und die Unbeirrbarkeit beim Verfolgen der eigenen Projekte verfügen
sie, egal, was andere dazu sagen. Oder mit den Worten des Autors: «Wie
immer hatten wir Dinge von großem Belang auf die leichte Schulter
genommen und solche von geringem Belang mit großer Ernsthaftigkeit
behandelt.» So, wie schon Gertrude
Stein in ihrer «Autobiografie der Alice B. Toklas» die Geschichte
ihrer Freundschaft schrieb, erzählt Filip Noterdaeme von seinem Leben
mit Daniel Isengart. Gertrude Steins Erzählmuster
eignet sich dafür hervorragend als Vorlage, besonders, wenn man einige
prägende Merkmale mit den bewunderten Vorgängerinnen teilt. Dazu
gehört, dass Noterdaeme und Isengart sehr schnell zu einem Zentrum
der Underground-Künstlerszene Manhattans werden. Statt Pablo Picasso,
Henri Matisse und George Braque wie bei Stein/Toklas sind es bei ihnen
Penny Arcade, Meow Meow und Joey Arias; das Namensregister am Ende des
Buchs verzeichnet das Who is Who einer Szeneprominenz, die jenseits von
Hudson und East River noch als Geheimtipps gehandelt werden.
VOLLMOND
AUF DER FERIENINSEL
Charles Jackson
Die Niederlage
316 S., br., 16,00 €
978-3-86300-252-7
John Grandin ist ein erfolgreicher
Mann, doch in der Ehe kriselt es. Ein Urlaub auf Nantucket ohne die Kinder
soll frischen Wind in die Beziehung bringen. Es ist Juni 1943, Amerika
befindet sich seit zwei Jahren im Krieg. Nantucket ist voller Soldaten
auf Fronturlaub. Schon auf der Überfahrt zur Insel vor Neu-England
läuft Grandin zufällig Cliff Haumann, ein junger Capitän
der Marines, über den Weg. Cliff ist beeindruckt von dem gebildeten
Hochschullehrer und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Grandin ist vom
naiven Charme des Offiziers begeistert. Als er bemerkt, in welche Richtung
sich seine Gefühle entwickeln, ist es bereits zu spät. Als
erster amerikanischer Roman thematisiert „Die Niederlage“ (OA 1946) homosexuelle
Gefühle - wie sein literarisches
Vorbild Gustav von Aschenbach wird John Grandin plötzlich von Emotionen
überwältigt, die sich der Kontrolle seines Geistes entziehen.
Wie schon in seinem Debüt-Roman „Das verlorene Wochenende“ seziert
Jackson auch hier meisterhaft das Seelenleben eines amerikanischen Bürgertums,
das sich standesbewusst an einem europäischen Bildungsbegriff orientiert.
Die Helden beider Romane sind sich der Katastrophe, die ihnen bevorsteht,
bewusst, aber es fehlt ihnen die Kraft, sich der Entwicklung entgegenzustemmen.
Das Ambiente eines kriegsführenden Amerikas - Zerstörer liegen
auf dem Hudson, in den Vorgärten wird wegen Nahrungsmittelknappheit
Gemüse angebaut, vor den Rekrutierungsbüros bilden sich lange
Schlangen - und die knappe, immer treffsichere Zeichnung auch der Nebenfiguren
geben dem Roman seine besondere Tiefenschärfe. „Der Erfolg von Mr.
Jacksons jüngst erschienenen Roman ‚The Fall of Valor‘ scheint darauf
hinzudeuten, dass sowohl das Feuilleton wie das Lesepublikum die Bedeutung
dieses Themas erkennen.“ (Klaus Mann 1946 im Exposé des Romans „Windy
Night, Rainy Morrow“) BESPRECHUNG:
DER FREITAG
Edmund White
Und das schöne Zimmer ist
leer
256 S., br., € 14,95
978-3-86787-250-8
Mit Und das schöne Zimmer
ist leer schrieb Edmund White die Fortsetzung von seinem autobiografi schen
Bestseller Selbstbildnis eine Jünglings. Whites poetisches Gespür
für Sprache, seine oft überraschenden, ausdrucksstarken Bilder
machen auch dieses Buch zu einem Leseerlebnis mit erstaunlichem Sog. Mittlerweile
ist die Hauptfigur Student; die eigene Homosexualität ist nicht mehr
nur eine abstrakte Sehnsucht, sondern beginnt sein Denken und Handeln zu
dominieren. Auch wenn Abweichungen von der Norm in den uSA der frühen
60er kaum geduldet sind, erkennt er bald, dass es überall Leute wie
ihn gibt. zwischen Wagemut und verzweifl ung beginnt eine Auseinandersetzung
mit der eigenen Person, mit den Wünschen und Ängsten, die ihn
hemmen und antreiben zugleich.
Große Oper
Andreas Meyer-Hanno, die Schwulenbewegung
und die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung
200 S., br., 18,00 €
978-3-86300-253-4
Andreas Meyer-Hanno (1932-2006)
hatte sich schon Mitte der 1950er Jahre einen Namen als Opernregisseur
und Oberspielleiter an den Staatstheatern in Karlsruhe und Braunschweig
gemacht, 1976-1993 war er Professor an der Musikhochschule in Frankfurt.
Auf wohl einzigartige Weise verband der Sohn einer jüdischen Mutter
und eines kommunistischen Vaters (von den Nazis ermordet) seit Beginn der
1970er Jahre seine bürgerliche Karriere mit seinem Engagement in der
Schwulenbewegung. Unter dem Namen „Hannchen Mehrzweck“ entwickelte er sich
zum Aktivisten der Schwulenbewegung, rief mit anderen die „Homosexuellen
Selbsthilfe e.V.“ ins Leben und gründete 1991 die „Hannchen-Mehrzweck-Stiftung“.
Dieser Band enthält Texte,
Reden und Dokumente Meyer-Hannos, die Laudatio zur Verleihung des Rosa-Courage-Preises
1993 und eine aktuelle Darstellung der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung. Mit
einer ausführlichen und reich bebilderten biografischen Skizze von
Detlef Grumbach.
Jasminblüthe
Schwule deutschsprachige Theaterstücke
um 1900
300 S., geb., € 20,00
978-3-86300-254-1
Am Ende des 19. Jhdts. entsteht
mit «Jasminblüthe» das erste Theaterstück, das Anteilnahme
für die Leiden der Homosexuellen zu wecken versucht; dieses und weitere
acht Stücke aus dem Zeitraum 1904 bis 1913 hat Herausgeber Manfred
Herzer für diesen Band zusammengetragen. Sie spiegeln allesamt den
Geist der wilhelminischen Epoche und spielen im gehobenen Milieu. Der schwule
Held ist mindestens Sohn eines Oberlehrers in einer Kleinstadt oder eines
Bankiers in einer Metropole, gehört zur Kaste des wohlhabenden Landadels,
ist erfolgreicher Parlamentarier, Mitglied der begüterten kleinstädtischen
Adelsschicht oder der Londoner High Society. Reichtum und Respektabilität
machen die sexuellen Outcasts indes angreifbar und verletzlich durch Erpresser.
Die Erpresser gehören zur dienenden Klasse, sind Arbeiter oder einfach
nur ein «Strolch». Als heitere Zugabe zu den ernsten Dramen
enthält der Band außerdem Rudolf Presbers Groteske «Eine
Vorstellung mit Hindernissen», in der ein Dr. Magnus Rehfeld
vom Theaterpolizisten brutal daran gehindert wird, Beweise für Goethes
abnormes Geschlechtsleben auszubreiten.
Weise, Georg
Reines Herz
Ausstellungskatalog
64 S., geb., € 18,00
978-3-86300-245-9
"Der Berliner Künstler Georg
Weise hat über mehr als zwei Jahrzehnte ein einzigartiges Oeuvre von
Bildern, Zeichnungen und Skulpturen geschaffen und weltweit mehr als 80-mal
ausgestellt. Georg Weise wurde 1973 in Berlin geboren und ist in Mecklenburg
aufgewachsen. In den 90er Jahren hat er sich in Berlin als Künstler
etabliert und an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee sein Studium
absolviert. Abgesehen von ausgedehnten Studienreisen nach Mexiko und Südostasien,
lebt und arbeitet er seit über 20 Jahren in Berlin-Friedrichshain.
Schon ganz am Anfang seiner Karriere
hat Georg Weise sein Sujet gefunden: die frühen Selbstporträts
sind nur der Beginn einer Reihe von sensiblen Porträts von Jungen
und jungen Männern, die ihre Seele vor dem Hintergrund mystischer
Landschaften offenbaren, Umgebungen, die über die Jahre immer abstrakter
werden. Oft inspiriert von den mecklenburgischen Landschaften seiner Kindheit,
gelingt es dem Künstler auf immer subtilere Weise, die innere Seelenlandschaft
der Jungen mit dem magischen Zauber seiner imaginäreren Außenwelten
zu verschmelzen. Georg Weise hat eine eigene Ästhetik kreiert, in
dem er seine Techniken immer weiter perfektioniert hat, bis sie genau den
Moment kristallisieren, wo seine Vision von Schönheit mit der des
Betrachters eins wird." Annett Krumrey
Das Wunder Winckelmann
Ein Popstar im 18. Jahrhundert
200 S., br., € 22,-
978-3-86300-220-6
Johann Joachim Winckelmann (1717-1768)
war der vermutlich berühmteste Deutsche seiner Zeit. Vor allem sein
Leben, sein mühsamer Weg vom Schusterjungen zum Präsidenten der
Altertümer Roms, und seine Begeisterung für die Schönheit
griechischer Kunst faszinierte nicht nur adelige Sammler, sondern auch
die gerade entstehende bürgerliche Öffentlichkeit. Als «deutscher
Grieche» wurde sein Hang zur «griechischen Liebe» und
einem rein männlichen Schönheitsideal allenthalben bereitwillig
akzeptiert; seine Schriften gelten als Fundament des Klassizismus. Aus
Anlass seines 300. Geburtstags präsentieren wir eine literarische
Blütenlese mit Texten von Goethe, Casanova, Herder, Hauptmann, Pater
und anderen, nicht zuletzt auch einer Auswahl aus den Schriften und (Liebes-)Briefen
Winckelmanns.
Paul Russel
Brackwasser
Titel der Originalausgabe: The Salt Point
Aus dem amerikanischen Englisch von Joachim Bartholomae
280 S., geb., € 24,00
978-3-86300-234-3
Poughkeepsie, ein kleines Städtchen
im nördlichen Speckgürtel von New York City, Mitte der Achtzigerjahre:
Anatole betreibt einen angesagten Friseursalon, Lydia ist als gescheiterte
Existenz aus New York zurückgekehrt und Chris, der vor einer tragisch
verlaufenen Beziehung nach Poughkeepsie geflüchtet ist, betreibt einen
Plattenladen. Anatole wie Lydia sind in Chris verliebt, doch der lässt
niemand an sich heran. Paul Russell erzählt davon, wie die drei Mitzwanziger
versuchen, miteinander klarzukommen – und wie der achtzehnjährige
Leigh ihre beschauliche Dreisamkeit gehörig aufmischt: «Im Einkaufszentrum
an der Main Street von Poughkeepsie sitzt ein Junge. Damit
fängt es an: Lydia und Anatole sehen, aus zwei verschiedenen Fenstern,
den Jungen auf der Lehne einer Bank sitzen.» Anatole, der sich am
laufenden Band in hübsche Jungs verliebt, lässt den «Jungen
Gott des Einkaufszentrums» bei sich wohnen. Wie der geheimnisvolle
Besucher in Pasolinis «Teorema» löst Leigh bei allen drei
Freunden tiefgreifende Veränderungen aus. In
der Mitte der Achtzigerjahre war die Aufbruchsbewegung der Hippies zu einem
abrupten Ende gekommen, die Hoffnung auf ein liebevolles Zeitalter des
Wassermanns in Drogenrausch und Aidskrise ertränkt. Die Zukunft war
nicht länger der Fluchtpunkt weltverändernder Pläne, sondern
eine gefährliche, von Krieg und Zerstörung geprägt Welt.
Die in dieser Zeit aufwachsenden Generationen waren auf das Hier und Jetzt,
ihre individuellen Wünsche und Ängste und das schwierige Miteinander
in privaten Cliquen verwiesen. Die Menschen begannen, sich in einer ewigen
Gegenwart ohne verlockende Perspektiven einzurichten. Wenn wir heute in
diese Zeit zurückblicken, sehen wir die Anfänge einer Alltagskultur,
die wir im 21. Jahrhundert perfektioniert haben.
Charles H. Ford /Parker Tyler
Verruchte Jugend
Titel der Originalausgabe: The Young and Evil
Aus dem amerikanischen Englisch von Joachim Bartholomae
180 S., geb., € 22,00
978-3-86300-235-0
Der Roman erzählt von Julian
und Karel und ihrer Clique junger Dichter in New York Anfang der Dreißigerjahre.
Keiner von ihnen hat eine richtige Wohnung, deshalb sind sie ständig
in Bewegung: Jeder hat Angst, etwas zu verpassen. Das Geld reicht vorn
und hinten nicht, doch auf den Partys fließt billiger Alkohol in
Strömen. Auch in diesem sanften Milieu am äußersten Rand
der Gesellschaft gibt es Schnorrer und brutale Gauner. Sexuelle Begegnungen
kommen unkompliziert zustande, doch nur selten gelingen befriedigende oder
gar glückliche Momente: Diese jungen Leute betreten Neuland in allem,
was sie tun, ein Terrain ohne Wege und ohne Regeln – deshalb lassen sie
sich treiben und folgen ihren momentanen Impulsen. Die Sprache entspricht
dieser Lebensweise und folgt noch den ausgefallensten Bewusstseinsströmen.
«The
Young and Evil» erschien 1933 in der englischsprachigen Obelisk Press
in Paris; in England und den USA wurde die Einfuhr verboten. Erst 1975
wurde der Roman in den USA veröffentlicht.
Ford
veröffentlichte später zahlreiche Gedichtbände und schloss
sich in den Sechzigerjahren der Pop Art Bewegung an; er starb 2002 in New
York. Tyler, der bereits 1975 verstarb, hinterließ ein umfangreiches
Werk als Filmkritiker. Djuna Barnes
kommentierte: «Das völlige Fehlen emotionaler Werte – in beängstigend
vollständiger Weise; der Verlust aller viktorianischen Errungenschaften:
Manieren, Tradition, Gewissen, Geschmack, Würde; ihr gleichgültiges
Sich-Einlassen auf alles, was immer auch geschieht, ist sowohl böse
als auch ‹rein› in dem Sinn, dass es unbewusst geschieht. Nur ein Genie,
oder Mr Ford und Mr Tyler konnten dieses Buch schreiben.» Und Gertrude
Stein schrieb:
«Dieses Buch erschafft die heutige Generation wie Fitzgerald mit
‹Diesseits vom Paradies› die seine. »
Edition Salzgeber im Männerschwarm
Verlag
Samuel M. Steward
Der Caravaggio-Schal
Titel der Originalausgabe: The Caravaggio Shawl
Aus dem amerikanischen Englisch von Kurt v. Hammerstein
180 S., br., 20,00 €
978-3-86300-504-7
Die Rottöne in Caravaggios
«Orfeo» haben es Gertrude Stein angetan, und deshalb beschließt
Alice B. Toklas, ihr einen Schal in dieser Farbe zu stricken. Um den Ton
genau zu treffen, tritt sie nah an das Gemälde heran und stellt fest:
die Farbe ist noch feucht. Als sie die Fälschung melden will, liegt
im Büro des Museumsdirektors eine Leiche. Auch im zweiten Krimi um
Gertrude Stein und Alice B. Toklas einem der bekanntesten und einflussreichsten
Lesbenpaare des 20. Jahrhunderts ist Johnny, der amerikanische Freund der
beiden und Alter Ego des Autors, wieder dabei, und
seine Kontakte in die Schwulenszene von Paris erweisen sich als wichtige
Hilfe bei der Lösung des Falles.
Communities, Camp und Camouflage
Bewegung in Kunst und Kultur
Herausgegeben von Rainer Marbach und Carolin Küppers
mit Beiträgen von Muriel Aichberger, Jens Dobler, Corinna Gekeler,
Elmar Kraushaar,
Dirck Linck, Markus Pfalzgraf, Annette Runte, Judith
Schönenberger, Charlotte Silbermann, Karl-Heinz Steinle, Wolfgang
Theis und Paula-Irene Villa.
260 S., br., € 24,00
978-3-86300-236-7
Homosexuelle Kunstproduktion war
und ist ein vielstimmiger Kanon: Dazu gehören Camouflage und Camp,
gegenkulturelle und mainstream-kompatible Entwürfe ebenso wie Strategien
befreienden Lachens und behaglichen Amüsements. Welche Rolle spielte
und spielt die Kunst jedoch in den politischen Homosexuellenbewegungen
im 20. und 21. Jahrhundert? Wie hat sie die Bewegungen inspiriert, unterstützt
oder reflektiert? Welches Kunst- und Kulturverständnis hatten und
haben die Protagonist_innen? Diesen Fragen und dem
sich wandelnden Stellenwert von Kunst, Literatur, Theater, Tanz und Musik
für trans* und homosexuelle Frauen und Männer spürt dieser
Sammelband nach.
Auf Bienchens Flügeln
KARL HEINRICH ULRICHS
Herausgegeben von Wolfram Setz
240 S., geb., € 18,00
978-3-86300-073-8
Stätten der Kindheit und der
Alltag in Stuttgart, mythologische, historische und erwanderte Orte, Gelesenes
und Beobachtetes, Zeitgeschehen und Politik, Tiere und Pflanzen – alles
bot Ulrichs Stoff für Epigramme im klassischen Versmaß oder
gar kleine Epen. Ulrichs Verse und erläuternde
Hinweise verraten viel über seine Interessen, Liebhabereien und seine
politische Einstellung. Diese Ausgabe
beruht auf dem persönlichen Handexemplar Ulrichs, das handschriftliche
Zusätze (neben Korrekturen und Änderungen weitere Gedichte und
Bekenntnisse) enthält. Es handelt sich insofern um ein echtes Zeitdokument
Demo. Für. Alle.
Homophobie als Herausforderung
168 S., br., € 16,00
978-3-86300-228-2
Ist die «Bewegung»
in eine Falle gelaufen, als sie Toleranz für eine «Liebe wie
jede andere auch» forderte? Werden nur solche Homosexuelle geduldet,
die so leben wie die Heteros, in festen Partnerschaften, nach ihren Mustern?
Und wie brüchig ist diese Duldung? «Demos für alle»,
«besorgte Eltern» und die beschämenden Reaktionen auf
den tödliche Anschlag von Orlando/USA haben diese längst gärenden
Fragen ins Bewusstsein gerückt. Auch die Frage nach den Perspektiven:
Was müssen wir tun, dass sexuelle Vielfalt endlich respektiert wird
– egal ob in Partnerschaften oder promisk, lesbisch, schwul, bi oder trans*?
Darüber schreiben Muriel Aichberger, Joachim Bartholomae, Birgit Bosold,
Ansgar Drücker, Gert Hekma, Werner Hinzpeter, Dirk Ludigs, Bodo
Niendel, Peter Rehberg, Jan Schnorrenberg, Gabriel Wolkenfeld und Volker
Woltersdorff. Herausgeber Detlef Grumbach wurde 1955 geboren, studierte
Germanistik an der Universität Bielefeld und arbeitete seit 1982 bis
1990 als Buchhändler. Nach der Gründung des Männerschwarm
Verlags im Jahr 1992 ist er dort für das Sachbuch-Programm, die Pressearbeit
und den Webauftritt zuständig. Er hat zahlreiche Bücher herausgegeben
und Beiträge verfasst. Außerdem arbeitet er als freier Journalist
und Literaturkritiker.
Daniel Harders
Reverse Intimacy
226 S. br., € 28,00
978-3-86300-502-3
Während die erotische beziehungsweise
pornografische Bilderproduktion durch das Internet inflationär geworden
ist, fotografiert Daniel Harders weiter analog, an Originalorten, ganz
der Situation ausgeliefert. Seine Bilder erzählen von Begehren, von
Sex, Intimität und den seltsam stummen Räumen dazwischen. Berlin
als Sehnsuchtsort ist dabei immer präsent. Besitzlosigkeit, Einsamkeit
und zugleich intimste Nähe gehen hier ein merkwürdiges Bündnis
ein. Dabei verbindet sich der nicht-wertende, nüchtern-registrierende
Blick, der die Berliner Fotoschule Ostkreuz» weltbekannt gemacht
hat, mit einem radikal nichttechnischen, persönlich-intimen und durchaus
humorvollen Zugriff, mit dem er seine Bilder und Motive findet.
Dirck Linck
Creatures
Aufsätze zu Homosexualität und Literatur
236 S. br., € 22,00
978-3-86300-221-3
Seit vielen Jahren folgt Dirck
Linck den literarischen Spuren kreativer Außenseiter: von Alexander
von Ungern-Sternbergs „Physiologie der Gesellschaft“ über Hans Henny
Jahnns Fehlentwicklungsroman „Perrudja“ bis zum Erscheinen des Popkörpers
in den Sechzigerjahren und künstlerischen Reaktionen auf die Aidskrise
- Hubert Fichte und Josef Winkler nicht zu vergessen. Immer wieder geht
es darum, dem Zwang zur Vereindeutigung die Freiheit von Vermischung und
Verwandlung entgegenzusetzen, sei es im Umgang mit Geschichte und gesellschaftlichen
Verhältnissen, sei es auf Reisen in fremde Kulturen, sei es als Auflehnung
gegen die Gewalt von Familie und Norm. Lincks Aufsätze blasen frischen
Wind durchs Gehirn und bringen vielleicht sogar saturierte Nordeuropäer
wieder ein bisschen in Schwung.
Luigi Settembrini
Die Neuplatoniker
Ein erotisches Märchen
104 S., geb., € 14,00
978-3-86300-072-1
Luigi Settembrini (1813-1876) gehört
zu den Heroen des italienischen Risorgimento. Viele Jahre in politischer
Gefangenschaft, übersetzte er das umfangreiche Gesamtwerk des spätantiken
Autors Lukian (ca. 120-180 u.Z.). Von dessen Schrift «Erotes»
(Zweierlei Liebe) ließ er sich zu einer eigenen Version inspirieren:
Zwei Knaben, Kallikles und Doros, wachsen gemeinsam auf, werden zu Jünglingen
und Männern, erkunden auf ihrer Lebensreise die vielfältigen
Formen der Liebe. Zwar steht am Ende eine Doppelhochzeit, doch «bis
ins hohe Alter fanden sie von Zeit zu Zeit, wenn sich Gelegenheit bot,
im selben Bett zusammen». Sechs Jahrzehnte nach dem Tod des Autors
wurde das erotische Märchen durch Zufall entdeckt, der Öffentlichkeit
jedoch vorenthalten, um Settembrinis Ruf nicht zu gefährden. 1977
endlich veröffentlicht, ist es in Italien längst zu einem klassischen
Text «homoerotischer Literatur» geworden.
Lukian
Erotes
Gespräch über die Liebe
174 S., geb., € 14,00
978-3-86300-071-4
In der Schrift «Erotes»
(Zweierlei Liebe) des spätantiken Autors Lukian (ca. 120-180 u.Z.)
halten - eingebettet in eine Rahmenerzählung - zwei Männer ihre
Plädoyers für die nach ihrer Meinung edlere Form der Liebe: Charikles
aus Korinth lobt die Liebe zur Frau, Kallikratidas aus Athen die Liebe
zum Jüngling. Den Sieg erringt der Mann aus Athen, der «Hochburg
der Pädophilie». Der Gymnasialprofessor Paul Brandt (1875-1929)
übersetzte als «Hans Licht» erstmals Lukians Schrift ins
Deutsche, da sich Christoph Martin Wieland, der bedeutende Lukian-Übersetzer,
damit nicht hatte «beschmutzen» wollen.
Paul Russell
Das unwirkliche Leben des Sergej Nabokow
Roman
320 S., € 24,00
978-3-86300-500-9
Nabokow war der kleine schwule
Bruder des Schriftstellers Wladimir Nabokow, doch auch er hatte ein bewegtes
Leben: Aufgewachsen im zaristischen Russland, vor der Revolution geflohen,
Studium in Cambridge, dann ging es weiter über Berlin nach Paris,
das er auf dem Höhepunkt der Goldenen Zwanziger erlebte. Cocteau verführte
ihn zum Opiumgenuss, als junges Schnuckelchen wurde er unter den Prominenten
gern herumgereicht. Als er mit der großen Liebe seines Lebens auf
einem Schloss in Österreich zur Ruhe kommt, verhaften die Nazis das
Paar. Nach Abbüßung seiner Strafe wird Nabokow ausgerechnet
Übersetzer im Propagandaministerium, doch dann verhaftet ihn die Gestapo
ein zweites Mal. Kurz vor Kriegsende stirbt er im KZ Neuengamme: gerade
einmal 45 Jahre alt.
SAMUEL M. STEWARD
EIN MORD IST EIN MORD IST EIN
MORD
Aus dem Englischen von Kurt v. Hammerstein
Broschiert, 180 Seiten, 20,00 €
978-3-86300-503-0
1937 verbringen Gertrude Stein
und Alice B. Toklas wie jedes Jahr den Sommer in ihrem kleinen Château
in Südfrankreich. Während Gertrude schreibt und Alice kocht,
kümmert sich ein junger Mann aus dem Dorf um den Garten. Pierre ist
gehörlos und umwerfend schön. Als eines Tages sein Vater verschwindet,
verrät Pierre den beiden Demoiselles ein dunkles Geheimnis. Gertrude
Stein liebt Kriminalromane und beginnt zu ermitteln. Samuel Steward (alias
Phil Andros) war eng mit Stein und Toklas befreundet. Sein Alter Ego im
Roman ist der schwule Amerikaner Johnny McAndrews, der für kurze Zeit
zu Besuch kommt und sich sofort in den Sekretär des Polizeichefs verliebt.
Mit diesem Buch setzt Steward den beiden alten Damen auf ungemein charmante
Weise ein Denkmal; die Lösung des Kriminalfalls ist dabei nicht unbedingt
die Hauptsache.
Gabriel Wolkenfeld
Wir Propagandisten
Roman
240 S., br., € 18,00
978-3-86300-201-5
Jekaterinburg, benannt nach Katherina
der Großen, liegt zu Füßen des Ural am östlichen
Rand Europas. Dorthin reist im Jahr 2013 ein junger deutscher Slawist,
um russische Studenten in deutscher Sprache und Kultur zu unterrichten.
Über soziale Netzwerke hat er im Vorfeld bereits einige Bekanntschaften
geschlossen, und so holen ihn vier junge Männer vom Flughafen ab.
In einer Welt, die auf kafkaeske Weise im 19. Jhdt. steckengeblieben zu
sein scheint, ist der deutsche Gast eine echte Attraktion, doch jeder fragt
ihn: Warum, um Gottes willen, kommst du freiwillig nach Russland? Erst
recht als Schwuler – zu einer Zeit, als die Duma „homosexuelle Propaganda“
per Gesetz verbieten will? Wir Propagandisten erzählt, was dem deutschen
Gast im Laufe eines Jahres in Russland widerfährt: Wolkenfeld fängt
mit seinem sehr individuellen Tonfall die Atmosphäre und den Geruch
einer Welt ein, die dem deutschen Leser weiter entfernt scheint als die
5000 Kilometer Luftlinie auf der Landkarte. Während seines Aufenthalts
ist er ständig von einer Clique von Freunden umgeben, jungen Studenten,
die noch bei ihren Eltern wohnen und nicht im Traum darauf kämen,
sich öffentlich als schwul zu erkennen zu geben. Ihr Treffpunkt ist
die Küche des deutschen Lehrers, wo Pelmeni köcheln und Wodka
getrunken wird, oder sogenannte „Themenklubs“: Wir fahren in einen dunklen
Hinterhof hinein. Weder Lichter noch Menschen, nicht einmal der Schatten
einer Katze huscht vorüber. Hier, fragt der Fahrer verunsichert. Und
Mitja drückt ihm einen Schein in die Hand. Wir laufen kahle Wände
entlang, biegen, an den Toiletten vorbei, um die Ecke und betreten einen
Raum, der eher einem Speicher als einer Bar ähnelt, grau und geräumig.
Full house, staune ich. Die mit Samt bezogenen Galerien seitlich der Tanzfläche
sind bis auf den letzten Platz besetzt.
Herman Bang
Hoffnungslose Geschlechter
Aus dem Dänischen von Gabriele Haefs und mit einem
Nachwort von Claudia Gremler
300 S., geb., € 19,00
978-3-86300-147-6
Herman Bang (1857-1912) schrieb
seinen Debutroman im Alter von 23 Jahren, und sowohl sein Held William
Hög als auch dessen dekadenter Freund Bernhard Hoff tragen autobiografische
Züge. William, ein „sehr dunkler Junge, fast wie ein Zigeuner“, ist
der letzte Spross einer alten, berühmten Familie, doch schon sein
Vater hatte durch sinnliche Ausschweifungen seine Gesundheit ruiniert und
war früh in Wahnsinn und Drogensucht gestorben. Als William erkennt,
dass ihm ein bürgerliches Leben nicht gelingt, ermutigt ihn Hoff,
das künstlerische Schattenreich als Rückzugsort zu wählen.
Damit ist William der literarische Ahnherr von Thomas Manns Hanno Buddenbrook
und auch von Heinrich Manns Professor „Unrath“. Seine Zeitgenossen empfanden
bereits die realistische Darstellung gesellschaftlichen Verfalls als Provokation,
aber mehr noch die mitschwingende Behauptung von Unausweichlichkeit. Denn
wie sagt der Dorfarzt: „Diese Linie ist fertig.“
Dass William Hög eine Liebesaffäre
mit der ehemaligen Geliebten seines Vaters beginnt, lieferte den Vorwand
für ein Verbot des Romans. Wie fünfzehn Jahre später im
Prozess gegen Oscar Wilde war es auch hier wohl nur das Wissen um die Homosexualität
des Autors, das den harmlosen Schilderungen ihre unmoralischen Interpretationen
hinzufügte.
In Deutschland erschien 1900 die
Übersetzung der gekürzten 2. Auflage des Romans, nachdem Bang
hierzulande durch den Roman Am Wege schlagartig bekannt und beliebt geworden
war. Mit dieser Neuübersetzung der ungekürzten Erstfassung legen
wir Bangs Debut nun erstmals vollständig in deutscher Sprache vor.
Bangs letzter, in deutscher Sprache seit langem vergriffener Roman Michael
erschien bereits 2012 als Nachdruck der deutschen Erstausgabe in der Bibliothek
rosa Winkel.
Stephen Spender
Der Tempel
Aus dem Englischen von Sylvia
List
304 S., Gb., € 19,00
978-3-86300-119-3
Zehn Jahre nach dem Ende des 1. Weltkriegs betritt Paul
Schoner Feindesland: In Hamburg besucht er Ernst Stockmann, den er in Oxford
kennen gelernt hat. Die Brutalität des ersten Weltkriegs hatte die
Menschen in vielerlei Hinsicht traumatisiert. Im prüden England ist
jedermann verzweifelt bemüht, trotz allem die gewohnte Lebensweise
aufrechtzuerhalten. Wie anders dagegen Deutschland: In Wandervogel und
Körperkultur manifestiert sich ein Aufbruch der Jugend, der alle Welt
in Staunen versetzt. Pauls Hamburger Gastgeber entstammt einer reichen
Patrizierfamilie, deren großbürgerliche Lebensweise sich dieser
Entwicklung stur widersetzt. Schon bald entflieht Paul ihrer pompösen,
aber finsteren Villa an der Alster. In Joachim Lenz, einem „missratenen“
Kaufmannssohn, lernt er bald einen wirklichen Freund kennen, mit dem zusammen
er Strandbäder und Nachtbars erkundet und schließlich – zusammen
mit einem gemeinsamen „Lover“ – eine Wanderung entlang des Rheins unternimmt.
Joachim ist ein Repräsentant des „modernen“ Deutschland: Er fotografiert,
will sich aber nicht als Künstler verstanden wissen und er liebt junge
Männer, die ihn sofort langweilen, wenn sie seine Gefühle erwidern.
Während ihrer Wanderung gelingt es Paul und Joachim, das Lebensgefühl
des anderen besser zu verstehen; sie wünschen sich, dass diese Reise
niemals enden möge. Als die Nazis in Deutschland immer stärker
werden und sogar Joachims Studio verwüsten, verlässt Paul Hamburg,
um in Berlin seinen Studienfreund Bradshaw zu besuchen. Spender
hat dieses plastische Porträt einer Epoche bereits im Jahr 1929, gleich
nach seiner Rückkehr aus Deutschland geschrieben. Paul Schoner ist
darin das Alter Ego des Autors, Joachim Lenz ist als der Fotograf Herbert
List und Spenders Freund Bradshaw als Christopher Isherwood zu erkennen.
Auch Ernst Stockmann wurde nach einer realen Figur gezeichnet, die für
den Fall einer Veröffentlichung allerdings mit rechtlichen Schritten
drohte – einer von mehreren Gründen, aus denen der Roman zunächst
nicht gedruckt wurde. 1986, fast am Ende seines Lebens, hat Spender diesen
frühen Entwurf überarbeitet, sodass sein Buch die authentische
Frische des eigenen Erlebens mit dem Wissen verbindet, was später
geschah. Ein großer Roman über den Freiheitsdrang einer jungen
Generation und Deutschland am Wendepunkt der Zwischenkriegszeit.
Ein
geschminkter Junge
Edmund White
Hotel de Dream
Aus dem Amerikanischen von Joachim Bartholomae
190 S., geb., € 19,00
978-3-86300-188-9
In seinem jüngsten Buch "Hotel
de Dream" hat sich E. White sich einen sterbenden, aber blutjungen Dichter
als Alter ego gewählt: Stephen Crane, der im Amerika Ende des 19.
Jhdts. den Naturalismus "erfunden" hat und als erster das Leben der
einfachen Menschen beschrieb. Crane war damals sozusagen der „James Dean“
der amerikanischen Literatur. Sein kraftvoller Naturalismus respektierte
keine Tabus, weder in der Literatur noch im Leben: Wegen seiner Liaison
mit einer ehemaligen Prostituierten musste er Amerika verlassen. Im fernen
England, im letzten Stadium der Tuberkulose, diktiert er seinen letzten
Roman: die Geschichte Elliotts, eines geschminkten Straßenjungen,
der ihm in New York vor einigen Jahren begegnet war. In diesem fiktiven
Roman inszeniert Edmund White eine faszinierende homosexuelle Unterwelt
des prüde-puritanischen Amerika und spart dabei nicht mit Seitenhieben
auf heutige Zustände. White lässt zudem Henry James, Joseph Conrad
und andere Persönlichkeiten der Geschichte an Cranes Krankenbett erscheinen,
ihre Porträts sind kleine Meisterwerke voller Liebe und Bosheit. „Hotel
de Dream“ liefert ein ungemein plastisches Bild des boomenden New York
der Jahrhundertwende. Edmund White (* 19. Januar 1940 in Cincinnati,
Ohio) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Essayist. Er ist seit
1998 Professor für kreatives Schreiben an der Princeton University.
Edmund White erhielt 1982 den Award for Literature der American Academy
of Arts and Letters, 1994 den National Book Critics Circle Award für
die Biografie Genets und 2000 den Preis des Festivals von Deauville für
sein Gesamtwerk. White ist Mitglied der American Academy of Arts and Letters
und der American Academy of Arts and Sciences. REZENSION
IN DER NEW YORK TIMES
„Rote
Männer auf grünen Matten“
Richard Amory
Das Lied der Sterntaucher
Deutsch von Joachim Bartholomae
208 S., br., € 16,00
978-3-86300-150-6
Dieser Roman aus dem Jahr 1966
ist zugleich Ausdruck wie Katalysator eines wachsenden schwulen Selbstbewusstseins.
Der Autor orientiert sich an amerikanischen Gründungsepen wie „Lederstrumpf“
und „Pocahontas“ und beschreibt eine Reise in die unerforschte Wildnis
als Abfolge sexueller Begegnungen mit Trappern und Indianern. Schließlich
stößt der Held zur „Gesellschaft der Sterntaucher“, die eine
lustvolle Alternative zum Selbsthass der puritanischen Pilgerväter
lebten.
Amory schildert die erotischen
Szenen mit einem pathetischen Überschwang, der den Übersetzer
1971 wohl dazu verleitet hat, die Handlung mutwillig zu veralbern. Dabei
hatte dieses klassische Kultbuch durchaus eine „ordentliche“ Übersetzung
verdient. Wir präsentieren deshalb hier erstmals die wahre Geschichte
um Ephraim McIver, Träumender Bär und ihre weißen und roten
Freunde, den sicherlich meistverkauften schwulen Erotikroman sowohl in
Amerika wie in Deutschland.
Marko Martin
Umsteigen in Babylon
230 S., br., € 19,-
978-3-86300-218-3
«Linoleum-Thais» und
«Kuckucksuhren-Osteuropäer», Iraner mit Rolex und Kubaner
mit Kapuzenshirt - Marko Martin reist um die Welt, flaniert durch Berlin
und lässt sich mitnehmen, aufpicken, abschleppen. Der Blick in die
Wohnungen, in die Schlafzimmer fremder Länder fördert manche
Wahrheit zutage, die sexuellen Gewohnheiten, Lebenslügen und Sehnsüchte
seiner Dates erst recht: «Aber wovon sie alle schwärmen, alle,
ist Tel Aviv. Stell dir vor, ausgerechnet das verbotene, ihnen unzugängliche
Tel Aviv, der Traum von nackten Israeli-Soldaten.» Wenn der Weg zum
Kennenlernen auch erst einmal durchs Bett führt, taugt diese geballte
Ladung internationaler Affären kaum als Porno, denn seine Geschichten
sind umrankt und durchdrungen von vielfältigen literarischen Inspirationen.
Marko
Martin, geb. 1970, verließ im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer
die DDR und lebt, sofern nicht auf Reisen, als Schriftsteller in Berlin.
Bekannt wurde er durch seinen Roman «Der Prinz von Berlin».
Seine
Erzählbände «Schlafende Hunde» und «Die Nacht
von San Salvador» erschienen in der `Anderen Bibliothek.`
Es folgten «Treffpunkt ‘89», «Madiba-Days» und
zuletzt die Liebeserklärung «Tel Aviv. Schätzkästchen
und Nussschale, darin die ganze Welt».
Edmund White
Selbstbildnis eines Jünglings
268 S., br., € 12,95
978-3-86787-177-8
Edmund White berichtet aus dem
Leben eines Jungen, der seine Andersartigkeit fühlt, erkundet und
versucht, sie zu verdrängen – oder zumindest zu kontrollieren. Autobiografische
und fiktive Elemente sind ineinandergewoben; die nüchterne Weltsicht
eines intelligenten Jungen, der selbst seinen imaginären Freunden
mit Zurückhaltung begegnet, steht im Kontrast zu seiner Sehnsucht
nach einem Leben, in dem er Bewunderung und Liebe findet. Die Ohnmacht,
die er immer wieder spürt, weckt in ihm den Wunsch, Macht über
einen Mann auszuüben, so wie es der gleichaltrige Tadzio in Thomas
Manns Der Tod in Venedig tut.
Edmund Whites Erzählung ist
ebenso schillernd wie klug. Aus brillanten Nahaufnahmen fügt er ein
erstaunliches, bewegendes und oft auch witziges Ganzes zusammen. Das Erstaunliche
daran: Wie zeitlos seine Geschichte ist, wie wenig sich für uns in
all den Jahren geändert hat – und wie sehr wir uns wiedererkennen
können in diesem Selbstbildnis.
Ein
schönes, trauriges, unvergessliches Buch:
Matthew Griffin
Im Versteck
284 S., br., 16,00 €
78-3-86300-255-8
„Wenn wir gestorben sind, wird
sich niemand an uns erinnern. Niemand wird unsere Fotos anschauen, und
das, was wir nicht erzählt haben, wird nicht in ihren Köpfen
fortleben. Es wird sein, als wäre das alles nie geschehen.“ Matthew
Griffins Roman „Im Versteck“ erzählt, von einer Beziehung, die keine
Spuren hinterlassen hat. Wendell und Frank haben sich in den Vierzigerjahren
gefunden und in ein kleines Häuschen am Stadtrand zurückgezogen,
weil Gesetze und Moralvorstellungen sie ins Versteck gezwungen haben. Es
gibt keinen einzigen Zeugen ihres Glücks, fast nie verlassen sie gemeinsam
das Haus. Das Doppelleben ist ihnen so zur zweiten Natur geworden, dass
sie es auch dann nicht aufgeben können, als es keinen Grund mehr dafür
gibt. Die Schwulenbefreiung geht an ihnen vorbei. Griffin
erzählt von zwei knorrigen Südstaatlern Mitte achtzig. Jeder
bedeutet dem andern die ganze Welt, doch als Frank einen Schlaganfall bekommt
und langsam dement wird, beginnt ein mal tragischer, mal komischer Kleinkrieg.
Der eine kann keine Schwäche zuzugeben, der andere muss stark sein,
damit der Alltag funktioniert. Sie sind auf Hilfe angewiesen und haben
Angst vor jedem Fremden, der sie „erkennen“ könnte. Und
was bleibt am Ende, wenn Franks Demenz die Erinnerung an ihr Zusammenleben
auslöscht, wenn kein Foto, kein Freund bezeugen kann, was einmal war?
Mit zurückgenommener, doch ungemein eindringlicher Sprache erzählt
Matthew Griffin von Höhen und Tiefen dieser lebenslangen Liebe gegen
die Gesellschaft.
Die
Wiederentdeckung Klaus Manns mit unveröffentlichten Texten aus dem
Nachlass
Treffpunkt im Unendlichen
Fredric Kroll - Ein Leben für
Klaus Mann
Herausgegeben von Detlef Grumbach
224 S., geb., € 26,00
978-3-86300-191-9
Klaus Mann war fast vergessen,
als Fredric Kroll Anfang der 1970er Jahre die Herausgeberschaft der „Klaus-Mann-Schriftenreihe“
übernahm. Zu Beginn ahnte wohl niemand, dass dieses biografische Projekt
auf über 3.000 Seiten anwachsen und mehr als 30 Jahre in Anspruch
nehmen würde. Wegbegleiter wie Klaus Täubert, Klaus-Mann-Forscher
wie Uwe Naumann und Veit Schmidinger sowie die Erika-Mann-Biografin Irmela
von der Lühe würdigen diese beispiellose Arbeit; Freunde und
„Nachfolger“ berichten von Begegnungen mit Fredric Kroll. Last not least
enthält der Band drei Erstveröffentlichungen aus dem Nachlass
Klaus Manns: „Der Kaplan“ (1945) „Windy Night, Rainy Morrow“ (1946) und
„The Last Day“ (1949). Eine interessante Archäologie der Klaus-Mann-Rezeption
in Deutschland, eine aufregende Entdeckung der letzten Projekte Klaus Manns.
Klaus-Mann-Schriftenreihe
Neuauflage
aller Bände als Paket
zus.
€ 280,00
978-3-935596-98-5
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Klaus-Mann-Schriftenreihe
Band
1:
Bibliographie
mit
einem Vorwort von Klaus Blahak
Erstausgabe
1976, 211 Seiten, € 20,00
ISBN
3-935596-91-X
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Klaus-Mann-Schriftenreihe
Band
2
1906-1927:
Unordnung
und früher Ruhm
Erstausgabe
1977, 204 Seiten, € 24,00
ISBN
3-935596-92-8
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Klaus-Mann-Schriftenreihe
Band
3
1927-1933:
Vor
der Sintflut
Erstausgabe
1979, 256 Seiten, € 28,00
ISBN
3-935596-93-6
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Klaus-Mann-Schriftenreihe
Band
4.1
1933-1934:
Repräsentant
des Exils
Sammlung
der Kräfte
Erstausgabe
1992, 389 Seiten, € 44,00
ISBN
3-935596-94-1
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Klaus-Mann-Schriftenreihe
Band
4.2
1934-1937:
Im
Zeichen der Volksfront
€
72,00
ISBN
3-935596-95-2
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Klaus-Mann-Schriftenreihe
Band
5
1937-1942:
Trauma
Amerika
Erstausgabe
1986, 493 Seiten, € 52,00
ISBN
3-935596-96-0
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Klaus-Mann-Schriftenreihe
Band
6
1943-1949
Der
Tod in Cannes
Autoren:
Fredric Kroll und Klaus Täubert
Erstausgabe
1996, 815 Seiten, € 78,00
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Die
Männer mit dem rosa Winkel
Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen
Herausgegeben von Joachim Müller und Andreas
Sternweiler
400 S., br., € 28,00
978-3-86300-192-6
Nach der ersten offiziellen Erwähnung
der homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus durch Bundespräsident
Richard von Weizsäcker dauerte es noch fünfzehn Jahre, bis die
Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen und das Schwule Museum eine Ausstellung
zur Lage der homosexuellen Häftlinge ausrichteten. Der Katalog der
Ausstellung (2000) ist neben zahlreichen verstreuten Aufsätzen und
den Erinnerungen der Überlebenden nach wie vor die einzige Publikation,
die umfassende über das Leben, Leiden und Sterben der Männer
in einem Lager Auskunft gibt. Dieses seit langem vergriffene Buch soll
nicht fehlen, wenn 70 Jahre nach Kriegsende der Evakuierung, Befreiung
oder Übergabe der Lager an die Opfer dieses mörderischen Systems
gedacht wird; wir präsentieren deshalb eine unveränderte Neuauflage
dieses Standardwerks.
Eric Walz
SCHWULE SCHURKEN
erweiterte Neuauflage
250 S., Taschenbuch, € 14,00
978-3-86300-033-2
Der Olymp der schwulen Helden ist
gut bevölkert, Michelangelo, Proust und Thomas Mann werden gern als
Vorzeigehomosexuelle zitiert. Eric Walz eröffnet mit "Schwule Schurken"
den Hades und beschreibt das Leben von elf Männern, die Kriege geführt,
gemordet und erpresst haben. Papst Sixtus IV. hat mit Ablasshandel und
Inquisition ein dunkles Kapitel der Kirchengeschichte geschrieben, Alfred
Redl war als Verräter im österreichischen Generalstab maßgeblich
an der Katastrophe des 1. Weltkriegs beteiligt, Edgar Hoover ließ
außer "Kommunisten" auch Schwule vom FBI verfolgen und tanzte selbst
gern im Fummel. Eric Walz erzählt sehr unterhaltsam vom öffentlichen
und privaten Leben seiner "Schurken" - eine aufschlussreiche Ergänzung
zum Geschichtsunterricht. Viele historische Ereignisse lassen sich vor
dem privaten Hintergrund ihrer Helden besser verstehen. Heiratsdiplomatie,
einflussreiche Mätressen und Kindesmord sind Teil des heterosexuellen
Musters, das jeder in der Schule lernt. Die homosexuelle Variante dagegen
ist weniger bekannt, nicht zuletzt deswegen, weil über die "unglückliche
Veranlagung" der betreffenden Persönlichkeiten diskret geschwiegen
wurde. Die Schwulen selbst schmücken "ihre" Geschichte lieber mit
sensiblen Künstlernaturen als mit skrupellosen Politikern und brutalen
Mördern. Die Zeit scheint reif für etwas Aufklärungsunterricht.
Und das sind die "Schwulen Schurken": Alexander der Große, Heliogabal,
Papst Sixtus IV., Friedrich der Große, Maximilien Robespierre, Alfred
Redl, Ernst Röhm, Edgar J. Hoover, Yukio Mishima, Michael Kühnen,
Jeffrey Dahmer. Diese Neuausgabe enthält zudem erstmals Biografien
von Henri III. und Jean Genet (der so gern ein Schurke gewesen wäre).
Seit der Erstausgabe seiner «Schwulen Schurken» von neun Jahren
hat Eric Walz (Jg. 1966) sich als Autor historischer Romane einen
Namen gemacht («Die Herrin der Päpste», «Die Sündenburg»),
doch sein Debut fällt nach wie vor aus dem Rahmen.
Christoph Dompke
Alte Frauen in schlechten Filmen
Vollständig überarbeitete
und ergänzte Neuausgabe
200 S., Br., € 16,00
978-3-86300-114-8, [Als ebook 978-3-86300-115-5]
Auch große Diven werden älter,
aber nicht jede will das wahrhaben. Ob aus Eitelkeit oder des Geldes wegen:
viele große Schauspielerinnen haben am Ende ihrer Laufbahn grauenvolle
Filme gedreht oder mussten sich für Billigware verheizen lassen, weil
ihnen andere Rollen nicht mehr angeboten wurden. Manchmal sind die Ergebnisse
so furchtbar, dass sich bei augenzwinkernder Betrachtungsweise schon wieder
Funken daraus schlagen lassen. Mit profunder Detailkenntnis vertieft sich
Christoph Dompke in die letzten Zuckungen seiner Idole – das Spektrum reicht
von Pola Negri über Joan Crawford bis Maryl Streep. Die Erstausgabe
im Jahr 1998 rief in der Presse einen Sturm der Begeisterung hervor – diese
Neuauflage ist von Grund auf überarbeitet und um zirka zwanzig Schicksale
er weitert.
Konformitäten und Konfrontationen
Homosexuelle in der DDR
Herausgegeben von Pretzel, Andreas / Weiß, Volker
256 S., br., € 22,00
978-3-86300-182-7
Schwule und Lesben in der DDR waren
von Beginn an mit einer liberaleren Gesetzgebung konfrontiert als ihre
Brüder und Schwestern in der BRD. Bedrohlich war ihre Lage dennoch,
eine öffentliche Debatte über ihre Situation oder eigene Organisationen
blieben lange unerwünscht. Und doch regten sich schon früh und
vereinzelt Fürsprecher der sexuellen Minderheiten, entwickelten sich
trotz eines enormen Anpassungsdrucks innerhalb einer uniformen Gesellschaft
schon vor dem Aufbruch in den 1980er Jahren eigene Handlungsspielräume.
Im Zentrum dieses Bands stehen die Erfahrungen und Rückwirkungen schwuler
Selbstbehauptung in den 1970er und 1980er Jahren: Abgerundet wird er durch
Rückblenden in die 1950er und 1960er Jahre sowie durch Betrachtungen
über dieses abgeschlossene Kapitel der Geschichte aus heutiger Perspektive.
Elvira Totterheels in Gran Canaria
Übersetzer ins Englische: Ashley Lancaster
192 S., br., € 14,00
978-3-86300-204-6
Where do you go in the wintertime?
Many gay people know only one answer: to Gran Canaria. There they feel
free, there they can live their life. And they do it in a way they wouldn't
have the courage to do it at home! This novel has been written in 1992,
but it is nice to read it in holidays still now.
Elvira Klöppelschuh:
Elvira auf Gran Canaria
208 Seiten, Br., € 12,00
978-3-935596-43-5
Mit tiefem Verständnis und
großer Zuneigung, spitzer Feder, Spott und Ironie beobachtet Elvira
das muntere Treiben am Strand und in den Dünen, in Cafes und Bars
von Gran Canaria. Der Bestseller, der schon im Verlag rosa Winkel mehrere
Auflagen erreicht hat, ist jetzt in neuer Ausstattung bei Männerschwarm
wieder lieferbar!
Elvira für Homosexuelle:
Endlich raus! Mit Elvira raus aus
den Zwängen des Alltags. All das genießen, was zu Hause manchmal
schwer zu haben ist: vor allem aber rund um die Uhr unter unseresgleichen
zu sein. Elvira ist eine von uns. Sie teilt unsere Sehnsüchte und
schwadroniert ohne Rücksicht auf Verluste drauflos: Sie rät,
bei der Suche nach dem Urlaubs-Lover nicht auf die Braungebrannten reinzufallen,
weil die bestimmt bald abreisen. Sie weiß, was in das Strandtäschchen
gehört und um welche Uhrzeit man sich wo im Yumbo-Center einzufinden
hat. Sie kennt den Abschiedsschmerz, wenn der Lover zum Flughafen muss,
weiß um Problemzonen, kennt Freud und Leid mit Müttern, Hunden
und Heteros, mit denen wir auch im Urlaub zumindest am Rande zu tun haben.
Elvira für Heterosexuelle:
Schwule auf Reisen, auf Sylt, Mykonos
oder Gran Canaria: wer wissen will, wie sie wirklich sind, hat hier ausreichend
Gelegenheiten, sie zu beobachten. Und wer sich so nah nicht herantraut,
dem öffnet Elvira Klöppelschuh die Augen. (Und ganz normal geht
es ja auch am Ballermann nicht zu!)
Ralf König
Der junge König
Band 1: Die frühen Schwulcomix
180 S., geb., 25,00 €
978-3-86300-170-4
In diesem Frühjahr erscheint
der erste Band. Er enthält den unter Fans schon legendären, seit
Jahrzehnten nicht mehr erhältlichen Band Schwulcomix 1 aus dem Jahr
1981 sowie den Folgeband Schwulcomix 2 aus dem Jahr 1984. Diese Neuausgaben
werden ergänzt um Zeitschriftenveröffentlichungen und Auszügen
aus dem ebenfalls seit langem verschollenen Sensationellen ComicBook.Der
zweite Band erscheint im Herbst 2014 und wird Schwulcomix 3 und 4 enthalten
sowie weitere Zeitschriftenveröffentlichungen und die vielen Fans
bisher nur vom Hörensagen bekannten Geschichtenüber die Bergleute
Bodo und Heinz.
Ralf König
Der junge König
Band 2: 1985-1987
Die Erfindung der Knollennase
280 S., geb., € 33,00
978-3-86300-171-1
Die Sammler-Edition der frühen
Werke Ralf Königs geht weiter. Dieser Band enthält die lange
vergriffenen Bände Schwulcomix 3 und 4, außerdem eine
Auswahl der legendären Bodo & Heinz-Comix, die König viele
Jahre lang für die Bergbauzeitschrift Arbeit + Sicherheit zeichnete,
drei seiner Safer Sex Comix und alle Geschichten über Norbert Brommer,
die erste individuell ausgearbeitete Knollennase im Werk Königs. Dazu
kommen weitere, zum Teil unveröffentlichte Zugaben. Während der
erste Band die recht skurrile Vorgeschichte der Knollennasen dokumentierte,
geht es jetzt richtig los. Und Ralf König erzählt in seinem Vorwort
über die Jahre vor dem Durchbruch mit Der bewegte Mann.
Ralf König
Der junge König Band 3
1988-1990: Die Nasen werden bunt
180 S., br., € 28,00
978-3-86300-210-7
Ende der 80er Jahre: Ralf König
hat den Höhepunkt seiner Produktivität erreicht, mehrere Verlage
bringen parallel jedes Jahr Neuerscheinungen heraus. Der 3. Band über
das frühe Schaffen, die „Prinzenjahre“ Ralf Königs umfasst die
Jahre 1988 - 1990. Er enthält „Comics, Cartoons, Critzeleien“, „Prall
aus dem Leben“, „Zitronenröllchen“ sowie die gemeinsam mit Walter
Moers gezeichneten „Schwulxx-Comix“. Außerdem enthält auch dieser
Band als Zugaben einige bisher in Buchform noch nicht veröffentlichte
Zeichnungen und eine umfassende Bibliografie aller Veröffentlichungen,
Nachdrucke, Übersetzungen und Varianten.
Ralf König: Bullenklöten!
136 S., Gb., € 15,00
978-3-86300-124-7
Die Geschichte von Pauls Jagd auf Ramon und Konrads zartem
Werben um einen Klavierschüler ist einer der berühmtesten Comics
von Ralf König. Mehr als hunderttausend Exemplare wurden in den letzten
zwanzig Jahren verkauft, auch wenn das bayrische Landesjugendamt ihn lieber
hätte verbieten lassen. Damals schrieb die FAZ: „Die Entscheidung
der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften liest
sich wie eine Kaufempfehlung.“ „Bullenklöten“ ist inzwischen ein echter
Klassiker und zudem das erste Buch, das in unserem Verlag erschienen ist.
Zu seinem (und unserem) zwanzigsten Geburtstag haben wir ihm deshalb ein
schönes neues Outfit verpasst. In der Wirklichkeit ist Ramon jetzt
vielleicht ein dicker frustrierter Familienvater – hier ist er so schön
und stark wie eh und je!
Ralf König
Barry Hoden
Im Weltall hört dich keiner grunzen
Ein Konrad & Paul-Roman
200 S., geb., € 19,00
978-3-86300-180-3
In Konrad und Paul - Raumstation
Sehnsucht tippte Freizeitautor Paul Niemöser seinen ersten Science-Fiction-Roman
in den Laptop. Am Ende rast Astronaut Barry Hoden mit seinem Raumschiff
«Libido XL» ungebremst und steuerlos ins tiefe, unbekannte
All. Doch damit fängt die Story erst an! Weil sein Freund Konrad ihm
rät, es ausnahmsweise mal mit «literarischem Anspruch»
statt mit «Pimmelgeschichten» zu versuchen, schickt Paul die
«Libido» zähneknirschend auf eine eher ungeile Odyssee
ins Weltall: Durch ein kosmisches Schlurchloch stürzt das Raumschiff
durch eine Raum-Zeit-Schleuse in ein fremdes Sonnensystem. Dort ist der
Homo Sapiens ausgestorben, Barry begegnet nur Nacktschnecken, Schuppenflechten
und anderen gewöhnungsbedürftigen Aliens. Die erschreckende Erkenntnis:
Es gibt keine behaarten, geilen Kerle mehr! «Evolution ist ein Arschloch!»,
brüllt Barry verzweifelt und irrt einsam durch ein testosteronverödetes
Universum. Da kreuzt plötzlich Edelnutte Trulla seinen Weg, und mit
ihr Schlurchloch-Wissenschaftler Gon Rath, Techniker Schlamm Bratz und
schließlich PIN, das erste Navigationssystem mit Penisneid! Es kommt
wie geahnt: Spätestens nach der dramatischen Notlandung auf dem Planeten
Prepution hat Paul die Nase voll von «Anspruch»: Was hier auf
allen Vieren herumstapft, ist tierisch behaart und verhält sich auch
sonst wenig kultiviert. Jetzt heißt es: GRUNZ! Folgen Sie Weltraumheld
Barry Hoden und seiner «Libido» in unendliche Weiten unterhalb
jeder Gürtellinie! Paul Niemöser setzt neue Tiefpunkte in der
Science- Fiction-Literatur, kritisch kommentiert von Konrad, Brigitte und
Schwester Edeltraut – die sich in Pauls Roman wenig erfreut als Gon Rath,
Frigitte und Trulla wiederfinden.
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