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Wie mein Großvater als Kind schon arbeiten musste und dann zum Kommunisten wurde.

Paul Schillers Vater soff und machte so den Sohn zum Anti-alkoholiker, was er ein Leben lang blieb.
Paul wurde 97 Jahre alt: Der lange Lebensweg meines Grossvaters war auch möglich, weil er nie geraucht hat.
Paul sorgte als Kind mit seiner Mutter für seine jüngeren Geschwister indem er vor und nach der Schule arbeiten ging. Dennoch war er gerne Schüler und auf diesem Abschluss-Foto bläst er im Mittelpunkt das Horn:

Später machte er eine Lehre als Schriftsetzer und wurde
Maschinensetzer.

Bildungswillig nimmt er Zeichenunterricht: Das Kopieren von Detailzeichnungen vom damals noch neuen Berliner Reichstagsgebäude sollten Hand und Auge schulen. Er Besucht mit seiner Freundin Frida Stenografieunterricht
und Sie wetteifern später ein Leben lang untereinander [und mit ihrer Tochter] wer die flotteste Steno kann. Parlaments-debatten-steno konnten sie alle 3.

Schriftsetzer müssen natürlich zum Abschluss auch sich selbst was setzen. Hier ein "Bürstenabzug" zur Feier.
Auch hier wird auf seine Abstinenz Bezug genommen:

Mit 23 ist er Vertrauensmann in der Buchdruckerei Richard Münch
und seine Kollegen setzen Ihm zum Geburtstag im Februar 1910 diese Karte:

Pauls Sparsamkeit wird gerühmt (o.r.): Mit seiner Verlobten will er Möbel
für die künftige gemeinsame Wohnung bestellen.

In dieser Zeit sind beide schon lange politisch sehr aktiv.
Aber was red´ ich hier.

Lassen wir Paul Schiller selbst erzählen:

http://www.tell-online.de/x-bonusmaterial-tell-apa-1-autobio.html

1942 bis 1945 war Paul Schiller Dienstverpflichteter Registrator in der Materialausgabe für Hollerith Maschinen im Weser-Flugzeugbau-Montagewerk im Keller des Flughafen Tempelhof. Dort bauten Zwangsarbeiter Sturzkampfbomber.
Die Hollerith Maschinen von DEHOMAG waren Tabelliermaschinen bzw. Lochkartensortiermaschinen, die schon selbst neue Lochungen vornehmen konnten im Laufe des Sortierprozesses (also Vorläufer des Computers) und wurden damals zur Erfassung von Menschen und Materialien in KZs und Zwangsarbeiterlagern und offensichtlich besonders auch in der Waffenproduktion eingesetzt.
Offenbar hat Paul Schiller dort massiv geklaut: Die Lochkarten dienten in unserer Familie lange als Schmierzettel und ich habe heute noch rot isolierten feinen Kupferdraht (der wohl für die Programmierung der Hollerith Maschinen Verwendung fand), den ich für vielerlei Reparaturen in Haus und Garten verwende:


Paul in den 40er Jahre

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