Verlagsvertretung
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Kundenservice
Karin Wolf
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Vorschau
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Dekolonial
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LEERE
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africologne
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ZEITSCHRIFT
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.Ausgewählte
Neuerscheinungen: ...............................
Ingrid Höfer und
Michael Mordo
Schwerpunkt - Die Kunst der
Marionette
Eine Hommage an Albrecht Roser
und Fritz Herbert Bross
512 S., geb., zahlr. Illustr., € 90,00
978-3-95749-543-3
Dieses umfangreiche Handbuch würdigt
die an Fäden geführte Theaterfigur, die Marionette, und ist zugleich
Dokument der innovativen Entwicklungen von Fritz Herbert Bross (1910-1976)
und Albrecht Roser (1922-2011), die das geistige Vermächtnis Kleists
„Über das Marionettentheater" beim Wort genommen und physikalisch,
konstruktiv, sowie hochkünstlerisch umgesetzt haben. Sie waren die
bedeutendsten Wegbereiter der modernen Marionette und führten das
Marionettenspiel aus der Volkstradition in eine weithin beachtete Kunstform.
Es besticht durch die Schönheit der Konstruktionszeichnungen mit genauen
Bauanweisungen - wobei die Technik,,als Buchstaben oder Silben für
die Bewegungssprache" verstanden wird - und durch die reiche Bühnenfotografie.
Die vielfältigen Anregungen zeigen mit Beispielen aus Rosers Solprogramm
„Gustaf und sein Ensemble" Wege zu einem schöpferischen Spiel und
zum Aktivieren der eigenen Begabung auf. Den Erläuterungen der Autoren
sind aphoristische Aufzeichnungen und Texte Rosers hinzugefügt, die
Einblick geben in sein künstlerisches Schaffen, zeitnah und authentisch.
Albrecht Roser, Botschafter
dieser neuen Kunst, prägte durch seine weltweiten Auftritte mit „Gustaf
und sein Ensemble", seine Lehrtätigkeiten und den von ihm gegründeten
Studiengang Figurentheater an der Staatlichen Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst in Stuttgart eine ganze Generation von Puppenspielern.
Teresa Kovacs
Theater der Leere
Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief,
René
Pollesch
226 S., geb., € 22,00
978-3-95749-524-2
Theater der Leere macht die Katastrophen
des technowissenschaftlichen Zeitalters zum Ausgangspunkt für die
Annäherung an das Theater und zeigt, dass die Leere im zeitgenössischen
Theater mehr ist als ein bloßes Nichts. Im Gegenteil, sie ist das
Potenzial und die Möglichkeit einer radikalen Transformation des Theaters
selbst. In der Hinwendung zur Leere verschränkt Kovacs Debatten über
Transformation und Zukunft mit der Reflexion über die komplexe Beziehung
zwischen Theater und den Naturwissenschaften und macht deutlich, dass die
Theaterformen, die bislang unter dem Begriff des „Postdramatischen Theaters“
diskutiert wurden, eine Zukunft haben. Kovacs bringt in ihrer Studie Heiner
Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief und René
Pollesch zusammen und zeigt, was es bedeutet, wenn der Nullpunkt zum zentralen
Energiefeld des Theaters wird. Die Studie entfaltet nicht nur überraschend
neue Perspektiven, sondern legt auch bislang übersehene Linien frei,
die die Arbeiten dieser vier Theatermacher:innen durchziehen und verbinden.
Sie argumentiert, dass wir im ‚Theater der Leere‘ eine theatrale Grammatik
entdecken können, die uns in der von Nukleartechnologie und Klimawandel
bedrohten Gegenwart viel zu sagen hat.
Klaus Zehelein
Unerhörte Augenblicke
Autobiographie
Herausgegeben von Günther Heeg
280 S., geb., € 22,00
978-3-95749-561-7
Klaus Zehelein hat das neue deutschsprachige
Musiktheater entscheidend geprägt. Seine Arbeit als Dramaturg und
Intendant kann mit Blick auf die Erfindung und Ausgestaltung einer Oper
für den modernen Menschen als modellhaft gelten. Fernab von Vorstellungen
eines auf „Aktualisierung“ zielenden Regietheaters gewinnen Zeheleins Ideen
eines heutigen Musiktheaters durch die intensive Auseinandersetzung mit
der Geschichte der Werke zukunftsträchtige Brisanz. Die Autobiographie
folgt den Stationen seines Wirkens – von den Anfängen in Kiel und
Oldenburg hin zu den Zeiten des Aufbruchs in Frankfurt und Stuttgart bis
zu seiner Tätigkeit als Präsident der Bayerischen Theaterakademie
und des Deutschen Bühnenvereins. Sie zeigt, was Musiktheater sein
kann: ein Ort unerhörter Augenblicke, die die Gegenwart neu entdecken
lassen.
Love Play Fight.
Dein Neumarkt 2019-2025
224 S., br., € 20,00
978-3-95749-556-3
Endlich Kollektivleitung, endlich
Frauen an der Spitze jubelte man bei der Wahl der Co-Direktion Erdog? an,
Milz, Reichert am Theater Neumarkt in Zürich. Sie traten an mit einer
Vision für ein Unbedingtes Theater, einem Manifest und mit der Überzeugung,
ein Ort der Vielheit zu sein, für alle zu sein, die lieben, spielen
und streiten wollen. Nach sechs Jahren blicken sie gemeinsam mit Dramaturg
Eneas Nikolai Prawdzic zurück, auf Begegnungen mit herausragenden
Künstler:innen, auf Headlines, die ihr Wirken auf die eine oder andere
Weise dokumentieren, mit Stolz auf gelungene strukturelle und künstlerische
Versuche und genauso liebevoll auf Produktionen, Mitarbeiter:innen, die
Stadt und ihre Favorite Fails. Eine Ära für ein Unbedingtes Theater
geht zu Ende, ein Mythos lebt weiter.
Gottfried Pilz
Bühne Kostüm Regie
Herausgegeben von: Kerstin Schröder
160 S., geb., farb. ill., € 26,00
978-3-95749-535-8
Der Wahlberliner Gottfried Pilz
(*1944 in Salzburg, +2024 in Berlin) zählte zu den renommiertesten
Bühnen- und Kostümbildnern des Musiktheaters. Seine feinsinnigen,
beeindruckenden Arbeiten entwickelte er durch das intensive Studium von
Libretto und Partitur – im Lauf der Jahre mit einer zunehmend abstrakten
und minimalistischen Bildsprache. Pilz arbeitete unter anderem mit den
Regisseuren John Dew, Götz Friedrich, Günter Krämer, Stefan
Herheim und George Tabori zusammen. In der reich bebilderten Publikation
sind großformatige Fotografien, Zeichnungen, Figurinen und Bühnenbildmodelle
zu sehen. Es ist ein konzentrierter Ausschnitt mit 15 Projekten aus 50
Schaffensjahren einschließlich Regiearbeiten. Besonderer Bestandteil
der Ausgabe sind die Camera-obscura-Auf nahmen der Fotografin Karen Stuke.
Sie fotografierte viele Jahre die Opernaufführungen von Gottfried
Pilz. Das Buch enthält eine Kurzbiografie, ein umfassendes Werkverzeichnis
sowie ein sorgfältig recherchiertes Register.
SPUREN
Zeitgenössische Theatertexte aus afrikanischen Ländern
und der afrikanischen Diaspora
Herausgegeben von: Kerstin Ortmeier, Kouam Tawa, Frank
Weigand und Sarah Youssef
370 S., br., € 22,00
978-3-95749-546-4
Die erste Anthologie des 2011 in
Köln gegründeten africologneFESTIVAL gibt einen Einblick in die
Vielfalt der Stimmen, Perspektiven, Themen und Ästhetiken zeitgenössischer
Dramatik aus Benin, Burkina Faso, DR Kongo, Guinea, Republik Kongo, Senegal
und Uganda. Die neun erstmals in deutscher Übersetzung publizierten
Texte reichen von der Tragödie über die Satire, von der dramatischen
Poesie bis hin zum Neo-Western. Post- oder neo-koloniale Themen sind ebenso
präsent wie persönliche Reflexionen über gesellschaftspolitische
Verankerungen. Viele Autor:innen hinterfragen dabei auch die Geschichte
und Politik ihrer Heimatländer. Ergänzt werden die Stücke
u.a. durch ein Vorwort zur zeitgenössischen Dramatik in afrikanischen
Gesellschaften und einem Essay zu ihrer Übersetzbarkeit bzw. Transformation.
Mit Theaterstücken von Sinzo Aanza, Hakim Bah, Penda Diouf, Edoxi
L. Gnoula, Sèdjro Giovanni Houansou, Asiimwe Deborah Kawe, Kagayi
Ngobi, Dieudonné Niangouna, Aristide Tarnagda
Grit Köppen
Dekoloniale Ästhetiken im zeitgenössischen
Theater
RECHERCHEN 173
260 S., br., € 22,00
978-3-95749-558-7
Wie werden dekoloniale Ästhetiken
in der zeitgenössischen Gegenwartsdramatik produziert? Was kennzeichnet
dekoloniale Ästhetiken im Theater? Mit einem dramaturgischen Blick
und einer theatertextuellen Analyse von Stücken international renommierter
afro-diasporischer Künstler:innen wie Dieudonné Niangouna,
Aristide Tarnagda, Hakim Bah, Marie N´Diaye u.a. argumentiert die
Theaterwissenschaftlerin Grit Köppen, dass dekoloniale Ästhetiken
im Theater als breites Spektrum künstlerischer Strategien zu denken
sind. Diese bewegen sich aktuell zwischen einer Ästhetik des Aufruhrs
gegen postkoloniale Realitäten und einer Ästhetik der Transgression.
Matthias Warstat
Interventionen politischen Theaters
RECHERCHEN 174
250 S., br., € 22,00
978-3-95749-550-1
Obwohl immer wieder beschrieben
und prognostiziert wird, dass sich politische Bewegungen weitgehend in
die digitalen Medien verlagern, sind die Erwartungen an politisches Theater
und Aktionskunst eher noch gestiegen: Theater soll die gesellschaftliche
Wirklichkeit nicht nur widerspiegeln oder kritisieren, sondern direkt in
die Wirklichkeit intervenieren. Die Grenze zwischen Kunst und Aktivismus
wird durchlässiger, woraus sich für das Theater gesteigerte Wirkungsansprüche
ergeben. Das Buch fragt nach den Formen und Traditionen einer solchen intervenierenden
Theaterpraxis – und danach, was man sich von ihr erhoffen darf. Es geht
um ein Theater, das an der Grenze zur direkten Aktion operiert, ohne die
Brechungen, Umwege und Indirektheiten theatraler Aufführungen ganz
hinter sich lassen zu können.
Arbeitsbuch
Peter Carp -
Weltempfänger in Luzern, Oberhausen und in Freiburg
160 S., br., € 24,50
978-3-95749-548-8
Das Arbeitsbuch widmet sich dem
Intendanten und Regisseur Peter Carp. Als Schauspieldirektor in Luzern
(2004–2007), als Intendant des Theater Oberhausen (2008–2017) und seit
2017 als Intendant des Theater Freiburg entwickelte er ein Theaterkonzept
immer stärker aus, welches auf konsequente Internationalisierung setzte,
auf ein Theater als „Weltempfänger“. Kennzeichnend für seine
Arbeit war eine ausgeprägte Entdeckerlust, wie er sich generell als
Förderer verstand (Simon Stone, Ewelina Marciniak, Amir Reza Koohestani,
Yair Sherman, Herbert Fritsch). Das reich illustrierte Arbeitsbuch gibt
Auskunft zu verschiedenen Aspekten der Arbeit des Regisseurs und Intendanten
Peter Carp und versammelt Zeugnisse seiner Weggefährten.
Generation what?!
ixypsilonzett.
darstellende künste & junges publikum winterheft
2024/25
52 S., br., zahlr. farb. Abb., € 9,50
978-3-95749-552-5
In den letzten Jahren wird viel
über Generationenwechsel, Generationenkonflikt, Generationengerechtigkeit
und -dialog gesprochen. In diesem winterheft wird genauer nachgefragt:
Geht es eigentlich um einen Generationen- oder Gesellschaftskonflikt? Auch
in den Darstellenden Künsten finden und fanden in den letzten Jahren
viele Umbrüche durch u.a. Generationenwechsel in den Leitungen der
Theaterhäuser oder Sparten sowie in diesem Jahr innerhalb des ASSITEJ-Vorstandes
und der KJTZ-Leitung statt. Dem Theater für und mit jungem Publikum
ist die Begegnung verschiedener Generationen quasi per se eingeschrieben.
Aber was genau ist mit dem Begriff “Generation” eigentlich gemeint? Und
welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Altersdiversität, Adultismus
und Ästhetik? Der wissenschaftliche Beitrag des winterhefts beschäftigt
sich mit der sozialen Praxis des Generation- Werdens sowie Konzepten von
crip time und queer time, die normativen Vorstellungen von Zeitlichkeit
widersprechen. Um das Verhältnis von jungen Menschen und Erwachsenen
auf, vor und hinter der Bühne geht es in Artikeln zum Publikum, zu
Theaterproduktionen und einer digitalen Bühne. Wie intergenerationelle
Räume gestaltet werden können, beschreiben Praxiseinblicke in
ein mehrgenerationelles Stadtensemble und die Vermittlung einer Kunsthalle.
Zuletzt blicken wir auf uns selbst und laden scheidende ASSITEJ-Vorstandsmitglieder
und KJTZ-Leitung zum Gespräch.
WIR MACHEN THEATER
jedes Jahr im Sommer 75 Jahre Burgfestspiele Jagsthausen
224 S., geb., zahlr. farb. Abb., € 24,00
978-3-95749-563-1
Wir machen Theater, jedes Jahr
im Sommer. Das gilt für die Burgfestspiele Jagsthausen seit 1950.
Als einziges Theater im deutschsprachigen Raum wird hier seit 75 Jahren
mit Goethes „Götz von Berlichingen“ Theater an seinem Originalschauplatz
gespielt. Mittlerweile sind die Burgfestspiele aber viel mehr als nur „Götz“:
Musicals, Kinderstücke, Schauspiele und Musiktheater im weiteren Sinne
gehören zum Repertoire. Das Buch bietet Rück-, Ein- und Ausblicke.
Es beleuchtet die ersten 50 Jahre im Schnelldurchlauf und konzentriert
sich im Schwerpunkt auf die letzten 25 Jahre. Die vier Intendant:innen
Jan Aust, Heinz Kreidl, Axel Schneider und Eva Hosemann (seit 2019) haben
diese Zeit geprägt. Ihnen werden einzelne Kapitel gewidmet. Interviews
und Anekdoten beschreiben das bekannte Freilichttheater aus einer Vielzahl
von Perspektiven. Auf der Bühne und hinter der Bühne sehen wir
einen Organismus im ständigen Wandel. Neben einer faszinierenden Bildauswahl
informiert dieser Jubiläumsband mit spannenden Inhalten rund um die
Burgfestspiele sowie Zahlen und Fakten zu den Produktionen. Es ist ein
Jubiläumsbuch der besonderen Art und unternimmt eine Zeitreise durch
75 Jahre Theatergeschichte.
Thomas Oberender
Gaia-Theater
100 S., br., € 12,00
978-3-95749-433-7
Ein neues Bewusstsein für
Nachhaltigkeit und Klima kann im Theater bedeuten, sich mit dem eigenen
ökologischen Fußabdruck zu beschäftigen, mit lebensfreundlichen
Arbeitsbedingungen und thematischer Sensibilität im Spielplan. "Gaia-Theater"
versucht, unser Nachhaltigkeitsbemühen einzubetten in ein Verständnis
der anthropozentrischen Konstruktion des neuzeitlichen Theaters. Dieses
entstand ungefähr zu jener Zeit, als die europäische Kultur eine
neue Rationalität und ein neues Verhältnis zur Natur etablierte,
ältere und andere Kulturen kolonisierte und die Ressourcen des Planeten
ausbeutete. Doch innerhalb der Geschichte des europäischen Theaters
nach der Renaissance, das bis heute in seiner Gestalt als magische black
box und Guckkastentheater lebendig und produktiv blieb, gibt es eine Tendenz
von Theaterformen und Texten, zur Landschaft zu werden, andere, nicht-menschliche
Akteure aufzunehmen und die Rolle des Menschen aus dem Zentrum zu rücken."Gaia-Theater"
folgt diesen Spuren eines alternativen Worldbuilding und inspirierender
Theaterpraktiken jenseits des Portals.
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För Künkel / Mirjam Hildbrand
Zirkuskunst in Berlin um 1900
Einblicke in eine vergessene Praxis
250 S., br., zahlr. farbige Abb.,€ 35,00
978-3-95749-531-0
Denken wir heute an „Zirkus“, so
tauchen in unseren Köpfen gemeinhin Bilder von Artistik- und Tierdressurnummern
in der Manege eines Zirkuszeltes auf. Historische Quellen, die in Archiven
und Bibliotheken schlummern, zeichnen jedoch ein überraschend anderes
Bild der Zirkuskunst um 1900. Die in diesem Buch versammelten Fotografien,
Auszüge aus Briefwechseln, Patentschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen
und vieles mehr, bieten tiefe Einblicke in die Zirkuskultur Berlins um
1900. Sichtbare Spuren der einst erfolgreichen Zirkusgesellschaften mit
ihren pompösen Gebäuden mitten im Stadtzentrum finden sich heute
hingegen kaum mehr. Anhand von historischen Quellen lässt das Buch
Aufführungspraxis, Architekturen, Herausforderungen und Erfolge von
Zirkussen, Künstler: innen und Techniker:innen auf eindrückliche
Weise zutage treten.
Judith Malina
Notizen zu Piscator
Herausgegeben von Anna Opel
200 S., br., zahlr. Abb.,€ 25,00
978-3-95749-521-1
Am Ende ihres Lebens veröffentlichte
Judith Malina, New Yorker Ikone des politischen Theaters, ihre Notizen
zu Piscator. Das Buch ist eine Hommage an den prägenden Lehrer an
der New School for Social Research. Erwin Piscator hatte den Workshop gegründet,
als er 1940 in die USA emigrierte. Die Ideen des Epischen Theaters, die
objektive Spielweise und die Raumbühne hatte er im Gepäck. Gab
all dies in seinen Seminaren und unzähligen Studio-Inszenierungen
an die illustre Gruppe seiner Studenten weiter. Sein Credo: Theater muss
nützlich sein! Die Notizen zu Piscator enthalten Malinas Originalmitschriften
aus den Seminaren in ihrem ersten aufregenden Jahr am Dramatic Workshop.
Darüber hinaus erzählt Malina Piscators Lebensweg und skizziert
seinen Einfluss auf das US-amerikanische Theater. Vor allem zeichnet sie
die Zusammenhänge zwischen Piscators Erbe und dem Living Theatre nach.
Nebenfiguen
Herausgegeben von Diekmann, Stefanie und Göttel,
Dennis
978-3-95749-525-9
Die Nebenfigur ist keine Nebensache,
aber das bedeutet nicht, sie zur heimlichen Hauptfigur zu erklären.
Stattdessen gilt das Interesse dieses Bandes der Frage, welche Funktionen
Nebenfiguren innerhalb einer Handlung, einer Partitur, eines Tableaus oder
einer Szenografie einnehmen und wie die Wahrnehmung des Auftrittskontexts
durch ihre Anwesenheit beeinflusst wird. Nebenfiguren werden innerhalb
von Konstellationen etabliert und ihrerseits eingesetzt, um Konstellation
zu modellieren: als Respondierende oder Kommentierende, als Instanzen der
Intervention und immer wieder als Instanzen des Blicks. Sie konstituieren
sich relational, sekundär und als Effekt einer Betrachtung, die nicht
auf solitäre Akteure, sondern auf eine je spezifische repräsentationale
Ordnung gerichtet ist, an der Nebenfiguren durch ihre Auftritte Anteil
haben.
bereits
angekündigt:........................................................................................zurück
nach oben
Wolf
Biermanns Sohn erzählt KlausThaler seine Geschichte, der sie aus der
Sicht seiner Puppe aufschrieb...
Klaus Thaler
Eine Puppe packt aus
Dokumentarroman
mit Beiträgen von Nina Hagen, Fränki Schäfer,
Sabine von Oettingen, Dome Hollenstein,
Robert Paris, Tatjana
Besson, André Greiner-Pol,
Key Pankonin, Gunter Franze,
Leo Kondeyne, Dr. S.C.Happy, Jonas
Biermann und
Brigitte Soubeyrand sowie Christian
Grashof
Fotos: Roger Melis, Frieda von Wild, Helga und
Robert Paris, Thomas Starck, Kuno Rudolph, Hartmut Beil, Peter Wawerzinek,
Frank Müller, Christiane Roewer, Jonas B.
Soubeyrand. und Abb.: Mita Schamal. Bertram Schiel. Walfischdruck
333 S., br., € 22,00
978-3-95749-481-8
Ich bin eine Puppe, my name is
Zorro der Bär. Mein schicksalhaftes Buch lebt von der Vermischung
aus absurdem Puppenspiel mit realer Geschichte. Kommt mit auf meinem Flug
durch die Ost-Berliner Boheme vor dem Mauerfall! Gleich landen wir im Utopia
1990, direkt auf dem Tacheles mit Eimern voller Niemandsland. Der
rote Faden rock‘n‘rollt sich vor- und rückwärts auf.
Er entpuppt Biermanns „Treuehand“
und entknotet Freygangs „Firma“. Ich finde
eine Spur ins Barocke, erzähle von der legendären Hanswurst-Vertreibung
der „Neuberin“ und höre vom gemeinen Rammstein. Ein Märchenbilderbuch
deutsch-deutscher Aufklärung von Lessing bis... Klappe
zu und Vorhang auf!
Illustration im Buch:
Foto: Roger Melis
Klaus Thaler, Jahrgang 1965,
lebt in der Uckermark und ist Prinzipal der Klausthaler Puppenbühne
LINK: Deutschlandfunk
hat den Autor besucht und „Eine Puppe packt aus“ besprochen
Thomas Irmer
René Pollesch
Arbeit. Brecht. Cinema.
Interviews und Gespräche
92 S., br., € 15,00
978-3-95749-519-8
René Pollesch – Regisseur,
Autor und Intendant der Berliner Volksbühne verstarb unerwartet am
26. Februar 2024. Seine Arbeiten prägten eine ganze Theatergeneration.
Anlässlich dieses plötzlichen Abschieds werden in diesem Buch
fünf Gespräche und Interviews zusammengestellt, die der Publizist
und Theaterwissenschaftler Thomas Irmer zwischen 2001 und 2021 führte.
Er begleitete den Regisseur seit Beginn seiner Karriere. Ausgehend von
Polleschs Arbeit an Heidi Hoh, www-slums und Stadt als Beute, in denen
er eine künstlerische Antwort auf die kapitalistische Ausbeutung des
Subjekts entwarf und stetig weiterentwickelte, bilden die beiden Schlagworte
„Brecht“ und „Cinema“ gedankliche Achsen dieser Gespräche. René
Pollesch spricht nicht nur über seine künstlerischen Arbeiten,
sondern reflektiert auch über die strukturellen Aspekte eines kollaborativen
Theaterschaffens. Darüber hinaus äußert er sich zu seinem
Weg zurück an die Berliner Volksbühne und seinem Antritt als
Intendant dieses renommierten Berliner Theaters im Jahr 2019. Dieses Interview
erscheint erstmals in deutscher Sprache.
Theater Is Dead. Long Live Theater
Schauspielhaus Zürich 2019 – 2024
312 S., geb., zahlr. farbige Abb., € 30,00
978-3-95749-530-3
Überbordend sinnlich, international
gefeiert, diversitätsoffen und jenseits von disziplinären Grenzen,
zugleich angefeindet, verbrämt, umkämpft: Die Intendanz von Benjamin
von Blomberg und Nicolas Stemann am Schauspielhaus Zürich war eine
richtungsweisende Zeit. Als alphabetisches Glossar verpackt, evoziert der
vorliegende Reader die Hoffnungen und Versprechen, die mit der Intendanz
verbunden waren, repräsentiert die vielfältigen Handschriften
der beteiligten Künstler:innen und ruft öffentliche Debatten
um die Neuausrichtung des Schauspielhauses auf. Was also bleibt, von diesem
Versuch das Stadttheater für das 21. Jahrhundert neu zu denken? Theater
Is Dead. Long Live Theater. Schauspielhaus Zürich 2019 – 2024 gibt
darauf keine finalen Antworten, sondern versammelt Material, das für
zukünftige Erneuerungsversuche relevant sein könnte. Dabei entsteht
ein künstlerischer Text- und Bildband, der einen erweiterten Theaterbegriff
feiert und die in Zürich entstandenen Arbeiten zwischen Theater, Tanz,
Film und den performativen Künsten abbildet und kontextualisiert.
Arbeitsbuch 2024
Werk-Stück II
Die neue Regie-Generation
Herausgegeben von Nathalie Eckstein
140 S., br., € 24,50
978-3-95749-520-4
Sie inszenieren an großen
Theatern, ihre Arbeiten werden zu großen Festivals eingeladen, sie
leiten sogar Häuser – und sie sind jung! Das im deutschsprachigen
Raum viel diskutierte Regietheater hat eine neue Generation an Theatermacher:innen
hervorgebracht, die etwas mehr als zwanzig Jahre nach dem Theater der Zeit
Arbeitsbuch „Werk- Stück“ (2003) erstmals in dieser Zusammenstellung
porträtiert werden will. In Inhalt und Darstellung disparat, eigensinnig
und ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Arbeitsbuch 2024
stellt die Personen und Arbeiten der neuen Regie-Generation vor. Wir fragen:
Welche Themen treiben sie um? Welche Haltungen haben sie? Wie arbeiten
sie? Wie sehen sie ihre Zukunft? Und wem gehört sie?
Annette Menting
Schauspielhaus Chemnitz
Zwischen Zeiten und Räumen
256 S., br., zahlr. farbige Abb., € 38,00
978-3-95749-522-8
Dieses Buch beschreibt erstmals
die wechselvolle Geschichte des Schauspielhauses Chemnitz in einer transdisziplinären
Betrachtung von Architektur und theater-künstlerischer Praxis. Es
verfolgt gleichermaßen die Entwurfsprozesse wie die Aufführungsweisen
der letzten fünfzig Jahre. Neben Darstellungen der verschiedenen Spielorte
und der Architektur von Rudolf Weißer werden die Raumaneignungen
befragt in Gesprächen mit Theaterleuten wie Hartwig Albiro, Hasko
Weber, Carsten Knödler, Gundula Hoffmann und Raj Ullrich. Weitere
Theaterkonzepte erklärt Stefan Schmidtke im Kontext der Kulturhauptstadt
Europas 2025. Vor dem Hintergrund der aktuellen Interimssituation von Schauspiel
und Figurentheater („Spinnbau“) wird mit der Publikation zugleich die Bedeutung
und Perspektive des Theaters als vielschichtiger Kulturort für die
Stadt aufgezeigt
Barbara Gronau
DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN
30 Jahre Bayerische Theaterakademie
August Everding
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-486-3
Die Bayerische Theaterakademie
August Everding ist eine der herausragenden Ausbildungsstätten für
Bühnenberufe, in der sich Theorie und Praxis auf einzigartige Weise
durchdringen. Im Herbst 2023 wird sie dreißig Jahre alt. „DAS FLÜCHTIGE
GESTALTEN“ dokumentiert die wechselvolle Geschichte der Institution in
der Vielfalt und Heterogenität ihrer Studiengänge im Spiegel
der jüngeren Theatergeschichte. Der Band stellt außerdem Fragen
nach einer zeitgenössischen Theaterausbildung und reflektiert das
Theater als Kollektiv. Neben Aufsätzen der Lehrenden enthält
das Buch zahlreiche Interviews mit und Statements von Wegbegleiterinnen
und -begleitern sowie umfangreiches, bisher unveröffentlichtes Bildmaterialmit
seinen unzähligen Allianzen, Kooperationen und ineinander verwobenen
Arbeitsprozessen. Prof. Dr. Barbara Gronau, geboren 1972 in Berlin,
wurde 2013 als Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters
an die Universität der Künste Berlin berufen, wo sie als Dekanin
die Fakultät Darstellende Kunst leitete. Seit 2022 ist sie Präsidentin
der Bayerischen Theaterakademie August Everding.
Wir haben
es einfach gemacht!
Wir haben es einfach gemacht!
Reisen in internationale Theaterwelten
Herausgegeben von Henning Fülle und Siegmar Schröder
.
320 S., br., € 25,00
978-3-95749-513-6
Das Theaterlabor Bielefeld, gegründet
1983 von Siegmar Schröder gemeinsam mit Studierenden, ist ein prägnantes
Beispiel für die Entwicklungen, die seit den 1980ern zu einer Modernisierung
des deutschen Theaters und in Folge zur Konstituierung des Freien Theaters
als „Zweiter Säule“ der Theaterlandschaft führen sollten. Ein
Ensemble, das kollektiv und egalitär die Gegenstände und Themen
seiner künstlerischen Arbeit selbst bestimmte, sich permanent bei
den großen, beispielgebenden Künstler*innen des „anderen Theaters“
in Europa aus- und weiterbildete, das zu internationalen Festivals eingeladen
wurde und schon früh auch selbst Festivals und Koproduktionsbeziehungen
in Europa und bis nach Nordamerika entwickelte und schließlich eine
Institution bildete, die Bestand hat und inzwischen von einer nachgewachsenen
Generation übernommen wurde. Die Entwicklung
dieser Theaterkunst aus der Kraft der Selbstermächtigung wird von
Siegmar Schröder und Henning Fülle in Berichten und Interviews,
Gesprächen und Erinnerungen nachgezeichnet und
in den Kontext der künstlerischen und institutionellen Aufbrüche
der westdeutschen Theaterlandschaft seit den 1970er Jahren eingebettet.
Mit Interviews und Texten von Eugenio Barba, Yoshi Oida, Leo Bassi, Margarete
Pikes, Horacio Czertok, Nullo Facchini, Robert Jakobson, u.v.m.
... |
Theater der Zeit -
Die Zeitschrift für Theater und Politik, gegründet 1946, stellt
die neuesten Entwicklungen des deutschsprachigen und internationalen Theaters
vor: aktuelle Kritik, neue deutsche und internationale Stücke in Erstveröffentlichung,
Debatten, Interviews, Essays, Reportagen, Kulturpolitik und Dokumentation,
Schauspiel, innovatives Tanz- und Musiktheater, Performance, Puppen-, Kinder-
und Jugendtheater.
https://tdz.de/shop/magazin/theater-der-zeit
Abo-Angebote:
https://tdz.de/shop/abo?navtab=online&subnavtab=personal
Buchhandelskonditionen: bitte bei Vertreter*innen erfragen. |
... |
VOICES
#V konzentriert sich auf vier Positionen innerhalb des Spannungsfeldes
von politischer Verantwortung und Clownerie – wobei es weder um Clownspersönlichkeiten
auf der politischen Bu?hne noch um Clownsmetaphern in der Berichterstattung
u?ber populistische Politiker geht. Es kommen Positionen zu Wort, die sich
mit Mut und Humor dafu?r einsetzen, Veränderungen zu bewirken, inklusives
Denken und Handeln zu fördern und Hoffnung zu wecken, und sich damit
einreihen in eine uralte Tradition.
Einzelheft € 8,00
Rückstichheftung mit 52 Seiten
Format: 210 × 280 mm
Buchhandelskonditionen: bitte bei Vertreter*innen erfragen. |
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DOUBLE
gibt
der Reflexion unterschiedlichster Erscheinungsformen des zeitgenössischen
Theaters mit Puppen, Figuren, Objekten und Material eine Plattform. Es
informiert und diskutiert über ein "anderes" Theater - das Theater
der Dinge - in seinen praktischen, philosophischen, wissenschaftlichen
und literarischen Aspekten. Thematische Schwerpunkte, Essays, Kritiken,
Gespräche, Berichte. Informationen über deutsche und internationale
Inszenierungen, Festivals, Projekte, Werkstätten, Ausstellungen, Publikationen.
ISSN: 0040-5418 erscheint zweimal jährlich
– im April und November.
Einzelheft € 8,00
Rückstichheftung mit 56 Seiten
Format: 210 × 280 mm
Buchhandelskonditionen: bitte bei Vertreter*innen erfragen. |
Thomas Wieck*
Wir waren die Müller-Spieler
Hermann Beyer, Michael Gwisdek,
Dieter Montag
über die Kunst des Schauspielens
in der DDR
400 S., br., € 28,00
978-3-95749-497-9
Hermann Beyer, Michael Gwisdek,
Jürgen Holtz, Dieter Montag und Johanna Schall erinnern
in den hier protokollierten Gesprächen an die theatralische Unbedingtheit
und Kraft kollektiver schauspielerischer Selbstbestimmung. Diese zwischen
1940 und 1950 geborene Schauspieler- generation zog eine theatralisch überzeugende
Bilanz des „gesellschaftspolitischen Experiments“ in einem Teil Deutschlands
und stellte ihm eine niederschmetternde Diagnose...
„politisches Theater“ im besten
Sinne, vorbildlich und wirksam über die Zeiten hin.
In diesem Band wird untersucht,
wie in den siebziger Jahren in Ost-Berlin das festgefügte und außengelenkte
System „DDR-Theater“ von innen heraus, durch die Arbeit Heiner Müllers
und einer kleinen Gruppe von Schauspieler:innen, Regisseuren und Bühnenbildnern
in seinen ideologischen und ästhetischen Grundfesten erschüttert
wurde. Thomas Wieck und Renate Ziemer haben Theaterarchive ausgewertet
und die umfangreichen Gespräche geführt. Renate
Ziemer war Mitarbeiterin von Heiner Müller.
*) Thomas Wieck berichtete in den Recherchen
140 Über die Kunst des Inszenierens in der DDR am Beispiel des
Regisseurs Herbert König.
"Ich
war nie in einem Theaterbetrieb, ich war immer frei“, bekundet der Theatermacher
Willy Praml:
Poesie, Heimat und Politik
Theater Willy Praml
Herausgegeben von Wolfgang Schneider
250 S., br., € 25,00
978-3-95749-511-2
In Frankfurt am Main verankert,
behauptet er mit seiner künstlerischen Arbeit ein selbstbestimmtes
und politisches Theater. Seit den 1970er Jahren erregte Willy Praml Aufsehen
durch die Erprobung neuer theatraler Formen mit Lehrlingen, im ländlichen
Raum und mit dem „Faust 1 & 2“ in der Frankfurter Paulskirche. Nachdem
sein Theaterkollektiv 1991 in einem Industriedenkmal in der Main-Metropole,
der Naxos-Halle, seine Heimat fand, inszeniert das „Theater Willy Praml“
dort Gesamtkunstwerke, literarisch sowie musikalisch und immer wieder auch
interkulturell mit Geflüchteten. Mittlerweile ist aus dem Provisorium
ein Produktionshaus geworden. Im „Studio Naxos“ arbeiten Künstler:innen
aus der freien Szene; Kino und Konzerte gehören ebenso zum Programm.
Autor:innen aus Feuilleton und Wissenschaft beschreiben und reflektieren
in ihren Beiträgen diese Theatergeschichte.
Geschichte der NAXOS-UNION:https://theaterwillypraml.de/naxoshalle/
Birgit Wiens
Bühne.
Perspektiven der Szenografie und Performance
Design Studies
108 S., br., € 22,00
978-3-95749-503-7
Szenografie ist Teil jeder Theaterproduktion:
als Doing Scenography (Entwerfen von Bühne, Kostüm, Maske,
Licht, Video) und als Scenography in Performance. Auch jenseits (gebauter)
Bühnen tritt sie heute vielgestaltig auf: das Spektrum reicht von
Environmental Scenography und urbaner Intervention über inszenierte
Räume in Ausstellungen / Museen bis hin zu Szenografien medialer Räume.
Inwiefern sie – dergestalt ‚extended‘ und mit ‚weltentwerfendem‘ Potenzial
– je als Teildisziplin oder eigenständige Kunst aufzufassen ist, diskutieren
die Scenography&Performance Design Studies. In der deutschsprachigen
Theaterwissenschaft blieb Szenografie-Forschung bisher eher außen
vor. Das Buch schafft wichtige Anschlüsse: gefragt wird nach Epistemologien
ästhetischer Praktiken, weitere Aspekte sind Digitalität, Eco-Design
und die soziale Dimension szenografischen Gestaltens.
Learning for the Future
Zukunftskonferenz für die
Darstellenden Künste /Theaterakademie August Everding
Herausgegeber Hans-Jürgen
Drescher, Johannes Hebsacker, Antonia Leitgeb und Daniel Richter
222 S., br., € 22,00
978-3-95749-508-2
Die Folgen des Klimawandels, das
Fortschreiten antidemokratischer Tendenzen, die Corona-Pandemie aber auch
tiefgreifende technologische Entwicklungen lassen die gesellschaftliche
Gegenwart als multiple Krise erscheinen. Wie bearbeiten Theater diese Herausforderungen?
Welche Fähigkeiten entwickeln Theaterschaffende dabei? Vom 15. bis
zum 17. Juni 2022 trafen sich Praktiker:innen und Forschende mit internationalen
Studierenden an der Theaterakademie August Everding, um verschiedene Visionen
für die Kunst, ihre Institutionen und die Ausbildung zu diskutieren.
Die Publikation dokumentiert ihre differenzierten Analysen und originellen
Zukunftsideen mit dem Ziel, daraus für die Gegenwart zu lernen. Mit
Beiträgen u.a. von Sivan Ben Yishai, Amelie Deuflhard, Jennifer Gunkel,
Adrienne Goehler, Pinar Karabulut, Friedrich Kirschner, Tine Milz, Jasmin
Maghames, Manolis Tsipos, Yener Bayramoglu, Lisa Jopt und Barbara Gronau.
15 Jahre Intendanz Katja Ott am Theater Erlangen
Herausgegeben von Linda Best und Susanne Ziegler
256 S., br., € 22,00
978-3-95749-505-8
Angefangen wird mittendrin! Das
Erinnerungsbuch erzählt nicht nur von vielen Neuanfängen
in der Intendanz Katja Ott, sondern auch vom kreativen Umgang mit Vorhandenem,
Immer-Dagewesenem. Mit der Öffnung in die Stadtgesellschaft und dem
Ausprobieren neuer Formate etablierte sie das Theater als Ort künstlerischer
Utopien, aber auch als Forum für sozialpolitische Debatten. Wiederholt
im Fokus stand dabei die Diskussion um ein Stadttheater der Zukunft und
die Weiterentwicklung des Hauses. Neben dem klassischen Repertoire verankerte
Ott vor allem die Gegenwartsdramatik fest im Spielplan. Inszenierungsfotos
aus 15 Jahren Intendanz-Zeit und anregende Texte zeigen die inneren
und äußeren Prozesse des Theaterbetriebs sowie wesentliche
Impulse, die die Theatermacher:innen bei der Gestaltung des Theaters Erlangen
antrieben.
Moritz Johannes Ott
Der urheberrechtliche Schutz
performativer Kunst
360 S., br., € 22,00
978-3-95749-482-5
In den 1960er Jahren vollzog sich
in den Künsten unübersehbar eine performative Wende. Anstelle
von „Werken“ erschaffen Künstler zunehmend Ereignisse, an denen nicht
nur sie selbst, sondern auch die Betrachter beteiligt sind. Angesichts
dieser radikal veränderten künstlerischen Produktion stellt sich
auch die Frage nach dem geistigen Eigentum grundlegend neu. Moritz Johannes
Ott, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht,
untersucht die Ästhetik des Performativen in ihren urheberrechtlichen
Konsequenzen. Er fragt danach, ob und
wie performative Kunst urheberrechtlich geschützt ist und inwieweit
vor diesem Hintergrund szenische Aufführungen in ihrer Gesamtheit
neu zu bewerten sind: Liegt der Schlüssel zum urheberrechtlichen Schutz
aller Bühnenkunst im Urheberrecht des Regisseurs an seiner Inszenierung?
Hans-Dieter Schütt
B. K. TRAGELEHN
Im Sturz. Sag Ja. Geh weiter.
180 S., br., € 18,00
978-3-95749-469-6
In diesem Buch zieht B. K. Tragelehn
versonnen und verschmitzt, hellwach für die Finsternisse der Zeit,
an seiner Zigarre und erzählt. Wieder. Noch einmal. In Gesprächen
mit Hans-Dieter Schütt wandert er durch sein Leben und besteht auf
die Stimmung eines Abendspaziergangs. Flankiert werden die Gespräche
durch Texte von Josef Bierbichler und Friedrich Dieckmann.
Der 1936 in Dresden geborene Regisseur,
Dichter und Übersetzer: Das ist Lust am Widerspruch, Begehren nach
dem Paradox, Freude an frivoler Verweigerung: „Wenn alle dafür sind,
bin ich auch dagegen.“ Am Eis der Zeit erhitzt er seine Poesie. Ein Komödiant
mit simplizischem Talent. Für den
letzten Meisterschüler Brechts und langjährigen Freund von Heiner
Müller war das Leben im Osten eine Geschichte der Verbote, das Leben
im Westen ebenfalls eine Chronik des Unliebsamen.Im
verkoppelten Ostwesten dann die Wiederaufnahme des alten Möbelspiels:
„Zwei Stühle kaufen / Und sich dazwischensetzen.“
Puppe50
Fünf Jahrzehnte Puppenspielkunst
an der HfS Ernst Busch Berlin
Beiträge u.a. v. Thomas Oberender,
Kathi Loch, Gerd Taube, Markus Joss, Katja Kollmann,
Robert Schuster, Andrea Tralles-Barck
und Rimini Protokoll.
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-484-9
Im Sommer 1972 begann an der damaligen
Staatlichen Schauspielschule Berlin ein methodisches, kulturpolitisches
und nicht zuletzt künstlerisches Experiment: die Gründung der
Fachrichtung Puppenspiel, der ersten ihrer Art im deutschsprachigen Raum.
Auf der Grundlage einer soliden Handhabung der darstellerischen Mittel
steht seither die Beherrschung des Handwerks der Animation und die Entwicklung
einer eigenen künstlerischen Sprache im Mittelpunkt des komplexen
Studiums. Studierende und Lehrende der heutigen Hochschule für Schauspielkunst
Ernst Busch nahmen diesen Beginn vor fünfzig Jahren zum Anlass für
ein Fest: Puppe50. Drei Tage Spiel und Begegnung, Foren und Diskussionen
– getragen von lebendiger Erinnerung, Stolz und Visionen für die Zukunft
dieser ganz besonderen Theaterform. Das Buch zum Jubiläum fragt, ganz
im Sinne des Festes: Was war? Was ist? Was wird? Ein Innehalten nach fünf
Jahrzehnten Ausbildung, eine Bestandsaufnahme in Wort und Bild.
DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN
30 Jahre Bayerische Theaterakademie August Everding
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-486-3
Die Bayerische Theaterakademie
August Everding ist eine der herausragenden Ausbildungsstätten für
Bühnenberufe, in der sich Theorie und Praxis auf einzigartige Weise
durchdringen. Im Herbst 2023 wird sie dreißig Jahre alt. „DAS FLÜCHTIGE
GESTALTEN“ dokumentiert die wechselvolle Geschichte der Institution in
der Vielfalt und Heterogenität ihrer Studiengänge im Spiegel
der jüngeren Theatergeschichte. Der Band stellt außerdem Fragen
nach einer zeitgenössischen Theaterausbildung und reflektiert das
Theater als Kollektiv. Neben Aufsätzen der Lehrenden enthält
das Buch zahlreiche Interviews mit und Statements von Wegbegleiterinnen
und -begleitern sowie umfangreiches, bisher unveröffentlichtes Bildmaterialmit
seinen unzähligen Allianzen, Kooperationen und ineinander verwobenen
Arbeitsprozessen.
Wie macht Ihr das?!
ixypsilonzett
76 S., br., € 9,50
978-3-95749-483-2
Diese Auswertungsstudie zum Förderprogramm
NEUSTART KULTUR – Junges Publikum den Wirkungsbereich und die Arbeitsrealität
der Freien Kinder- und Jugendtheater in
Deutschland: Erstmalig ist eine umfangreiche Datenerhebung entstanden,
die Aufschluss über diese heterogene Theaterlandschaft gibt:
Oftmals agiert sie unter dem Radar der kulturpolitischen Wahrnehmung, stellt
jedoch eine zentrale Säule der flächendeckenden kulturellen Grundversorgung
dar.
Diese ASSITEJ Sonderausgabe ixypsilonzett
– Wie macht Ihr das?! diskutiert die Studienergebnisse und entwickelt daraus
Perspektiven für die Zukunft der Freien Darstellenden Künste
für junges Publikum gemeinsam mit einem Fachbeirat Handlungsempfehlungen
für die Kulturpolitik, um die kulturelle Teilhabe von Kindern und
Jugendlichen zukunftsorientiert zu sichern.
Deutschlands
größte freie Spiel- und Produktionsstätte mit multifunktionalem
Bühnenkomplex, feiert vierzigsten Geburtstag:
Kampnagel Hamburg
40 JAHRE WIDERSPRUCH
Workbook zum Jubiläum
mit Beiträgen u. a. von Benjamin Foerster-Baldenius,
Nikolaus Müller-Schöll, Sibylle Peters, Anne Lacaton und Jean-Philippe
Vassal, Alok, God’s Entertainment, Ibrahim Arslan, Carina Book und Sophia
Hussain, Ewelina Benbenek sowie Holger Bergmann.
300 S., zahlr. farb. Abb., br., € 30,00
978-3-95749-465-8
Die Geschichte der Hamburger Kulturfabrik
vom
Fabrik-Underdog zum Staatstheater ist
ein sich fortschreibendes Kapitel deutscher und europäischer Kulturgeschichte.
In den völlig unheiligen Hallen Kampnagels kristallisiert sich, wie
sich Theaterkultur in Bezug auf Spielformen, politische Anliegen, institutionelles
Handeln sowie Internationalität verändert hat.
Das Buch „40 Jahre Widerspruch“
beschreibt, bewertet und befragt die Geschichte, Gegenwart und Zukunft
des Hauses sowie der Spiel- und Produktionspraxis. In fünf Kapiteln,
die seinen inhaltlichen Schwerpunkten folgen, präsentiert sich Kampnagel
als das Zentrum eingreifenden Denkens und Handelns: solidarisch, nachhaltig,
avantgardistisch.
Alles Katastrophe!
Bühnen / Stages
Martin Zehetgruber
Mit Beiträgen von Barbara Frey, Judith Gerstenberg,
Heide Kastler, Christoph Klimke, Alexander Koppelmann, Martin Kušej, Georg
Nigl, Nicholas Ofczarek, Andreas Schlager, Elisabeth Schweeger und Klaus
von Schwerin.
276 S., zahlr. farb. Abb., br., € 35,00
978-3-95749-471-9
Seit 40 Jahren prägen die
vielfach ausgezeichneten Bühnenwelten des Österreichers Martin
Zehetgruber die europäische Theaterszene. Es
sind Bilder, die auf der Netzhaut nachbrennen. Erinnerungen. Keine Abbilder.
Keine Vorlagen. Keine realen Räume. Reste von Eindrücken, die
sich abgelagert haben im Gedächtnis – in seinem, in dem der Gesellschaft.
Emotional begriffene Situationen, Bilder, Texte, Begegnungen. Sie türmen
sich zur Abraumhalde in seinem Kopf. Dass sich seine Bilder aus dem persönlichen
Erleben speisen, ist unverkennbar. Die Landschaften, die er auf die Bühnen
setzt, sind ihm vertraut, auch die Nachtalben, die sie bevölkern.
In allen Bühnen steckt er selbst. Und mit jedem seiner Räume
fordert er den Dialog ein, zwingt zum Umgang mit ihnen. Das Buch zeichnet
den Werdegang von Martin Zehetgruber nach und versammelt Stimmen von künstlerischen
Wegbegleiter:innen aus den verschiedenen Gewerken.
Johan Simons
Dialog mit dem Tod
168 S., zahlr. farb. Abb., br., € 24,50
978-3-95749-464-1
Der niederländische Theaterkünstler
Johan Simons kann auf eine großartige Karriere als Regisseur und
Theaterleiter zurückblicken. Erste Erfolge als künstlerischer
Leiter der Theatergroep Hollandia machten ihn in den 1980er und -90er Jahren
international bekannt. Seine Arbeit hat ihn in die Leitung der Münchner
Kammerspiele und der Ruhrtriennale (2015 bis 2017) geführt, seit 2018
ist er Intendant des Bochumer Schauspielhauses. Das
vielleicht wichtigste Thema seiner Inszenierungen ist die Auseinandersetzung
mit dem Tod, legendär seine Bochumer „Hamlet“-Inszenierung von 2019
mit der Ausnahmeschauspielerin Sandra Hüller in der Titelrolle. Dieses
reich illustrierte Arbeitsbuch will nicht nur Aufschluss geben über
verschiedene Aspekte der Arbeit des Regisseurs Johan Simons, es versammelt
auch Zeugnisse seiner Mitstreiter:innen und Weggefährt:innen. Zu
Wort kommen u. a. Sandra Hüller, Pierre Bockma, Elsie de Brauw und
Mieke Koenen in Interviews, Essays, Bildern und Skizzen.
Dramatisch lesen
Wie über neue Dramatik
sprechen?
Mit Beiträgen von Charlotte Bomy, Karin Cerny, Teresa
Dopler, Natascha Gangl, Andrea Glauser, Thomas Köck, Teresa Kovacs,
Christoph Leibold, Wolfram Lotz, Sascha Michel, Fiston Mwanza, Katrin Pahl,
Ewald Palmetshofer, Martin Schäfer, Ferdinand Schmalz, Brigitte Schwens-Harrant,
Gerhild Steinbuch, Miroslava Svolikova, Christine Wahl und Ivna Zic.
200 S., zahlr. farb. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-470-2
Wo steht die neue Dramatik heute?
Wie kann man über Dramatik sprechen und welches analytische Instrumentarium
braucht man dafür? Wie sollten die vorhandenen Positionen weiterentwickelt
werden, um für das Theater eine Zukunft zu öffnen?
Der Band „Dramatisch lesen“ nähert
sich diesen Fragen zum Theatertext in Form eines Dialogs zwischen Dramatiker:innen,
Wissenschaftler:innen sowie Kritiker:innen am Beispiel konkreter Stücke.
Sie sprechen über verschiedene Leseweisen von Texten, über das
Verhältnis von Text und Theater, von Schreibenden und Lesenden im
Spannungsverhältnis zwischen eigenständiger literarischer Gattung
und Gebrauchstext. So gerät der Theatertext
als eine Schule des dialogischen Denkens
in den Blick, frei von dem Anspruch unmittelbarer
Verwertbarkeit für die Bühne – (eine) Poetik des Dramas.
Offen!
Das internationale figuren.theater.festival
Erlangen Nürnberg Fürth Schwabach
176 S., zahlr. farb. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-468-9
Das internationale figuren.theater.festival
in Erlangen, Nürnberg, Fürth und Schwabach gehört zu den
renommiertesten Festivals des Genres und ist bekannt für das große
ästhetische Spektrum seines Programms. Gegründet 1979, entwickelte
es sich rasch zu einer erstklassigen Adresse für Künstler:innen
und Veranstalter:innen, ebenso zu einem internationalen wie regionalen
Publikumsmagneten. Es spiegelt mit seinen Stammkompagnien, seinen performativen
Experimenten, gewagten Präsentationsformaten und oft folgenreichen
Begegnungen nicht nur die jeweils aktuellen Bewegungen der Szene, sondern
schrieb sich auch selbst in deren Geschichte ein.
Was es bedeuten kann, wenn ein
Festival bereit ist, ein Genre immer wieder neu zu (er)finden, wenn Kuratieren
auch als kritische Förderung verstanden, Studierenden regelmäßig
eine Plattform geboten und eine Region vom Festivalfieber
erfasst wird – das beleuchten Beiträge von zahlreichen Beteiligten
vor, auf und hinter den Festivalbühnen.
Im Schatten der Zahnradbahn Vol. 2
Theater Rampe 2013 – 2023
160 S., zahlr. farb. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-467-2
Im Gebäude eines Theaters
mag man einiges erwarten – eine Zahnradbahn dürfte aber sogar geübte
Theatergänger:innen überraschen. Schon der Standort ist programmatisch
für das Theater Rampe in Stuttgart.
Hier mischen sich Theater und Popkultur, Tanz und Schauspiel, Nachbarschaft
und globale Perspektiven. Mehr und mehr entwickelte sich das Theater Rampe
zu einem Stadttheater neuen Typs, wo die Übergänge zwischen zeitgenössischen
Theatertexten und Performances aus den freien Darstellenden Künsten
fließend sind.
Der Rampe steht 2023 ein Leitungswechsel
ins Haus. Ein guter Moment, um innezuhalten. Künstlerische Wegbegleiter:innen,
Freund:innen und Partner:innen erinnern in persönlichen Abschiedsbriefen
die vergangenen zehn Jahre, schreiben Ideen fort oder blicken in die Zukunft.
Denn Abschied heißt auch weitermachen, weiterarbeiten, weiterdenken.
laut & denken
ixypsilonzett
Theater für junges Publikum Jahrbuch
2023
76 S., zahlr. farb. Abb., br., € 9,50
978-3-95749-462-7
Ausgangspunkt des aktuellen Jahrbuchs
war eine offene Einladung an die Macher:innen zum Nachdenken über
ihre Kunst. Wohin geht die Reise auf den Bühnen, im öffentlichen
oder virtuellen Raum? Was ist los in den Darstellenden Künsten für
junges Publikum? Entstanden ist eine Sammlung von Beiträgen, die wissen,
dass kollektive Prozesse ihren Ursprung im Wunsch nach Gestaltung haben.
Die Haltungen dahinter sind nie neutral. Sie
sind politisch in ihrem künstlerischen Wollen
und in ihrem Wissen um die Rechte
von Kindern und Jugendlichen. Das Jahrbuch
2023 lädt dazu ein, gemeinsam laut zu denken. Die Autor:innen schreiben
aus unterschiedlichen Perspektiven, Professionen, Generationen über
ihre Leidenschaft zum Theater für junges Publikum, was sie daran lieben,
was es ausmacht und was es sein will und kann.
Inmitten
der Printkrise stellt TdZ ein Theaterportal vor
und erneuert seine Zeitschrift...
|
Zeitschrift
Theater der Zeit 01/2023
Bühne & Film
Superstar aus Neustrelitz
96 Seiten, € 9,50 |
Ab 2023 neue
Buchhandelskonditionen (fragen Sie Ihre Vertreter) mit Fünfstückabo
der Zeitschrift (bei virtuellem RR)
Theater der Zeit, 1946 als Theaterfachmagazin in Berlin
gegründet, ist eine der wenigen Kulturzeitschriften des Ostens, die
noch heute existieren. Im Laufe ihrer 77-jährigen Geschichte musste
sie sich immer wieder den Herausforderungen der Zeit anpassen. Heute steht
sie exemplarisch für eine deutsch-deutsche Transformationsgeschichte,
die wiederum Teil einer viel längeren kulturellen Erzählung
ist, deren Erbe uns alle betrifft. Was aber stellt die Generation der Blattmacher:innen
von heute mit dieser Tatsache an? Welche Aufgabe kann eine gedruckte
Monatszeitschrift heute noch erfüllen?
Redaktion und Verlag haben in einem lang angelegten Arbeitsprozess
das publizistische Angebot unter die Lupe genommen und sich diesen Fragen
selbstkritisch gestellt. Es wurden Fokusgruppen befragt, Blattkritiken
durchgeführt und externe Medienberater zurate gezogen. Klar war von
Anfang an, dass es nicht darum gehen kann, lediglich die Schriften zu ändern
und das Design aufzuhübschen, sondern ein kulturjournalistisches Angebot
zu schaffen, das inhaltlich, technologisch und gestalterisch den höchsten
Anforderungen unserer Zeit entspricht.
Die neue Zeitschrift
Die Zeitschrift wurde also von Grund auf neu gedacht.
Kurze Formate wie Kurzkritiken, Meldungen und der Premierenkalender deutschsprachiger
Theater und Festivals werden ausgebaut, erscheinen aber ab sofort online,
um einerseits aktueller zu sein und andererseits tief gehende Verlinkungen
mit relevanten Inhalten aus dem umfangreichen Verlagsarchiv mit mehr als
8 000 Texten zu ermöglichen. Der frei gewordene Platz im Heft wird
genutzt, um Reportagen, Hintergrundgespräche, Künstler:innnen-Porträts
und Inszenierungsanalysen umfangreicher gestalten zu können.
Entwickelt wurde das Re-Design von Hannes Aechter – Art
Director von „monopol – Magazin für Kunst und Leben“. Die Zeitschrift
wirkt jetzt aufgeräumter, moderner und bietet den Leser:innen deutlich
bessere Orientierung. Gedruckt wird auf hochwertigem, mattem 100 g/m2 Bilderdruckpapier
im leicht veränderten Format. Die erste Ausgabe hat den Schwerpunkt
„Bühne & Film“ mit Charly Hübner „Superstar aus Neustrelitz“
auf dem Titel.
Das Neue Onlineportal tdz.de
Die Zeitschrift geht Hand in Hand mit dem Onlineportal
tdz.de, das ebenfalls neu vorgestellt wird. Mehr als zwei Jahre hat ein
Software-Team unter der Leitung von Thomas Gorny die Plattform entwickelt.
Tdz.de informiert die Theaterfachwelt und Kulturpolitik ab Januar umfassend
über alle Spielarten der Darstellenden Künste – Schwerpunkte
bilden Schauspiel, Musiktheater, Performance, Figurentheater und Kinder-
und Jugendtheater. Es ist ein überregionales Online-Medium und zugleich
Archiv der zeitgenössischen Theatergeschichte. Täglich neue Beiträge
und 8 000+ Texte aus 500+ Büchern sowie 1 000+ Zeitschriftenausgaben
ermöglichen eine gründliche Recherche.
Mit einem Zugang können die neuen Zeitschriften
und Bücher des Verlags sowie Texte des Verlagsarchivs online gelesen
werden. Im Relaunch-Monat Januar ist dieser Service für alle kostenfrei
ohne Registrierung zugänglich und anschließend ab 19,99 Euro
(Bücher und Zeitschriften) oder ab 5,99 Euro (Zeitschriften) pro Monat
buchbar. Die Plattform wird kontinuierlich weiterentwickelt. So ist es
zukünftig u. a. möglich, eigene Magazine und Themensammlungen
zusammenzustellen, die sich im Bereich „Mein TdZ“ automatisch aktualisieren.
Hierfür wählen die Nutzer:innen ihre favorisierten Autor:innen,
Theaterhäuser oder Themen-Dossiers.
Hans-Dieter Schütt
HÜBNER
150 S., br., € 18,00
978-3-95749-430-6
Er kann in seinem Spiel bravourös
stutzig sein, brummig stupide oder liebenswert betriebsselig, er kann mit
Leib und Seele nach der Welt greifen und all seinen plebejischen Realitätssinn
virtuos mit dem Grotesken kurzschließen: Charly
Hübner, Jahrgang 1972, Gastwirtssohn aus Feldberg-Carwitz. Ein
faszinierender Ausnahmespieler auf der Bühne des Deutschen Schauspielhauses
Hamburg und vor der Kamera. Seine Kunst: Höhenflüge im Höllentief.
Noch
eine Schleife Verlorenheit, noch eine Prise Verzweiflung, noch einen Humpen
Witz. Am liebsten spielt Hübner wohl am Schnittpunkt, wo die Spannung
zwischen Eingelöstem und Ersehntem am unerträglichsten ist. Jenseits
aller Kultur, mit der wir einander abdämpfen und abrichten. Mit dem
Journalisten Hans-Dieter Schütt führte er Gespräche über
Herkünfte und Hingaben, erzählt von seinem Dokumentarfilm „Wildes
Herz“, einem Porträt des Frontmannes „Monchi“ Gorkow der Punkband
Feine Sahne Fischfilet, und seinem Buch über „Motörhead“.
Sebastian Schulte /Anne Fritsch
Die Passion hinter dem Spiel | The Passion Behind
the Play
160 S., zahlr. farb. Abb., geb., € 30,00
978-3-95749-449-8
Lange bevor die Passionsspiele
in Oberammergau alle zehn Jahre ins allgemeine Bewusstsein vordringen,
haben die Vorbereitungen im Ort bereits begonnen. Bühnenbildner Stefan
Hageneier entwirft Pläne, nach denen die Bühne des Passionstheaters
gestaltet wird. Chor und Orchester beginnen unter der Leitung von Markus
Zwink zu proben. Und Spielleiter Christian Stückl macht sich Gedanken
über die Textfassung und die Besetzung von Jesus, Kaiphas und der
anderen Hauptrollen.
Dieses Fotobuch dokumentiert
die Entstehung der Passionsspiele 2022. Sebastian Schulte ist selbst Oberammergauer
und hat den gesamten Arbeitsprozess aus der Innenperspektive miterlebt
und mit seiner Kamera festgehalten. Seine
Bilder entstanden mitten auf der Bühne, mitten auf den Proben.
14.
Mai bis 2. Oktober 2022 Oberammergau:
• der offizielle Bildband herausgegeben
von der Gemeinde • auch als englischsprachige Ausgabe
• Nur alle 10 Jahre • ca. 500
000 Besucher • Überregionale Berichterstattung • Plakat und Prospekte:
Passionsspiele Oberammergau
2022
176 S., zahlr. farb. Abb., geb., € 35,00
978-3-95749-275-3
Die Geschichte des Oberammergauer
Passionsspiels beginnt 1633. Mitten im
Dreißigjährigen Krieg, nach monatelangem
Leiden und Sterben an der Pest, gelobten die Oberammergauer, alle zehn
Jahre das »Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn
Jesus Christus« aufzuführen. Zu
Pfingsten 1634 haben sie dieses Versprechen zum ersten Mal erfüllt.
Im
Jahr 2022 führt die Gemeinde in einer einzigartigen Kontinuität
durch die Jahrhunderte zum 42. Mal das Passionsspiel auf. Fast die Hälfte
der Oberammergauer Einwohner, mehr als 2000 Mitwirkende, bringt in einer
fünfstündigen Aufführung die Geschichte des Jesus von Nazareth
auf die imposante Freilichtbühne des oberbayerischen Passionsspieltheaters.
Mit mehr als hundert Vorstellungen und einer halben Million Zuschauer ist
es das erfolgreichste Laienspiel weltweit und zählt zum „Immateriellen
Kulturerbe“ der UNESCO.
Dieser offizielle Bildband dokumentiert
Christian Stückls Neuinszenierung des Passionsspiels mit den Bühnenbildern,
Kostümen und Lebenden Bildern von Stefan Hageneier. Es ist die dritte
gemeinsame Passionsspiel-Inszenierung der beiden gebürtigen Oberammergauer
Künstler, mit der sie diesmal eine Brücke ins Heute schlagen
wollen, hin zu den drängenden Fragen von Flucht und Integration. Die
isländische Kamerafrau Birgit Guðjónsdóttir begleitet
über Wochen die Proben und zeigt in bewegten und detailreichen Fotografien
die ungeheure Energie und emotionale Kraft dieses einzigartigen Ereignisses.
ENGLISH EDITION:
Passion Play Oberammergau 2022 ISBN 978-3-95749-284-5 € 35,00
Passionsspiele Oberammergau
2022 (Musik-CD)
Audio CD, € 16,00
EAN 4038903000120
Die Passionsmusik ist im Jahr
2022 in besonders hochwertiger Ausfertigung und mit umfangreichem Booklet
erstmalig im Handel erhältlich: Die
Musik hat im Oberammergauer Passionsspiel einen besonderen Stellenwert.
Fast ein Drittel der fünfeinhalbstündigen Inszenierung ist musikalisch
gestaltet, was annährend der Länge eines eigenständigen
Oratoriums entspricht.
Innerhalb der Aufführung präsentiert
die Musik die "Tableaux vivants", die Lebenden Bilder mit den Rückblenden
ins Alte Testament. Die Solisten und der Chor vermitteln deren Inhalte
und stellen jeweils den Bezug zur Leidensgeschichte Jesu her.
Diese strenge Form eines steten
Wechsels zwischen gesprochener Spielhandlung und musikalisch präsentierten
Lebenden Bildern wurde zum ersten Mal für das Passionsjahr 1750 konzipiert.
Für die Zeit davor ist über die musikalische Begleitung so gut
wie nichts bekannt. Die aktuelle Musik
geht auf Komponisten des Oberammergauer Lehrers und Komponisten Rochus
Dedler für die Passionsjahre 1815 und 1820 zurück. Im Gegensatz
zu einer rein untermalenden Schauspielmusik liegt hier der Schwerpunkt
auf dem gesungenen Wort. In ihren Arien, Ensembles und Chören hat
die Oberammergauer Passionsmusik eine gewisse dramaturgische Eigenständigkeit,
losgelöst vom Verlauf der eigentlichen Leidensgeschiche. Stilistisch
ist ihre Nähe zum geistlichen Oratorium der Spätklassik, teilweise
aber auch zur Musiksprache Felix Mendelssohn Bartholdys unverkennbar. Die
Gemeinde Oberammergau identifiziert sich stark mit der ständigen Weiterentwicklung
von Bühnenbild, Text und Musik der Passionsspiele. So ist die Komposition
über die letzten zwei Jahrhunderte auch vielfach bearbeitet worden.
Wie in den Jahren 1990, 2000 und 2010 zeichnet der Musikalische Leiter
der Passionsspiele Markus Zwink für die Bearbeitung im Jahr 2022 verantwortlich.
Bundle-Ausgabe:
Passionsspiele Oberammergau
2022
Medienkombination: 176 S., zahlr. farb. Abb., geb.
+ CD, zusammen € 42,00
978-3-95749-290-6
Diese limitierte Sonderedition
beinhaltet den offiziellen Bildband sowie die CD. Mit
mehr als hundert Vorstellungen und einer halben Million Zuschauer sind
die Passionsspiele Oberammergau das erfolgreichste Laienspiel weltweit
und zählen zum „Immateriellen Kulturerbe“ der UNESCO. Der
offizielle Bildband dokumentiert Christian Stückls Neuinszenierung
des Passionsspiels mit den Bühnenbildern, Kostümen und Lebenden
Bildern von Stefan Hageneier. Es ist die dritte gemeinsame Passionsspiel-Inszenierung
der beiden gebürtigen Oberammergauer Künstler, mit der sie diesmal
eine Brücke ins Heute schlagen wollen, hin zu den drängenden
Fragen von Flucht und Integration. Die isländische Kamerafrau Birgit
Guðjónsdóttir hat über Wochen die Proben begleitet
und zeigt in bewegten und detailreichen Fotografien die ungeheure Energie
und emotionale Kraft dieses einzigartigen Ereignisses. Die Musik hat im
Oberammergauer Passionsspiel einen besonderen Stellenwert. Fast
ein Drittel der fünfeinhalbstündigen Inszenierung ist musikalisch
gestaltet, was annähernd der Länge eines eigenständigen
Oratoriums entspricht. Wie in den Jahren
1990, 2000 und 2010 zeichnet der Musikalische Leiter der Passionsspiele
Markus Zwink für die Bearbeitung im Jahr 2022 verantwortlich.
ENGLISH EDITION:
Passion Play Oberammergau 2022 ISBN 978-3-95749-291-3 € 42,00
Circus in flux
Zeitgenössischer Zirkus | Contemporary Circus
176 S., br., € 24,50
978-3-95749-431-3
In den letzten fünfzig Jahren
hat der Zirkus einen bemerkenswerten Wandel erlebt. Progressive
Zirkusformen haben sich international als „Zeitgenössischer Zirkus“
eine neue Position innerhalb der Gesellschaft erobert.
Das Arbeitsbuch widmet
sich dieser noch jungen Zirkusform
und präsentiert Analysen, Interviews, Kommentare, umfangreiches Fotomaterial
und künstlerische Positionen internationaler und deutscher Zirkuskünstlerinnen
und -künstler. Mit der zusätzlichen Sondereinlage
des VOICES Magazins „Re-thinking
objects“ taucht das Buch tief in den aktuellen zirkusästhetischen
Diskurs über neue Materialismen ein und nimmt außerdem die Verbindungen
zum zeitgenössischen Tanz auf.
Zeitgenoss*in Gorki
Zwischenrufe
400 S., br., € 35,00
978-3-95749-432-0
70 Jahre Maxim Gorki Theater! 20
Jahre postmigrantisches Theater – 9 davon am Gorki! Anlässe genug
für 99 Zwischenrufe. Wegbegleiter*innen, Besucher*innen und Genoss*innen
des Gorki Theaters blicken zurück und schauen voraus. Es geht
um Kunst und Kämpfe, das Haus
und die Stadt, persönliche Geschichten und den Willen, Geschichte
persönlich zu nehmen.
99 Stimmen, 99 individuelle Perspektiven
auf das Gorki Theater der vergangenen 9 Jahre. Auf das Arbeiten, Wirken
und Weitermachen. Eine Dokumentation dessen,
was vor, auf und hinter der Bühne des Gorkis passiert.
„Zeitgenoss*in Gorki“ ist ein Buch
für die Zwischenzeit. Eine Sammlung von Momentaufnahmen, eine Feier
des Augenblicks. Zugleich ist es auch ein Fotobuch mit Fotografien von
Esra Rotthoff, Ute Langkafel, Lutz Knospe und anderen. Redaktion Patrick
Wildermann und Arno Widmann.
Gaia
ist in der griechischen Mythologie die Erde und eine der ersten Gottheiten.
Die Entsprechung in der römischen Mythologie ist Tellus:
Thomas Oberender
Gaia-Theater
100 S., br., € 12,00
978-3-95749-433-7
Ein neues Bewusstsein für
Nachhaltigkeit und Klima kann im Theater bedeuten, sich mit dem eigenen
ökologischen Fußabdruck zu beschäftigen, mit lebensfreundlichen
Arbeitsbedingungen und thematischer Sensibilität im Spielplan. „Gaia-Theater“
versucht, unser Nachhaltigkeitsbemühen einzubetten in ein Verständnis
der anthropozentrischen Konstruktion des neuzeitlichen Theaters. Dieses
entstand ungefähr zu jener Zeit, als die europäische Kultur eine
neue Rationalität und ein neues Verhältnis zur Natur etablierte,
ältere und andere Kulturen kolonisierte und die Ressourcen des Planeten
ausbeutete. Doch innerhalb der Geschichte des europäischen Theaters
nach der Renaissance, das bis heute in seiner Gestalt als magische black
box und Guckkastentheater lebendig und produktiv blieb, gibt es eine Tendenz
von Theaterformen und Texten, zur Landschaft zu werden, andere, nicht-menschliche
Akteure aufzunehmen und die Rolle des Menschen aus dem Zentrum zu rücken.
„Gaia-Theater“ folgt diesen Spuren eines alternativen Worldbuilding und
inspirierender Theaterpraktiken jenseits des Portals.
Dan Richter
Improvisationstheater
Band 1: Die Grundlagen
zweite Auflage
280 S., br., € 18,00
978-3-95749-419-1
Sprache Deutsch
Produktform Einband - flex.(Paperback)
Seiten/Umfang 280 Seiten
Auflage/Datum 04.2022Improvisationstheater
ermutigt, uns dem Moment zu überlassen und in eine lebendige Interaktion
mit den Mitspielern und dem Publikum zu gehen, Neues zu wagen, Ängste
hinter uns zu lassen und die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Dan
Richter, seit vielen Jahren Impro-Spieler und -Lehrer, erläutert in
seinem Praxisratgeber auf anschauliche Art Anfängern, fortgeschrittenen
Spielern und Lehrern die Grundlagen des Improvisationstheaters. In dieser
jungen Kunst geht es um den Flow, das fließend-synchrone Entstehen
von Text, Schauspiel und Inszenierung. Und es geht um Selbstvertrauen und
die Fähigkeit, auf den Partner eingehen zu können, in Proben,
Workshops und auf der Bühne.
Dan Richter
Improvisationstheater
Band 2 : Schauspiel-Improvisation
zweite Auflage
162 S., € 12,90
978-3-95749-422-1
Der zweite Band der Reihe Improvisationstheater
befasst sich mit dem spontanen Schauspielen. Wie improvisieren wir glaubwürdige
Charaktere jenseits von Klischees? Wie gebrauchen wir Status und Emotionalität
für eine kraftvolle Dynamik unserer Figuren? Mit welchen einfachen
Mitteln können wir Pantomime und Bühnenpräsenz für
die Zwecke des lebendigen Improvisationstheaters nutzen? Und wie gelingt
uns all das spontan ohne Vorbereitung und im Flow improvisierter Szenen.
Scène 23
Neue französischsprachige Theaterstücke
400 S., br., € 25,00
978-3-95749-437-5
Im Vordergrund dieser 23. Ausgabe
der Anthologie SCÈNE stehen außereuropäische Perspektiven:
Acht Theaterautorinnen und -autoren mit Wurzeln in Nordamerika, Afrika,
der Karibik und dem Nahen Osten beschreiben in ihren Texten Migrationsgeschichten,
wirtschaftliche Abhängigkeiten, Kämpfe um Selbstermächtigung
und die jahrhundertelangen Auswirkungen des Kolonialismus.
Von der Versklavung der indigenen
Bevölkerung in Québec schlagen sie einen Bogen über die
Rassentrennung in den amerikanischen Südstaaten bis hin zur Verwüstung
des Libanon und dem Arabischen Frühling in Tunesien.
Stets wird dabei exemplarisch die Auswirkung der „großen“ Weltgeschichte
auf normale – manchmal resiliente, manchmal pathetisch egoistische – Individuen
gezeigt. Ob komödiantisch, dokumentarisch-literarisch, episch-chorisch,
kammerspielartig oder grotesk – besonders beeindruckt die Vielfalt der
ästhetischen Ansätze und Handschriften:
Latifa Djerbi: Le Bal des Affranchies
Françoise Dô: Juillet 1961
Wakeu Fogaing: Le Retour
Guy Régis Junior: L’Amour telle une
cathédrale ensevelie
Émilie Monnet: Marguerite: Le Feu
Hala Moughanie: Tais-toi et creuse
Dorcy Rugamba: Gamblers
Gurshad Shaheman: Les Forteresses
Valeria Heintges
Was macht eigentlich die Helferei?
Das Zürcher Kulturhaus zwischen Zwingli und Zukunft
160 S., br., € 18,00
978-3-95749-434-4
Die Helferei in der Kirchgasse
13 in der Zürcher Altstadt, gelegen zwischen Grossmünster und
Universität, ist ein Haus mit einer 750-jährigen Geschichten
zwischen Kirche, Politik und Kultur. Ihr berühmtester Bewohner, der
Reformator Ulrich Zwingli, hat die Schweiz politisch verändert wie
nur wenige andere. Valeria Heintges zeichnet in ihrem Buch den Weg der
Helferei vom Priesterhaus zu einer der ersten offenen multifunktionalen
Einrichtungen Europas nach. Einst waren
es Diakone, die der Helferei den Namen gaben. Heute sind es Künstlerinnen
und Künstler, die unter diesen Namen im Haus ihre Arbeit entsprechend
ausrichten. Hier wird Kultur gezeigt.
Hier geht hin, wer Rat oder ein Gespräch sucht. Und seit Martin Wigger
dieses Kulturhaus leitet, gibt es auch sehr viel Theater zu sehen. Er nahm
an der Helferei das Konzept der „Social Critical Work“ auf und entwickelte
es weiter, zu einer Art „Social Critical Art Work“.
Dazwischengehen!
Neue Entwürfe für Kunst, Pädagogik und
Politik
228 S., br., € 22,00
978-3-95749-436-8
Wie wollen wir zukünftig leben
und arbeiten? Welche Voraussetzungen braucht die Gestaltung sozialer Strukturen
jenseits ökonomischer Verwertbarkeit? Orte
der Kunst und der Bildung ermöglichen die modellhafte Erforschung
und Erprobung von Verfahren, Strukturen und Institutionen und sind damit
Impulsgeber für unser Zusammenleben.Sie
tragen einen wichtigen Teil dazu bei, um unsere Demokratie in ihrer Komplexität
zu erhalten und fortzudenken. Expertinnen und Experten aus verschiedenen
sozialen Feldern untersuchen von der Norm abweichende Praxisformen, verorten
sie historisch und denken soziale Gegenwart aus einer möglichen Zukunft
heraus.
#CoronaTheater
Der Wandel der performativen Künste in der Pandemie
250 S., br., € 22,00
978-3-95749-435-1
Die Pandemie hat die performativen
Künste grundegend verändert: Theatersäle wurden umgebaut,
digitale und hybride Performance-Formate erfunden, Konzerte gestreamt,
Quarantäne-Videos produziert und neue Möglichkeiten der Zuschauerpartizipation
entwickelt.
Der Band geht diesem dramaturgischen,
räumlichen und institutionellenWandel der letzten Jahre nach und fragt
nach der postpandemischen Zukunft von Theater und Performance.
Die Beiträge aus Theater-, Literatur- und Medienwissenschaft sowie
drei abgedruckte Gesprächsrunden mit Theaterschaffenden skizzieren
ein umfassendes Bild des Wandels und debattieren dabei auch Fragen von
Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Teilhabe und Inklusion.
14.
Mai bis 2. Oktober 2022 Oberammergau:
Anne Fritsch
THEATER UNSER
Wie die Passionsspiele Oberammergau
den Ort verändern und die Welt bewegen
200 S., br., € 15,00
978-3-95749-394-1
Was ist da los in Oberammergau?
Seit
beinahe 400 Jahren führen die Menschen in dem oberbayerischen Alpendorf
alle zehn Jahre die Passion Christi auf. Alle zusammen. Großeltern,
Eltern, Kinder und Enkelkinder stehen gemeinsam auf der Bühne. Sie
folgen einem Gelübde ihrer Vorfahren, das einst die Pest fernhalten
sollte. Dieses Buch will ergründen,
warum die Theaterbegeisterung der Dorfbewohner bis heute ungebrochen ist.
Es blickt hinter die Kulissen und begleitet die Entstehung der Passionsspiele
im Jahr 2022 mit ihren über 2000 Mitwirkenden. Die Autorin Anne Fritsch
hat mit vielen von ihnen gesprochen: über ihre Motivation, über
besondere Rituale wie etwa den Haar- und Barterlass und über das Leben
mit Theater auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Und darüber, warum
Aufgeben keine Option ist.
ENGLISH EDITION:
Pledge and Play ISBN 978-3-95749-391-0 € 15,00
CHANGES
Berliner Festspiele 2012–2021
Herausgegeben von Thomas Oberender mit Texten
und Gesprächsbeiträgen von Frédérique Aït-Touati,
Ed Atkins, Sivan Ben Yishai, Jens Bisky, Emanuele Coccia, Brian Eno, Thilo
Fischer, Naika Foroutan, Donna Haraway, Susanne Kennedy, William Kentridge,
Signa Köstler, Bruno Latour, Robert Maharajh, Bonaventure Soh Bejeng
Ndikung, Thomas Oberender, David OReilly, Diana Palm, Philippe Parreno,
Alex Ross, Stephanie Rosenthal, Rebecca Saunders, Frank Schirrmacher, Stephan
Schwingeler, Tino Sehgal, Markus Selg, Gereon Sievernich, Gabriele Stötzer,
Lucien Strauch, Christina Tilmann, Jeroen Versteele und Gabriela Walde.
520 S., zahlr. Abb., br., € 24,00
978-3-95749-398-9
Dieser Reader ist die Selbstanalyse
einer Institution und ihres Programms, und er ist gleichzeitig der Versuch,
ästhetische und politische Ereignisse, wie Botho Strauß es nannte,
zusammenzudenken. Im Brennglas eines Jahrzehnts
werden Wandlungen in der Organisation von Festivals, Ausstellungen, Aufführungen
und Diskursveranstaltungen entlang von fünf Leitbegriffen reflektiert:
Formate, Digitalkultur, Identitätspolitik, Immersion und Nachhaltigkeit.
Nach
einer Bildstrecke zu ausgewählten Produktionen, Persönlichkeiten
und Raumgestaltungen aus zehn Jahren Programm folgt der zweite Teil des
Buches zur Geschichte der Berliner Festspiele und ihres Niederschlags in
verschiedenen audiovisuellen Archivmaterialien.
ThomasOberender /ArneVogelgesang
Hybridtheater
Neue Bühnen für Körper,
Politik und virtuelle Gemeinschaften – 3 Gespräche
204 S., zahlr. Abb., br., € 20,00
978-3-95749-403-0
Hybrides Theater basiert auf digitalen
Technologien, die physische und virtuelle Räume zeitgleich adressieren.
Die Darstellung auf der Bühne basiert dabei nicht selten auf Material
und Vorbildern aus dem digitalen Raum. Dem entspricht das Bestreben hybrider
Theaterformen, die eigene Präsentationsform für Publikums-Feedback
und Interaktion zu öffnen. Wie ein Ethnologe sammelt und studiert
der Performer Arne Vogelgesang die unterschiedlichsten Netz-Communitys
und -Phänomene und erschafft gemeinsam mit seinen Kolleginnen und
Kollegen von internil aus diesem theatralischen und politischen Material
hybride Theaterformate. In ihnen sind die Situation des biologischen Körpers
und die Evaluation der Gefühle im digitalen Raum der Fluchtpunkt seiner
Arbeit.
In seinen Gesprächen mit
Thomas Oberender, dessen experimentelle Arbeit als Kurator und Vordenker
neuer Formate sich stark mit neuen Raumkonzepten verbindet, diskutieren
beide die Auswirkungen des Plattformkapitalismus auf die Kunstproduktion
sowie alternative Konzepte von Authentizität, Skript, Figur und politischer
Aktion.
Theresa Schütz
Theater der Vereinnahmung
Publikumsinvolvierung im immersiven Theater
360 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-405-4
Was ist immersives Theater? Was
bedeutet es, im Kontext der Theaterrezeption davon zu sprechen, dass Zuschauerinnen
und Zuschauer „komplett eintauchen“? Diese Studie entwickelt anhand eines
breiten Korpus von Aufführungen des partizipativen Gegenwartstheaters
ein Verständnis von immersivem Theater im engen Sinn und trägt
damit zur begrifflichen Unterscheidung von Partizipation und Immersion
bei.
Untersucht werden formale Gemeinsamkeiten
der Publikumsinvolvierung in Arbeiten des Kollektivs SIGNA, von Paulus
Manker, Punchdrunk und Scruggs/Woodard.
Die Autorin zeigt, dass immersives Theater mit seinen multisensorischen
und interaktiven Erfahrungsräumen wirkungsästhetisch auf komplexe
Prozesse der Vereinnahmung zielt. Diese können sowohl in produktive
Selbstreflexion umschlagen als auch unbemerkt bleiben, worin sich die gesellschaftspolitische
Relevanz dieses „übergriffigen“ Theaters widerspiegelt.
Unacknowledged Loss II
Kunst und Rituale
Herausgegeben von HAU - Hebbel
am Ufer, Berlin
160 S., br., € 12,00
978-3-95749-389-7
Welche Rolle spielen Trauer- und
Abschiedsrituale in unserer Zeit und wie können wir Räume schaffen,
in denen sich Kunst, Fürsorge und Rituale begegnen? Die Kuratorin
Barbara Raes hat 2020 bereits zum zweiten Mal auf Einladung des internationalen
Produktionshauses HAU Hebbel am Ufer mit Berliner Künstler:innen zu
diesen Fragen recherchiert. In dem Versuch, einen unbefangenen Zugang zu
diesen Themen zu schaffen und damit ein gesellschaftliches Tabu zu brechen,
sind neun sehr persönliche Arbeiten rund ums Abschiednehmen entstanden,
die dieses Buch dokumentiert – mit Beiträgen
von Olympia Bukkakis, Dragana Bulut, Nuray Demir, Mmakgosi Kgabi, Ania
Nowak, Barbara Raes, Falk Rößler, Liz Rosenfeld, Colin Self,
Joana Tischkau, Enis Turan. LINK:
Unacknowledged
Loss I
Prussak, Olga / Bogoslawskij, Dmitrij / Steschik,
Konstantin / Belkowitsch, Marija /
Tschekatouskaja, Kasja / Makejtschyk, Aljaksej / Iwanjuschenko,
Alena / Korolew, Witalij
Theaterstücke aus Belarus
350 S., br., € 22,00
978-3-95749-408-5
Die Anthologie stellt neun zeitgenössische
Theatertexte der mittleren und jüngeren Generation belarusischer Dramatikerinnen
und Dramatiker in Erstübersetzung vor. Seit einigen Jahren gilt die
„neue belarusische Dramatik“ im postsowjetischen Raum als eigenständiges
Phänomen, für die deutschsprachige
Theaterszene hingegen ist Belarus bisher noch eine Terra incognita, es
gibt nur vereinzelte Übersetzungen belarusischer Stücke ins Deutsche.
Neben renommierten Dramatikerinnen und Dramatikern wie Dmitrij Bogoslawskij,
Olga Prussak oder Konstantin Steschik stellt die Anthologie mit Marija
Belkowitsch und Kasja Tschekatouskaja auch starke neue Stimmen mit einem
breiten stilistischen und thematischen Spektrum vor.
WAR SCHÖN. KANN WEG …
Alter(n) in der Darstellenden Kunst
250 S., br., € 18,00
978-3-95749-406-1
Aufgrund der sich verändernden
Altersstruktur unserer Gesellschaft verändert sich auch die Perspektive
auf den Begriff „Alter“. Welchen Einfluss hat das Alter(n) auf die Darstellenden
Künste? Welche Herausforderungen stellen sich den Künstlerinnen
und Künstlern, egal ob sie am Anfang einer Karriere stehen oder etabliert
sind? In welchem Verhältnis stehen Alter und Kunst zueinander? Wie
wirkt sich das Alter eines Künstlers bzw. eines Werks auf die Akzeptanz
im Kunstmarkt aus? Wie steht es um die sozioökonomische Realität
und Alterssicherung? Welche strukturellen Hindernisse und Diskriminierungen
gilt es zu überwinden und wie sehen generationengerechte Lösungen
und Förderkonzepte aus? Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums
ihres Projektes x-mal Mensch Stuhl, das den alten Menschen in der Gesellschaft
ins Zentrum stellt, entwickelte das Künstlerduo
Angie
Hiesl + Roland Kaiser die Idee, sich mit diesen Fragen in einer Interviewreihe
und einem Symposium diskursiv zu befassen. Dieser
Band greift die Themen des Symposiums auf und führt sie mit weiteren
Fachbeiträgen fort. Mit Beiträgen
von Sandra Noeth, Michael Freundt, Holger Bergmann und Janina Benduski
u.a.
Charlotte Wegen
Der Faden der Ariadne und das
Netz von Mahagonny
im Spiegel von Mythos und Religion
Eine Untersuchung der Opernwerke Ariadne auf Naxos und
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
380 S., br., € 22,00
978-3-95749-407-8
Bertolt Brechts Aufstieg und
Fall der Stadt Mahagonny und Ariadne auf Naxos von Hugo von Hofmannsthal:
zwei Opern, deren Kultur- und Kapitalismuskritik oft nur vordergründig
wahrgenommen wird. Charlotte Wegen geht
in ihrer Studie einer kapitalismuskritischen Dimension in beiden Opern
nach, die sich auf übergeordneter Ebene manifestiert: in der Gestik
und Metaphorik des Textes, in Wiederholungen, Schablonierungen und Monologisierungen.
Es sind Merkmale einer entleerten Zeit, einer Gegenwart ohne Zukunft, die
sich im Kontext mythischer und religiöser Phänomene artikulieren
und bereits im Bild der Ariadneschen Insel und der Wüste von Mahagonny
ihren ersten Ausdruck finden.
IXYPSILONZETT 2022
We Want YOU to Change the System
76 S., br., € 9,50
978-3-95749-409-2
„Kultur macht stark!“ ist die
Behauptung hinter Programmen wie Wege ins Theater, Zur Bühne, tanz
+ theater machen stark, ChanceTanz u.a., die für bisher nicht erreichte
junge Zielgruppen Zugänge zu den Darstellenden Künsten schaffen
wollen. Wie verändert sich dadurch
das Selbstverständnis der Macherinnen und Macher? Wie sieht die Zukunft
aus? In der Praxis zeigt sich immer wieder, wie sehr strukturelle Veränderungen,
neue, visionäre Wege und zukunftsweisende Projekte von Menschen ausgehen.
IXYPSILONZETT Jahrbuch 2022 feiert diese Menschen als Vorbilder: Es will
über Zugänglichkeit und Teilhabe, über Macht und Öffentlichkeit
nachdenken. Im Fokus der Publikation stehen Utopien, die in positiven Beispielen
sichtbar werden: Es geht um einen utopischen Atem auf verschiedenen Ebenen
des Systems ‚Theater‘.
Ohne festen Wohnsitz
Theater Marie 2012 – 2022
128 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-404-7
Im Sommer 2022 kommt es im Theater
Marie zu einem Leitungswechsel. Zehn Jahre haben Patric Bachmann und Olivier
Keller das Kompetenzzentrum für Theaterproduktion im Kanton Aargau/Schweiz
geleitet. Es sind rund 30 Produktionen entstanden, die an bis zu 90 unterschiedlichen
Spielorten gezeigt wurden. Die Junge Marie wurde aus der Taufe gehoben
und ist mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil des Theater Marie.
Und das personelle und institutionelle Netzwerk ums Theater Marie ist um
unzählige Fäden reicher und dichter geworden.
Das Buch „Ohne festen Wohnsitz“ beleuchtet diese einmalige Produktionsstruktur
für darstellende Künste in der Schweiz.
Insbesondere die Bespielung von Räumen – architektonischen, imaginären
und psychologischen – ist für die Arbeit beim Theater Marie identitätsstiftend.
Angestoßen durch Impulse und Erlebnisse mit dem Theater Marie machen
sich zahlreiche Autorinnen und Autoren Gedanken über das zeitgenössische
Theaterschaffen zwischen Institution und freier Szene.
ANTHROPOS
Audio CD, € 15,90
EAN 4038903000106
ANTHROPOS, das dritte Album des
Theatermusikduos Kinbom & Kessner, beschäftigt sich mit
Anfang und Ende des Anthropozäns, nimmt die menschliche Natur unter
die Lupe und skizziert die Symptome einer heraufdämmernden Zukunft
in
diversen utopischen und dystopischen
Facetten. Die deutschsprachige Liedsammlung
kombiniert die Traditionslinien von Brecht/Weill und politischen Liedermachern
mit cinematischen Lap-Steel-Klangwelten und einem vielseitigen Bandarrangement.
Mit
dabei sind internationale Gäste aus Musik und Theater wie Angela
Winkler, Axel Werner, Chris Farr (Schlagzeug), Andreas Dormann (Bassklarinette,
Baritonsaxophon), Hans-Jörn Brandenburg (Flügel, Celesta), Paul
Brody (Trompete), Matti Bye (Hammond, Analogsynthesizer), Larry Mullins
(Percussion) u.v.a.
Woods of Birnam
Macbeth
Audio CD, € 16,00
EAN 4038903000083
Woods of Birnam präsentieren
mit ihrem fünften Album den Soundtrack zu William Shakespeares „Macbeth“
am Staatsschauspiel Dresden. Inszeniert hat Sänger und Schauspieler
Christian Friedel, der auch die Titelrolle übernimmt. Musik und Stück
versetzen mit überbordenden Bildern und intensiven Spielszenen in
einen regelrechten Rausch, der bis tief in die dunkelsten Abgründe
der menschlichen Seele reicht. Wie Salvador
Dalí malen Woods of Birnam atmosphärische Welten, oft düster,
instrumental donnernd und dystopisch, aber auch bunt, poppig und manchmal
unerwartet zärtlich. Produziert von
Woods of Birnam und Olaf O.P.A.L. (u.a. The Notwist), schlägt dieses
pulsierende Album nicht nur Theater- oder Soundtrackfans in seinen Bann,
sondern kitzelt auch die Sinne derer, die die Vorstellung nicht gesehen
haben.
Terzopoulos Tribute Delphi
248 S., br., € 25,00
978-3-95749-400-9
Der Band dokumentiert in
englischer Sprache die Beiträge und Vorträge
einer 2018 in Delphi veranstalteten internationalen Konferenz zum Theater
des griechischen Regisseurs Theodoros Terzopoulos,
der über Jahrzehnte eine zeitgenössische Form des antiken Theaters
auf der Grundlage einer eigenen Methode entwickelt hat. Terzopoulos’
Inszenierungen wurden weltweit gezeigt und wirken langfristig tief auf
Theorie und Praxis des Theaters wie auch auf die Erforschung seiner Grundlagen
in unterschiedlichen Kulturen.
Mit Beiträgen u.a. von Anatoly
Vasiliev, Eugenio Barba, Vasilis Papavasileiou, Blanka Zizka, Daniel Wetzel,
Jaroslaw Fret, Johanna Weber, Savvas Stroumpos, Kerem Karaboga, Li Yadi,
Juan Esteban Echeverri Arango, Savas Patsalidis, Freddy Decreus, Frank
Raddatz, Eleni Varopoulou, Penelope Chatzidimitriou, Dikmen Gürün,
Kim Jae Kyoung.
Anja Nioduschewski
Theater am Schiffbauerdamm
Vom Neuen Theater zum Berliner
Ensemble
100 S., zahlr. Abb., br., € 10,00
978-3-95749-136-7 ET:
unbestimmt (um 6 nach dem Lockdown)
Unter seinem Namen Berliner Ensemble
machte das Theater am Schiffbauerdamm im Zentrum Berlins Weltkarriere.
Auch heute ist das Haus vor allem als Wirkungsstätte Bertolt Brechts
berühmt. Zweifelsohne stellt er die künstlerisch prägende
Zäsur in der Geschichte dieses Theaterhauses dar, katapultierte es
mit seinem ästhetischen und politischen Anspruch auf eine neue Umlaufbahn.
Doch die Geschichte dieser 1892 als Neues Theater errichteten Bühne
ist nicht nur viel länger und vielgestaltiger, wartet nicht nur mit
anderen Theatergrößen wie Max Reinhardt oder Heiner Müller
auf: Sie ist zudem auch eine kleine Kulturgeschichte wechselvoller deutscher
Verhältnisse.
Anja Nioduschewski arbeitet
als freie Autorin und Dramaturgin, u.a. am Berliner Ensemble.
Ökonomien des Ästhetischen
Herausgegeben von Janina Mäbius, Natascha Siouzouli
und Matthias Warstat
200 S., br., € 18,00
978-3-95749-140-4 ET: 07/22
Wie wird ästhetische Arbeit,
die nach einem materiellen oder immateriellen Mehrwert strebt, entlohnt?
Wer profitiert von ihr und ihren Produkten, und zu welchen Lasten geht
sie? Sind kritische Ambitionen im Theater und in anderen Künsten mit
den gegebenen materiellen Rahmenbedingungen überhaupt noch vereinbar?
Zunehmend wird das Ästhetische an Wirkungsversprechen gebunden und
mit „lmpact" Forderungen versehen - auch und gerade im Theater. Aus gegenwärtiger
Perspektive beleuchtet der Band die ökonomische Dimension der Künste,
die sich weder auf Kommerzialisierungsstrategien noch auf die monetäre
Vergütung kreativer Arbeit reduzieren lässt. Mit Beiträgen
von Gigi Agyropoulou, Joe Kelleher, Annemarie Matzke, Doris Kolesch, Ana
Vujanovid u. a. Die Herausgeber lehren am Institut für Theaterwissenschaft
der Freien Universität Berlin und arbeiten gemeinsam an dem Forschungsprojekt
‚the Aesthetics of applied theatre"
Ästhetiken der Intervention
Ein- und Übergriffe im
Regime des Theaters
250 S., zahlr. Abb., br., € 18,00
978-3-95749-304-0 ET: 7/22
Mit dem Begriff der Intervention
ist eine Überschreitung der Kunst durch die Kunst selbst aufgerufen.
Damit einher geht nicht nur das Versprechen einer spezifischen Wirksamkeit,
sondern eine Praxis des Aushandelns ästhetischer und politischer Sphären.
Im Theater scheint die Rede von Intervention dann besonders prägnant
zu sein, wenn die komplexen Wechselwirkungen von Öffentlichkeit, Gesellschaft
und Medienwirklichkeit über die Szene hinaus thematisiert werden.
Der aus einer Tagung an der Ludwig-Maximilians-Universität
München hervorgehende Band versammelt
Beiträge, die kritische Perspektiven auf Theaterprojekte und theatrale
Aktionen werfen, die mit unterschiedlichen Strategien des Eingreifens arbeiten.
Dabei wird die Pluralität der interventionistischen Ästhetiken
und ihre Theoriebildung aufgezeigt.
Theater als Intervention
Politiken ästhetischer Praxis
200 S., br., € 18,00
978-3-95749-048-3
In den gesellschaftlichen Legitimationen
von Theater ist eine Verschiebung zu beobachten: Oft reicht es nicht mehr
aus, sich auf die sinnliche Attraktion von Aufführungen oder die Beiträge
des Theaters zum kulturellen Leben zu berufen. Zunehmend wird vom Theater
erwartet, konkrete gesellschaftliche Zwecke zu erfüllen, sich also
explizit politisch oder sozial zu engagieren. Theaterpraktiker begeben
sich in spezifisch abgegrenzte Kontexte wie soziale Brennpunkte, Therapiegruppen,
Unternehmen oder Gefängnisse, um dort Transformationsprozesse einzuleiten
und zu begleiten. Was aber bedeutet es, wenn Theater in dieser Weise zum
Instrument politischer und sozialer Interventionen wird? Der Band erarbeitet
eine Theorie performativer Interventionen, die mit der Praxis des internationalen
Applied Theatre dominante, doch von der Theaterwissenschaft bisher wenig
bedachte Spielarten einbezieht.
Günther Heeg
Fremde Leidenschaften Oper
Das Theater der Wiederholung
I
Mit Gastbeiträgen von Merle
Fahrholz, Anselm Gerhard, Kai Weßler und Klaus Zehelein.
200 S., zahlr.Abb., br., € 18,00
978-3-95749-369-9
Die Grand Opéra des 19.
Jahrhunderts stellt sich als ein Vexierbild dar. Auf den ersten Blick zeigt
sie sich als Vergnügungsapparat zur Erzeugung visueller und emotionaler
Sensationen. In dieses Bild aber schreiben sich die Züge eines Seismografen
ein, der die gesellschaftlichen Erschütterungen im Zeitalter der Revolutionen
präzise verzeichnet. Die Schnittlinie beider Ansichten durchquert
die Grand Opéra als „Kraftwerk der Gefühle“ (A. Kluge). In
ihm kehren die verdrängten Erfahrungen und Traumata von Terror, Umbruch
und Rebellion als fremde Leidenschaften wieder. Sie bieten die Chance der
Wiederaneignung und Transformation der in die Gegenwart ragenden Vergangenheit.
Das Buch untersucht die Szene der Grand Opéra und geht den Spuren
ihres Nachlebens in Inszenierungen und Werken des zeitgenössischen
Musiktheaters nach.
„Interesse
versus Engagement: eine der großen Konfliktlinien unserer Zeit, ein
Dauerthema im 21. Jahrhundert."
Wolfgang Engler
Die andere Wahrheit
Wendungen
100 S., geb., € 12,00
978-3-95749-363-7
Die Gesellschaft, in der wir leben,
zeigt sich als abstraktes Gebilde aus weit verzweigten Handlungsketten.
Die Einzelnen verwachsen mit ihren Spezialfunktionen, entwickeln einen
moralisch indifferenten Funktionsstolz und spalten die langfristigen Folgen
ihres Handelns von sich ab. Je länger diese Praxis währt, desto
mehr entfaltet sie ihre zerstörerische Wirkung.
In seinem Essay analysiert Wolfgang
Engler die abstrakte Wahrheit, die die Funktionslogik des Systems zur Norm
erhebt, und er sucht nach Spuren einer konkreten – einer anderen – Wahrheit.
Sie berichtet von dem, was man nicht zu tun bereit ist, weil man die ausgrenzende
Unterscheidung zwischen Selbst- und Fremdinteresse, auf der das Spiel beruht,
nicht mitmacht. Diese Wahrheit gilt als die der Schwachen, der Zauderer,
der Versager. Höchste Zeit, sie von ihrem Stigma zu befreien – anhand
von Erzählungen, die ihre Stärke offenbaren: sich in einer Welt,
die es genau darauf anlegt, nicht korrumpieren zu lassen.
"Der
Universalismus der Rechte ist ein mühsam erkämpfter zivilisatorischer
Standard, der gerade darum gilt, weil er unter Absehung von der individuellen
Identität für alle gültig ist. Ihn zum Feind zu erklären
und abschaffen zu wollen, ist der größte Angriff auf die Grundlangen
unserer Gesellschaften"
Bernd Stegemann
Wutkultur
Wendungen
104 S., geb., € 12,00
978-3-95749-341-5
Wutbürger und ihre empörten
Schwestern bestimmen den Alltag. Desintegrierte fühlen sich beleidigt,
Aktivistinnen sind entsetzt über die Langsamkeit der demokratischen
Prozesse, und in den sozialen Netzwerken toben die Erregungsvirtuosen.
Je stärker die Zersplitterung der Gesellschaft voranschreitet, desto
mehr Gruppen und Individuen kämpfen um die knappe Ressource Anerkennung.
In der Spätmoderne ist die Politik der Kränkung beherrschend
geworden.
Wut ist eine allen Menschen vertraute
Emotion und ihre individuelle und gesellschaftliche Einhegung ein mühsamer
Lernprozess. Ist die Wut grenzenlos, droht der gesellschaftliche Kollaps.
Erlahmt sie, droht Stillstand. Bernd Stegemann zeigt in seinem brillanten
Essay, wie eine Wutkultur die Balance zwischen Produktivität und Negativität
finden muss, damit wir in den Stürmen des 21. Jahrhunderts nicht untergehen.
Bernd Stegemann ist Professor
für Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst
Busch“ in Berlin. Er arbeitete als leitender Dramaturg an zahlreichen Theatern
und Festivals, u. a. am TAT in Frankfurt/Main, am Deutschen Theater und
an der Schaubühne Berlin. Er gehört der Dramaturgie des Berliner
Ensembles an. Er hat die Reihe Lektionen bei Theater der Zeit begründet.
Bisher erschienen sind die Bände 1 Dramaturgie, 2 Regie, 3 und 4 Schauspielen,
5 Theaterpädagogik, 6 Kostümbild, 7 Theater der Dinge. Publikationen:
„Kritik des Theaters“, „Lob des Realismus“, „Das Gespenst des Populismus“,
„Die Moralfalle“, sowie „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“ und Texte
in ZEIT, FAZ und WELT.
Zum Thema:
NZZ,
Rezension:
Humanistischer
Presse Dienst, Rezension:
Sibylle
Berg
Georg Lukács
Texte zum Theater
Herausgegeben von Jakob Hayner und Erik Zielke
312 S., br., € 22,00
978-3-95749-362-0
Georg Lukács gehört
zu den herausragenden Denkern des 20. Jahrhunderts. Seine Schriften sind
ein Schlüssel zur Ideengeschichte der Moderne und bieten auch Ansätze
für die Gegenwart. Ein Bezug auf das Theater durchzieht sein gesamtes
Schaffen. Doch die Rezeption seiner Werke ist gekennzeichnet von Brüchen.
So war Lukács’ differenzierte Ästhetik für marxistische
Dogmatiker im Osten in ihrem Beharren auf einen maßgeschneiderten
sozialistischen Realismus nicht immer wohlgelitten. Auch im Westen erfreute
er sich nur für kurze Zeit einiger Popularität. Entsprechend
sind viele Schriften einem breiten Publikum unbekannt.
Dieser Reader mit Texten zum
Theater, der zu Lukács’ 50. Todestag erscheint und einen vorurteilsfreien
Blick ermöglichen soll, macht schwer erhältliche Beiträge
wieder zugänglich und erstveröffentlicht auch Fundstücke
aus den Archiven. Eine Einleitung von Dietmar Dath bezeugt die ungebrochene
Relevanz des Denkens von Lukács. Georg
Lukács (1885–1971)
war Philosoph und Literaturwissenschaftler und neben Ernst Bloch, Antonio
Gramsci und Karl Korsch bedeutendster
Erneuerer der marxistischen Philosophie
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Link:
Artikel
zum Buch in der Jungen Welt
Andere Räume /Other Spaces
Die Freien Spielstätten
in Berlin /The Independent Performing Arts Venues in Berlin
304 S., zahlr. Abb.,
br., € 19,50
zweisprachig
978-3-95749-360-6
Theater braucht Räume. Räume,
in denen sich Menschen begegnen können und vorübergehend eine
Gemeinschaft bilden. Räume, um neue, experimentelle Ästhetiken
zu entwickeln und für soziale Experimente. Aber auch einen öffentlichen
Raum für die Auseinandersetzung des Publikums mit der darstellenden
Kunst, mit sich selbst und untereinander. In diesem Buch haben die Räume
der Freien Szene in der Theaterstadt Berlin selbst einen Auftritt.
33 Berliner Spielstätten
werden in dieser reich bebilderten Publikation porträtiert.
Sie
alle waren seit 2016 am Performing Arts Festival Berlin beteiligt. Ein
erster Versuch, die freien Räume für die darstellenden Künste
in ihrer Breite und Unterschiedlichkeit abzubilden. Dabei will das Buch
auch der Herkunft dieser Orte nachspüren, ihrer Geschichtlichkeit
und dem Wandel ihrer Funktion im jeweils speziellen sozialen und topografischen
Umfeld der Stadtlandschaft.
"Die
Lieder des jungen Werther" ist ein Hybrid aus Musikalbum und Hörbuch.
Es erzählt Goethes "Die Leiden des jungen Werther" in elf Liedern
und neun Zwischensequenzen. Ein musikalischer Einblick in Werthers Gedanken-
und Gefühlswelt.
Baldr (Johann David Talinski und Thomas Leboeg)
Die Lieder des jungen Werther
Audio CD, € 15,00
4038903000090
Würde Goethes tragischer Held
Werther im 21. Jahrhundert leben, würde er wohl keine Briefe schreiben.
Vielleicht – so die Idee von Baldr, dem kreativen Theaterduo aus Thomas
Leboeg und Johann David Talinski – würde er seine Gefühlsausbrüche
zwischen Liebe und Wut in Konzerten zum Ausdruck bringen. In einem Hybrid
aus Musikalbum und Hörspiel stellen Baldr ihre Auseinandersetzung
mit „Die Leiden des jungen Werther“ vor. Goethes Werther klingt dabei überraschend
heutig und ehrlich und verliert dennoch nichts von seiner Poesie und Bildkraft.
Die Emotionen der Geschichte werden so musikalisch erlebbar und kommen
dem Live-Moment erstaunlich nahe. Link(sound+pict)
Michael Simon – FERTIG gibt’s nicht
Bühnenbild. Prozesse
256 S., zahlr. Abb.,
br., 22 x 23,5 cm € 28,00
978-3-95749-365-1
Der eindrucksvolle Bildband dokumentiert
unterschiedliche Herangehensweisen des Bühnenbildners und Regisseurs
Michael Simon bei der Konzeption seiner Bühnenräume. In seinen
Arbeiten für Schauspiel, Tanz- und Musiktheater, in Projekten und
Installationen seit den 1980er Jahren haben sich zentrale Themen herausgebildet,
die dem Buch seine Struktur geben: Geometrie, Bewegung, Materialität
und Worte. Dabei soll es nicht nur um eine biografische Darstellung der
„erfolgreichen“ Arbeiten gehen, sondern auch um die Um- und Irrwege, den
Einfluss von Zufall und um grundsätzliche Fragen, die der künstlerische
Prozess aufwirft.
Arbeitsbuch:
transformers
digitälität inklusion
nachhaltigkeit
150 S., br., € 24,50
978-3-95749-364-4
Corona führt uns vor Augen,
mit welchen schwelenden gesellschaftlichen Konflikten wir zu kämpfen
haben. Die gewohnte Wachstumslogik des „Weiter so“ und „Mehr vom Gleichen“
stößt an absehbare Grenzen. Spätestens jetzt ist allen
klar, dass mit dem Weg aus der Pandemie eine große Transformation
auf den Feldern Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion einhergehen
muss. Auch dem Theaterbetrieb stellen sich Fragen nach Öffnung und
Teilhabe, nach Klimawandel und Organisationsentwicklung sowie nach den
sich stark verändernden Kommunikations- und Interaktionsmustern. Das
Arbeitsbuch versammelt Texte und Thesen, bietet Ansätze und Ausblicke
und skizziert Prozessdesigns der Veränderung. Denn nur wenn es
dem Theater gelingt, sich den Fragen der Zeit radikal zu stellen, sich
inhaltlich und strukturell grundlegend zu wandeln, wird es ein Theater
der Zukunft geben.
75 Jahre Theater der Zeit
Zeitschrift Theater der Zeit,
Heft 05/2021
Jubiläumsheft,
PRINT € 8,50
Theater der Zeit steht, 1946 als
Theaterfachmagazin in Berlin gegründet, quasi exemplarisch für
die Geschichte einer deutsch-deutschen Transformation, die wiederum Teil
einer viel längeren kulturellen Erzählung ist, deren Erbe
uns alle betrifft. Was aber stellt die Generation von heute mit dieser
Tatsache an? In unserer Jubiläumsausgabe zum Thema Archiv haben
wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit einem großen enthusiastischen
Sprung voller Neugier, aber auch Fragen in das Meer der Archivmaterialien
abzutauchen, welche uns die Vergangenheit, insbesondere die Theatervergangenheit,
hinterlassen hat. Was nehmen wir mit? Was kann weg? Was wird vererbt?
Was verheimlicht? Welche Schätze stecken in den Taschen der Grand
Old Lady Geschichte? Was ging bereits durch Löcher im Stoff unwiederbringlich
verloren? Was wurde archiviert? Und was – vielleicht mit Absicht – nicht?
Vor dem Hintergrund dieser Fragen
begeben wir uns in unserem großen Jubiläumsschwerpunkt gemeinsam
mit der Szenografin Franziska Ritter in einer sensationellen VR-Experience
zurück ins Jahr 1927 und besuchen das Große Schauspielhaus Berlin,
dessen visionäre Architektur 1919 von Max Reinhardt und Hans Poelzig
ersonnen wurde. Mit dem Theaterduo Herbordt/Mohren erkunden wir die wunderbare
Welt der Spinner-Akten, die uns beweisen, dass selbst die irrsten gesellschaftlichen
Utopien, einst von Experten verworfen, heute das Zeug hätten, unsere
Zukunft zu retten. Die Dramaturgin Anna Volkland verschneidet Fundstücke
aus alten Heften von Theater der Zeit und Theater heute zu einem spannungsreichen
Ost-West-Vergleich, mittels dessen sie unser heutiges Normalitätsverständnis
in Bezug auf das Theaterschaffen befragt. Die Soziologin Katharina Warda
lenkt im Gespräch mit Paula Perschke den Blick auf die Lücken
im deutsch-deutschen Archiv – insbesondere auf die bislang ausgesparten
ostdeutschen Perspektiven of Color. Mit Hans Rübesame und Rita Czapka
stellen wir zwei der engagiertesten Theaterarchivare vor und tauchen schließlich
mit Harald Müller, Friedrich Dieckmann, Thomas Stecher und Frank Raddatz
ab ins sagenumwobene TdZ-Archiv, in dem wir auch auf die Dramatik der Schriftstellerin
Barbara Honigmann gestoßen sind, deren Monolog „Die Schöpfung“
wir in diesem Heft drucken.
Einem der umfangreichsten und weltweit
größten Theaterarchive indes wäre es just in diesen Monaten
fast an den Kragen gegangen: Anfang März verkündete das Victoria
and Albert Museum in London, seine Sammlungen derart umstrukturieren zu
wollen, dass es für die dort beheimatete Theatersammlung de facto
die Schließung bedeutet hätte. Stephan Dörschel, Abteilungsleiter
des Archivs Darstellende Künste der Akademie der Künste
Berlin, beschreibt, warum derartige Pläne auch andere nationale Theatersammlungen
bedrohen.
Gegen die Archivierung des Jahrhundertkünstlers
Joseph Beuys, der am 12. Mai 100 Jahre alt geworden wäre, spricht
sich in dieser Ausgabe der Filmemacher Andres Veiel vehement aus. Beuys,
sagt er im Gespräch mit Martin Krumbholz, sei mehr gewesen als lediglich
ein Künstler des 20. Jahrhunderts. Er entdecke ihn über Fragen
des 21. Jahrhunderts immer wieder neu: Klimakrise, Ökonomie, die Notwendigkeit
des Verzichts, Anerkennung und Würde des Menschen. „Wenn wir verhindern
wollen, dass wir den Planeten gegen die Wand fahren, müssen wir uns
mit diesen Fragen auseinandersetzen.“
Auch ein Projekt wie eine Theaterzeitschrift
lässt sich – à la Beuys – nur gemeinschaftlich denken. Verglichen
mit der Zeitspanne von 75 Jahren sind wir, die wir hier schreiben, bloß
ein Wimpernschlag der Geschichte, die in der Vergangenheit mal langsamer
ihre Lider bewegte und mal aus dem Blinzeln gar nicht mehr herausfand.
Menschen kamen und gingen. Auch bei Theater der Zeit. Wir möchten
uns ganz herzlich bei all jenen bedanken, die über all die Jahre mit
ihrem Einsatz, ihrer Leidenschaft, ihren Ideen und Anregungen diese Zeitschrift
mitgestaltet haben. Die Zukunft beginnt jetzt. Und sie ist ohne Euch und
ohne Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht zu haben. Geburtstagsfeier:
Am
1. Juni um 17 Uhr laden wir zu einem Geburtstagszoom ein mit den Redakteurinnen
und Autoren des Jubiläumsheftes und Leserinnen und Leser können
alles fragen, was Sie schon immer über Theater der Zeit wissen wollten.
Verfitzt und zugenäht!
60 Jahre Puppentheater Bautzen
104 S., zahlr. Abb.,
br., € 7,00
978-3-95749-366-8
Verfitzt und zugenäht! Das
Bautzener Puppentheater wird 60 Jahre alt und ist doch noch so jung und
entdeckungsfreudig. Nähte müssen zum Glück nicht aufgetrennt
werden, aber für die Festschrift so manche verstaubte Kiste geöffnet
und mancher Faden entfitzt werden – zuletzt der rote Faden der eigenen
bewegten Geschichte wieder aufgenommen und in gestrafften Schnüren
aufgehängt werden. 60 Puppen durften für ein Foto-Shooting der
besonderen Art noch einmal ihre letzte Ruhestätte – den Fundus – verlassen
und ins Scheinwerferlicht vor die Kamera treten. Ihre ausdrucksvollen Porträts,
garniert mit lustigen Anekdoten und informativen Anmerkungen, erzählen
bildstark und unterhaltsam die 60-jährige Geschichte des Puppentheaters
des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen.
Theater Plauen-Zwickau
Die Intendanz Roland May 2009–2022
120 S., zahlr. Abb.,
br., € 10,00
978-3-95749-368-2
In diesem Buch wirft der scheidende
Generalintendant einen Blick zurück auf die vergangenen 13 Jahre des
Theaters in der Spitzenstadt Plauen und der Automobilstadt Zwickau, auf
eine Zeit voller rasanter gesellschaftlicher Umbrüche. Vor gut 20
Jahren fusionierten die Theater der Städte Plauen und Zwickau, mehr
als die Hälfte dieser Zeit leitete der Schauspieler und Regisseur
Roland May die Geschicke des neu entstandenen gemeinsamen Theaters. Das
vorliegende Buch resümiert die künstlerische Entwicklung des
Stadttheaters und dessen kulturelle Bedeutung für die Region im Kontext
erster politischer und gesellschaftlicher Krisen des 21. Jahrhunderts.
Zahlreiche Inszenierungsfotos dokumentieren die künstlerische Arbeit.
In Gesprächen mit den Spartenleiterinnen und -leitern des Theaters
werden zudem die spezifischen Eigenheiten und Herausforderungen eines vielfältigen
Mehrspartentheaters mit Verwurzelung in den zwei verschiedenen Städten
und Regionen beleuchtet.
Theater Vorpommern
Intendanz Dirk Löschner 2012–2021
152 S., zahlr. Abb.,
br., € 15,00
978-3-95749-367-5
Das Theater Vorpommern besteht
aus den Theatern in Stralsund, Greifswald und Putbus mit den Sparten Musiktheater,
Ballett/Tanz, Orchester und Schauspiel. 2012 übernahm Dirk Löschner
die Intendanz des größten Theaters im Nordosten Deutschlands
mit neuen Impulsen für ein Stadttheater ausgeprägter Vielfalt.
Der Band stellt die Arbeit in den einzelnen Sparten vor und nimmt dabei
insbesondere Innovationen wie die zeitgenössische Oper, ungewöhnliche
Tanzproduktionen und neuartige Angebote für Kinder und Jugendliche
in den Blick. Bemerkenswert sind Produktionen spartenübergreifender
Zusammenarbeit und internationale Kooperationen, die schließlich
2019 zu dem Festivalexperiment der „Theater-Hanse“ mit Beiträgen aus
dem gesamten Ostseeraum führten. Bilanz einer Ära, die dem Theater
dieser Region ein neues Gesicht verschafft hat.
Berlin
plant
Plädoyer für ein Planwerk Innenstadt Berlin
2.0
264 S., br., € 22,00
978-3-940737-74-8
Den euphorischen aber unrealistischen
Wachstumsphantasien unmittelbar nach der Wiedervereinigung Berlins (Prognosen
gingen von zukünftig 5 Mio. Einwohnern aus), die ihren städtebaulichen
Ausdruck in den Inselprojekten für den Potsdamer und den Alexanderplatz
fanden, folgte Mitte der 90er Jahre das „Planwerk Innenstadt Berlin“ (Vorentwurf
1996, Senatsbeschluss 1999), das erstmals die City Ost und die City West
zusammenzeichnete und nach der Kontinuität der Stadt fragte. Mit seiner
unkritischen Orientierung am gründerzeitlichen Stadtgrundriss führte
das Planwerk Innenstadt jedoch zu einer beispiellosen Konfrontation von
Historisten und Modernisten sowie von West und Ost. „Berlin plant“ enthält
Texte namhafter Autoren, die in der Auseinndersetzung mit dem Planwerk
Innenstadt entstanden und auf dessen kritische Fortentwicklung zielen.
Mit dem „Planwerk Innenstadt 2.0“ zeichnet sich die dritte Phase Berliner
Stadtplanung seit 1990 ab. Mit Beiträgen von Bernd Albers, Harald
Bodenschatz, Klaus Brake, Gabi Dolff-Bonekämper, Bruno Flierl, Ephraim
Gothe, Regula Lüscher, Peter Meyer u. a.
Klassengesellschaft reloaded
und das Ende der menschlichen Gattung
Fragen an Heiner Müller
220 S., geb., € 16,00
978-3-95749-302-6
Marx zufolge ist die menschliche
Geschichte Fortschritt, der durch Klassenkämpfe vorangetrieben wird.
In den Stücken Heiner Müllers verhält es sich fast umgekehrt:
Die sich verschärfenden Klassenverhältnisse sind hier ein Motor
des möglichen Untergangs der Menschheit. Im 21. Jahrhundert ist der
Zusammenhang von Klassenverhältnissen und einer umfassenden
Selbstzerstörungstendenz der
global kapitalisierten Menschheit aktueller denn je. „Klassengesellschaft
reloaded“ lotet diese beiden Komplexe – Klassismuskritik und Gattungssuizid
– sowie ihr Verhältnis zueinander im Kontext des Werkes von Heiner
Müller aus.
Der Band geht auf eine Tagung zurück,
die 2019 von der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft im Literaturforum
im Brecht-Haus in Berlin ausgerichtet wurde, und dokumentiert Vorträge,
Gespräche und Diskussionen.
Heiner Goebbels
Ästhetik der Abwesenheit
Texte zum Theater
220 S., geb., € 16,00
978-3-95749-325-5
Der international renommierte und
vielfach ausgezeichnete Komponist und Theatermacher Heiner Goebbels ist
ein Grenzgänger zwischen den Künsten. Er hat seine künstlerische
Arbeit und die zeitgenössische Theaterpraxis immer auch theoretisch
reflektiert. Theater ist für ihn ein komplexes Wechselspiel zwischen
der Polyphonie von Klang, Licht, Raum und der Wahrnehmung der Zuschauer.
An die Stelle von Repräsentation tritt das Spiel mit der Abwesenheit
– von Figur, dramatischer Handlung und des Schauspielers im Zentrum der
Aufmerksamkeit. Es ist diese Abwesenheit, die der Imagination des Zuschauers
einen Spielraum eröffnet und eine ästhetische Erfahrung ermöglicht.
„Ästhetik der Abwesenheit“ liegt nun in einer erweiterten Neuausgabe
vor und versammelt die wichtigsten Schriften und Vorträge von Heiner
Goebbels aus den letzten zwanzig Jahren.
Barrie Kosky
On Ecstasy
100 S., geb., € 15,00
978-3-95749-342-2
Barrie Kosky versteht es nicht
nur als der gefeierte Regiestar der Komischen
Oper in Berlin, sondern auch als unterhaltsamer
und fesselnder Erzähler, der überwältigenden Macht des Gefühls
einen glänzenden Auftritt zu bereiten. „On Ecstasy“ ist seine Biografie
des Schreckens und des Glücks im rauschhaften Moment: der Ekstase
des Schmeckens beim Genuss der Hühnersuppe der geliebten Großmutter,
der Ekstase des Fühlens im Pelzlager des Vaters in Melbourne, des
Sogs der unbekannten Zonen des Geschlechts, der Überwältigung
in der Begegnung mit den Sinfonien von Mahler und der überirdischen
Halluzinationen der Opern von Wagner … „On Ecstasy“ ist die humorvolle
Betrachtung des sinnlichen Dranges und der éducation sentimentale
eines jungen Mannes und seiner Genese als Künstler. REZENSIONEN:
SWR2
/ STANDARD
/ BZ
/ NZZ
/ SZ
Frank M. Raddatz
Das Drama des Anthropozäns
Anthropözane Kartographierungen
100 S., geb., € 12,00
978-3-95749-340-8
Auch wenn Theater-Urgott Dionysos
einem Hang zur Metamorphose nachging und sich vor den Augen der Zuschauer
in ein Tier verwandelte, operiert die Bühne seit Jahrhunderten mit
einem sozialen Kosmos, den fast ausschließlich Angehörige der
Gattung Homo sapiens bespielen. Heute läuten die ökologischen
Katastrophen das Ende des Anthropozentrismus ein. Damit stellt das einsetzende
planetarische Zeitalter das Theater vor völlig neuartige Aufgaben.
„Das Theater der Zukunft“ reflektiert die tektonischen Verschiebungen,
welche das Anthropozän, die erstmalige Kreuzung von Erd- und Menschengeschichte,
für die Bühne mit sich bringt, taucht Motive tradierter Stücke
in ein fremdes Licht und bahnt künftigen Konzeptualisierungen den
Weg. Neben seinem Essay enthält der Band auch ein Gespräch von
Frank M. Raddatz mit Antje Boetius, Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts,
und dem Wissenschaftshistoriker Hans-Jörg Rheinberger.
Julian Beck
Das Theater leben
250 S., geb., € 20,00
978-3-95749-343-9
Theater und Leben – nicht zu trennen
für Julian Beck! Der amerikanische Aktivist und Poet, Maler und Anarchist
war vor allem eins: ein Mann des Theaters. Zusammen mit seiner Frau, der
Schauspiel-Ikone Judith Malina, gründete er das weltberühmte
The Living Theatre, eine Institution gegenkulturellen Aufbegehrens. Mit
ihren Stücken trat die Gruppe auf den Straßen New Yorks, in
Gefängnissen und Krisengebieten in Amerika auf, um mit ihrem revolutionären
Theater aufzurütteln. In seinen gesammelten Schriften – Miniaturen,
Briefe und Gedichte, entstanden in den Jahren des Exils zwischen Brasilien
und der Schweiz, Brooklyn und Marokko – entwickelt Beck einen ganzheitlichen
Theaterbegriff, übt radikale Kritik an der Gesellschaft und scheut
auch philosophisch-spirituelle Gedanken nicht. Julian Beck – das ist der
legitime Nachfolger Erwin Piscators und der Bruder im Geiste von Allen
Ginsberg. Mit „Das Theater leben“ liegt ein Klassiker des politisch-aktivistischen
Theaters mit dem Vorwort von Judith Malina erstmals in deutscher Übersetzung
vor.
Ohne Worte
Körper – Botschaften
IXYPSILONZETT
Jahrbuch Kinder- und Jugendtheater 2021
Mit Beiträgen u.a. von Irina-Simona Bârca,
Laura Kallenbach, Martin Nachbar
und Mitgliedern des Performancekollektivs Henrike Iglesias.
76 S. mit zahlreichen farbigen Abbildungen, br., €
9,50
978-3-95749-345-3
Der menschliche Körper ist
ein zentrales Element der darstellenden Künste. Er ist präsent,
wird präsentiert. Er wird an- und ausgekleidet, geschminkt, verziert,
verzerrt, digitalisiert, projiziert. Er ist Freund und Feind zugleich,
Leistungsträger, Kapital, Politikum: Indem er sich zeigt, wird er
zum Zeichen. Doch wer repräsentiert wen? Wer lenkt die Blicke? Und
was
bedeuten Körperlichkeit und Schönheit in den darstellenden Künsten
für junges Publikum? Wie werden hier
Körper gezeigt, thematisiert, ausgestellt? Wie politisch ist das Private,
wenn es um Körper auf der Bühne geht? Zwischen Psychologie und
Soziologie, zwischen Mode und Norm reflektiert das Jahrbuch die Praxis,
um Haltungen zu ergründen und Konflikte produktiv zu machen.
Christian Martin
War nix is nix wird nix
Stücke der Erinnerung
250 S., geb., € 20,00
978-3-95749-344-6
Der Band von Christian Martin versammelt
Theaterstücke aus mehr als dreißig Jahren. Sie sind ein Querschnitt
seines dramatischen Œuvres und seiner thematischen und formalen Vielfalt:
Volksstück, Zeitstück, Komödie, Märchenspiel („Sternfels“,
„Kaltes Herz“, „Amok“, „Bunker“, „Fighters“) und schließlich der
Monolog. Sein jüngster Text, „War nix is nix wird nix“, ist eine tiefgründige
bitter-komische Farce über die letzten Tage des Münchner Kabarettisten
und Sprachakrobaten Karl Valentin im Winter 1948, sozusagen ein ‚Endspiel‘
des aus der Zeit gefallenen Künstlers in Umbruchsituationen. Das abschließende
Gespräch mit dem Dramatiker gibt Einblicke in seine Weltsicht, sein
Schreiben, sein Theaterverständnis.
40 Jahre Meta Theater
Retrospektive und Vision
176 S., br., € 10,00
978-3-95749-331-6
After starting his career as an
architect, Axel Tangerding founded the Meta Theater in Munich in 1980,
where he works as artistic director. Here, the exchange with non-European
artists plays an important role. Under his direction, the Music Theater
NOW Award-winning piece Musicophilia, based on Oliver Sack’s bestselling
brain and music, has garnered international acclaim, both in Europe and
China, Finland, Ukraine, Canada and the United States. He has received
numerous awards for his intercultural, international artistic commitment
and his contribution to cultural mediation. Among them, 2002 the Order
of Merit of the Federal Republic of Germany, 2012, the Tassilo Culture
Prize of the Süddeutsche Zeitung and 2016, the Wilhelm Hausenstein
award of the Bavarian Academy of Fine Arts in the section theatre.
Wolfgang Krause Zwieback
Ray Pur Zwieback / Dirk Hessel
Zum Hafen In Erwartung Der Schiffe
24 Songs
Audio CD, € 15,00
4038903000076
Wolfgang Krause Zwieback, alias
Ray Pur Zwieback, schreibt seit Jahren neben seiner Bühnenarbeit,
den Stückentwicklungen und dem bildnerischen Schaffen sogenannte SMS-Poems.
Es sind verdichtete, bildhafte Kurztexte, Beobachtungen und Erfindungen
der Fantasie. Einer der Adressaten dieser SMS-Poems war der Komponist und
Musiker Dirk Hessel. Aus ersten Vertonungen entwickelte sich schließlich
eine intensive Kooperation der beiden Ausnahmekünstler, aus der 24
Songs hervorgegangen sind, eingespielt mit bemerkenswerten Musikern: „Zum
Hafen in Erwartung der Schiffe“ ist eine Flaschenpost aus einem intimen
Paralleluniversum.
als
neueste Veröffentlichung dazugekommen am 3. November 2020:
Inne halten: Chronik einer Krise
Jenaer Corona-Gespräche
158 S., br., € 18,00
978-3-95749-317-0
Wer hätte vor ein paar Wochen
für möglich gehalten, dass unsere hektische Welt zum Stillstand
kommen kann? Nun hat uns das Virus – Covid 19 – eines Besseren belehrt.
Lockdown, Veranstaltungsverbot, Shutdown, Social Distancing … das sind
die neuen Schlagworte und Realitäten der Corona-Pandemie, die auch
zu einer weltweiten Wirtschaftskrise avancierte. Liegt aber in dieser globalen
Corona-Krise, in diesem erzwungenen Innehaltenmüssen auch eine Chance?
Das liegt an uns, „was wir jetzt daraus machen“. Dieser Überzeugung
ist Jonas Zipf, Theatermann und Werkleiter von JenaKultur. Er suchte sich
in der gesamten Bundesrepublik hochkarätige Gesprächspartner*innen,
allesamt Geisteswissenschaftler*innen oder Künstler*innen, um dies
auszuloten. Ob Corona als Motivationsschub, mal wieder über unsere
wenig nachhaltige Lebensweise nachzudenken, Corona als mögliches Sujet,
Corona und die Rolle des Staates, Corona und Verschwörungstheorien
oder auch Corona und der Blick auf unsere Arbeitswelt – immer reflektiert
Zipf mit seinen Gesprächspartner*innen darüber, dass theoretisch
JETZT die Generalsaussprache einer ganzen Gesellschaft möglich sei,
wozu es nur sehr selten in der Geschichte überhaupt reale Chancen
und Zeitfenster gäbe. Ein kurzer Moment, in dem der Pausenschalter
gedrückt ist!
Zipfs Gesprächspartner*innen
sind Hartmut Rosa, Soziologe, Aleida Assmann, Anglistin, Ägyptologin
und Literatur- und Kunstwissenschaftlerin, Bernhard Maaz, Kunsthistoriker
und Generaldirektor der Bayrischen Staatsgemäldesammlungen, Thomas
Oberender, Intendant der Berliner Festspiele. Die Erwiderungen liefern
Klaus Dörre und Stephan Lessenich, beide Soziologen, Ay?e Güleç,
Sozialpädagogin und Leiterin des Bildungs- und Beratungsbereiches
im Kulturzentrum Schlachthof in Kassel, Volkhard Knigge, Historiker und
Leiter der Stiftung „Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora“.
Ein wiederkehrendes Motiv dieser
CHRONIK EINER KRISE sind dabei Feiertage oder Jahrestage. So entspinnen
sich aus der Krise laute Gedanken und Impulse der Transformation: Was können
wir, was werden wir aus Corona gelernt haben, wenn die Pandemie eines
Tages vorbei gegangen sein sollte?
Jonas Zipf, 1982 geboren
in Darmstadt, arbeitet seit 2016 als sogenannter Werkleiter von JenaKultur,
des städtischen Eigenbetriebs für Kultur, Kulturelle Bildung,
Tourismus und Marketing in Jena. In seiner Funktion ist der studierte Psychologe,
Musik- und Sprechtheaterregisseur der Kulturverantwortliche der Stadt Jena
und initiiert Kulturprojekte und stadtgesellschaftliche Prozesse wie »72
Stunden Urban Action Lobeda«. Vor diesem Engagement war er nach seinem
Studium in Berlin, Paris und München als Dramaturg und Schauspieldirektor
u.a. am Thalia Theater Hamburg, dem Theaterhaus Jena und dem Staatstheater
Darmstadt tätig.
Birgit Liebold 1962 geboren
in Gera, ist als Unternehmenskommunikatorin von JenaKultur tätig.
Die Diplomgermanistin verantwortet außerdem seit vielen Jahren wichtige
kulturelle Sonderund Großprojekte in Jena. 1997 war sie maßgeblich
an der Etablierung eines städtischen Dramatikpreises beteiligt, der
nach Jakob Michael Reinhold Lenz benannt ist und in etwa dreijährigem
Rhythmus vergeben wird.
150 Jahre Theater Altenburg
Mit Beiträgen von Elisabeth
Bauchhenß, Mona Becker, Felix Eckerle, Klaus-Jürgen Kamprad,
Ulrich Khuon, Peter Konwitschny, Frieder Krause, Roland Krischke, Christoph
Meixner, Anno Mungen, Sophie Oldenstein, René Prautsch, Christian
Repkewitz, Michael Schindhelm, Ingo Schulze, Annegret Werner u.a.
176 S., geb., € 24,00
Subs.Pr. bis 18.04.2021 €
19,00
978-3-95749-346-0
Die Eröffnung des Herzoglichen
Hoftheaters am 16. April 1871 in der Residenzstadt Altenburg gab dem bis
dahin bereits reichhaltigen, auf eine vierhundertjährige Tradition
aufbauenden Theater und Konzertleben wichtige neue Impulse. Herzog Ernst
I. von Sachsen-Altenburg hatte den Prachtbau im Stil der Neorenaissance
zu Füßen des Residenzschlosses von dem Architekten Otto Brückwald
errichten lassen. Persönlichkeiten wie die Hofkapellmeister Friedrich
Wilhelm Stade, Georg Göhler oder Eugen Szenkar, die Sängerin
Josefa Back, Regisseure wie Wieland Wagner, der in Altenburg erstmalig
die Ring-Tetralogie inszenierte, oder Peter Konwitschny gingen in die Altenburger
Theatergeschichte ein. Seit 1995 wird das historische Gebäude vom
fusionierten Fünf-Sparten-Theater Altenburg Gera bespielt. Anlässlich
des 150. Jubiläums versammelt der Band Artikel von namhaften Experten,
in denen die imposante Altenburger Theatergeschichte schlaglichtartig beleuchtet
wird, ergänzt durch zahlreiche Künstlerporträts sowie eine
Chronologie sämtlicher Premieren seit 1871.
Im Juni 1946, also vor 75 Jahren
wurde die monatlich erscheinende Zeitschrift Theater der Zeit im Henschel
Verlag erstmals veröffentlicht.
Seit Januar 2000 erscheint sie
wieder monatlich im Verlag Theater der Zeit.
Zum Beispiel HEFT 12/2020:
Der Lieblingsfeind steht links
Über Theater und Polizei
Mit einem bisher unentdeckten Drehbuch-Exposé
von Heiner Müller
Broschur mit 80 Seiten, € 8,50
Inhalt:
KÜNSTLERINSERT
„Vier Seiten für Godard“ von Mark Lammert Seite 4
Godard-Geschichte(n) Zum 90. Geburtstag der Film- und Theaterikone
Jean-Luc Godard von Erik Zielke Seite 8
THEMA
Pistolen zu Puppenstuben!
Polizeikritik hat Hochkonjunktur im Theater – Björn SC Deigners
Schiller-Überschreibung „Die Polizey“ in Bamberg und Kevin Rittbergers
„Schwarzer Block“ in Berlin von Christine Wahl Seite 11
Der Lieblingsfeind steht links
Der Soziologe Rafael Behr, der Politiker und Aktivist Ferat Kocak und
der Autor Kevin Rittberger im Gespräch über Theater und Polizei
mit Dorte Lena Eilers und Christine Wahl von Dorte Lena Eilers, Christine
Wahl, Kevin Rittberger, Rafael Behr und Ferat Kocak Seite 14
PROTAGONISTEN Seite 20
Die Unnützen und die Gekränkten
Straßenszenen aus dem Lockdown von Dorte Lena Eilers
KOLUMNE Seite 23
Jetzt ist schon wieder was passiert
Kurzer Lebenslauf mit Polizei von Ralph Hammerthaler
AKTUELLE INSZENIERUNG Seite 24
Als der Mann mit dem Blazer den Popomaler traf
Bei ihrer neuesten Produktion „Fotballspelet“ im westnorwegischen Dale
werden Vegard Vinge und Ida Müller von der Skandalpresse gejagt
von Therese Bjørneboe
PROTAGONISTEN
Mensch Myer!
Eine Entdeckung zum 25. Todestag – Heiner Müllers bislang unveröffentlichtes
Drehbuch-Exposé „Myer und sein Mord“ fürs DDR-Fernsehen
von Thomas Irmer Seite 28
Myer und sein Mord oder Die Macht der Röhre (Exposé) von
Heiner Müller Seite 30
MÜNCHNER KAMMERSPIELE Seite 32
Vorhang zu für Betonköpfe
Vom Lockdown überschattet, aber trotzdem im Aufbruchsmodus – Barbara
Mundels Intendanzstart an den Münchner Kammerspielen
von Christoph Leibold
PROTAGONISTEN
Falten oder Knüllen
Theater als basisdemokratisches Produkt – Das neue Basler Schauspielleitungsteam
setzt ein programmatisches Ausrufezeichen
von Dominique Spirgi Seite 35
Spiel mir das Lied vom Theater
Das Berliner Kinder- und Jugendtheater an der Parkaue feiert seinen
70. Geburtstag von Patrick Wildermann Seite 38
ABSCHIED
Immer neu und immer derselbe
Dem Bühnen- und Menschenbildner Volker Pfüller zum Gedenken
von
Friedrich Dieckmann Seite 40
LOOK OUT
Angewandte Emanzipation
Die Berliner Regisseurin Marie Schleef arbeitet an einer weiblichen
Geschichtsschreibung von Christine Wahl Seite 42
Systemsprenger Hamlet
Die Regisseurin Anna-Elisabeth Frick möchte sich nie allzu sicher
sein von Bodo Blitz Seite 43
AUFTRITT
Darmstadt: Willkommen auf der Metaebene
Staatstheater Darmstadt: „Johanna von Orléans“. Am Beispiel
Friedrich Schillers. Regie Claudia Bossard, Ausstattung Elisabeth Weiß
von Shirin Sojitrawalla Seite 45
Dessau: Miss Liberty
Anhaltisches Theater Dessau: „Die Eumeniden“ von Aischylos. Nachdichtung
und szenische Bearbeitung von Walter Jens. Regie Christian von Treskow,
Bühne Nicole Bergmann, Kostüme Kristina Böcher
von Jens Fischer Seite 45
Ingolstadt: Im Nasenloch eines gefrorenen Riesen
Stadttheater Ingolstadt: „Der Schneesturm“ von Vladimir Sorokin. Regie
Mareike Mikat, Bühne Simone Manthey, Kostüme Anna Sörensen
von Sabine Leucht Seite 46
Jena: Stadt der Gespenster
Theaterhaus Jena: „Zur Wartburg“ (UA). Regie Wunderbaum, Ausstattung
Cornelia Stephan; „Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud“ nach
Christa Wolf. Regie Lizzy Timmers
von Paula Perschke Seite 47
Köln: Falsche Leben
Schauspiel Köln: „Nora“ von Henrik Ibsen. Regie, Bühne und
Musik Robert Borgmann, Kostüme Bettina Werner; „Die Walküre“
frei nach Richard Wagner. Regie u. Bühne T. B. Nilsson u. J. Wolf
Eicke
von Sascha Westphal Seite 48
Meiningen: Verfremdungspalaver auf der Showbühne
Meininger Staatstheater: „sklaven leben“ von Konstantin Küspert.
Regie Juliane Kann, Ausstattung Vinzenz Hegemann
von Thomas Irmer Seite 50
München: Trainingseinheit im Identitätendschungel
Münchner Volkstheater: „Herkunft“ von Saša Staniši?. Regie Felix
Hafner, Ausstattung Camilla Hägebarth
von Sabine Leucht Seite 51
Rostock: Jeder ist jedem ein Knecht
Volkstheater Rostock: „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ von Bertolt
Brecht. Regie Elina Finkel, Ausstattung Norbert Bellen
von Tom Mustroph Seite 52
NEUERSCHEINUNGEN: THEATER DER ZEIT-BUCHVERLAG Seite 54
Exklusiver Vorabdruck: backstage Petras
Paperback mit 176 Seiten und zahlreichen Abbildungen. ISBN 978-3-95749-295-1
EUR 18,00 (print) / 14,99 (digital)
von Hans-Dieter Schütt und Armin Petras
STÜCK
Liebes Reclamheft, reg dich bitte nicht auf!
Der Dramatiker Bonn Park über sein neues Stück „Die Räuber
der Herzen“, das er selbst am Hamburger Schauspielhaus urinszeniert, im
Gespräch mit Christine Wahl - von Christine Wahl und Bonn Park Seite
56
Die Räuber der Herzen
nach „Die Räuber“ von Friedrich Schiller von Bonn Park Seite 58
MAGAZIN
Die Kunst, keine Antworten zu geben
Das Theater Oberhausen feiert mit einem Festival den großen Filme-
und Theatermacher Christoph Schlingensief – gemäß der Methode,
keiner Methode zu trauenvon Sascha Westphal Seite 69
Raus aus der Bubble der privilegierten weißen Frau
Die dritte Ausgabe der Tagungsreihe Burning Issues auf Kampnagel in
Hamburg stärkt die Sichtbarkeit marginalisierter Positionen und Perspektiven
von Theresa Schütz Seite 70
Oberhalb der Flachlandserpentinen
IrmerGeorg Seidel: Klartext: Bühne oder Feuer. Szenen, Gedichte,
Prosa, Skizzen aus dem Nachlass. Hg. von Kristin Schulz, Quintus Verlag,
Berlin, 176 S., 20 EUR.
von Thomas Irmer Seite 72
„Die Rechnungen bleiben offen“
Christoph Schlingensief: Kein falsches Wort jetzt. Gespräche.
Hg. von Aino Laberenz, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020,
336 S., 23 EUR.
von Erik Zielke Seite 73
Was schreit die Kunst nach Wissenschaft
Silvia Henke, Dieter Mersch, Nicolaj van der Meulen, Thomas Strässle,
Jörg Wiesel: Manifest der künstlerischen Forschung.
Eine Verteidigung gegen ihre Verfechter. Diaphanes Verlag, Zürich
2020, 128 S.
von Lukas Kretschmer Seite 73
AKTUELL Meldungen Seite 74
Premieren Dezember 2020 Seite 76
IMPRESSUM/VORSCHAU Seite 79
Autorinnen und Autoren Dezember 2020/Vorschau
GESPRÄCH Seite 80
Was macht das Theater, Shenja Lacher?
von Christoph Leibold und Shenja Lacher
Aus dem Heft:
Editorial
Dass der November noch nie zu den Wonnemonaten gehörte, steht
außer Frage, und dass er diesmal besonders unerbittlich zugeschlagen
hat, auch. Der zweite Corona-Lockdown zwingt die Theater wieder in
den Stand-by-Modus – wie all die anderen potenziell stimmungsaufhellenden
Institutionen, die Menschen in ihrer Freizeit gern aufsuchen.
Moment. „Freizeit“? Denkt der gemeine Bürger da nicht eher an Spaßbäder?
Wettbüros? Spielhallen? Am Ende gar an Bordelle? Welch ein Kategorienfehler,
die hochkulturellen Theatertempel mit diesen Vergnügungsschuppen
in einen Topf zu werfen, schimpft ein großer Teil der Kulturschaffenden:
Willkommen in Runde zwei der dramatischen Systemrelevanz-Diskussion! Den
Überblick behält dort am ehesten, wer es schafft, das Virus
und seine Gegenspieler selbst als Theater aufzufassen – wie Dorte Lena
Eilers in ihrer Kulturbetriebs- und Pandemieanalyse empfiehlt. (Wobei hier,
selbstverständlich, von der episch-dialektischen Brecht-Variante die
Rede ist.)
Jenen, denen dieser beobachtende Blick womöglich nicht so leicht
fällt – zum Beispiel, weil Covid-19 ihnen den Intendanzstart
erschwert hat wie der neuen Münchner Kammerspiele-Chefin Barbara Mundel
oder der frisch angetretenen Schauspielleitung am Theater Basel – sei ersatzweise
das Leitmotiv aus Bonn Parks neuem Stück „Die Räuber der Herzen“
zugerufen, das wir in diesem Heft drucken: „Alles wird gut, was soll es
auch sonst werden, es ist ja alternativlos.“ Christoph Leibold und Dominique
Spirgi zufolge, die bei beiden Auftakten zugegen waren, scheint sich das
überaus bewährt zu haben.
Das Team Vinge / Müller hingegen hatte eigentlich ideale Ausgangsbedingungen,
als es beim pandemiefesten Theaterfestival im westnorwegischen Dale ein
historisches Fußballspiel wiederaufleben ließ. Und
es war dann auch tatsächlich nicht das Virus, das das Künstlerduo
mit einer üblen Grätsche auszukontern versuchte, sondern die
Presse, berichtet Therese Bjørneboe: In einer rechtslastigen Medienkampagne
wurde Vegard Vinge als „staatlich geförderter Popomaler“ attackiert.
Aber weil der Fußballgott groß und manchmal sogar gerecht ist,
gingen Vinge/Müller trotz dieses Fouls mit einem erhabenen 2:1 vom
Platz.
Wo – professionell – Fußball gespielt wird, ist seit jeher die
Polizeipräsenz hoch. Aber andere Bereiche ziehen nach. Welche prägnante
Rolle die Ordnungskräfte in seinem Leben spielen, schildert unser
Kolumnist Ralph Hammerthaler in seinem „Lebenslauf mit Polizei“. Auf der
Bühne hat die jüngste Debatte um rechte Netzwerke und strukturellen
Rassismus in den Sicherheitsorganen fast sogar ein eigenes dramatisches
Genre hervorgebracht – in dem Konsens darüber herrscht, dass die Polizei
eher nicht dein Freund und Helfer ist. Warum die Antipathie auf Gegenseitigkeit
beruht, erklärt der Soziologe Rafael Behr in unserem Schwerpunkt über
Theater und Polizei: „Der Lieblingsfeind steht immer links“, sagt er –
ein tradiertes Bild, das sich mit der Studentenbewegung in den sechziger
Jahren etabliert habe. Fest steht für den Polizeiforscher allerdings
auch, dass Theater als Disziplin im polizeilichen Grundlagenstudium
verankert werden sollte. Was er sich davon verspricht, erläutert er
im Gespräch mit dem Dramatiker Kevin Rittberger und dem Aktivisten
und Politiker Ferat Kocak.
Was dagegen passiert, wenn man sich aufs falsche Medium versteift und
statt auf die Hochkulturbühne unablässig in die Röhre
guckt, wusste schon vor über fünfzig Jahren der Dramatiker Heiner
Müller. „Myer und sein Mord“ heißt ein bisher unveröffentlichtes
Exposé fürs DDR-Fernsehen, das für Müller zeitweise
einen „wichtigen anonymen Broterwerb“ darstellte, wie Thomas Irmer schreibt.
Wir drucken es zum 25. Todestag – als Typoskript mit originalen handschriftlichen
Notizen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn der „Myer“-Text,
statt in der Schublade des DDR-Fernsehens zu versauern, etwa dem genialen
Jean-Luc Godard in die Hände gefallen wäre, der im Dezember seinen
neunzigsten Geburtstag feiert. „Godard-Geschichte(n)“ nennt Erik Zielke
seine Annäherung an die Ikone der französischen „Nouvelle Vague“,
die auch Theaterregisseure maßgeblich beeinflusst hat. Im Insert
gratuliert außerdem der bildende Künstler und Godard-Spezialist
Mark Lammert – mit „Vier Seiten für Godard“, die er exklusiv für
Theater der Zeit entworfen hat.
Einen runden Geburtstag feiert auch das Berliner Theater an der Parkaue,
eine der dienstältesten Kinder- und Jugendtheaterbühnen des Landes,
die sich, wie Patrick Wildermann bemerkt, durch ihre siebzig wechselvollen
Jahre hindurch einen erfreulichen Innovationsgeist bewahrt hat.
Verabschieden müssen wir uns in diesem Heft von dem großen
Grafiker und Bühnenbildner Volker Pfüller. Als Künstler
ein „Meister grafisch-malerischer Zuspitzung“, war er „als Person von einer
in sich ruhenden Zugewandtheit, die etwas Weltweises an sich hatte“, schreibt
Friedrich Dieckmann in seinem Nachruf. Klingt nach einem, der sehr
fehlen wird in diesen seltsamen Zeiten des rasenden Stillstands! //
Die Redaktion
Molnàr, Gyula
Objekttheater
Aufzeichnungen, Zitate, Übungen
132 S., br., € 15,00
978-3-942449-35-9
Gyula Molnàr ist als Schauspieler,
Autor und Regisseur in ganz Europa tätig und hat die Entwicklung des
Objekttheaters entscheidend beeinflusst. Seine Arbeiten sind schöpferische
Expeditionen in die Welt der Objekte, eine Erkundung ihres poetischen und
sinnstiftenden Potentials. Molnàrs Inszenierung „Drei kleine Selbstmorde"
gehört zu den Klassikern des Genres. Auf arte hieß es
dazu: „Es ist ein Stück der Erinnerungen an den eigenen Spieltrieb,
geprägt von der komödiantischen Kunst und dem hintergründigen
Humor eines hervorragenden Schauspielers." Das vorliegende Buch gibt dem
Leser das gesammelte Wissen aus Gyula Molnàrs langjähriger
Arbeit als Leiter von Workshops zum Objekttheater weiter. Seine Aufzeichnungen,
Zitate und Übungen bieten einen ebenso fundierten wie spielerischen
Einblick in sein Laboratorium, in dem er die Interaktion zwischen Schauspieler
und Objekt erforscht.
Ensemble in Bewegung
Wie sich das Puppentheater Magdeburg
stetig neu erfindet
152 S., zahlr. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-298-2
Das Puppentheater Madgeburg ist
eines der ganz wenigen Stadttheater mit Schwerpunkt Figurenspiel für
Kinder und Erwachsene. Bereits 1958 gegründet,
gehörte es bald zu den renommiertesten Ensemblepuppentheater der DDR.
Nach einer Phase der Stagnation in den 1980er Jahren hat es sich in
den letzten drei Jahrzehnten umfänglich neu ausgerichtet. "Ensemble
in Bewegung" richtet den Blick auf die große Lust am künstlerischen
und strukturellen "Umbau", die das Puppentheater der Stadt Madgeburg in
dieser Zeit prägte und weiterhin prägt. Zugleich eröffnen
Beiträge von Regisseuren, Spielern und Mitarbeitern aus den verschiedenen
Abteilungen, kulturpolitische Rückblicke sowie Interviews mit dem
aktuellen Leitungsteam ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Haus.
Daraus
ergibt sich ein lebendiges Bild dieses in der Stadtgesellschaft fest verwurzelten
und zugleich international vernetzten Puppentheaters - und eines ungewöhnlichen
Ensembles.
Joscha Schaback
Kindermusiktheater in Deutschland
Betriebsformen - Arbeitsweisen - Perspektiven
300 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-307-1
Seit den 1990er Jahren boomt das
Musiktheater für Kinder und Jugendliche. Als eine der ältesten
Ensembles sorgt die Junge Oper in Stuttgart für eine Vermittlung auf
Augenhöhe. Das Theater Pfütze in Nürnberg überträgt
die Arbeitsweisen des Freien Kindertheaters auf seine JungeMET. In
Berlin zeigt das Kinderopernhaus Lichtenberg, wie sich partizipative Oper
mit Hilfe der sozialen Infrastruktur der Caritas organisieren lässt.
"Kindermusiktheater
in Deutschland" stellt die neu entdeckte Gattung in ihren Organisationsformen
sowie in ihren ästhetischen und sozialen Möglichkeiten dar. Das
Buch ist der erste Versuch, die Kunstform kulturpolitisch und ästhetisch
einzuordnen. Ihre Akteure spielen mit postdramatischen Elementen, integrieren
Neue Musik und szenisches Musizieren und produzieren über alle Spartengrenzen
hinweg. Wird Kindermusiktheater die Kunstform der Zukunft?
Hans-Dieter Schütt
PETRAS
160 S., zahlr. Abb., br., € 18,00
978-3-95749-295-1
Das Theater von Armin
Petras ist eine quirlige, überdrehte, wilde, improvisierende,
rasende, kindliche Spielbude. Der 1964 in Meschede Geborene leitete das
Schauspiel in Nordhausen und Kassel, er war Intendant am Berliner Gorki
Theater und in Stuttgart. Regie landauf, landab, ohn' Unterlass. Er ist
ein Perfektionist des Unfertigen, in dessen Inszenierungswerk die Traurigkeit
kostbare Schattenflecke auf Lichtungen der Clownerie zaubert. Als sei Theater
eine Kinderzeichnung: wenige Striche - mehr braucht man nicht! In
Gesprächen mit Hans-Dieter Schütt erzählt er von seinem
Leben als ein "Immerwerker", der nur die Unablässigkeit leben kann,
nicht die Lässigkeit. Seine Devise:
Nutze den Tag, der in jeder Sekunde steckt. Stets ein Leben zwischen Ost
und West - von Freiheit bleibt eines: die Suche danach. Zu Wort kommt auch
sein Alter Ego, der erfolgreiche Stückenschreiber Fritz Kater. Unter
diesem Pseudonym schreibt Petras eine Dramatik jene Verwundungen, die den
Menschen treffen, wenn er zu schmächtig ist für die Kälte
der Welt.
100
Jahre Schweizerischer Bühnenverband
Peter Michalzik
100 Jahre Theater Wunder Schweiz
100 Ans Théâtre Miracle Suisse
100 Anni Miracolo Teatrale Svizzero
Deutsch, Französisch,
368 S., zahlr. Abb., br., € 34,00
978-3-95749-297-5
Heute ist das Theater in der Schweiz
so vielfältig wie kaum irgendwo auf der Welt. Das Land hat eine der
lebendigsten Theaterszenen überhaupt. Was lange hemmend schien, die
unterschiedlichen Sprachen und Landesteile, hat sich auf Dauer fruchtbar
erwiesen. Fast erscheint die Schweiz als kleines Modell Europas. Peter
Michalzik zeichnet diese Entwicklung nach. Er beschäftigt sich dabei
mit fast allen Landesteilen, den unterschiedlichen Sprachen und Kulturräumen,
der Dramatik und dem Tanz, der Oper und der freien Szene. Die
großen Künstlerpersönlichkeiten der Schweiz kommen mit
den großen Aufführungen der vergangenen hundert Jahre in Wort
und Bild vor. Eine gelungene Einführung in die große Theaterszene
eines kleinen Landes.
Hofmann&Lindholm
Nachgestellte Szene
Mit Beiträgen von Philipp
Blömeke, Martine Dennewald, Marcus Droß, Jörn Etzold, Ulrike
Haß, Guido Hiß,
Hofmann&Lindholm, Nikolaus
Müller-Schöll, Jens Roselt, Marita Tatari und Kathrin Tiedemann.
200 S., zahlr. Abb., br., € 28,00
978-3-95749-296-8
Hofmann&Lindholm
beschäftigen sich mit ihrem Gegenstand, indem sie ihn beschäftigen:
Sie stiften Unruhen in der Schweiz, führen Nachbarschaftssimulationen
durch, lassen ihr Publikum auf offener Bühne verschwinden oder inszenieren
einen nicht existierenden Theaterabend für den Repertoirebetrieb eines
Schauspielhauses, sie entwickeln Revoltainments und Pre-Enactments. Die
ungewöhnlichen Arbeiten des deutschen Künstlerpaars prägen
seit nunmehr zwanzig Jahren Entwicklungen in Theater, Performance, Raum-
und Radiokunst. Dabei suchen Hofmann&Lindholm
auf abseitigen Wegen nach andere Erzählweisen, Bildsprachen und künstlerischen
Zugriffen - konzeptuell, subversiv, diskret. Das Materialbuch "Nachgestellte
Szene" geht dieser Suche nach.
Kanada
Ehrengast der Frankfurter Buchmesse
Kanada
48 S., br., € 8,00
978-3-95749-301-9
Inwieweit ist Kanada von der Kultur
seines amerikanischen Nachbarn geprägt? Welche Rolle spielen die Lebenswelten
der indigenen Bevölkerung für die kanadische Theaterlandschaft?
Kanada
ist ein Land polyfoner Stimmen und vielfältiger Erzählungen,
was sich besonders im Bereich der Literatur und Dramatik widerspiegelt.
Doch nicht nur sprachliche Unterschiede tragen ihren Teil zu einer besonderen
Theaterästhetik bei, sondern auch die Einbeziehung marginalisierter
Perspektiven.
Mit diesem "Spezial" geben Emmanuelle
Sirois und Paula Perschke einen Überblick über die zeitgenössische
Theaterlandschaft Kanadas. Mit dem Fokus auf eine neue Generation Theaterschaffender,
die sich mit Fragen nach Herkunft, Identität und Heimat auseinandersetzen,
wandert der Blick zurück zu den Ursprüngen, bevor er sich den
Debatten und Wünschen junger Theaterkünstler*innen widmet.
Stück-Werk 6
Neue deutschsprachige Dramatik
176 S., zahlr. Abb., br., € 24,00
978-3-95749-299-9
Soll man die Lage der zeitgenössischen
Dramatik als dramatisch bezeichnen? Nein! Zwar findet sich heute die Dramatik
- nach der Überproduktionen an neuen, aber kaum nachgespielten Stücken
der Nullerjahre, nach der ästhetischen Wende ins Postdramatisch-Performative,
mit kollektiver Autorschaft, Rechercheprojekten, Roman- und Filmadaptationen
- in einem weit aufgefächerten Verständnis davon wieder, was
ein Theaterstück ist. Doch unsrer Bestandaufnahme im aktuellen "Stück-Werk
6" zeigt, dass im Kontext dieses erweiterten Autorenbegriffs nicht nur
eine neue, diversere Generation von Dramatikerinnen und Dramatikern auf
den deutschsprachigen Bühnen reüssiert, sondern dass formal wie
thematisch die Entwicklungen der letzten Jahre in ihren Texten produktiven
Widerhall gefunden haben. Ein Panorama
zeitgenössischen Schreibens für die Bühne in 25 Porträts.
Martin Jörg Schäfer
TogetherText
Prozessual erzeugte Texte im
Gegenwartstheater
300 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-303-3
Im 21. Jahrhundert sind Theaterformen
weit verbreitet, in denen Sprechtexte, Redeweisen und Skripte in Gruppenprozessen
entstehen: in einem Team von Kunstschaffenden
oder unter Mitwirkung des Publikums. "TogetherText" bezeichnet kooperative
und prozessuale Verfahren der szenischen Texterzeugung und ihre Konsequenzen
für Sprache, (Bühnen-)Raum, Zuschausituation, Theaterinstitution
und deren Analyse. Hier stellen sich Fragen nach flachen Hierarchien und
Entscheidungsbefugnissen, alltäglichem Sprachgebrauch und Ästhetisierung
des Textmaterials, der Zusammenarbeit von Profis und Laien oder des Urheberrechts
und der Nachspielbarkeit. Der Band kontutiert die entsprechenden Problemfelder,
versammelt künstlerische Strategien, und liefert erste Vorschläge
für ein analytisches Instrumentarium.
Christoph Nix
Theater in Afrika II - Theaterpraktiken in Bewegung
Theater in Koproduktion, Kooperation
und Austausch zwischen Togo, Burundi und Deutschland
150 S., zahlr. Abb., br., € 17,00
978-3-95749-308-8
Das Theater Konstanz gestaltet
seit zwölf Jahren aktive Partnerschaften mit verschiedenen Gruppen
und Kompanien afrikanischer Länder,
darunter die Compagnie Louxor in Lomé, Togo, die Troupe Lampyre
in Bujumbara, Burundi und das TaSUBa Institut in Bagamoyo, Tansania. Diese
Partnerschaften sind geprägt von einem produktiven Austausch und haben
unser Verständnis von der Vielfalt der Theaterpraktiken nachhaltig
verändert.
Dieser Sammelband ist ein Versuch,
in diesem Kontext mehrperspektivistisch und neu über Theaterpraktiken
nachzudenken. Die Autor*innen beginnen bei der Umsetzung der Ansätze
bekannter Theatermacher wie Augusto Boal und Bertolt Brecht und gehen über
zu Ästhetiken von und Perspektiven auf Theatralität und Performativität,
die europäischen Theatermacher*innen unbekannter sind. Wie zeichnen
sich die Arbeitsweisen der Theatermacher*innen und ihrer künstlerischen
Infrastrukturen in Togo, Burundi und Tansania aus? Wer macht mit wem in
welchem Kontext welches Theater? Welche Visionen haben sie?
Frank Weigand
Scène 22
Neue französischsprachige
Theaterstücke
450 S., br., € 22,00
978-3-95749-300-2
Die 22. Ausgabe der Reihe SCÈNE
präsentiert acht zeitgenössische Theatertexte aus Frankreich,
Belgien, Kanada und der Schweiz. Thematisch
im Mittelpunkt stehen der Umgang mit einer dystopischen Gegenwart und die
Zukunftsperspektiven einer Generation, die mit globalen Krisen, Turbokapitalismus
und Wertefall aufgewachsen ist. Während
in den Texten von Gwendoline Soublin und Claudine Galea Kinder und Jugendliche
mit der zerstörten Welt ihrer Eltern konfrontiert werden, beschreiben
Annick Lefebvre, Alex Lorette und Olivier Choinière satirisch überspitzt
die Sackgassen der westlichen Konsumgesellschaft. Myriam Saduis, Julie
Gilbert und Sarah Jane Moloney zeichnen das komplexe Netz postkolonialer
Verstrickungen nach, das unsere Gegenwart prägt und versuchen, durch
den Rückgriff auf Kunst und Mythos überzeitliche Perspektiven
einzunehmen.
Theodoros Terzopoulos
The Return of Dionysus
With a Preface by Erika Fischer-Lichte
118 pp., Pb., € 19,50
978-3-95749-306-4
In "The Return of Dionysus" the
famous Greek director Theodoros Terzopoulos describes the basics of his
theatrical work:
the rebirth of modern theater
from spirit of body work. The reflection
of elemental terms such as "breath", "energy" or "time" in relation to
physical and scenic presence of the actor build the center of his unique
method of actor training.
The book also focuses on practical
work and rehearsals: 40 self-study exercises for actresses and actors are
explained in detail. Additionally, the exercises are demonstrated in online
videos.
Dorte Lena Eilers
TSCHEPLANOWA
backstage
150 S. mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-276-0
Valery Tscheplanowa trat wie eine
Explosion auf die Bühne. „Ich bin Ophelia. Die der Fluss nicht behalten
hat. Die Frau am Strick. Die Frau mit den aufgeschnittenen Pulsadern.“
Mit diesen Worten fesselte sie 2007 das Publikum im Deutschen Theater Berlin
von der ersten Sekunde an. Murmelnd, rufend, schreiend. Seit dieser Inszenierung
von Heiner Müllers „Hamletmaschine“ in der Regie von Dimiter Gotscheff
sind zwölf Jahre vergangen, in denen Valery Tscheplanowa wie ein Irrlicht
durch die Stadttheater zog und längst auch ihren Weg zum Film gefunden
hat. Es waren trotz beglückender Momente auch Kämpfe, die sie
dort austrug – gegen den Betrieb und für die Kunst. Dieser reich bebilderte
Gesprächsband schildert die Reise einer eigenwilligen Schauspielerin,
die 1980 im sowjetischen Kasan beginnt, den Leser durch die Wirren des
Systemumbruchs in ein einsames norddeutsches Dorf führt, von russischen
Schamanen, hilflosen Intendanten und palästinensischen MachoFrauen
erzählt und mit ihrer Theaterarbeit mit Dimiter Gotscheff und Frank
Castorf noch lange nicht endet.
Masters of the Universe
Theater der neuen Generation
120 S., br., € 16,00
978-3-95749-283-8
Das altersgemischte Performancekollektiv
Masters of the Universe entwickelt seit sechs Jahren ein „Theater der neuen
Generation“. Basisdemokratisch und jenseits von Sparten-Denken arbeiten
Schülerinnen und Schüler demokratischer Schulen und ältere
Akteurinnen und Akteure von SKART an zeitgenössischer Performance
Art, die sich gleichermaßen an Kinder und Erwachsene richtet. Masters
of the Universe verstehen sich als Werkzeug, um gesellschaftliche Phänomene
unter dem Aspekt des Verhältnisses von Kindern und Erwachsenen zu
untersuchen und setzen so ästhetisch wie strukturell neue Akzente
in der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Das Buch, gleichsam visuelle
Bestandsaufnahme, persönliche Innensicht und analytischer Rundumblick,
dokumentiert die Entwicklung der Gruppe mittels Fotos, Stücktexten,
Interviews und Essays. SKART (Schröppel Karau Art Repetition Technologies)
wurde am Institut für angewandte Theaterwissenschaft der Universität
Gießen gegründet und verwirklicht multimediale, von bildender
Kunst und elektronischer Musik geprägte Theaterprojekte.
Wer bin ich, wenn ich spiele?
Fragen an eine moderene Schauspielausbildung
225 S. mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-241-8
Das Theater braucht in einer Gesellschaft,
die sich in ihrer Sehnsucht nach einer neuen Form von Gemeinschaft so radikal
verändert wie nie zuvor, auch neue Künstler, die andere kreative
Verortungen suchen. Während Schauspieler längst zwischen realistischen,
epischen und performativen Spielweisen switchen, bezieht sich das Curriculum
zur schauspielerischen Grundlagenausbildung seit Jahrzehnten fast ausschließlich
auf das dramatische Theater und eine psychologisch-realistische Spielweise.
Was muss also heute zu einer modernen
Grundlagenausbildung an den Schauspielschulen gehören? Frank Schubert
und Martin Wigger, die beide an der Hochschule der Künste in Bern
unterrichten, gehen dieser Frage in vielen Recherchen und Interviews mit
Kollegen, Schauspielern und Regisseuren nach.
Rebellen beißen nicht?
Über Johann Kresniks choreografisches Theater
100 Seiten, br., € 15,00
978-3-95749-203-6
Johann Kresnik. Mit diesem Namen
ist das politische Tanztheater in Deutschland eng verknüpft. Gleichsam
markiert er dessen Ursprung. Was macht Kresniks Bedeutung heute aus? Wie
hat er die (Tanz-)Welt verändert? Wie strukturell in die „Produktionsbedingungen“
eingegriffen? Die Tanztheater-Compagnie
bodytalk stiftete in ihrem Tanzfonds-Erbe-Vorhaben einen zweijährigen
Diskurs an, der in Rebellen beißen nicht? abgebildet wird und
Antworten auf die aufgeworfenen Fragen gibt. Ein Klassentreffen ehemaliger
Kresnikianer in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin,
die beiden Tanztheaterstücke Friedensanleitung für jedermann
und Politics of dancing sowie das Residenzprogramm Die 3. Generation werden
ebenso in Texten und Bildmaterial dokumentiert wie das Symposium Ausweitung
der Tanzzone.
Gyula Molnár / Francesca
Bettini
BIN nicht IM ORKUS
Eine kurze Collage aus einem zerschnittenen Textbuch
und sechs abgespielten Figuren
40 S., mit zahlreichen Abb., geb., € 10,00
978-3-95749-264-7
Ist das Krokodil wirklich schwanger?
Oder hat es doch nur eine Fliege verschluckt? Mit welchem Vers von Rilke
wartet Frau Wolf auf? Was macht eigentlich Kasperl? Dem Leben der Puppen,
wenn ihre Bühnenzeit vorbei ist, geht das berühmte Objekttheaterduo
Gyula Molnár und Francesca Bettini mit „Bin nicht im Orkus“ nach.
2009 entwickelten die Künstler das Theaterstück „Kasperls Wurzeln“.
In Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum wurde sein Entstehungsprozess
in einer Ausstellung räumlich abgebildet. Mit der letzten Vorstellung
des Theaterstücks fand das Figurenensemble seinen Weg von der theatralen
in die museale und nun in die Welt der Bücher. Das Theatergeschehen
erhält im Comic eine neue Form. Spielerisch erzählen Molnár
und Bettini in dieser bilderreichen Collage mit poetischen, einfühlsamen
und klugen Texten eine Geschichte, die sich in den kleinen Ecken des Comics
nicht scheut, sich den großen Fragen des Theaters zu stellen.
Radikal jung 2020
Das Festival für junge Regie
112 S., mit zahlreichen Abb., geb., € 10,00
978-3-95749-278-4
Das renommierte Festival für
den professionellen Regienachwuchs Radikal jung präsentiert jährlich
in München die größtmögliche Bandbreite von Interessen,
Herangehensweisen und Zugriffen einer jungen Generation von Theatermacherinnen
und Theatermachern. Inszenierungen aus dem ganzen deutschen Sprachraum
bilden die stetige Veränderung der Stadt und Staatstheaterlandschaft
ab, internationale Beiträge erweitern die Perspektive. In ausführlichen
Werkporträts werden in diesem Buch junge Künstlerinnen und Künstler
vorgestellt, die schon jetzt die Theaterlandschaft von morgen prägen.
Ulrike Haß
Kraftfeld Chor
Aischylos Sophokles Kleist Beckett Jelinek
350 S., mit zahlreichen Abb., br., € 22,00 ET
09/2020
978-3-95749-279-1
Aus den älteren, weit verzweigten
ländlichen Dionysien mit ihren kultischen Tanzplätzen macht sich
der Chor auf, um im fünften vorchristlichen Jahrhundert in der griechischen
Polis zu erscheinen. Demokratie, Tragödie und die genealogische Ordnung
im Namen des Mannes entstehen zur selben Zeit. Sie gründen sich als
je zweifache Gliederung von Polis und Oikos, Skene und Orchestra, Protagonist
und Chor, Mann und Frau. Ihre Asymmetrie bewirkt, dass sich diese hybriden
Gliederungen nicht schließen können. Am Ort des Chores artikulieren
sich Bezugnahmen auf kosmologische Wirkungsgefüge, Umweltsphären
und nicht genealogische Zusammenhangsformen. Chorische Beziehungsweisen
bilden ein Kraftwerk, denn der Chor, der nicht aus dem Theater kommt, führt
über dieses hinaus und erneuert es auf je einzigartige Weise.
Pro Specia Rara
Eine Dramaturgie der Peripherie Theater Chur 2006–20
160 S., mit zahlreichen Abb., br., € 15,00
978-3-95749-280-7
Eine „Dramaturgie der Peripherie“
hat das Theater Chur in den letzten 14 Jahren entwickelt. Es ist ein Beispiel
für die Diskussion über „Theater in der Provinz“, zu deren Aufgaben
die Programmgestaltung für ein heterogenes und vielsprachiges Publikum
gehört. Ute Haferburg und Ann Marie Arioli sowie ihr Vorgänger
Markus Luchsinger (†) haben eine Programmdramaturgie entwickelt, die zwischen
Tradition, Identität und Innovation vermittelt. Sie nutzt das Potenzial
einer ästhetisch starken Bergregion (Architektur, bildende Kunst),
um ein aktuelles Theater der Gegenwart mit lokal und global vernetzten
Koproduktionen aufzubauen.
Die „Dramaturgie der Peripherie“
stärkt die kulturelle „Pro Specie Rara“: Das Buch zeigt in Bildern
und profunden Texten die bereichernde „Sortenvielfalt im Theater“ in einer
Bergregion, in der drei Landessprachen gesprochen werden, die ein
Vierländereck ist und eine
Vielfalt an Landschaften und Menschen kennt.
Marcel Cremer und die Agora
Ein Lesebuch zum Theater der
Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien
304 S., mit zahlreichen Abb., br., € 20,00
978-3-95749-281-4
Marcel Cremer war ein Grenzgänger.
Nicht nur als Gründer und Leiter des AGORA Theaters, einer
freien Gruppe in St. Vith, die als herausragende Institution der deutschsprachigen
Gemeinschaft in Belgien vorbildhafte Wirkung für ein interkulturelles
Theater hat. Auch als Regisseur schuf er großartige Inszenierungen
für Erwachsene und Kinder gleichermaßen, die die Zuschauer begeisterten,
aber auch provozierten. Er entwickelte eine eigene Arbeitsmethode – das
Autobiografische Theater, die er auch in Workshops vermittelte. Christel
Hoffmann, Wegbegleiterin von Marcel Cremer (1955–2009), gibt Einblick in
sein nach wie vor aktuelles Werk. Tagebuchaufzeichnungen, Gedichte, Briefe,
Reden und Manifeste, zu einem aufschlussreichen Lesebuch kompiliert, zeigen
Kämpfe, Rückschläge und Erfolge eines leidenschaftlichen
Theatermachers. Anhand einzelner Inszenierungen wird darüber hinaus
gezeigt, wie das Erbe von Cremer am AGORA Theater, das 2020 sein vierzigstes
Jubiläum feiert, weitergeführt wird: in einer offenen künstlerischen
Auseinandersetzung, die die eigenen Wurzeln nicht leugnet und doch
in die Zukunft weist.
The European Balcony Project
The Emancipation of the European Citizens
208 S., mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-277-7
#weproclaim! Das Buch zur Vision:
Ulrike Guérot, Robert Menasse und Milo Rau riefen am 10. November
2018 in einem eindrucksvollen performativen Akt gemeinsam mit 30 000 Menschen
und in über zwanzig Ländern in ganz Europa die Europäische
Republik aus. Was für ein historischer Moment! Die Initiatorinnen
und Initiatoren des European Balcony Project wollten damit einen Kontrapunkt
zum europaweiten Wiedererstarken von Nationalismen setzen. Die rege Beteiligung
zahlreicher Bürger sowie Institutionen hat gezeigt, dass der Wunsch
nach einem demokratischen Europa, in dem für alle Bürger gleicher
Zugang zu allen Rechten gewährleistet wird, nicht mehr ignoriert werden
kann. Diese Publikation spiegelt die Intention des andauernden Projekts
der Europäischen Republik mannigfaltig und lustvoll in Bildern, Geschichten
und politischen Beiträgen wider.
Familien*bilder
Repräsentation oder an der Realität vorbei?
76 S., mit zahlreichen Abb., br., € 9,50
978-3-95749-282-1
Agamemnon, Klytaimnestra, Antigone
– Familien oder Blutszugehörigkeit entscheidet über Leben
und Tod. Seit der Antike überlieferte Bilder und Vorstellungen prägen
bis heute Familiendarstellungen auf den Bühnen. Aber sind sie noch
zutreffend? Was ist Familie heute? Und was bedeutet überhaupt Verwandtschaft?
Das IXYPSILONZETT Jahrbuch befragt gängige Klischees, Vorurteile
und Rollenbilder. Es diskutiert: Was bedeutet Diversität im Hinblick
auf Familie, auf Eltern und Kind Sein? Wie haben sich Bilder und Rollen
verändert oder auch nicht? Welche wissenschaftlichen Diskurse sind
interessant für die Darstellenden Künste für junges Publikum?
Die Autorinnen und Autoren reflektieren in ihren Beiträgen kulturpolitische
Notwendigkeiten ebenso wie künstlerische Realitäten.
Volker Pfüller
Bilderlust
Herausgegeben von Stephan Dörschel
208 S. 21 x 28 cm, mit zahlreichen Abb., br., €
25,00
978-3-95749-234-0
Die Bildsprache Volker Pfüllers
ist die Sprache des Theaters: in seiner Vielfalt und in seiner Expressivität.
Er ist anerkannt als Grafiker, Plakatkünstler, Buchgestalter, Schriftsteller
- und nicht zuletzt als Bühnen- und Kostümbildner. Seit über
fünfzig Jahren gestaltet er unverwechselbare Ausstattungen, meist
sowohl Bühnen- als auch Kostümbild. Legendär war seine Zusammenarbeit
mit dem Regisseur und Schauspieler Alexander Lang am Deutschen Theater
im Berlin der achtziger Jahre.
„Volker Pfüller. Bilderlust“
erscheint anlässlich des 80. Geburtstags des Künstlers und dokumentiert
in großformatigen Fotografien die Vielseitigkeit seiner Bilderfindungen
anhand seiner Entwürfe für Bühne und Kostüme, für
Theaterplakate und Programmhefte. Mit Beiträgen u. a. von Friedrich
Dieckmann und Stephan Dörschel.
Volker
Pfüller, 1939 in Leipzig geboren, studierte 1958-60 an der Fachhochschule
für Angewandte Kunst Berlin- Oberschöneweide und anschließend
bis 1965 an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst Berlin-Weißensee
u.a. bei Werner Klemke, Arno Mohr und Klaus Wittkugel. Er arbeitete dann
als Zeichner, Grafker, Illustrator und
ab Ende der sechziger Jahre auch als Bühnenbildner, u.a. an der Volksbühne
und am Deutschen Theater in Berlin, wo er ab 1979 für Inszenierungen
von Alexander Lang Bühnenbilder und Kostüme gestaltete. Bühnenbilder
schuf er dort auch für die Regiearbeiten von Adolf Dresen, Dieter
Dorn, Thomas Langhoff und Alexander Stillmark und auch noch an der Volksbühne
und am Schiller-Theater, an den Münchner Kammerspielen, am Thalia
Theater Hamburg, an der Staatsoper Stuttgart, an der New Israeli Opera
Tel Aviv und beim Maggio Musicale Fiorentino.
Zwei seiner Arbeiten mit Alexander
Lang an den Münchner Kammerspielen waren beim Theatertreffen zu sehen:
1985 Schillers „Don Carlos“ und 1988 Racines „Phädra“. Volker Pfüller
unterrichtete ab 1990 als Professor für Bühnenbild an der Kunsthochschule
Berlin-Weißensee und war 1997 bis 2005 Professor für Illustration
an der Hochschule für Grafk und Buchkunst Leipzig.
Stephan Dörschel ist
Leiter des Archivs Darstellende Kunst der Akademie der Künste, Berlin.
Volker Pfüllers Auszeichnungen: Oft "Beste
Plakate der DDR" und mehrfach "Schönste Bücher der DDR", 3 fach
Kritikerpreis der Berliner Zeitung als Bühnenbildner, Silbermedaille
als kostümbildner auf der Bühnenbild-Quadrienale Prag 1983, Verlagspreis
"Junge Welt" als Illustrator 1984, Sonderpreis des Verbandes der Theaterschaffenden
der DDR 1986, Kunstpreis der DDR 1986, Silbermedaille auf der Plakatbienale
in Lathi (Finnland) 1987, Mitgliedschaft in der Alliance Grafique International
seit 1994, Hans Meid Medaille 2011.
Thomas Irmer
KLAUSSNER
backstage
150 S. mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-232-6
Burghart Klaußner ist ein
eigenwilliger Kopf. Hineingeboren in die Nachkriegswirren Berlins, sagt
er über sich selbst: „Ich bin ja mitten in eine Rabauken-Zeit hineingewachsen
und habe mir auch nichts sagen lassen wollen. Das ist geblieben: Ich lasse
mir nicht gern Vorschriften machen.“ Sein Drang nach Unabhängigkeit
hat seiner Karriere nicht geschadet, im Gegenteil: Burghart Klaußner
gilt als einer der besten und originellsten Schauspieler unserer Zeit.
Er ist seit Jahrzehnten erfolgreich auf der Bühne und im Film und
führt darüber hinaus Regie, singt und hat sich jüngst auch
als Schriftsteller einen Namen gemacht. Anlässlich seines 70. Geburtstags
erzählt Burghart Klaußner im Gespräch mit Thomas Irmer
von seinem Leben und seiner künstlerischen Arbeit. Das Theater ist
ihm Heimat, Film Begegnung, sagt er. Er berichtet
über seine Anfänge an der Berliner Schaubühne am Halleschen
Ufer und am Schiller-Theater Anfang der siebziger Jahre und seinen Weg
zu allen wichtigen deutschsprachigen Schauspielhäusern, u. a. in Berlin,
Köln, Hamburg, Düsseldorf, Dresden, Bochum und Zürich. Und
er spricht über seine Film- und Fernsehrollen, etwa als Pastor in
„Das weiße Band“ von Michael Haneke oder als Brecht im gleichnamigen
Dokudrama von Heinrich Breloer. Thomas
Irmer
ist Literaturwissenschaftler. Er arbeitet als Autor und Herausgeber
für Theater der Zeit (zuletzt erschienen „Heiner Müller. Anekdoten“,
„Arbeitsbuch Luk Perceval“ und „Arbeitsbuch Castorf“).
Raimund Hoghe
Wenn keiner singt, ist es still
Porträts, Rezensionen und
andere Texte (1979-2019)
256 S. mit zahlreichen Abb., br., € 22,00
978-3-95749-233-3
„Wenn keiner singt, ist es still“,
sagt Roma B. in Rainer Werner Fassbinders Stück „Der Müll, die
Stadt und der Tod“. Raimund Hoghe zitiert diesen Satz in seinem Porträt
einer Frankfurter Hausbesitzerin, die in den 1980er Jahren gegen den Bau
von Europas höchstem Hochhaus in ihrer Nachbarschaft kämpfte.
Die ihr von Banken angebotenen Abfindungen in Millionenhöhe schlug
sie aus und sagte Nein zur Zerstörung ihres Viertels.
Der Satz von Roma B. könnte
aber auch über anderen Texten stehen, die Raimund Hoghe für dieses
Buch zusammengestellt hat. Sie erzählen
von Menschen, die Haltung zeigen und den eigenen Weg gehen, z. B. der von
den Nazis verfolgte Tenor Joseph Schmidt, die Autoren Pier Paolo Pasolini
und Hervé Guibert, der Butoh-Tänzer Kazuo Ohno, Gret Palucca
oder Pina Bausch, über die er zuerst schrieb und deren Dramaturg er
dann in den achtziger Jahren war.
Und ob prominenter Künstler
oder unbekannte Toilettenfrau in Wuppertal: immer geht es Raimund Hoghe
um Würde und Respekt.
Raimund Hoghe, geboren in
Wuppertal, machte sich früh einen Namen mit Porträts von Außenseitern
und Prominenten, die in „Die Zeit“ und in mehreren Büchern erschienen.
1980–89 arbeitete er als Dramaturg für das Tanztheater Wuppertal Pina
Bausch. Seit 1989 entwickelt er eigene Theaterarbeiten für verschiedene
Tänzer und Schauspieler, 1994 realisierte sein erstes Solo, „Meinwärts“.
Mit seinen Stücken gastierte er in verschiedenen Ländern Europas,
Nord- und Südamerika, Asien und Australien.
Viktoria Volkova
Zur Konstituierung der Kunstfigur
durch soziale Emotionen
Probenarbeit von Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff
und Thomas Ostermeier
360 S. mit zahlreichen Abb., br., € 22,00
978-3-95749-238-8
„Meine Heimat ist die Probe“, pflegte
Dimiter Gotscheff zu sagen. Für Thomas Ostermeier ist die Probe der
Ort, an dem die Figuren seiner Inszenierung „zur Welt kommen“. Und Thomas
Langhoff wurde auf der Probe selbst zum energiegeladenen Darsteller. Doch
was
genau findet während der Proben statt? Wie entwickelt der Schauspieler
seine Figur? Wie tragen der kollektive
Charakter dieser Arbeit und die Emotionen in dem Beziehungsgefüge
am Theater zur Annäherung an eine Rolle bei?
Die Theaterwissenschaftlerin Viktoria
Volkova hat die häufig mystifizierte Theaterprobe über mehrere
Monate begleitet und die Probenarbeit bei Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff
und Thomas Ostermeier in Wort und Bild dokumentiert und analysiert.
Julia Kiesler
Der performative Umgang mit
dem Text
Ansätze sprechkünstlerischer
Probenarbeit im zeitgenössischen Theater
450 S. mit zahlreichen Abb., br., € 26,00
978-3-95749-240-1
Vor welchen Herausforderungen stehen
Schauspielerinnen und Schauspieler angesichts einer performativen Spielpraxis?
Wie
gestaltet sich der Erarbeitungsprozess von Texten in der Zusammenarbeit
von Regisseuren und ihren Ensembles heutzutage? Wie charakterisiert sich
dabei ein performativer Umgang mit dem Text? Diesen
Fragen geht die Sprechwissenschaftlerin Julia Kiesler in diesem Buch nach.
Auf Basis der Untersuchung von drei Probenprozessen der renommierten Regisseure
Claudia Bauer, Laurent Chétouane und Volker Lösch werden verschiedene
Arbeitsweisen unter die Lupe genommen. Hierzu gehören u. a. intertextuelle
und intervokale Herangehensweisen, Musikalisierungsprozesse, die chorische
Arbeit am Text oder Synchronisationsverfahren, die mit der Trennung von
Spiel und Sprache einhergehen sowie mit dem Einsatz von Audio- und Videotechnik
arbeiten. Die daraus hervorgehenden vielstimmigen Erscheinungsformen werfen
eine veränderte Perspektive auf Prozesse des Darstellens und Sprechens
auf der Bühne, die es innerhalb der Schauspielausbildung zu berücksichtigen
gilt.
Julia Kiesler ist Sprechwissenschaftlerin
und unterrichtet im Studienbereich Theater an der Hochschule der Künste
Bern.
David Roesner
Theatermusik
Analysen und Gespräche
Interviews mit:, Malte Beckenbach, Peer Baierlein, Carolina
Bigge, Paul Clark, Octavia Crummenerl, Gloggengießer, Jörg Gollasch,
Ingo Günther, Taison Heiß, Julia Klomfaß, Matthias Krieg,
Thomas Kürstner, Bernadette LaHengst, Nils Ostendorf, Malte Preuss,
Insa Rudolph, Greulix Schrank, Thomas Seher, Sebastian Vogel, Lars Wittershagen
und Bert Wrede
350 S. mit zahlreichen Abb., br., € 22,00
978-3-95749-239-5
Die Theatermusik ist ein oft überhörtes
Phänomen, obwohl sie gerade im Zuge der Digitalisierung zu einem kreativen
Motor für die Spielformen und Dramaturgien der zeitgenössischen
Theaterlandschaft avanciert ist. David Roesner gibt einen Überblick
über Praxis und Ästhetik der heutigen Theatermusik und lässt
in knapp zwanzig Interviews die Künstlerinnen und Künstler selbst
zu Wort kommen. Sie berichten über
ihren Werdegang, ihre Arbeitsweisen, ihre ästhetischen Überzeugungen
und ihre Rolle in der Institution Theater. So entsteht ein umfassendes
und vielschichtiges Bild dieser elementaren Ausdrucksebene des Theaters
und des damit verbundenen Berufsbildes. David Roesner ist Professor
für Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater an der Ludwig-Maximilians-Universität
München. Er forschte und lehrte bisher an den Universitäten Hildesheim,
Exeter und Kent. 2003 erschien seine Dissertation „Theater als Musik“,
2007 wurde er mit dem Thurnauer Preis für Musiktheaterwissenschaft
ausgezeichnet. Zuletzt publizierte er 2014 die Monografie „Musicality in
Theatre“ (Routledge, Abingdon, Oxfordshire U.K. ca € 50,-).
Theater_Stadt_Politik
Von Konstanz in die Welt
Herausgegeben von David Bruder, Veronika Fischer, Daniel
Grünauer und Christoph Nix
192 S. mit zahlreichen Abb., br., € 25,00
978-3-95749-236-4
Theater prägt Gesellschaft
- das gilt besonders für Konstanz und sein Theater, die älteste
dauerhaft bespielte Bühne des europäischen Kontinents. Am
Ende der Intendanz von Christoph Nix setzt sich diese Publikation mit den
Wechselwirkungen und der immer wieder konfliktträchtigen Beziehung
zwischen Stadtgesellschaft und Theater auseinander. Neben
einer historischen Rückschau in die Zeit vom 17. Jahrhundert bis in
die jüngere Vergangenheit bietet das Buch u. a. Aufsätze zur
Arbeit des Jungen Theaters, zu internationalen Kooperationen mit Malawi,
Togo, Burundi, Irak und Kanada sowie „Konstanzer Theaterskandalen“ der
Moderne. Weitere Beiträge kommentieren die Spielpläne der vergangenen
Jahre und geben Einblicke hinter die Kulissen eines Stadttheaters in kommunaler
Trägerschaft.
Felicitas Zürcher
Fünfzig Jahre Düsseldorfer Schauspielhaus
1970 bis 2020
Herausgegeben von Wilfried Schulz und Felicitas Zürcher
400 S. mit zahlreichen Abb., br., € 30,00
978-3-95749-235-7
Vor fünfzig Jahren wurde einer
der prägendsten und radikalsten Kulturbauten der sechziger und siebziger
Jahre eröffnet: das Düsseldorfer Schauspielhaus des Architekten
Bernhard Pfau. Nach einer umfassenden Sanierung
und der vollständigen Wieder-Inbetriebnahme erstrahlt das Haus zum
Jubiläum erneut in vollem Glanz.
Aus Anlass des Jubiläums wird eine umfangreiche Publikation über
die vergangenen fünfzig Jahre Theatergeschichte erscheinen: In einem
großen Artikel beschreibt der Autor und Architekturkritiker Till
Briegleb die bewegte Baugeschichte der Architekturikone am Gustaf-Gründgens-Platz.
Der Theaterkritiker Martin Krumbholz
lässt die vergangenen fünfzig Jahre Schauspiel am Düsseldorfer
Schauspielhaus Revue passieren - reich bebildert mit zahlreichen Inszenierungsfotos.
Der Schauspieler Wolfgang Reinbacher, der schon zur Eröffnung auf
der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses stand, erzählt
im großen Interview von seinen wichtigsten Begegnungen und größten
Theatermomenten. Und Christoph Ingenhoven stellt die Sanierung des Pfau-Baus
im Detail dar. Darüber hinaus versammelt der Band Beiträge von
zahlreichen Persönlichkeiten, die mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus
verbunden sind - Regisseure, ehemalige Intendanten, Künstler, Kulturpolitiker
und Schauspieler. Wilfried Schulz ist Intendant, Felicitas Zürcher
ist Dramaturgin am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Immer ein Fest für Geist
und Sinne
100 Jahre Landestheater Detmold
140 S. mit zahlreichen Abb., br., € 9,50
978-3-95749-237-1
Als am 28. September 1919 das Lippische
Landestheater in Detmold eröffnet wird, symbolisiert das Gebäude
wie kein zweites den Umbruch, der wenige Monate zuvor im ehemaligen Fürstentum
Lippe wie im gesamten Kaiserreich stattgefunden hatte. Noch als Nachfolgebau
für das vor dem Ersten Weltkrieg abgebrannte Hoftheater von 1825 geplant,
wird die Bühne nach der Novemberrevolution vom Bildungsbürgertum
und staatlichen sowie kommunalen Einrichtungen weiterfinanziert. Das Buch
zum hundertsten Geburtstag des Landestheaters Detmold gibt einen Einblick
in die Geschichte des Drei-Sparten-Hauses und zeigt, dass ambitioniertes
Theater abseits der Großstädte stets möglich war und ist.
Es dokumentiert das Geschehen nicht nur im Haus, sondern weit darüber
hinaus: Das Landestheater Detmold gilt als größte Reisebühne
Europas, nahezu die Hälfte der rund 600 Vorstellungen findet im weiteren
Umkreis statt, vorwiegend in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Buxtehude,
Worms oder Winterthur.
Theaterstücke aus Kuba
Yerandy Fleites Pérez:
Passion King Lear
Carlós Celdrán:
Zehn Millionen
Agnieska Hernández: Mehr,
Macbeth!
Reinaldo Montero: Eldorado
Yunior García: Jacuzzi
Abel González Melo: Mechanismen
300 S., br., € 22,00
978-3-95749-154-1
Kuba ist Schauplatz und Schnittstelle
für jedes der hier präsentierten sechs Theaterstücke. Sie
helfen, das Bild eines Landes zu vervollständigen, welches sich neu
konfiguriert; und auch wenn noch Bausteine fehlen, stellt es doch das Puzzle
dieser Insel dar. Die sich wiederholende Rückkehr in die Vergangenheit
als Gedächtnis-Training, das Hinterfragen der Gegenwart und die Auseinandersetzung
mit dem Leben einer Nation, welche sich tagtäglich neu erfindet und
über eine wünschenswerte Zukunft nachdenkt, sind der Hintergrund,
vor dem sich mannigfaltige Gestalten und Persönlichkeiten tummeln.
Mit bewährtem Halt und solidem Handwerk liefern die Autoren Werke,
die aktuelle Themen bearbeiten und einen beeindruckenden sozialen Gehalt
haben. Es sind Stimmen, die in ständigem Dialog mit sich selbst und
ihrer Zeit leben und somit das Zeugnis einer ganzen Epoche ablegen.
Dionysus in Exile: The Theatre
of Theodoros Terzopulos
with a Preface by Erika Fischer-Lichte
and contributions by Etel Adnan, Konstantinos I. Arvanitakis, Penelope
Chatzidimitriou, Alexander Chepurov, Freddy Decreus, Matthias Dreyer, Erika
Fischer-Lichte,| Gonia Jarema, Kerem Karaboga, Frank M. Raddatz, Georgios
Sampatakakis, Savvas Stroumpos, Dimitris Tsatsoulis and David Wiles
182 pp. some Ill., br., € 19,50
978-3-95749-224-1
On September 23 and 24, 2011, a
group of scholars and practitioners from different fields and parts of
the world assembled at the Greek Cultural Foundation in Berlin to discuss
aspects of Terzopoulos’theatre related to its Dionysian qualities. Scholars
of theatre studies, classical studies, psychoanalysis, psycho- and neurolinguistics
met with writers, dramaturges, directors, and actors to share their views
on the particularity of Terzopoulos’ theatre. The symposium was held in
his honor.
Ist der Osten anders?
Expertengespräche am Schauspiel Leipzig
200 S., br., € 16,00
978-3-95749-200-5
„Ist der Osten anders?“ war ein
Gespräch zwischen Prof. Heinz Bude und Gregor Gysi betitelt, das anlässlich
des Spielzeitmottos „Woher Wohin“ am Schauspiel Leipzig stattfand. Als
Prof. Herfried Münkler und Robert Misik zum Spielzeitmotto „Angst
oder Liebe“ über deutsche Identitäten diskutierten, schloss sich
thematisch ein Kreis. Unter der Gesprächsleitung von Dr. Jens Bisky,
Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, hat sich über
zwei Spielzeiten das theatrale Geschehen am Schauspiel Leipzig mit Fragestellungen
der Gegenwart verbunden. Ob die Spielzeitmottos befragt wurden oder einzelne
Inszenierungen im Mittelpunkt standen - in den Veranstaltungen ging es
darum, das Geschehen am Schauspiel Leipzig diskursiv um thematische Expertisen
und Blickwinkel anzureichern. Dieser Band dokumentiert elf Gespräche
und Vorträge. Versammelt sind Protokolle gegenwärtiger Fragestellungen
ebenso wie die fünf Veranstaltungen, die das Doppelprojekt Die Maßnahme/Die
Perser begleiteten und die Hintergründe und Wirkung von Brechts/Eislers
Die Maßnahme diskutierten. Gäste am Schauspiel Leipzig waren
u. a. Prof. Karl Schlögel, Prof. Martin Sabrow, Willi Winkler, Daniel
Cohn-Bendit und Roza Thun.
Luk Perceval
Arbeitsbuch
176 S., br., € 24,50
978-3-95749-190-9
Luk Perceval hat nach zwanzig Jahren
Arbeit im deutschen Theater - von der Berliner Schaubühne über
die Münchner Kammerspiele zum Thalia Theater Hamburg - ein großes
Kapitel abgeschlossen und mit der Rückkehr nach Belgien zugleich ein
neues eröffnet. Das Arbeitsbuch bilanziert Percevals Theaterarbeit
und entwirft mit ihm ein wesentliches Modell der Gegenwart: das Künstlertheater
des 21. Jahrhunderts. Langjährige Arbeitspartner wie die Bühnenbildnerinnen
Katrin Brack und Annette Kurz und die Perceval eng verbundenen Schauspieler
Thomas Thieme und Patrycia Ziólkowska geben dazu Auskunft.
Res publica Europa
Networking the performing arts in a future Europe
150 S., br., € 16,00
978-3-95749-201-2
Quo vadis Europa? Wohin die freie
Szene? Welche Tragkraft haben in einem von Euroskepsis geprägten Klima
die unabhängigen darstellenden Künste, deren Arbeitsbegriff sich
auf Werte wie Toleranz und Offenheit stützt? Sind diese Werte konstituierend
für Europa, wie können sie gestärkt werden? Diese Fragen
stehen im Mittelpunkt des Treffens des International Network for Contemporary
Performing Arts (IETM) in München, das in diesem zweisprachigen Buch
dokumentiert wird. Im Zentrum der Reflexionen rund um die Rolle der darstellenden
Kunst in Europa stehen Postkolonialismus, Diversität sowie Visionen
für die Zukunft. Wie können extrem unterschiedliche nationale
und regionale Kulturen theatral und außertheatral dargestellt werden?
Die Beiträge geben die Diskussionen zu Fragen des Publikums, der Governance
und Politik vor dem Hintergrund einer krisenhaften europäischen Identität
wieder und gewähren Einblicke in die gezeigten Inszenierungen.
Viola Schmidt
Mit den Ohren sehen
Die Methode des gestischen Sprechens
an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
300 S., br., € 19,50
978-3-95749-192-3
Sprechen ist Teil unseres Verhaltens.
Wenn wir sprechen, teilen wir uns anderen mit. Das gestische Sprechen geht
von einem motivierten und intendierten Verhalten auf der Bühne aus.
Es wurde aus dem von Bertolt Brecht beschriebenen Begriff des Gestus entwickelt
und seither als Methode fortlaufend erweitert und aktualisiert. Die
Sprechwissenschaftlerin Viola Schmidt hat die Methode des gestischen Sprechens
entscheidend mitgeprägt und kann dabei auf eine langjährige wie
internationale Erfahrung zurückgreifen. In diesem Praxishandbuch diskutiert
sie die theoretischen Grundlagen des gestischen Sprechens und veranschaulicht
diese durch verschiedene Spiele und Übungen. Ein
unentbehrliches Buch nicht nur für Schauspieler und Sprecherzieher,
sondern auch für Regisseure, Dramaturgen und alle, die das Sprechen
auf der Bühne und im öffentlichen Raum interessiert. Mit zahlreichen
Illustrationen von Philipp Kronenberg und einem Vorwort von Devid Striesow.
Praktiken des Sprechens im zeitgenössischen
Theater
200 S., br., € 18,00
978-3-95749-197-8
Das zeitgenössische Theater
bringt neue Umgangsformen mit Texten und gesprochener Sprache hervor. In
den Beiträgen dieses Tagungsbandes, der auf Basis eines Forschungsworkshops
an der Hochschule der Künste Bern entstand, reflektieren Theaterpraktiker,
Sprechwissenschaftler sowie Pädagogen der Schauspielausbildung über
künstlerische Strategien des Sprechens und des Einsatzes der Stimme
im Theater der Gegenwart. Darüber hinaus wird über methodische
Ansätze der Sprechausbildung von Schauspielerinnen und Schauspielern
nachgedacht und auf ihre aktuellen Herausforderungen hin diskutiert. Mit
Beiträgen u. a. von Heiner Goebbels, Hans Martin Ritter und Laurent
Chétouane.
Theater in der Provinz
Künstlerische Vielfalt und kulturelle Teilhabe als
Programm
180 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-195-4
Wenn vom Theater die Rede ist,
geht es meist um den urbanen Raum. Aber auch vorm Deich, auf dem Land und
zwischen den Metropolen spielt sich Dramatisches ab - von Menschen für
Menschen, in Bürgerhäusern und auf Dachböden, in Kirchengemeinden
und auf Marktplätzen. Das Theater in der Fläche ist Spielort
von Landesbühnen, Tourneetheatern und freien Ensembles. Die Publikation
wirft einen konzentrierten Blick auf den ländlichen Raum in unserer
Theaterlandschaft, lässt die Theatermachenden zu Wort kommen und fragt
nach den Aufgaben, aber auch den Herausforderungen und Potenzialen. Wie
gestalten Theateranbieter und Theaterveranstalter das Programm? Wie erreichen
Landesbühnen und Gastspieltheater ein Publikum? Welche Projekte ermöglichen
kulturelle Vielfalt und künstlerische Teilhabe? Welche Theaterpolitik
braucht das Land?
Heimat-Pflege als Theaterprogramm
Die Kunst, soziale Zugehörigkeit zu ermöglichen
76 Seiten, br., € 9,50
978-3-95749-194-7
Heimat hat Konjunktur. In allen
politischen Lagern. Und in den Künsten. In Zeiten von Migration und
Integration scheint es von besonderer Relevanz zu sein, Heimat zu empfinden.
Kinder- und Jugendtheater kann in diesem Kontext jenseits von Ausund Abgrenzung
das Für- und Miteinander zum Gegenstand haben, politische und kulturelle
Bildung ermöglichen sowie inhaltliche und ästhetische Impulse
für das gemeinsame Gestalten von Zukunft geben - auch im Sinne einer
modernen Heimat-Pflege. Welche Bedeutung hat „Heimat“ für die Theatermachenden?
Welche künstlerischen und konzeptionellen Ansätze sind nicht
nur zeitgenössisch, sondern auch nachhaltig? Das Jahrbuch gewährt
Einblicke in persönliche Erfahrungen, künstlerische Auseinandersetzungen,
kulturpolitische Notwendigkeiten und informiert über Premieren, Preise
und Wissenswertes dieser Spielzeit.
Thomas Irmer
Heiner Müller - Anekdoten
100 S., br., € 10,00
978-3-95749-121-3
Der Dramatiker Heiner Müller
(1929-1995) war auch ein Meister des Bonmots und der überraschenden,
oft listigen Erwiderung - das ist vor allem aus seinen Interviews bekannt.
Der Band zeigt Müller nun erstmals als lebendiges Gedankenbild. In
der Rückschau von Zeitgenossen und in immer wieder oft und gern kolportierten
Anekdoten, die bereits in der kollektiven Erinnerung weitererzählt
werden. Miniaturen zu einem Porträt des Künstlers mit Hintersinn.
Frank Castorf
Am liebsten hätten sie veganes Theater
Peter Laudenbach: Frank Castorf Interviews 1996-2017
138 S., zahlr. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-132-9
Weltberühmt oder tot - längst
wissen wir, wie sich Ivan Nagels Prophezeiung zu Beginn der Intendanz Castorf
an der Volksbühne erfüllt hat. Frank Castorf hat als Regisseur
und Intendant 25 Jahre lang die Berliner Volksbühne geprägt und
zu einem der berühmtesten Künstlertheater weltweit gemacht. Mit
einem Theater gegen den Mainstream und die politische Korrektheit hat er
die Volksbühne und ihr starkes Ensemble durch alle Höhen und
Tiefen geleitet, bis schließlich die Berliner Kulturpolitik der Ära
Castorf ein Ende gesetzt hat. Der Theaterkritiker und JournalistPeter Laudenbach
hat im Laufe dieser Jahre zahlreiche Interviews mit Frank Castorf geführt,
die hier erstmals versammelt sind. Ein lebendiges Bild von 25 Jahren Theater-
und Zeitgeschichte.
Rimini Protokoll
Staat 1-4
Phänomene der Postdemokratie
Herausgegeben von Imanuel Schipper
von Rimini Protokoll in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt,
Berlin
204 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-133-6
Was stimmt an der Befürchtung,
dass PR-Strategen und privat finanzierte Beratungs- und Anwaltteams die
Steuerung einer immer globaler agierenden Gesellschaft den Händen
der Politiker entreißen? Besteht der Staat in seiner neoliberalen
Ausprägung nur noch aus formellen, aber schwachen Hülsen? Ist
Demokratie nur noch ein Name für etwas, das wir gar nicht mehr wollen
- obwohl wir es eigentlich gerne hätten? In
den vier hier präsentierten Theaterproduktionen Staat 1-4 (,‚Top Secret
International', „Gesellschaftsmodell Großbaustelle", „Träumende
Kollektive. Tastende Schafe" und „Weltzustand Davos') zeigt Rimini Protokoll
interaktive szenische Ergebnisse einer Recherchereise an den Rändern
des demokratisch legitimierten Staates. Tagebucheinträge
und Snapshots eröffnen Einblicke in den Produktionsprozess. Soziologische,
philosophische, medienwissenschaftliche und politische Essays (von Lukas
Bärfuss, Timon Beyes, Matthias Fuchs, Gabriela Muri Koller u.a.) liefern
den inhaltlichen Kontext und Aufführungsfotos aus ungewöhnlichen
Perspektiven dokumentieren die besonderen Umgangsweisen mit dem Publikum.
Imanuel
Schipper ist langjähriger Dramaturg bei Rimini Protokoll und Vertretungsprofessor
für Performance Studies und Dramaturgie am Campus Arts and Change
in Hamburg.
Im
März 2018 im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart: Rimini
Protokoll
Aufführungen von Staat 1-4 im HKW - Haus der Kulturen
der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
B.K Tragelehn
Roter Stern in den Wolken 2
200 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-199-2
Roter Stern in den Wolken 2 sammelt
- wie der erste Band (Recherchen 35) - Zeugnisse von B. K. Tragelehns Theater
und Leben: von den Lehrjahren als letzter
Meisterschüler Brechts über die ersten skandalträchtigen
Inszenierungen der 1960er und (mit Einar Schleef) der 1970er Jahre bis
zu den großen Theatererfolgen zwischen Ost und West in den 1980er
Jahren. Auch die lange Arbeitsbeziehung mit Heiner Müller
und Tragelehns Arbeit als Schriftsteller und Übersetzer finden ihren
Widerhall in Reden, Aufsätzen und Gedichten wie in zahlreichen Bildern.
Radikal jung 2019
Das Festival für junge Regie
112 Seiten, br., € 10,00
I978-3-95749-204-3
Das renommierteste Festival
für den professionellen Regienachwuchs Radikal jung präsentiert
jährlich in München die größtmögliche Bandbreite
von Interessen, Herangehensweisen und Zugriffen einer jungen Generation
von Theatermacherinnen und Theatermachern. Inszenierungen aus dem ganzen
deutschen Sprachraum bilden die stetige Veränderung der Stadt- und
Staatstheaterlandschaft ab, europäische Beiträge erweitern die
Perspektive. In ausführlichen Werkporträts werden in diesem Buch
14 junge Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, die schon jetzt
die Theaterlandschaft von morgen prägen.
Schauspielhaus Zürich
2009 - 2019
496 S., br., € 28,00
978-3-95749-191-6
Keine Intendanz wie jede andere.
Dieses
Buch führt mit Bildern und Texten durch zehn Jahre Theater am Schauspielhaus
Zürich unter der Intendanz Barbara Freys und
lässt prägende Theaterschaffende und Weggefährten dieser
Zeit zu Wort kommen: Lukas Bärfuss schreibt über die Veränderung
Zürichs und das Spannungsverhältnis des Theaters dazu, während
Beatrice und Peter von Matt mit Barbara Frey über Klassiker und die
absurde Forderung nach einer „Stunde Null“ in der Literatur sprechen. Die
Bühnenbildnerinnen Bettina Meyer, Muriel Gerstner und Barbara Ehnes
unterhalten sich über Zürcher Theaterräume. Thomas Jonigk
erinnert sich an seine Erfahrungen als Dramatiker in der Zürcher Dramaturgie
und Ensemblemitglied Markus Scheumann schreibt über spielerische Metamorphosen
zwischen Sebastian Baumgarten, Sebastian Nübling, Stefan Pucher und
Herbert Fritsch.
Julia Heinicke
Sorge um das Offene
Verhandlungen von Vielfalt im und mit Theater
250 Seiten, br., € 20,00
978-3-95749-196-1
Vielfalt ist das Motto und zugleich
die größte Herausforderung unserer Gegenwart: Die Gesellschaft
wird bunt, die Lebensentwürfe ebenso. In diesen Zeiten von Auf- und
Umbrüchen spielt Theater eine entscheidende Rolle: Es vermag Diversität
auf ganz verschiedene Weise zu verhandeln. Doch es tut sich nicht immer
leicht damit - koloniale Muster haben ihre Wirksamkeit längst nicht
eingebüßt. In seiner Habilitationsschrift betrachtet Julius
Heinicke anhand gegenwärtiger Festivals und Inszenierungen in Deutschland
und dem südlichen Afrika die paradoxe Situation und entwickelt eine
Vorstellung von Ästhetik, die sich um das Offene sorgt, indem durch
ihr Wirken Gleichheit im Verschiedensein erfahren wird. Der zweite Teil
nimmt die Rahmenbedingungen in den Fokus: Welche kulturpolitischen Entscheidungen
müssen getroffen, welche Umbrüche inszeniert werden, damit die
Theaterlandschaft sich der Vielfalt auch zukünftig stellen kann?
Gold
Ein Theaterprojekt in Burkina Faso
200 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-202-9
Burkina Faso, eines der ärmsten
Länder der Welt, ist heute der Hotspot der afrikanischen Goldproduktion.
Was bedeutet der „Goldrausch“ für die Gesellschaft, Politik und Ökologie
des Landes? Und zu welchen sozialen Verwerfungen und Konflikten führt
er? Das Buch dokumentiert den interkulturellen Arbeitsprozess der freien
Theatergruppe fringe ensemble in Burkina Faso. Das fringe ensemble Bonn
unter der Leitung von Frank Heuel entwickelt gemeinsam mit Schauspielerinnen
und Schauspielern sowie Musikerinnen und Musikern des Espace Culturel Gambidi
in Ouagadougou ein mehrsprachiges theatrales Rechercheprojekt, das diesen
Fragestellungen nachgeht und sie in Bildern und Geschichten über Gold
und Gier, Abhängigkeit und Absturz und dem Versprechen einer „goldenen
Zukunft“ verdichtet.
Starke Stücke
Theater für junges Publikum in Hessen und Rhein-Main
124 Seiten, br., € 16,00
978-3-95749-193-0
Das Festival Starke Stücke
bringt international herausragende Theaterstücke für ein junges
Publikum auf die Bühnen der Rhein-Main-Region. Und das seit 25 Jahren!
Anlass genug, um über ästhetische und kulturpolitische Strukturen
der darstellenden Künste in Hessen nachzudenken. Die Autorinnen und
Autoren werfen einen kritischen Blick auf eine Theaterlandschaft, die sowohl
städtisch als auch ländlich geprägt ist. Präsentiert
werden Projekte der freien Szene sowie die künstlerischen und pädagogischen
Programme der hessischen Theaterfestivals und Staatstheater. Auch Ausbildungsmöglichkeiten
und Nachwuchsformate werden thematisiert. Nicht zuletzt wagt das Buch auch
eine Vision zur Zukunft des Kinder- und Jugendtheaters, das der kulturpolitischen
Konzeption einer „Kultur für alle“ gerecht wird.
Vorsicht Volksbühne!
Das Theater. Die Stadt. Das
Publikum.
Sonderausgabe der Zeitschrift Theater der Zeit August
2018
80 Seiten, br., € 10,00
978-3-95749-172-5
Über 25 Jahre war die Volksbühne
am Rosa-Luxemburg-Platz eines der einflussreichsten Schauspielhäuser
im deutschsprachigen Raum. Im Zentrum der zusammenwachsenden Hauptstadt
verwandelte das Ensemble um Frank Castorf die kulturellen Reibungen zwischen
Ost und West in eine künstlerische Explosion ohnegleichen, polarisierte
und verband, stand für die sozialen Demarkationslinien der Stadt und
für ihre kollektive Kunstbesessenheit. Dem Ende der Ära, die
1992 mit Ivan Nagels visionärem „in drei Jahren berühmt oder
tot“ begann, folgte ein die Gemüter aufwühlendes Zwischenspiel
– und alle Fragen offen. Die Sonderausgabe der Zeitschrift „Theater der
Zeit“ dokumentiert das Symposium „Vorsicht Volksbühne!“ in der Berliner
Akademie der Künste – mit namhaften Teilnehmern wie Christian Grashof,
Thomas Oberender und Nele Hertling – und nähert sich darüber
hinaus in Fotografien und Essays, etwa von Wolfgang Engler, Thomas Köck
und Guillaume Paoli, der Vergangenheit und möglichen Zukunft der Volksbühne
an mit einem umfassenden Blick auf Theater, Stadt und Publikum. Mit Beiträgen
von Evelyn Annuß, Anna Bergmann, Amelie Deuflhard, Klaus Dobbrick,
Klaus Dörr, Wolfgang Engler, Christian Grashof, Annett Gröschner,
Nele Hertling, Ulrich Khuon, Ulrike Köhler, Iris Laufenberg, Klaus
Lederer, Thomas Martin, Hartmut Meyer, Thomas Oberender, Frank Raddatz,
Hannah Schopf, Esther Slevogt, Staub zu Glitzer (Nils Bunjaku), Kathrin
Tiedemann, Klaus Völker.
Hans-Dieter Schütt
Christian Grashof
Kam, sah und stolperte
240 S., br., € 20,00
978-3-95749-162-6
Ein Spiel wie Schilf: Das Zarte
ist das Zähe. So betreibt Christian Grashof seine Kunst. Als träfen
sich in einer einzigen Seele Clown und Tragöde: das Geringe im Zerrkampf
zwischen der unerwarteten Energie eines David und naheliegender Demütigung,
zwischen listig-kecker Rebellion und gewieftem Strampeln. Grashof, der
in diesem Jahr 75 wird, gehörte über vier Jahrzehnte zu den prägenden
Darstellern des Deutschen Theaters Berlin. Er war gleichsam das Gesicht
der aufsehenerregenden Ära des Regisseurs Alexander Lang, er brillierte
in Aufführungen von Friedo Solter, Thomas Langhoff, später Dimiter
Gotscheff und Jürgen Gosch. In Gesprächen mit dem Journalisten
Hans-Dieter Schütt erzählt er sein Leben - vom Arbeiterkind im
sächsischen Löbau zu einem Unverwechselbaren deutscher Schauspielkunst.
Beiträge von Alexander Lang, Volker Pfüller, Gunnar Decker, Ulrich
Khuon sowie zahlreiche Abbildungen dokumentieren die Theater- und Filmarbeit
Grashofs. Hans-Dieter Schütt, Journalist und Autor zahlreicher
Künstlerbiografien und Interviewbücher, u. a. über
Regine Hildebrandt, Kurt Böwe,
Klaus Löwitsch, Gert Voss, Frank Castorf, Thomas Langhoff, Inge Keller
und Dieter Mann. Er ist Herausgeber von „Heiner Müller – Bilder eines
Lebens“ (mit Oliver Schwarzkopf) und „Peymann von A bis Z“ und hat gemeinsam
mit Ulrich H. Kasten Dokumentarfilme gedreht, darunter „Die Langhoffs“
und „Der Eiserne Vorhang – Theater in Berlin“. Zuletzt erschien „Michael
Thalheimer – Porträt eines Regisseurs“ (2017).
Das Buch erscheint auch als Vorzugsausgabe
in einer Auflage von 100 Exemplaren mit einer beigelegten Originallithografie
von Mark Lammert, signiert und nummeriert, zum Preis von EUR 40,00. Bestellungen
nur über den Verlag. (vertrieb@theaterderzeit.de)
Unacknowledged Loss
Kunst und Rituale
Herausgegeben von HAU - Hebbel
am Ufer, Berlin
160 S., br., € 12,00
978-3-95749-163-3
Das Leben kann als eine Aneinanderreihung
von „Momenten des Übergangs“ gesehen werden – kleine oder große
Begebenheiten, die uns unausweichlichen Veränderungen aussetzen.
Die schwindende Bedeutung traditioneller
Formen der rituellen Gestaltung von solchen Übergangsmomenten im Leben
führt zu einer Suche nach Alternativen. Die Kuratorin Barbara Raes
beschäftigt sich in ihrer Praxis mit der Wiederbelebung und Neuentwicklung
von Übergangsritualen. Wie können
wir den Umgang mit Trauer und Verlust neu lernen? Auf
Einladung des internationalen Produktionshauses HAU Hebbel am Ufer in Berlin
hat Barbara Raes gemeinsam mit Berliner Künstlerinnen und Künstlern
intensiv zu dieser Frage recherchiert. Daraus sind acht persönliche
Arbeiten rund ums Abschiednehmen entstanden, die 2017 im HAU zu sehen waren.
Eine umfangreiche Dokumentation versammelt jetzt Interviews, Bilder und
Reportagen zum Thema Verlust. Mit Beiträgen
von Nathalie Bikoro, Claudia Hill, Jassem Hindi, Jasmin Hihraç,
Ligia Lewis, Maria Scaroni, Mieko Suzuki, Oliver Zahn und Barbara Raes.
Mark Lammert
Rot Gelb Blau
Essays zum Theater
150 S., br., € 15,00
978-3-95749-161-9
Mark Lammert, bekannt als
Maler, Zeichner, Grafiker, dann auch als Schöpfer unverwechselbarer
Bühnenräume, legt hier erstmals seine gesammelten Essays zum
Theater vor. Geschult an Cézanne und Kandinsky in der Malerei, an
Eisenstein und Godard im Film, an Brecht und Müller im Drama, sind
seine Texte eine (Selbst-)Reflexion seiner Arbeit für ein Künstler-Theater
im 21. Jahrhundert, wie sie auch lesbar sind als intime Annäherungen
an Persönlichkeiten, mit denen er diese Arbeit vorangetrieben hat:
Heiner Müller, Dimiter Gotscheff, Jean Jourdheuil und Valery Tscheplanowa.
Lammert entwirft in seinen Essays komplexe Denk- und Assoziationsräume,
in denen er - ähnlich wie in seinen vielfach ausgezeichneten Bühnenräumen
- in der literarischen Form des zitatreichen Fragments grundsätzliche
Fragen künstlerischer Entwicklung aufwirft. In Zeiten, in denen das
Grau Brechts ebenso ausgespielt hat wie das Grellbunte Hollywoods, plädiert
Lammert für eine Haltung, die Raum schafft für Sprache, Farben,
Töne, für ein Denken, welches die Verhältnisse zum Tanzen
bringt.
Dan Richter
Improvisationstheater
Die Grundlagen
280 S., br., € 16,00
978-3-95749-157-2
Improvisationstheater ermutigt,
uns dem Moment zu überlassen und in eine lebendige Interaktion mit
den Mitspielern und dem Publikum zu gehen, Neues zu wagen, Ängste
hinter uns zu lassen und die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Dan
Richter, seit vielen Jahren Impro-Spieler und -Lehrer, erläutert in
seinem Praxisratgeber auf anschauliche Art Anfängern, fortgeschrittenen
Spielern und Lehrern die Grundlagen des Improvisationstheaters. In dieser
jungen Kunst geht es um den Flow, das fließend-synchrone Entstehen
von Text, Schauspiel und Inszenierung. Und es geht um Selbstvertrauen und
die Fähigkeit, auf den Partner eingehen zu können, in Proben,
Workshops und auf der Bühne.
Partizipation Stadt Theater
144 S., br., € 16,00
978-3-95749-159-6
Ein Stadttheater an der Grenze
zu Polen. Das Ensemble abgeschafft. Die Bürgergesellschaft zusammengeschrumpft.
Wie kann Theater unter solchen Bedingungen seine politische Relevanz als
integrativer Ort der Zivilgesellschaft wahrnehmen? „Folkstheater/Teatr
Ludowy“, ein Projekt des Künstler*innenkollektivs Club Real mit dem
Kleist Forum, hat in Frankfurt (Oder) und seiner polnischen Schwesterstadt
Slubice zwei Jahre partizipative Strategien der Kunstproduktion erprobt
und den Stadtraum für das Theater erobert. Bürgerinnen und Bürger
auf beiden Seiten der Grenze wurden zu Mitschaffenden. In Form eines Handbuchs
stellt „Partizipation Stadt Theater“ die zentralen Werkzeuge und Methoden
der partizipativen Arbeit in Fotoserien, Interviews und Infografiken vor.
Florian Evers
Theater der Selektion
Personalauswahl im Unternehmen als ernstes Spiel
300 S., br., € 22,00
978-3-95749-156-5
Das Assessment Center ist in vielen
Unternehmen gängiges Instrument zur Personalauswahl und -entwicklung,
mit ihm wird darüber entschieden, wer einen Arbeitsplatz erhält
- oder auch behält - und damit Zugang zur privilegierten Teilhabe
an unserem gegenwärtigen neoliberalen Gesellschaftsmodell hat. Florian
Evers legt in seiner Studie erstmals dar, inwieweit diese Prozesse aus
dem Unternehmensalltag Spielformen des Applied Theatre darstellen. Er beschreibt
das Assessment Center als ein gesellschaftlich wirksames Scharnier zwischen
Theater und Theatralität des Alltags. Selbst- und Weltverhältnis
werden hier zum Gegenstand eines ernsten Spiels, das in soziale wie ökonomische
Strukturen interveniert.
Christoph Nix
Theaterrecht
Handbuch für Bühnenkünstler
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-158-9
Die Kunstfreiheit gehört zu
den am stärksten geschützten Rechten des deutschen Grundgesetzes,
doch wie sieht es mit den Rechten der Bühnenkünstler aus? Suchen
junge Theaterpraktikerinnen und -praktiker den Einstieg in den Beruf, sind
sie mit einer Reihe von rechtlichen Anforderungen konfrontiert, die ihnen
an den Kunsthochschulen häufig nicht vermittelt wurden. „Theaterrecht“
von Christoph Nix ist ein praxisorientierter Ratgeber, der über die
Rechtsgrundlagen von Bühnenkünstlern an staatlichen Theatern,
als freie Künstler oder als Gruppe informiert. Aktuell und verständlich
werden u. a. das Bühnenarbeitsrecht, das Vereins- und Gesellschaftsrecht,
das Urheberrecht oder Fragen der Mitbestimmung erläutert. Darüber
hinaus enthält der Band eine ausgewählte Textsammlung der wichtigsten
bühnenrechtlichen Gesetzestexte, den NV Bühne sowie Musterverträge.
Spezial
Tschechien/Czech Republic
Deutsch/Englisch - herausgegeben von Kamila Czerná, Ondrej Czerný
und Ondrej Svoboda
56 S., br., € 8,00
978-3-95749-155-8
Trotz der zentralen geografischen
Lage des Landes in Europa wird die Theaterszene Tschechiens in der zunehmend
transeuropäisch vernetzten Theaterlandschaft eher am Rande wahrgenommen.
Mit diesem Spezial Tschechien geben die Zeitschriften Czech Theatre und
Theater der Zeit einen Einblick in das zeitgenössische tschechische
Theater, stellen die wichtigsten Bühnen des Landes vor, schauen auf
die Freie Szene und den Tanz und befragen die neue Generation tschechischer
Dramatiker. Nicht nur hinsichtlich des traditionsreichen Puppentheaters
offenbaren sich dabei sehr eigene Entwicklungslinien – entlang der historischen
Brüche in der politischen Geschichte des Landes, die teilweise immer
noch auf den Bühnen der Gegenwart widerhallen.
Von Tieren und Menschen
Neue Theaterstücke aus Tschechien
300 S., br., € 22,00
978-3-95749-153-4
Václav Havels kürzlich
wiederentdecktes Stück „Das Schwein“ ist die skurrile Geschichte seines
Versuchs, ein Schwein für ein Festmahl zu bekommen – die Parabel einer
Welt, in der
Anstand und Höflichkeit vergeblich
gegen Engstirnigkeit und Egoismus ankämpfen. „Olga“ von Anna Saavedra
ist das berührende Porträt der Dissidentin und späteren
First Lady Olga Havlová (1933–1996), der wichtigsten Vertrauten
von Václav Havel, einer Frau von außergewöhnlicher innerer
Stärke, Mut und Unabhängigkeit. In „Wunder im schwarzen Haus“
blickt Milan Uhde mit einem düster-komischen Blick auf eine zerstrittene
Familie, ihre Illusionen und Missverständnisse, und führt uns
zu den historischen Wurzeln all ihrer Probleme zurück. „Poker Face“
von Petr Koleko ist eine Tragikomödie über die „Samtene Revolution“,
über verlorene Illusionen, Politik und das Spiel um Geld, nicht nur
beim Pokern. Petr Zelenkas „Vera“ ist die alternde Besitzerin einer Casting-Agentur,
die erst ihre Familie und dann noch ihren Job verliert. Die Welt der Unterhaltung
als Nukleus einer zynischen Gegenwart.
In der Nussschale
Neue Theaterstücke aus Kuba
Herausgegeben von Omar Valiño
350 S., br., € 22,00
978-3-95749-154-1
Kuba ist Schauplatz und Schnittstelle
für jedes der hier präsentierten sechs Theaterstücke. Sie
helfen, das Bild eines Landes zu vervollständigen, welches sich neu
konfiguriert; und auch wenn noch Bausteine fehlen, stellt es doch das Puzzle
dieser Insel dar. Die sich wiederholende Rückkehr in die Vergangenheit
als Gedächtnis- Training, das Hinterfragen der Gegenwart und die Auseinandersetzung
mit dem Leben einer Nation, welche sich tagtäglich neu erfindet und
über eine wünschenswerte Zukunft nachdenkt, sind der Hintergrund,
vor dem sich mannigfaltige Gestalten und Persönlichkeiten tummeln.
Mit bewährtem Halt und solidem Handwerk liefern
die Autoren Werke, die aktuelle
Themen bearbeiten und einen beeindruckenden sozialen Gehalt haben. Es sind
Stimmen, die in ständigem Dialog mit sich selbst und ihrer Zeit leben
und somit das Zeugnis einer ganzen Epoche ablegen.
Yerandy Fleites Pérez: Passion
King Lear
Carlós Celdrán: Zehn
Millionen
Agnieska Hernández: Mehr,
Macbeth!
(Ein dokumentarisches Fest)
Reinaldo Montero: Eldorado
Yunior García: Jacuzzi
Abel González Melo: Mechanismen
(Ein Spiel mit den Gesetzen der
Bewegung)
Über dem Abgrund
Neue Theaterstücke aus Brasilien
Dialog 28
Herausgegeben von Henry Thorau in Zusammenarbeit mit
dem Brasilianischen Außenministerium Itamaraty
350 S., br., € 22,00
978-3-95749-152-7
Was passiert, wenn Dorfbewohner
entdecken, dass eine Frau als Mann seine/ihre große Liebe gelebt
hat, erzählt „Wüstes Land, Agreste“ von Newton Moreno.
„Alles unter Kontrolle“, erklärt die Krankenschwester in Silvia Gomez’„Der
Himmel fünf Minuten vor dem Sturm“ über die Sehnsüchte und
Ängste ihrer Patienten. In Pedro Brícios „Fast verlorene Liebesmüh“
improvisieren und streiten vier Schauspieler auf einer Theaterprobe über
die Mathematik der Liebe und des Theaters. Unbeherrschbare Ereignisse,
Gefühle und Kontrollzwang bringen in Grace Passôs „Für
Elise“ vier Personen einander näher als erwünscht. In Sergio
Roveris „Das Hängegerüst (mit Innenansichten)“ lästern und
lamentieren zwei Fensterputzer an einem Hochhausturm über die da drinnen
und die da draußen über dem Abgrund. In Paulo Santoros „Das
Ende aller Wunder“ philosophieren ein besserwisserischer alter Professor
und seine Frau im Rollstuhl über den Kosmos und bezahlten Sex im Alter.
Henry Thorau, Professor em. für Brasilianische und Portugiesische
Kulturwissenschaft an der
Universität Trier, ist einer
der profiliertesten Kenner der Dramatik Brasiliens und hat zahlreiche Bücher
verfasst, zuletzt die Monografie „Unsichtbares Theater“, und u. a. Augusto
Boals Schriften zum „Theater der Unterdrückten“ herausgegeben und
übersetzt.
Henry Thorau, Professor
em. für Brasilianische und Portugiesische Kulturwissenschaft an der
Universität Trier, ist einer der profiliertesten Kenner der Dramatik
Brasiliens und hat ahlreiche Bücher verfasst, zuletzt die Monografie
„Unsichtbares Theater“, und u. a. Augusto Boals Schriften zum „Theater
der Unterdrückten“ herausgegeben und übersetzt.
300 Jahre Theater Erlangen
Vom hochfürstlichen Opern- und Komödienhaus
zum Stadttheater der Zukunft
240 S., br., € 30,00
978-3-95749-160-2
Wer Visionen hat, sollte ins Theater
gehen. Markgraf Georg Wilhelm baute den Erlangern 1719 ein besonders schönes
und legte damit den Grundstein für das heute älteste bespielte
Barocktheater Süddeutschlands. Anlässlich des 300. Jubiläums
wird die Geschichte dieses Hauses in Geschichten erzählt: Wie kommt
der Elefant in den Schnürboden und die Hausmeistergattin gratis ins
Theater? Was ist Publikum und Theaterschaffenden in Erinnerung geblieben?
Und wie geht das Theater mit den Veränderungen einer sich wandelnden
Stadtgesellschaft im 21. Jahrhundert um? 300 Jahre Theater Erlangen“ lädt
- mit Anekdoten, Interviews und vielen Bildern - zu einer facettenreichen
Zeitreise ein und entwirft neue Visionen für ein Stadttheater der
Zukunft.
Andreas Sauter
Lugano Paradiso
oder So schön wie dieses
Jahr hat der Flieder lange nicht geblüht
Die Schweiz im Kalten Krieg – Eine
Annäherung
112 S., br., € 10,00
978-3-95749-151-0
Andreas Sauter, geboren 1974 in
Zürich, lebt als freischaffender Autor und Regisseur für Hörspiel
und Theater in Berlin. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Werkstipendien
und Preise. Er studierte „Szenisches Schreiben“ an der UDK in Berlin. Seit
dem entstanden an die 20 Theaterstücke und Hörspiele als Einzelautor
und im Duo mit Bernhard Studlar, mit dem seit 1998 eine enge Co-Autorenschaft
besteht. Seit 2004 arbeitet Andreas Sauter kontinuierlich mit dem Schweizer
Radio zusammen, seit 2014 auch als Hörspiel-Regisseur. Andreas Sauter
leitet Schreibworkshops und begleitet als Autor Stückentwicklungen.
„Andreas Sauter schafft es durch den einfachen, sich Zeit und Raum
nehmenden Erzählstil, Themen aus ihrer Begrenztheit herauszuholen,
sie in universelle menschliche Erfahrungen zu übersetzen. Er holt
die Helden aus den kleinen Kreisen der angesagten Oberflächen heraus,
setzt sie auf größere Umlaufbahnen und erhebt ihre Schicksale
somit ins Universelle.“ Anja Dürrschmidt in „Stück-Werk 5“
Seebühne Hiddensee
Logbuch 4
Deutschlands einziges maritimes
Kammertheater
64 S., br., € 6,00
978-3-95749-084-1
Deutschlands einziges maritimes
Kammertheater, die Seebühne Hiddensee, legt sein LOGBUCH 4 vor. Es
versammelt vergnüglich zu lesende Beiträge zu Gegenwart und Zukunft
des Theaterchens - originell layoutet von Till Kaposty-Bliss. Jürgen
Reimer porträtiert den Impresario Karl Huck, Renate Hoffmann deckt
die Herkunft der Seebühne auf, die im Berliner Homunkulus zu finden
ist. Die neuen Inszenierungen der Bühne („Der Sturm“ - Regie Holger
Teschke, „Störtebeker“ - Regie Tatjana Bartel) werden mit großer
Liebe zum Detail vorgestellt, viele Fotos wunderschöner Figuren geben
humorvoll Auskunft zum Schaffen des vielleicht schönsten Theaters
hierzulande, der Seebühne Hiddensee.
NOVOFLOT
Die 15. Spielzeit
Herausgegeben von Malte Ubenauf und Dörte Wolter
200 ., zahlr. Abb., br., € 25,00
978-3-95749-142-8
Seit 2002 untersucht die Berliner
Opernkompanie NOVOFLOT verdeckte und kaum
beachtete Dimensionen der Gattung Oper und zeigt die oft mehrteiligen Ergebnisse
ihrer Forschungen auf Volksbühnen, Trabrennbahnen, Brachflächen,
in Radialsystemen, mobilen Opernhausarchitekturen sowie halbversunkenen
Kirchen im öffentlichen Raum. Die Vielfalt des bisher mehr als zwanzig
Inszenierungen umfassenden Musiktheaterschaffens der 2014 mit dem george
tabori preis ausgezeichneten Opernkompanie um Sven Holm (Regie),
Vicente Larraiaga (Musikalische Leitung). Dörte Wolter (Produktionsleitung)
sowie Sebastian Bark /Malte Ubenauf (Dramaturgie) zeigt nun ein
reich bebilderter Band zum 15. Jubiläum des frei produzierenden Ensembles.
Bilder zum 20. Geburtstag:
Theater am Rand
Vorstellungsbuch
Herausgegeben von Tobias Morgenstern
104 ., zahlr. Abb., br., € 10,00
978-3-95749-144-2
Zollbrücke
im Oderbruch:
Ein Ort am Ende der Welt?
Nein, ein Ort für Anfänge. Am Anfang war die Idee für ein
Theater. Das Theater am Rand. Im Wohnzimmer des Musikers Morgenstern beginnt
hier eine Geschichte, die nun schon seit 20 Jahren weitererzählt wird
und mit Worten und Klängen längst ein eigenes kühnes Theatergebäude
füllt. Verwirklicht von dem
Musiker
Tobias Morgenstern und dem Schauspieler Thomas Rühmann
[Als einfühlsamer Klinikleiter Dr. Roland Heilmann ist Thomas Rühmann
bei der Fernsehserie
"In aller Freundschaft" ein Publikumsliebling
/ Rühmann studierte ursprünglich Journalistik in Leipzig. Von
einem Freund zu einer Theatervorstellung mitgenommen, übernahm er
eine Rolle in Volker Brauns Sonnenstaat, da der Schauspieler Ulrich Mühe
verhindert war. Rühmann spielte danach eine weitere Rolle, diesmal
in einem Stück von Athol Fugard. Daraufhin absolvierte er eine Schauspielerausbildung
an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Ab 1982
war er in verschiedenen Rollen am Maxim-Gorki-Theater in Berlin zu sehen.
Sein Fernsehdebüt gab er im Martin-Luther-Film (1983 im Fernsehen
der DDR). /Sein Vater heißt zwar Heinz Rühmann, es handelt sich
aber nicht um den berühmten Schauspieler, sondern um einen Lehrer
und Altmark-Regionalhistoriker]. Umgeben von der rauen poetischen Natur
des Oderbruchs werden im Theater am Rand mit vielen Mitstreitern unermüdlich
neue Anfänge gewagt: Neue eigene Stücke. neue Gastspiele, neue
Räume. neue Fragen an die Kunst und zum Miteinander und Überleben
der Menschen. Eigensinnig und leise, was zu genauem Zuhören zwingt
- auch das ein neuer Anfang im sonst ohrenbetäubenden Lärm der
sich gefährlich schnell drehenden Welt. Das neue Vorstellungsbuch,
das zum 20. Geburtstag des Theaters am Rand erscheint, bietet mit vielen
Fotos, Bildern und hintergründigen Texten kostbare Momente eines fortdauernden
Aufbruchs.
Martin Rupprecht
Bühnen Bilder
Herausgegeben von Werner Heegewaldt und Peter W. Marx
im Auftrag der Akademie der Künste, Berlin
und der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Universität
zu Köln
240 S., zahlr. Abb., br., € 25,00
973-3-95749-139-8
Der Bühnen- und Kostümbildner
Martin Rupprecht gilt als einer der führenden Ausstatter des deutschsprachigen
Raums, dessen ‚Kunst der atmosphärischen Konzentration variantenreich,
opulent und ironisch herkömmliche Sehgewohnheiten bricht und starke
optische Akzente setzt. (Rowohlt Theaterlexikon) Neben klassischen Opern
hat er insbesondere im Neuen Musiktheater als kongenialer Partner von Regisseuren
wie Mauricio Kagel, Winfried Bauernfeind und Michael Hampe gewirkt. Zahlreiche
Werke, etwa von Kegel. Henri Pousseur, Hans Werner Henze und Wilhelm Dieter
Siebert, brachte er zur Ur- oder Erstaufführung. Er war u.a. in Berlin,
Tokio, Los Angeles und Stockholm tätig. Der Band dokumentiert in großformatigen
Bildern und opulenter Ausstattung das Bühnenwerk von Rupprecht, begleitet
von Beiträgen u.a. von Achim Freyer, Christoph Tannert, Mauricio Kegel
und Peter W. Marx. Peter W. Marx ist Professor fürTheater-
und Medienwissenschaft am Institut für Medienkultur und Theater der
Universität zu Köln und Direktor der Theaterwissenschaftlichen
Sammlung Universität zu Köln. Werner Heegewaldt ist Historiker,
wissenschaftlicher Archivar und Dozent an der FH Potsdam. Seit 2016 ist
er Direktor des Archivs der Akademie der Künste. Berlin. Buchpremiere:
22. April 2018, Akademie der Künste, Berlin
Jost Hermand
Die aufhaltsame Wirkungslosigkeit
eines Klassikers
Brecht-Studien
156 S., br., € 18,00
978-3-95749-141-1
Dass es trotz der vielen Studien,
die bisher über Brecht erschienen sind, in seinen vielfältigen
Werken und Schriften immer wieder Neues zu entdecken gibt, zeugt von einer
geradezu „universalen" Weitsicht, die bis heute bedenkenswert ist. Ob zu
Fragen wie Krieg und Frieden, faschistischen Bedrohungen, Problemen des
Sozialismus, einem besseren Verhältnis zur Natur, einer Kritik an
der marktwirtschaftlichen Vergnügungsindustrie, einer neuen Moral
jenseits bürgerlicher Konventionen und vielen anderen Themen mehr,
immer wieder setzte Brecht zu neuen Lösungsversuchen
an, die nach wie vor relevant sind. Sein Oeuvre als historisch veraltet
hinzustellen, wäre daher ein Verzicht auf Möglichkeiten, in Politik,
Wissenschaft und Kultur andersartige, sich gesamtgesellschaftlich auswirkende
Verhältnisse anzustreben. Möge demzufolge jeder, der sich weiterhin
mit seinen Werken beschäftigt, vor allem Zielvorstellungen im Auge
behalten, die einen wahrhaft kommunitaristischen Charakter haben. Jost
Hermand
ist Professor Emeritus für deutsche Kulturgeschichte an
der University of Wisconsin Madison und Honorarprofessor der Humboldt-Universität.
RAUMBÜHNE
HETEROTOPIA
Neue Perspektiven im Musiktheater
Herausgegeben von Sebastian Hannak und Florian Lutz
128 S., zahlr. Abb., br., € 25,00
978-3-95749-145-9
Sebastian Hannaks Raumbühne
HETEROTOPIA an der Oper Halle ist eine der aufsehenerregendsten Bühneninstallationen
der letzten Jahre. In über zehn verschiedenen Stückformaten aus
Oper, Schauspiel, Tanz, Performance und Konzert ist der Raum aus jeweils
ganz unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. In
der komplett begehbaren Musiktheaterstadt verschwimmen die Grenzen zwischen
Publikum, Orchester und Darstellern zugunsten eines immersiven Raumerlebnisses
und emphatischen Totaltheaters. Hannaks
2017 mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust" ausgezeichnete Raumbühne
stellt die Zuschauer ins Zentrum einer für die Oper ungewöhnlichen
Raum-Klang Anordnung und eröffnete damit eine Reihe vielbeachteter
Experimente des neuen künstlerischen Leitungsteams Florian Lutz, Veit
Güssow und Michael von zur Mühlen an der Oper Halle. Sebastian
Hannak ist Bühnen- und Kostümbildner. Er stattete Opern-,
Schauspiel- und Tanzproduktionen an zahlreichen Bühnen, u. a. an der
Oper Halle. aus. Florian Lutz arbeitet
als Musiktheaterregisseur. Seit der Spielzeit 2016/17 ist er Intendant
der Oper Halle.
Philipp Preuss
The Fair
Play
Deutsch/Englisch
224 S., zahlr. Abb., br., € 20,00
978-3-95749-130-5
Kunstmessen von Basel über
Miami bis Hongkong zeugen von der durchgehenden Neoliberalisierung von
Kunst. Der Regisseur und bildende Künstler Philipp
Preuss untersucht in seiner Installation „The Fair Play" am Schauspiel
Leipzig die Kunstmesse als profanisiertes Hochamt, den Event als Flohmarkt
und die Messe als zeitgenössische und radikale Form des inszenierten
Readymade Kuratierens. Das Buch „The Fair
Play" ist der Katalog zur Kunstmesse, der reale Werke aus namhaften fiktiven
internationalen Galerien vorstellt. Neben einem Vorwort der kuratierenden
Jury und einem Text des Dramaturgen und Autors Jochen Thermann über
die „Persona Preuss' beinhaltet der Katolog einen Artist Talk über
Identität im postdigitalen Zeitalter mit Laura Bartleby, Anatol Attivic,
Brian Cameo und Philipp Preuss. Philipp Preuss, 1974 geboren, studierte
Regie und Schauspiel und arbeitet seit 2001 als freier Regisseur. Seine
Inszenierungen liefen u.a. an der Schaubühne Berlin, am Schauspiel
Frankfurt, Schauspiel Leipzig und am Deutschen Theater Berlin
A World Stage - auf Kohle geboren
Die Ruhrfestspiele Recklinghausen unter Frank Hoffmann
Herausgegeben von Frank Hoffmann und Harald Müller
304 S., zahlr. Abb., br. im Schuber, € 28,00
978-3-95749-135-0
Seit seiner Berufung zum Intendanten
im Herbst 2004 hat Frank Hoffmann die Ruhrfestspiele Recklinghausen 14
Jahre lang entscheidend geprägt. Geboren aus einem Tauschhandel „Kunst
gegen Kohle“ haben sich die Ruhrfestspiele zu einem der größten
Theaterfestivals Europas entwickelt. Mit dem Ende des Steinkohlebergbaus
im Jahr 2018, einer einschneidenden Zäsur auch für das Festival,
verabschiedet sich Frank Hoffmann im Mai und Juni 2018 mit seinen letzten
Festspielen. Anhand von Texten und Fotografien wird auf die vierzehn Festspieljahre
unter der Leitung von Frank Hoffmann zurückgeblickt. Das künstlerische
Konzept und die programmatische Ausrichtung der Ruhrfestspiele werden ebenso
vorgestellt wie bedeutende Kooperationen mit internationalen und nationalen
Theatern, Künstlern und Institutionen von 2005 bis 2018. Darüber
hinaus kommen wichtige Wegbegleiter zu Wort, die eng mit den Ruhrfestspielen
und ihrem Festspielleiter zusammengearbeitet haben.
Hans-Dieter Schütt
MICHAEL THALHEIMER
Porträt eines Regisseurs
288 S., zahlr. Abb., br., € 28,00
978-3-95749-095-7
Michael Thalheimer ist einer der
renommiertesten Regisseure des europäischen Theaters der Gegenwart.
Seine Inszenierungen dringen zum Kern des Dramas vor, mit chirurgischer
Präzision seziert er die zugrunde liegenden menschlichen Konflikte.
In den ausweglosen Räumen seines langjährigen Bühnenbildners
Olaf Altmann führt er die Schauspieler an den Punkt der höchsten
Konzentration. Ihr gestisches Spiel zeigt die Figuren dort, wo sie am verlorensten
sind, wo sie ein unerbittlicher Triebmechanismus aus der Haut fahren oder
sie ein entfremdetes Dasein zu Gliederpuppen erstarren lässt. Nichts
darf hier jene tiefe Einsamkeit vertuschen, in die ein jeder Mensch eingetaucht
ist. Hans-Dieter Schütt legt nun die erste Monografie des Werkes von
Michael Thalheimer vor. In großformatigen farbigen Bildern und in
Texten, Gesprächen und Beiträgen von langjährigen künstlerischen
Weggefährten wird sein gesamtes bisheriges Schaffen vorgestellt.
Annette Kurz
- Szenische Objekte /Objets scéniques
250 S., zahlr. Abb.,
geb.,
€ 28,00
978-3-95749-009-4
Annette Kurz gehört zu den
bemerkenswertesten Bühnenbildnerinnen ihrer Generation. Ihre Bühnenbilder
sind herausfordende Rauminstallationen mit Bezügen zur abendländischen
Kulturgeschichte. Stilbildend sind Inszenierung wie „Hamlet“ (2010) und
„Macbeth“ (2011), beide im Thalia-Theater Hamburg von Luk Perceval inszeniert.
Ihre Arbeit „Jeder stirbt für sich allein“ war das Bühnenbild
des Jahres 2013 und wurde im selben Jahr mit dem Faust Theaterpreis ausgezeichnet.
Für ihr Opernbühnenbild zu „La Traviata“ (Regie Johannes Erath)
erhielt sie, ebenfalls 2013, den Theaterpreis ihrer Heimatstadt Hamburg.
Sie selbst bezeichnet ihre großformatigen Bühnenarbeiten als
szenische Objekte. Wenn etwas mit Energie und Überwindung von Schwerkraft
zu tun hat, so sagt sie - wenn es ihr gelingt, materielle Dichte herzustellen,
würden ihre Bühnenräume ein Höchstmaß an Überzeugung
und auch Zauber entfalten. Das Buch dokumentiert die wichtigsten Bühnenarbeiten
von Annette Kurz mit zahlreichen Abbildungen und Erläuterungen im
Gespräch mit Ute Müller-Tischler sowie Texten von Till Brieglieb,
Bernd Grawert, Joachim Lux und Luk Perceval.
Der Architekt, die Macht und
die Baukunst
Hermann Henselmann in seiner
Berliner Zeit 1949-1995
Herausgegeben von Thomas Flierl
250 S., br., € 22,00
978-3-95749-116-9
In den charakteristischen Wendungen
der Architektur- und Städtebaupolitik der DDR trat Hermann Henselmann
(1905-1995) stets als ein zentraler Akteur auf, sei es bei der Abkehr von
der Moderne und der Formulierung der „Baupolitik der nationalen Traditionen“
Anfang oder bei der Wiederannäherung an die Moderne im Zuge der Industrialisierung
des Bauwesens seit Mitte der 1950er Jahre. Sein Hochhaus an der Weberwiese,
die Bauten am Strausberger Platz und am Frankfurter Tor in Berlin stehen
für die erste Periode, das Haus des Lehrers mit der Kongresshalle
und seine Ideen für einen „Turm der Signale“, den späteren Fernsehturm,
für die zweite Periode. Spektakulär waren seine Zeit als „Chefarchitekt
beim Magistrat von Berlin“ (1953-1959) und ebenso seine Absetzung. Danach
für die Typisierung des Wohnungsbaus zuständig, wurde er vor
allem mit Projekten für stadtbildprägende Sonderbauten in den
DDRBezirksstädten bekannt. Henselmann war dabei immer auch der Interpret
seiner selbst. Durch seine umfangreiche publizistische Tätigkeit und
seine gute Vernetzung in die Gesellschaft der DDR sowie mit dem Ausland
ist er zu einer Institution geworden, die auch nach seiner beruflichen
Tätigkeit gern konsultiert wurde.
weitere
Neuerscheinungen des 1. Halbjahres 2018:
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J. S.Witkiewicz: Dinu Tamazlacaru
[Ein Star der internationalen Ballettwelt]
250 S., zahlr.Abb., br., € 18,00
978-3-95749-112-1 |
Der Dinge Stand | The State of Things
Zeitgenössisches Figuren-
und Objekttheater
Contemporary Puppetry and Object
Theatre
180 S., zahlr.Abb., br., € 24,50
978-3-95749-138-1 |
Power of Diversity.
The Crossing Lines Project
[Das Freiburger Theaterkollektiv PAN.OPTIKUM]
256 S., zahlr.Abb., br., € 25,00
978-3-95749-137-4 |
Zwölf Jahre Autorentheater
Schauspiel am Nationaltheater
Mannheim 2006-2018
264 S., zahlr.Abb., br., € 19,00
978-3-95749-134-3 |
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Bettina Meyer
EINS ZU FÜNFUNDZWANZIG
/ ONE TO TWENTY FIVE
Bühnen Bilder Räume -
Stages Pictures Rooms
250 S., br., € 28,00
978-3-95749-072-8 |
Flucht und Szene
Perspektiven und Formen eines
Theaters der Fliehenden
[Theater als Ort für Flüchtlinge]
386 S., br., € 22,00
978-3-95749-119-0 |
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Lutz Hübner, Sarah Nemitz
Willkommen | Wunschkinder | Abend
über Potsdam | Phantom (Ein Spiel)
[meistgespielte deutschsprachige
Gegenwartsdramatik]
218 S., br., € 15,00
978-3-95749-100-8 |
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Bernd Stegemann
Das Gespenst des Populismus
Ein Essay zur politischen Dramaturgie
182 S., br., € 14,00
978-3-95749-097-1
Das Gespenst des Populismus geht
um in Europa und der Welt. An populären Erklärungen für
den Populismus mangelt es nicht und es scheint, als wären sie extra
für unsere Gegenwart geschrieben worden: Es braucht eine Finanzkrise,
eine Flüchtlingswelle, ein Misstrauen in die Eliten, eine wachsende
Ungleichheit und schließlich Parteien und Politiker, die daraus eine
Bewegung formen. Die Regierungen sehen sich in der Zwickmühle, ihren
Einwohnern die globale Revolution aller Lebensbedingungen zuzumuten und
zugleich den Protest gegen die Entfremdung abzuwehren. Kritik an der wachsenden
Ungleichheit ist für sie eine populistische Gefahr. Bernd Stegemann
analysiert die Dramaturgie des politischen Sprechens und geht der Frage
nach, ob der Populismus allein als Gefahr für die Demokratie anzusehen
ist oder ob er nicht vielmehr ein Symptom dafür ist, was in ihr falsch
läuft. Die eingespielten Regeln des politischen Sprechens über
Alternativlosigkeiten haben eine große Abwehr provoziert. Könnte
die populistische Rede nicht ein Versuch der Mitsprache derjenigen sein,
die sonst über keine Stimme verfügen - denn die zentrale Frage
der Demokratie lautet immer noch: Dürfen die Ausgeschlossenen sprechen?
Bernd
Stegemann
ist Professor für Dramaturgie an der Hochschule für
Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Er arbeitete als leitender Dramaturg
an zahlreichen Theatern und für Festivals, u. a. am TAT in Frankfurt/Main,
am Deutschen Theater und an der Schaubühne Berlin. Ab der Spielzeit
2017 /18 wird er der Dramaturgie des Berliner Ensembles angehören.
Zahlreiche Buchpublikationen zur Dramaturgie und Kunst des Theaters. In
der ZEIT (Nr. 15/2016) erschien sein vielbeachteter Essay zur Flüchtlingspolitik:
„Die andere Hälfte der Wahrheit“. Er hat die Reihe Lektionen bei Theater
der Zeit begründet.
Wie
kann Kunst die sich zuspitzenden Widersprüche der Gegenwart erkennbar
machen?
Lob des Realismus – Die Debatte
Herausgegeben von Nicole Gronemeyer und Bernd Stegemann
216 S., br., € 16,00
978-3-95749-074-2
Die Postmoderne muss beendet werden,
das ist allen klar, doch welchen Ausgang soll man nehmen? Das „Lob des
Realismus“ von Bernd Stegemann hat mit seiner Position eines dialektischen
Realismus eine lebhafte Debatte angestoßen, die zahlreiche Wissenschaftler,
Theatermacher und Schriftsteller in der Zeitschrift „Theater der Zeit“
aufgegriffen haben. „Lob des Realismus. Die Debatte“ versammelt die Beiträge
von Wolfgang Engler, Boris Groys, Alexander Kluge, André Leipold,
Thomas Ostermeier, Armin Petras, Milo Rau, Kathrin Röggla, Eugen Ruge
und Bernd Stegemann und ergänzt sie
um die Positionen von Rolf Bossart , Heinz
Bude, Jette Gindner, Nicole Gronemeyer, Jakob Hayner, Simon Kubisch, Peter
Laudenbach, Enno Stahl und Wolfgang Streeck.
Bernd Stegemann
Lob des Realismus
216 S., br., € 18,00
978-3-95749-019-3
„Die Realität der Gesellschaft
wird wieder zum Gegenstand des Theaters. Das Ende der Selbstreferenz in
der Kunst ist gekommen.
Es gibt eine Realität und wir können
sie erkennen. Es gibt eine Darstellung der Realität und wir können
sie nutzen, um die Welt zu verändern.“ Bernd Stegemann
Nach der „Kritik des Theaters“, die
den zwingenden Zusammenhang von neoliberalem Kapitalismus und postmoderner
Ästhetik erstmals für das Theater bekannt gemacht hat, erinnert
Bernd Stegemann in seinem neuen Buch „Lob des Realismus“ an die folgenreichen
Debatten um die realistischen Künste und schließt sie an die
aktuellen Diskussionen um einen Neuen Realismus an. Das dialektische Denken,
die Frage nach dem Klassenbewusstsein und die Hoffnung auf eine bessere
Welt werden aus der vermeintlichen Rumpelkammer befreit, in die die postmoderne
Weltanschauung sie verbannt hat. Dazu werden die beliebtesten Vorurteile
bürgerlicher Kunst beispielhaft auf ihre Ideologie hin untersucht:
Ironie, Selbstreferenz und Paradoxie spielen im Neuen Realismus nur noch
eine untergeordnete Rolle. Stattdessen formiert sich ein neues Interesse
an einer realistischen, d. h. die Realität meisternden Darstellung
des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen. Exemplarisch werden
die Stücke von Henrik Ibsen, Peter Hacks und Heiner Müller sowie
von René Pollesch, Kathrin Röggla und Elfriede Jelinek nach
ihrem Realismus befragt.
Bernd Stegemann
Kritik des Theaters
336 S., br., € 16,00
978-3-943881-99-8
Die Sehnsucht des Theaters gilt
der Darstellung des Menschen. Diese Sehnsucht hat die Postdramatik, so
ihr profiliertester Kritiker Bernd Stegemann, zu Unrecht in Zweifel gezogen.
Die Tradition von Mimesis, Spiel und Bedeutung wurde durch Selbstreferenz,
Ironie und Performativität ersetzt. In den Spielen der Postdramatik
erscheint die Realität nur noch als Simulation. Alle Ereignisse sind
zu Zeichen ihrer selbst geworden und kokettieren mit dem Anschein von Authentizität.
Die kapitalistisch organisierte Gesellschaft bleibt von diesen Spielen
ungestört. Sie macht ihre zerstörerischen Geschäfte mit
fiktivem Geld, das im Leben der Menschen eine verblüffend echte Rolle
spielt. „Kritik des Theaters" ist nicht nur eine grundsätzliche Kritik
an der verbreiteten Beschränkung auf postdramatische Spielarten, es
ist ein Plädoyer für die Wiederbelebung der Kritikfähigkeit
des Theaters. Bernd Stegemanns Befund: Das Theater kann das Unsichtbare
sichtbar machen. Es hat die sinnliche und intellektuelle Kraft, realistisch
zu sein, nicht, indem es die Welt verdoppelt, sondern die Realität
zwingt, sich zu zeigen. Es spielt mit den Dingen hinter dem Schein und
bringt die Totalität der Erscheinungen momentweise zur Enthüllung.
„Solange das Theater nicht den Zusammenhang
von postmoderner Ästhetik, Neoliberalismus und der Produktion egoistischer
Subjektivität reflektiert,
kann es kein kritisches Verhältnis zur
Gegenwart einnehmen.“ Bernd Stegemann
Die
Buchreihe Lektionen liefert
das Basiswissen über die Bereiche der Ausbildung für das Theater.
Fachleute vermitteln kompakt und anschaulich
Berufsfelder und Arbeitsweisen
in Schauspiel, Regie, Theaterpädagogik und Dramaturgie. In Form von
Handbüchern werden die wichtigsten Grund-
lagentexte des Theaters vorgestellt.
Die Reihe für Studierende, professionelle Theaterschaffende und an
alle, die mehr über das Theater wissen wollen:
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Lektionen 1
Dramaturgie
300 S., br., € 18,00
978-3-940737-34-2
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Lektionen 2
Regie
214 S., br., € 14,00
978-3-940737-33-5
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Lektionen 3
Schauspielen - Theorie
240 S., br., € 10,00
978-3-940737-95-3
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Lektionen 4
Schauspielen - Ausbildung
328 S., br., € 12,00
978-3-940737-96-0
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Lektionen 3 + 4
Schauspielen 2 Bde. zusammen
568 S., br., € 20,-
978-3-940737-83-0
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Lektionen 5
Theaterpädagogik
316 S., br., € 18,00
978-3-942449-39-7
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Lektionen 6
Kostümbild
346 S., br., € 19,50
978-3-95749-042-1
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Lektionen 7
Puppen-, Figuren- und Objekttheater
354 S., br., € 19,50
978-3-95749-069-8
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Wolfgang Engler
Authentizität!
Von Exzentrikern, Dealern und
Spielverderbern
218 S., br., € 18,00
978-3-95749-096-4
Authentischsein gilt zu allen Zeiten
als erstrebenswert, doch was genau ist damit gemeint? Welche Eigenschaften
muss ein Mensch in sich vereinen, um als authentisch wahrgenommen zu werden?
Und welche gesellschaftlichen Rahmungen sind dem Streben nach Authentizität
förderlich oder hinderlich? Wie „natürlich“ darf, kann oder muss
man sein, um als authentisches Individuum zu gelten? Und verstellt sich
zwingend, wer sich verwandelt, in Szene setzt, im Alltag oder auf der Bühne
Rollen spielt? Der Soziologe Wolfgang Engler verfolgt das Konzept der Authentizität
in seiner historischen Entwicklung und kritisiert das zeitgenössische
Ideal, in allen Lebenslagen - im Privaten, in der Öffentlichkeit,
im Beruf, in der Kunst - ohne Abstriche „man selber“ sein zu wollen. Was
dabei letztlich auf dem Spiel steht, sind Spiellust und Spielvermögen
des Menschen wie des Schauspielers.
Wolfgang Engler wurde 1952
in Dresden geboren. Von 1973 bis 1978 studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität
zu Berlin. Nach einem Forschungsstudium promovierte er 1980 und arbeitete
das folgende Jahr am Philosophischen Institut der Akademie der Wissenschaften
der DDR. Im Herbst 1981 wechselte er an das Ostberliner Institut für
Schauspielregie, das wenige Jahre später als Fachbereich in die Hochschule
für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin integriert wurde. Dort
übernahm er 1987 die Leitung des Theoriebereichs und übte diese
Funktion neben seiner Lehrtätigkeit bis 1991 aus. Im Jahr 2005 wurde
er zum Rektor der Hochschule gewählt, an der er zugleich als Dozent
für Kultursoziologie und Ästhetik tätig ist. Wolfgang Engler
publizierte zahlreiche Studien über Lebensformen in Ost und West,
Analysen über den Wandel des Politischen und der Öffentlichkeit
sowie Untersuchungen zur Geschichte und zu den Perspektiven der modernen
Lohnarbeitsgesellschaft. 1992 erschien Selbstbilder. Das Projekt der Wissenssoziologie,
eine überarbeitete Fassung seiner Habilitationsschrift aus dem Jahr
1989. Weitere Buchveröffentlichungen folgten: Die zivilisatorische
Lücke. Versuche über den Staatssozialismus (1992); Die ungewollte
Moderne. Ost-West- Passagen (1995); Bürger, ohne Arbeit. Für
eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft (2005); Unerhörte Freiheit.
Arbeit und Bildung in Zukunft (2007); Lüge als Prinzip. Aufrichtigkeit
im Kapitalismus (2009), zuletzt Verspielt. Schriften und Gespräche
zu Theater und Gesellschaft (2012). Als Publizist und Essayist schrieb
er für diverse Zeitschriften und Zeitungen (Die Zeit, taz, Frankfurter
Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Blätter für deutsche
und internationale Politik, Kursbuch, Sinn und Form, Theater der Zeit u.
a.).
Realistisches Musiktheater
Walter Felsenstein:
Geschichte, Erben, Gegenpositionen
244 S., br., € 12,00
978-3-940737-01-4
Wie dicht vermag Oper an Wirklichkeit
heranzukommen? Kann, muss Oper Wirklichkeit behaupten? Oder hat sie vielmehr
ihre eigene Wirklichkeit zu erfinden? Kaum eine Bewegung im 20. Jahrhundert
hat zu diesen bis heute virulenten Fragenso entschieden Stellung bezogen
wie das so genannte "Realistische Musiktheater", mit dessen Geschichte
und Gegenwart sich der vorliegende Band befasst. Im Mittelpunkt stehen
dabei die Arbeit Walter Felsensteins, Gründer und langjährige
Intendant der Komischen Oper Berlin, und die Auswirkungen seiner Ideen
auf nachfolgende Generationen.
Deutschlands
bedeutende Bühnenbildner:
Setting the Stage, Vol. 2 /
Bild der Bühne, Bd. 2
184 S., br., € 24,50
978-3-95749-041-4
Innerhalb der „Schwesterkünste“,
von denen Brecht sprach, hat sich das Bühnenbild in letzter Zeit einen
souveränen Schauwert erarbeitet und nach allen Seiten geöffnet.
Unabhängig davon, ob es an experimentelle Spielideen gebunden ist
oder an Inszenierungen, die die Rekonstruktion realer und fiktionaler Welten
fokussieren, ob sie von Minimal Art, Konzeptkunst oder Fluxus beeinflusst
sind, beeindrucken die Bühnenbilder der Gegenwart durch ein intensives
Formbewusstsein und die Berücksichtigung der Zuschauerperspektive
bei ihrer Raumwahrnehmung. Das Arbeitsbuch stellt unverwechselbare Positionen
zum Bühnenbild im zeitgenössischen Schauspiel vor. In ausführlichen
Interviews und mit umfangreichem Fotomaterial werden anschauliche Einblicke
in Arbeitsweisen, künstlerische Entwicklungen und Auffassungen ermöglicht.
Außersdem enthält das Arbeitsbuch einen Essay von Hans-Joachim
Ruckhäberle.
Schauspiel-Studium:
Eine Einführung
Theatermachen als Beruf
Hildesheimer Wege
228 S., br., € 18,00
978-3-943881-85-1
Vom Theater träumen viele,
denn die deutsche Theaterlandschaft ist auch ein Arbeitsmarkt. Mehr als
50 Theaterberufe werden vom deutschen Bühnenverein aufgelistet. Doch
was braucht man eigentlich, um Theater zu machen? Einerseits haben sich
die Tätigkeiten am Stadttheater ausdifferenziert, andererseits gibt
es auch Theatermacher, die als Kollektiv in den Darstellenden Künsten
Theater gemeinsam entwickeln. Dazu gehören auch Absolventen der Hildesheimer
Kulturwissenschaften: In Interviews, Porträts und Essays gewähren
sie Einblicke in die Theaterwelt, beschreiben künstlerische Kompetenzen
und reflektieren kulturpolitische Herausforderungen. Lehrende der Universität
Hildesheim erörtern Material und Methoden des Theaterstudierens sowie
Theorie und Praxis des Theatermachens. Die gelegentlich als „Brutstätte
des freien Theaters in Deutschland“ (taz) beschriebenen Studiengänge
stehen als Beispiel für eine Reformbewegung innerhalb der Theaterlandschaft.
Theaterschaffende im Porträt, von Sebastian Nübling, Julia Lochte
und Klaus Schumacher über Jutta Staerk, Albrecht Hirche und Jens Hillje
bis zu Melanie Hinz, Olaf Kröck und Miriam Tscholl; Interviews zum
Theatermachen in Deutschland; Gespräche über Forschung, Lehre
und Kulturpolitik mit den Professoren Hartwin Gromes, Hajo Kurzenberger,
Jens Roselt und Geesche Wartemann sowie Uli Jäckle, Norma Köhler,
Frank Matzke, Christoph Scheuerle und Wolfgang Sting.
Recycling Brecht
Materialwert, Nachleben, Überleben
220 S., br., € 18,00
Februar 2018
978-3-95749-120-6
Ende der 1920er Jahre setzt Brecht
den Bewahrern des kulturellen Erbes die These vom „Materialwert“ der Kunst
entgegen. Er verabschiedet die Vorstellung einer überzeitlichen Dauer
der Werke und rät, deren einzelne Teile bedenkenlos „herauszuhacken“
für ihre Wiederverwendung in der Gegenwart. Sein Vorschlag betont
den Zeitkern von Kunst und zielt auf eine weitreichende Praxis der Wiederholung,
Aneignung und Transformation historischer Artefakte und künstlerischer
Praktiken. Diese bisher kaum reflektierte Theorie und Praxis Brechts wird
hier rekonstruiert und auf ihn selbst angewendet. Die Beiträge dieses
Bandes, Ergebnis einer internationalen Forschungskooperation, gehen der
Frage nach dem Materialwert Brechts in seinen eigenen Arbeiten und in seinem
Nachleben in Theater und Film unserer Zeit nach. Sie fokussieren Verfahren
Brechts, die für die Gegenwart nicht nur von künstlerischer,
sondern auch von politischer Bedeutung sind, darunter Praktiken der Historisierung,
der transmedialen „Trennung der Elemente“, der opernhaften Intensivierung
von „Zuständen“ und des szenischen Reenactments klassischer Werke.
Hans-Thies Lehmann
BRECHT LESEN
320 S., br., € 22,00
978-3-95749-079-7
Der bedeutende Theaterwissenschaftler
Hans-Thies Lehmann hat sich jahrzehntelang mit Bertolt Brecht beschäftigt.
Im Zentrum seiner hier versammelten Essays steht der Theaterautor und Theaterdenker.
Sie wollen immer noch virulente Vorurteile über Brecht revidieren
und einen „anderen“ Brecht jenseits der politischen, literarischen und
theaterästhetischen Klischees sichtbarer werden lassen. Neben der
Praxis und Theorie des epischen Theaters werden die sogenannten Lehrstücke,
zumal ihr Potential für das Theater der Zukunft erörtert. Ausführlich
wird die Lyrik einbezogen, die oft ein neues Licht auf die Theatertexte
wirft. Weitere Untersuchungen gelten den Verbindungslinien des Werks zu
Autoren wie Beckett, Celan, Adorno, Benjamin und Althusser, zentralen Motiven
Brechts wie Tod, Vergessen und Verausgabung sowie Brecht dem Bearbeiter
und der Brechtrezeption.
Maßnehmen: Die Maßnahme
Kontroverse, Perspektive, Praxis, Brecht/Eislers Lehrstück
Herausgegeben von Inge Gellert, Gerd Koch und Florian
Vaßen
298 S., br., € 12,80
978-3-9805945-7-8
Nach jahrelanger Tabuisierung,
nach Glorifizierung wie Verteufelung, nach mehr als 60 Jahren Aufführungsverbot
und dem Entstehen eines Mythos von der MASSNAHME ist die Zeit reif, über
dieses Lehrstück neu nachzudenken. Der Satz "Ändre die Welt,
sie braucht es" hat immer nocht Gültigkeit. Aber auch Brechts Diktum
"... in jeder Lage neu nachzudenken".
Darstellende Künste im
öffentlichen Raum
480 S., br., € 25,00
978-3-95749-087-2
Was können die darstellenden
Künste im öffentlichen Raum leisten? Der Band zeigt anhand von
18 Theater- und Tanzprojekten aus ganz Deutschland, wie sogenannte „Un-Orte“
im öffentlichen Raum experimentell erobert und zu theatralen Wirkungs-
und zeitweiligen neuen Lebensräumen transformiert werden. Die Beiträge
sind im Rahmen eines Symposiums zur Bedeutung von darstellenden Künsten
sowie interdisziplinären ästhetischen Interventionen im öffentlichen
Raum entstanden. 250 Künstler, Wissenschaftler und Kulturpolitiker
aus dem In- und Ausland beteiligten sich an diesem Symposium, das 2015
in Berlin stattfand. Im Zentrum standen Fragen nach den notwendigen politischen
Rahmenbedingungen und der wachsenden ästhetischen Vielfalt dieser
Kunstsparte sowie nach den Wechselbeziehungen zwischen den Veränderungsprozessen
in den Städten, dem ländlichen Raum und den Künsten. Mit
Beiträgen u. a. von Hilke Berger, Matthias Däumer, Walter Grasskamp,
Thomas Kaestle, Heinz Schütz, Frauke Surmann, Harald Welzer und Georg
Winter.
Jan Stanislaw Witkiewicz
Rudolf Nurejew
Die Biographie
150 S., br., € 16,00
978-3-95749-068-1
"Rudolf Nurejew“ erzählt die
Geschichte des berühmtesten Balletttänzers der Welt. Geboren
1938 in Sibirien, er absolvierte noch mit 17 Jahren die renommierte Staatliche
Choreografie-Schule Leningrad (heute: Waganowa-Ballettschule). Während
einer Tournee 1961 in Paris beantragte er Asyl in Frankreich. Mit seinen
Choreografien hat er viele klassische Ballettwerke wie „Nussknacker“, „Don
Quijote“ und „Schwanensee“ wiederbelebt und in die Moderne fortgeschrieben.
Er machte den männlichen Rollenpart gleichberechtigt zu dem der Ballerina
und tanzte mit den berühmtesten Tänzerinnen des 20. Jahrhunderts.
Rudolf Nurejew war bis zu seinem frühen Tod 1993 ein leidenschaftlicher
Mensch und ist bis heute eine unvergleichliche Ikone des Balletttanzes.
„Was für eine Urkraft war
Rudolf Nurejew, was für ein Ereignis. Er war und ist eigentlich bis
heute ein Star. Er war besessen, besessen von Tanz, Theater. (…) Sein anspruchsvoller
Arbeitsstil, der wie er selbst legendär war, wirkte sich auf die ganze
Generation der Tänzerinnen und Tänzer aus, sowohl auf der Bühne
als auch in seiner Intendantenzeit im Ballett-
ensemble der Pariser Oper. Ich
persönlich bewundere Rudolf Nurejew für seinen starken Charakter,
Ausstrahlung und die enorme Energie.“ (Aus dem Vorwort von V. Malakhov)
Woods of Birnam
Searching for William
Shakespeare-Songbook auf 2 CDs
Hochwertiges Deluxe-Album mit exklusiven Tracks: Englisch, Deutsch
56 S., geb., € 24,90
978-3-95749-106-0
Searching for William von Christian
Friedel und seiner Band Woods of Birnam hatte im Dezember 2016 am Staatsschauspiel
Dresden Premiere. Der Abend ist eine Mischung aus Konzert und Theater,
Installation und Hörspiel auf den Spuren Shakespeares. Im Mittelpunkt
steht die Experimentierfreude, altes Englisch mit moderner Popmusik zu
verbinden. Sänger und Schauspieler Christian Friedel widmet sich
neben den Songs auch Monologen und Texten aus verschiedenen Stücken
Shakespeares. Hamlet und Macbeth kommen ebenso zu Wort wie Hexen, Geister
und Narren aus der Welt des berühmten Theaterdichters. Ein Abend mit
überraschenden Blicken und ungewöhnlichen Atmosphären. Schauspieler
und Musiker Christian Friedel (bekannt aus den Filmen Elser und Das weiße
Band) und vier Musiker der Band Polarkreis 18 geben seit Juni 2011 den
Woods of Birnam Gestalt und musikalische Fülle. Sie haben zur Inszenierung
von Shakespeares Hamlet am Staatsschauspiel Dresden (Regie Roger Vontobel)
die Musik komponiert und sind Teil des Bühnenensembles. Zur Namenswahl
angeregt wurde das Quintett von Shakespeares Macbeth – der gleichnamige
Tyrann hält in ebendiesen Wäldern seinen Schlussmonolog und stirbt.
Woods
of Birnam - A Fairy Song (Official Video)
Willkommen Anderswo - sich spielend
begegnen
Theaterarbeiten mit Einheimischen
und Geflüchteten
256 S., br., € 18,00
978-3-95749-118-3
Zum ersten Mal in der Bundesrepublik
überhaupt fand im Mai 2017 ein Festival in der Stadt Bautzen statt,
das Theaterarbeiten mit geflüchteten und einheimischen Jugendlichen
zeigt. Das wegweisende Unternehmen des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters
an einem Ort, der in der Vergangenheit wegen fremdenfeindlicher Aktionen
in die Schlagzeilen geraten war, stellt Projekte von renommierten Theaterhäusern
wie den Münchner Kammerspielen, dem Maxim Gorki Theater Berlin und
dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg vor. Die Produktionen wurden von Workshops
und einem Kolloquium begleitet, das Studierende der Leipziger Theaterwissenschaft
veranstalteten. Im Fokus steht die Frage, wie das Zusammenleben mit und
unter Fremden durch Theater befördert werden kann. Der Band dokumentiert
die acht Aufführungen des Festivals in ihrem Entstehungsprozess und
verdichtet sie zu exemplarischen Modellen der Theaterarbeit für eine
künftige transkulturelle Gesellschaft: „Von Bautzen ausgehend will
‚Willkommen anderswo - sich spielend begegnen‘ zeigen, wie Integration
von Geflüchteten und Verständnis zwischen unterschiedlichen Kulturen
mit Hilfe von Theater befördert, ja erzeugt werden kann. Alle Theater,
so auch das Bautzener, sind naturgemäß Orte der kulturellen
Selbstbestimmung, der Aufklärung und des Dialogs. Unser Projekt will
Geflüchtete und Einheimische - Jugendliche unterschiedlichster Nationen
und Kulturen wie Deutsche, Afghanen, Sorben, Syrer oder Türken - mit
theatralischen Mitteln animieren, etwas von sich und ihrer Kultur zu erzählen.“
Lutz
Hillmann, Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters
Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt
174 S., br., € 16,00
978-3-95749-080-3
Das Doppelprojekt „Die Schutzflehenden
/ Die Schutzbefohlenen“ nach Aischylos und Elfriede Jelinek hatte im Herbst
2015 am Schauspiel Leipzig Premiere. 2500 Jahre umspannen diese beiden
Texte - und sind so aktuell, wie Theater selten sein kann. Begleitet wurde
jede Aufführung von einem Nachgespräch, in denen Expertinnen
und Experten aus Wissenschaft, Kirche und Verwaltung verschiedenste Aspekte
aus dem Themenkomplex „Migration und Asyl“ vertieften, vom Asylverfahren
in Sachsen bis zum Bild des Fremden in der Kunst. Zu Gast waren u. a. der
Angstforscher Prof. Borwin Bandelow, der Kunsthistoriker Prof. Frank Zöllner,
der Migrationsforscher Prof. Helmut Bade, der Beauftragte für Kirchenasyl
der Evangelischen Landeskirche Sachsen, Albrecht Engelmann, sowie die Leiterin
des Sozialamtes Leipzig, Martina Kador-Probst. Die Gespräche wurden
moderiert von Dr. Jens Bisky, Redakteur im Feuilleton der „Süddeutschen
Zeitung“. Es sind Expertengespräche aus einem dreiviertel Jahr, in
dem sich Deutschland und Europa nachhaltig verändert haben.
70 Jahre Zukunft
Theater der Jungen Welt Leipzig
180 S., zahlr. Abb.,
geb.,
€ 15,00
978-3-95749-075-9
Im November 1946 wurde in Leipzig
das erste feste städtische Kinder- und Jugendtheater Deutschlands
gegründet: das Theater der Jungen Welt. Für Generationen von
Leipzigern war und ist der Besuch im Theater der Jungen Welt das erste
Theatererlebnis überhaupt. Dieses Buch porträtiert in Wort und
Bild die wechselvolle Geschichte des Theaters von den Anfängen bis
zur Gegenwart: die Schwierigkeiten der Gründerjahre, die DDR-Zeit
als Teil des Leipziger Theaterkombinats und Neuaufbrüche nach der
Wende. Seit 2002 wird das Theater von Jürgen Zielinski geleitet, der
es mit zeitgenössischen Themen und Formen an die Spitze des deutschen
Kinder- und Jugendtheaters gebracht hat. Sein Ensemble überschreitet
ästhetische Grenzen, setzt offensiv auf neue Stoffe, vielfältige
Regiehandschriften und entwirft als innovatives Theater für Kinder
und Jugendliche Visionen für die Zukunft. Vitales Theater für
alle in einer vitalen Stadt.
Udo Lindenberg / Thomas Brussig / Michel Gaissmayer
Sonderzug nach Pankow
48 S., br., € 5,00
978-3-942449-41-0
Udo Lindenberg hat den Traum von
der Überwindung der deutschen Teilung immer aufrechterhalten; er suchte
das Gespräch mit der Staatsführung der DDR ebenso wie die Begegnung
mit seinen zahlreichen Fans. 1983 durfte er in Ost-Berlin auftreten; von
der Staatssicherheit minutiös überwacht, spielte er im Palast
der Republik vor FDJ-Publikum und sprach sich vor live übertragendem
DDR-Fernsehen entschieden gegen die Stationierung von Raketen auf West-
wie Ost-Seite aus. Die für das folgende Jahr zugesagte Tournee durch
die DDR wurde ohne Angabe von Gründen abgesagt. Im Januar 2011 feierte
sein Musical „Hinterm Horizont" in Berlin Weltpremiere - die Story basiert
auf der Geschichte mit dem „Mädchen aus Ost-Berlin". Das Buch zum
Musical stammt von Thomas Brussig, Autor zahlreicher Romane und Drehbücher,
darunter dem zu Leander Haußmanns „Sonnenallee". Mit ihm und Michel
Gaißmayer, der Udo Lindenberg als persönlicher Unterhändler
in allen deutsch-deutschen Belangen zur Seite stand, sprach Udo Lindenberg
auf Schloss Neuhardenberg über seine Hoffnungen, Enttäuschungen
und Perspektiven des geteilten und vereinigten Deutschlands. Es moderierte
Bernd Kauffmann, Generalbevollmächtigter der Stiftung Schloss Neuhardenberg.
Moldova Camping
Republik Moldau - Kunst, Theater
und getrockneter Fisch
Herausgegeben von Isabel Raabe
und Franziska Sauerbrey mit Beiträgen von Vitali Ciobanu, Tanja Dückers,
Lilia Dragneva, Nicoleta Esinencu,
Stefan Rusu, Ines Kappert und Marlen Martin
160 S., br., € 16,00
978-3-940737-76-2
Wo liegt die Republik Moldau? Wer
sind die Moldauer und was hat es mit Transnistrien auf sich? Welche Themen
beschäftigen moldauische Künstler und unter welchen Voraussetzungen
arbeiten sie? „Moldava Camping“ nimmt uns mit auf die Reise in ein unbekanntes
Land mitten in Europa, wirft einen Blick auf Kunst und Kultur und stellt
uns einige seiner Künstler vor, beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen
Verhältnisse und zeigt uns die Kuriositäten der moldauischen
Alltagskultur. Die Texte und Fotografien des Bandes sind im Rahmen des
gleichnamigen Festivals entstanden, das im Juni 2008 in Berlin, Braunschweig,
Jasi und Bukarest zu sehen war, und Theater, szenische Lesungen, Performances
und Vorträge zu und aus der Republik Moldau präsentierte.
Josep M. Benet i Jornet, Jordi Casanovas, Lluïsa
Cunillé, Albert Mestres, Pau Miró und Enric Nolla.
Neue Theaterstücke aus
Katalonien
300 S., br., € 20,00
978-3-940737-93-9
Lange Zeit hat sich das katalanische
Theater nur gemausert, jetzt blüht es sogar und findet international
Anerkennung. Über dreißig Jahre - seit Francos Tod 1975 - suchte
das katalanische Theater, mit seiner Hauptstadt Barcelona, nach neuen Wegen,
besann sich zwischendurch auf seine Tradition des visuellen Theaters, ohne
sich darauf auszuruhen. Neben vielen neu gegründeten Theaterkollektiven,
erfolgreichen Regisseuren, einem katalanischen Nationaltheater und Opernhaus
finden endlich auch die Autoren ihre Sprache wieder. Viele junge, vielversprechende
Autoren gehen aus „L‘Obrador“, einer internationalen Dramaturgiewerkstatt,
hervor, so auch die meisten der in diesem Dialogband präsentierten
Dramatiker.
¡Adelante!
Iberoamerikanisches Theater im Umbruch / Teatro Iberoamericano
en tiempos de cambio
152 S., zahlr. Abb.,
geb.,
€ 20,00
978-3-95749-098-8
¡Adelante! - Vorwärts!
hieß es im Februar 2017, als das Theater und Orchester Heidelberg
zur Plattform für junge Theatermacherinnen und -macher aus Chile,
Kuba, Argentinien, Kolumbien, Mexiko, Brasilien, Peru, Uruguay, Costa Rica
und Spanien wurde, die mit ihren Inszenierungen auf die sozialen und gesellschaftlichen
Probleme ihrer Länder reagieren und die Gegensätze und Potenziale
Iberoamerikas mit künstlerischen Mitteln reflektieren.
Thomas Wieck
Regie: Herbert König
Versuch über die Kunst des Inszenierens in der DDR
200 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-198-5
Der Theaterregisseur Herbert König
war ein Ausnahmekünstler. Als Quereinsteiger
begann er seine Theaterkarriere und war, sofern die staatliche Zensur dies
zuließ, an verschiedenen Bühnen der DDR tätig, u.a. - als
Weggefährte von Frank Castorf - in
Anklam, bis ihm nur die Ausreise in den Westen blieb. Seine radikale Theatersprache
wurde als Verstörung wahrgenommen. Königs Weg zur Bühne
und seine Arbeiten in der DDR der 1970er und 1980er Jahre zeichnet Thomas
Wieck genau, anschaulich und engagiert nach. Ergänzt wird diese theatergeschichtliche
Betrachtung durch zahlreiche Kritiken, bisher unveröffentlichtes Archivmaterial,
eindrucksvolle Fotografien sowie ein Inszenierungsverzeichnis. Das
Buch geht weit über eine biografische Betrachtung hinaus und nimmt
eines der wichtigsten Kapitel deutscher Bühnengeschichte in den Blick:
jene zehn Jahre in der DDR, in der einige radikale Theatermacher - neben
König besonders B. K. Tragelehn, Einar Schleef und Jürgen Gosch
- ernst mit dem Theater machen wollten
und die Emanzipation von Theaterkunst und -betrieb von der reglementierenden
Staatlichkeit anstrebten.
Frank Raddatz
Der Demetriusplan oder wie sich
Heiner Müller den Brechtthron erschlich
240 S., br., € 18,00
978-3-940737-70-0
Kaum ein Kommentar oder Interview,
in dem Heiner Müller keine Brechtbezüge hergestellt hat: Seine
Ambition, als genuiner Brechtnachfolger in die Theatergeschichte einzugehen,
ist offensichtlich. Aber lässt sich Müllers Theater- und Kunstbegriff
tatsächlich mit den Grundlagen des Epischen Theaters vereinbaren?
Und erwächst seine artistische Programmatik in den 70er Jahren nicht
gerade aus der von Brecht bekämpften Rauschästhetik? Raddatz
verfolgt Müllers Versuch, sich in Zeiten, als die Prämissen der
beiden Dramatiker konträr gegeneinander verliefen, Brechts Königsmantel
überzustreifen. Ein Versuch, der genau in jenem Moment scheitern musste,
als der Müllers écriture zu Grunde liegende Schreibdrang nachließ
und er zu dem von ihm bis dahin als austauschbar bekämpften dramatischen
Modell seines Vorgängers heimgekehrt ist.
Stephan Suschke
Müller macht Theater
10 Inszenierungen und ein Epilog
280 S., br., € 12,00
978-3-934344-31-0
Im November 1980 fand in der Volksbühne
am Rosa-Luxemburg-Platz vor achtzig Leuten eine fast unbeachtete Premiere
statt. Regisseur war, zum ersten Mal, Heiner Müller, ein Dichter,
der bis dahin in beiden Teilen Deutschlands vor allem durch seine Stücke
bekannt war. Das Buch zeichnet diese Theaterarbeiten Heiner Müllers
nach. Es versteht sich vor allem als Werkstattbericht, der seine Authentizität
durch die Dokumentation der Auseinandersetzungen innerhalb des Regieteams
und eine große Zahl von Gesprächen erhält, die der Autor
mit Schauspielern und Bühnenbildnern geführt hat.
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Kalkfell Eins
160 S., br., € 4,00
ISSN 0040-5418 |
Kalkfell Zwei
160 S., br., € 14,50
978-3-934344-33-4 |
„Ein Arbeitsbuch für Heiner Müller",
lautete vor acht Jahren der Untertitel zu KALKFELL (EINS). Das war es wohl
eher nicht: Es war ein Buch der Trauer, der Erinnerung, ein Freundschaftsbuch
und vielleicht auch eine Liebesgeschichte. Wir hatten uns dazu bekannt.
Ein Jahr später wollte oder konnte noch niemand diesen Bann brechen.
Es musste Zeit vergehen. Dann, im Januar 2004, konnte dieser Anspruch,
sich arbeitend Heiner Müller zu stellen, seinen Text in den Wirkungen
auch kritisch zu befragen, wenigstens als Selbstanforderung formuliert
werden. Das nimmt den Ton anhaltender Nähe nicht zurück - im
Gegenteil. Er ist anwesend in allen Wortmeldungen, in allen Bildern dieses
Bandes. Verbunden bleibt er Heiner Müller im Gedenken. Einige seiner
letzten Aufzeichnungen - NACH DEM ENDE DER HANDSCHRIFT - sind dem Ganzen
vorangestellt als Fragmente eines Werkes, dessen Strahlkraft Bestand hat
und sich vervielfältigt zeigt in den Arbeiten derer, die ihm nachfolgen.
Theater
der Zeit Spezial:
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Frankreich
Zweisprachig deutsch / französisch
52 S., br., € 8,00
ISSN 0040-5418
Zeitschr.TdZ - Jahrgang 2017 / Heft 10 |
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Schweiz
deutsch / französisch / italienisch
56 S., br., € 8,00
ISSN 0040-5418
Zeitschr.TdZ - Jahrgang 2016 / Heft 04 |
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China
Zweisprachig deutsch /englisch
56 S., br., € 3,00
ISSN 0040-5418
Zeitschr.TdZ - Jahrgang 2015 /Heft 12 |
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Ein Castorf-Roman?
Schindhelm, Michael
Letzter Vorhang
256 S., br., € 19,50
978-3-95749-111-4
Michael Schindhelm erzählt
die Geschichte des Matthias Pollack, Chefdramaturg am Berliner Liebknecht-Theater,
das nach 25 Jahren als das Nonplusultra des deutschen Theaters nun zur
Beute eines kosmopolitischen Kulturmanagers werden soll. Was wie eine Allegorie
auf die Gegenwart der Berliner Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz
erscheint, wird mehr und mehr zur beklemmenden Einsicht in die Selbstentfremdung
des Protagonisten. Pollack, Ende fünfzig, Sohn Ostberliner Intellektueller,
gerade von seiner jungen Freundin verlassen, ist auf dem Weg zur 463. Vorstellung
von „Einer flog über das Kuckucksnest“: Entstanden im Herbst 1989
als Abrechnung mit der Staatswillkür der DDR, dann transformiert in
eine Attacke auf die Zumutungen des Kapitalismus, soll diese Inszenierung,
die den Ruhm des Liebknecht begründet hat, heute in Anwesenheit des
Regierenden Bürgermeisters zum letzten Mal gespielt werden. Niemand
kann vorhersehen, was an diesem Abend geschehen wird.
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