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Theater der Zeit GmbH
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Dekolonial
LEERE
 africologne
ZEITSCHRIFT

.Ausgewählte Neuerscheinungen: ...............................

 Ingrid Höfer und Michael Mordo
Schwerpunkt - Die Kunst der Marionette
Eine Hommage an Albrecht Roser und Fritz Herbert Bross
512 S., geb., zahlr. Illustr., € 90,00
978-3-95749-543-3
Dieses umfangreiche Handbuch würdigt die an Fäden geführte Theaterfigur, die Marionette, und ist zugleich Dokument der innovativen Entwicklungen von Fritz Herbert Bross (1910-1976) und Albrecht Roser (1922-2011), die das geistige Vermächtnis Kleists „Über das Marionettentheater" beim Wort genommen und physikalisch, konstruktiv, sowie hochkünstlerisch umgesetzt haben. Sie waren die bedeutendsten Wegbereiter der modernen Marionette und führten das Marionettenspiel aus der Volkstradition in eine weithin beachtete Kunstform. Es besticht durch die Schönheit der Konstruktionszeichnungen mit genauen Bauanweisungen - wobei die Technik,,als Buchstaben oder Silben für die Bewegungssprache" verstanden wird - und durch die reiche Bühnenfotografie. Die vielfältigen Anregungen zeigen mit Beispielen aus Rosers Solprogramm „Gustaf und sein Ensemble" Wege zu einem schöpferischen Spiel und zum Aktivieren der eigenen Begabung auf. Den Erläuterungen der Autoren sind aphoristische Aufzeichnungen und Texte Rosers hinzugefügt, die Einblick geben in sein künstlerisches Schaffen, zeitnah und authentisch.
Albrecht Roser, Botschafter dieser neuen Kunst, prägte durch seine weltweiten Auftritte mit „Gustaf und sein Ensemble", seine Lehrtätigkeiten und den von ihm gegründeten Studiengang Figurentheater an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart eine ganze Generation von Puppenspielern.


Teresa Kovacs
Theater der Leere
Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief, René Pollesch
226 S., geb., € 22,00
978-3-95749-524-2
Theater der Leere macht die Katastrophen des technowissenschaftlichen Zeitalters zum Ausgangspunkt für die Annäherung an das Theater und zeigt, dass die Leere im zeitgenössischen Theater mehr ist als ein bloßes Nichts. Im Gegenteil, sie ist das Potenzial und die Möglichkeit einer radikalen Transformation des Theaters selbst. In der Hinwendung zur Leere verschränkt Kovacs Debatten über Transformation und Zukunft mit der Reflexion über die komplexe Beziehung zwischen Theater und den Naturwissenschaften und macht deutlich, dass die Theaterformen, die bislang unter dem Begriff des „Postdramatischen Theaters“ diskutiert wurden, eine Zukunft haben. Kovacs bringt in ihrer Studie Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief und René Pollesch zusammen und zeigt, was es bedeutet, wenn der Nullpunkt zum zentralen Energiefeld des Theaters wird. Die Studie entfaltet nicht nur überraschend neue Perspektiven, sondern legt auch bislang übersehene Linien frei, die die Arbeiten dieser vier Theatermacher:innen durchziehen und verbinden. Sie argumentiert, dass wir im ‚Theater der Leere‘ eine theatrale Grammatik entdecken können, die uns in der von Nukleartechnologie und Klimawandel bedrohten Gegenwart viel zu sagen hat.

Klaus Zehelein
Unerhörte Augenblicke
Autobiographie
Herausgegeben von Günther Heeg
280 S., geb., € 22,00
978-3-95749-561-7
Klaus Zehelein hat das neue deutschsprachige Musiktheater entscheidend geprägt. Seine Arbeit als Dramaturg und Intendant kann mit Blick auf die Erfindung und Ausgestaltung einer Oper für den modernen Menschen als modellhaft gelten. Fernab von Vorstellungen eines auf „Aktualisierung“ zielenden Regietheaters gewinnen Zeheleins Ideen eines heutigen Musiktheaters durch die intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte der Werke zukunftsträchtige Brisanz. Die Autobiographie folgt den Stationen seines Wirkens – von den Anfängen in Kiel und Oldenburg hin zu den Zeiten des Aufbruchs in Frankfurt und Stuttgart bis zu seiner Tätigkeit als Präsident der Bayerischen Theaterakademie und des Deutschen Bühnenvereins. Sie zeigt, was Musiktheater sein kann: ein Ort unerhörter Augenblicke, die die Gegenwart neu entdecken lassen. 

Love Play Fight.
Dein Neumarkt 2019-2025
224 S., br., € 20,00
978-3-95749-556-3
Endlich Kollektivleitung, endlich Frauen an der Spitze jubelte man bei der Wahl der Co-Direktion Erdog? an, Milz, Reichert am Theater Neumarkt in Zürich. Sie traten an mit einer Vision für ein Unbedingtes Theater, einem Manifest und mit der Überzeugung, ein Ort der Vielheit zu sein, für alle zu sein, die lieben, spielen und streiten wollen. Nach sechs Jahren blicken sie gemeinsam mit Dramaturg Eneas Nikolai Prawdzic zurück, auf Begegnungen mit herausragenden Künstler:innen, auf Headlines, die ihr Wirken auf die eine oder andere Weise dokumentieren, mit Stolz auf gelungene strukturelle und künstlerische Versuche und genauso liebevoll auf Produktionen, Mitarbeiter:innen, die Stadt und ihre Favorite Fails. Eine Ära für ein Unbedingtes Theater geht zu Ende, ein Mythos lebt weiter. 

Gottfried Pilz
Bühne Kostüm Regie
Herausgegeben von: Kerstin Schröder
160 S., geb., farb. ill., € 26,00
978-3-95749-535-8
Der Wahlberliner Gottfried Pilz (*1944 in Salzburg, +2024 in Berlin) zählte zu den renommiertesten Bühnen- und Kostümbildnern des Musiktheaters. Seine feinsinnigen, beeindruckenden Arbeiten entwickelte er durch das intensive Studium von Libretto und Partitur – im Lauf der Jahre mit einer zunehmend abstrakten und minimalistischen Bildsprache. Pilz arbeitete unter anderem mit den Regisseuren John Dew, Götz Friedrich, Günter Krämer, Stefan Herheim und George Tabori zusammen. In der reich bebilderten Publikation sind großformatige Fotografien, Zeichnungen, Figurinen und Bühnenbildmodelle zu sehen. Es ist ein konzentrierter Ausschnitt mit 15 Projekten aus 50 Schaffensjahren einschließlich Regiearbeiten. Besonderer Bestandteil der Ausgabe sind die Camera-obscura-Auf nahmen der Fotografin Karen Stuke. Sie fotografierte viele Jahre die Opernaufführungen von Gottfried Pilz. Das Buch enthält eine Kurzbiografie, ein umfassendes Werkverzeichnis sowie ein sorgfältig recherchiertes Register. 

SPUREN
Zeitgenössische Theatertexte aus afrikanischen Ländern und der afrikanischen Diaspora
Herausgegeben von: Kerstin Ortmeier, Kouam Tawa, Frank Weigand und Sarah Youssef
370 S., br., € 22,00
978-3-95749-546-4
Die erste Anthologie des 2011 in Köln gegründeten africologneFESTIVAL gibt einen Einblick in die Vielfalt der Stimmen, Perspektiven, Themen und Ästhetiken zeitgenössischer Dramatik aus Benin, Burkina Faso, DR Kongo, Guinea, Republik Kongo, Senegal und Uganda. Die neun erstmals in deutscher Übersetzung publizierten Texte reichen von der Tragödie über die Satire, von der dramatischen Poesie bis hin zum Neo-Western. Post- oder neo-koloniale Themen sind ebenso präsent wie persönliche Reflexionen über gesellschaftspolitische Verankerungen. Viele Autor:innen hinterfragen dabei auch die Geschichte und Politik ihrer Heimatländer. Ergänzt werden die Stücke u.a. durch ein Vorwort zur zeitgenössischen Dramatik in afrikanischen Gesellschaften und einem Essay zu ihrer Übersetzbarkeit bzw. Transformation. Mit Theaterstücken von Sinzo Aanza, Hakim Bah, Penda Diouf, Edoxi L. Gnoula, Sèdjro Giovanni Houansou, Asiimwe Deborah Kawe, Kagayi Ngobi, Dieudonné Niangouna, Aristide Tarnagda 

Grit Köppen
Dekoloniale Ästhetiken im zeitgenössischen Theater
RECHERCHEN 173
260 S., br., € 22,00
978-3-95749-558-7
Wie werden dekoloniale Ästhetiken in der zeitgenössischen Gegenwartsdramatik produziert? Was kennzeichnet dekoloniale Ästhetiken im Theater? Mit einem dramaturgischen Blick und einer theatertextuellen Analyse von Stücken international renommierter afro-diasporischer Künstler:innen wie Dieudonné Niangouna, Aristide Tarnagda, Hakim Bah, Marie N´Diaye u.a. argumentiert die Theaterwissenschaftlerin Grit Köppen, dass dekoloniale Ästhetiken im Theater als breites Spektrum künstlerischer Strategien zu denken sind. Diese bewegen sich aktuell zwischen einer Ästhetik des Aufruhrs gegen postkoloniale Realitäten und einer Ästhetik der Transgression. 

Matthias Warstat
Interventionen politischen Theaters
RECHERCHEN 174
250 S., br., € 22,00
978-3-95749-550-1
Obwohl immer wieder beschrieben und prognostiziert wird, dass sich politische Bewegungen weitgehend in die digitalen Medien verlagern, sind die Erwartungen an politisches Theater und Aktionskunst eher noch gestiegen: Theater soll die gesellschaftliche Wirklichkeit nicht nur widerspiegeln oder kritisieren, sondern direkt in die Wirklichkeit intervenieren. Die Grenze zwischen Kunst und Aktivismus wird durchlässiger, woraus sich für das Theater gesteigerte Wirkungsansprüche ergeben. Das Buch fragt nach den Formen und Traditionen einer solchen intervenierenden Theaterpraxis – und danach, was man sich von ihr erhoffen darf. Es geht um ein Theater, das an der Grenze zur direkten Aktion operiert, ohne die Brechungen, Umwege und Indirektheiten theatraler Aufführungen ganz hinter sich lassen zu können. 

Arbeitsbuch
Peter Carp -
Weltempfänger in Luzern, Oberhausen und in Freiburg
160 S., br., € 24,50
978-3-95749-548-8
Das Arbeitsbuch widmet sich dem Intendanten und Regisseur Peter Carp. Als Schauspieldirektor in Luzern (2004–2007), als Intendant des Theater Oberhausen (2008–2017) und seit 2017 als Intendant des Theater Freiburg entwickelte er ein Theaterkonzept immer stärker aus, welches auf konsequente Internationalisierung setzte, auf ein Theater als „Weltempfänger“. Kennzeichnend für seine Arbeit war eine ausgeprägte Entdeckerlust, wie er sich generell als Förderer verstand (Simon Stone, Ewelina Marciniak, Amir Reza Koohestani, Yair Sherman, Herbert Fritsch). Das reich illustrierte Arbeitsbuch gibt Auskunft zu verschiedenen Aspekten der Arbeit des Regisseurs und Intendanten Peter Carp und versammelt Zeugnisse seiner Weggefährten. 

Generation what?!
ixypsilonzett.
darstellende künste & junges publikum winterheft 2024/25
52 S., br., zahlr. farb. Abb., € 9,50
978-3-95749-552-5
In den letzten Jahren wird viel über Generationenwechsel, Generationenkonflikt, Generationengerechtigkeit und -dialog gesprochen. In diesem winterheft wird genauer nachgefragt: Geht es eigentlich um einen Generationen- oder Gesellschaftskonflikt? Auch in den Darstellenden Künsten finden und fanden in den letzten Jahren viele Umbrüche durch u.a. Generationenwechsel in den Leitungen der Theaterhäuser oder Sparten sowie in diesem Jahr innerhalb des ASSITEJ-Vorstandes und der KJTZ-Leitung statt. Dem Theater für und mit jungem Publikum ist die Begegnung verschiedener Generationen quasi per se eingeschrieben. Aber was genau ist mit dem Begriff “Generation” eigentlich gemeint? Und welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Altersdiversität, Adultismus und Ästhetik? Der wissenschaftliche Beitrag des winterhefts beschäftigt sich mit der sozialen Praxis des Generation- Werdens sowie Konzepten von crip time und queer time, die normativen Vorstellungen von Zeitlichkeit widersprechen. Um das Verhältnis von jungen Menschen und Erwachsenen auf, vor und hinter der Bühne geht es in Artikeln zum Publikum, zu Theaterproduktionen und einer digitalen Bühne. Wie intergenerationelle Räume gestaltet werden können, beschreiben Praxiseinblicke in ein mehrgenerationelles Stadtensemble und die Vermittlung einer Kunsthalle. Zuletzt blicken wir auf uns selbst und laden scheidende ASSITEJ-Vorstandsmitglieder und KJTZ-Leitung zum Gespräch. 

WIR MACHEN THEATER
jedes Jahr im Sommer 75 Jahre Burgfestspiele Jagsthausen
224 S., geb., zahlr. farb. Abb., € 24,00
978-3-95749-563-1
Wir machen Theater, jedes Jahr im Sommer. Das gilt für die Burgfestspiele Jagsthausen seit 1950. Als einziges Theater im deutschsprachigen Raum wird hier seit 75 Jahren mit Goethes „Götz von Berlichingen“ Theater an seinem Originalschauplatz gespielt. Mittlerweile sind die Burgfestspiele aber viel mehr als nur „Götz“: Musicals, Kinderstücke, Schauspiele und Musiktheater im weiteren Sinne gehören zum Repertoire. Das Buch bietet Rück-, Ein- und Ausblicke. Es beleuchtet die ersten 50 Jahre im Schnelldurchlauf und konzentriert sich im Schwerpunkt auf die letzten 25 Jahre. Die vier Intendant:innen Jan Aust, Heinz Kreidl, Axel Schneider und Eva Hosemann (seit 2019) haben diese Zeit geprägt. Ihnen werden einzelne Kapitel gewidmet. Interviews und Anekdoten beschreiben das bekannte Freilichttheater aus einer Vielzahl von Perspektiven. Auf der Bühne und hinter der Bühne sehen wir einen Organismus im ständigen Wandel. Neben einer faszinierenden Bildauswahl informiert dieser Jubiläumsband mit spannenden Inhalten rund um die Burgfestspiele sowie Zahlen und Fakten zu den Produktionen. Es ist ein Jubiläumsbuch der besonderen Art und unternimmt eine Zeitreise durch 75 Jahre Theatergeschichte. 

Thomas Oberender
Gaia-Theater
100 S., br., € 12,00
978-3-95749-433-7
Ein neues Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klima kann im Theater bedeuten, sich mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck zu beschäftigen, mit lebensfreundlichen Arbeitsbedingungen und thematischer Sensibilität im Spielplan. "Gaia-Theater" versucht, unser Nachhaltigkeitsbemühen einzubetten in ein Verständnis der anthropozentrischen Konstruktion des neuzeitlichen Theaters. Dieses entstand ungefähr zu jener Zeit, als die europäische Kultur eine neue Rationalität und ein neues Verhältnis zur Natur etablierte, ältere und andere Kulturen kolonisierte und die Ressourcen des Planeten ausbeutete. Doch innerhalb der Geschichte des europäischen Theaters nach der Renaissance, das bis heute in seiner Gestalt als magische black box und Guckkastentheater lebendig und produktiv blieb, gibt es eine Tendenz von Theaterformen und Texten, zur Landschaft zu werden, andere, nicht-menschliche Akteure aufzunehmen und die Rolle des Menschen aus dem Zentrum zu rücken."Gaia-Theater" folgt diesen Spuren eines alternativen Worldbuilding und inspirierender Theaterpraktiken jenseits des Portals.
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För Künkel / Mirjam Hildbrand
Zirkuskunst in Berlin um 1900
Einblicke in eine vergessene Praxis
250 S., br., zahlr. farbige Abb.,€ 35,00
978-3-95749-531-0
Denken wir heute an „Zirkus“, so tauchen in unseren Köpfen gemeinhin Bilder von Artistik- und Tierdressurnummern in der Manege eines Zirkuszeltes auf. Historische Quellen, die in Archiven und Bibliotheken schlummern, zeichnen jedoch ein überraschend anderes Bild der Zirkuskunst um 1900. Die in diesem Buch versammelten Fotografien, Auszüge aus Briefwechseln, Patentschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen und vieles mehr, bieten tiefe Einblicke in die Zirkuskultur Berlins um 1900. Sichtbare Spuren der einst erfolgreichen Zirkusgesellschaften mit ihren pompösen Gebäuden mitten im Stadtzentrum finden sich heute hingegen kaum mehr. Anhand von historischen Quellen lässt das Buch Aufführungspraxis, Architekturen, Herausforderungen und Erfolge von Zirkussen, Künstler: innen und Techniker:innen auf eindrückliche Weise zutage treten. 

Judith Malina
Notizen zu Piscator
Herausgegeben von Anna Opel
200 S., br., zahlr. Abb.,€ 25,00
978-3-95749-521-1
Am Ende ihres Lebens veröffentlichte Judith Malina, New Yorker Ikone des politischen Theaters, ihre Notizen zu Piscator. Das Buch ist eine Hommage an den prägenden Lehrer an der New School for Social Research. Erwin Piscator hatte den Workshop gegründet, als er 1940 in die USA emigrierte. Die Ideen des Epischen Theaters, die objektive Spielweise und die Raumbühne hatte er im Gepäck. Gab all dies in seinen Seminaren und unzähligen Studio-Inszenierungen an die illustre Gruppe seiner Studenten weiter. Sein Credo: Theater muss nützlich sein! Die Notizen zu Piscator enthalten Malinas Originalmitschriften aus den Seminaren in ihrem ersten aufregenden Jahr am Dramatic Workshop. Darüber hinaus erzählt Malina Piscators Lebensweg und skizziert seinen Einfluss auf das US-amerikanische Theater. Vor allem zeichnet sie die Zusammenhänge zwischen Piscators Erbe und dem Living Theatre nach. 

Nebenfiguen
Herausgegeben von Diekmann, Stefanie und Göttel, Dennis
978-3-95749-525-9
Die Nebenfigur ist keine Nebensache, aber das bedeutet nicht, sie zur heimlichen Hauptfigur zu erklären. Stattdessen gilt das Interesse dieses Bandes der Frage, welche Funktionen Nebenfiguren innerhalb einer Handlung, einer Partitur, eines Tableaus oder einer Szenografie einnehmen und wie die Wahrnehmung des Auftrittskontexts durch ihre Anwesenheit beeinflusst wird. Nebenfiguren werden innerhalb von Konstellationen etabliert und ihrerseits eingesetzt, um Konstellation zu modellieren: als Respondierende oder Kommentierende, als Instanzen der Intervention und immer wieder als Instanzen des Blicks. Sie konstituieren sich relational, sekundär und als Effekt einer Betrachtung, die nicht auf solitäre Akteure, sondern auf eine je spezifische repräsentationale Ordnung gerichtet ist, an der Nebenfiguren durch ihre Auftritte Anteil haben.
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Wolf Biermanns Sohn erzählt KlausThaler seine Geschichte, der sie aus der Sicht seiner Puppe aufschrieb...


Klaus Thaler
Eine Puppe packt aus
Dokumentarroman mit Beiträgen von Nina Hagen, Fränki Schäfer,
Sabine von Oettingen, Dome Hollenstein, Robert Paris, Tatjana
Besson, André Greiner-Pol, Key Pankonin, Gunter Franze,
Leo Kondeyne, Dr. S.C.Happy, Jonas Biermann und
Brigitte Soubeyrand sowie Christian Grashof
Fotos: Roger Melis, Frieda von Wild, Helga und Robert Paris, Thomas Starck, Kuno Rudolph, Hartmut Beil, Peter Wawerzinek, Frank Müller, Christiane Roewer, Jonas B. Soubeyrand. und Abb.: Mita Schamal. Bertram Schiel. Walfischdruck
333 S., br., € 22,00
978-3-95749-481-8
Ich bin eine Puppe, my name is Zorro der Bär. Mein schicksalhaftes Buch lebt von der Vermischung aus absurdem Puppenspiel mit realer Geschichte. Kommt mit auf meinem Flug durch die Ost-Berliner Boheme vor dem Mauerfall! Gleich landen wir im Utopia 1990, direkt auf dem Tacheles mit Eimern voller Niemandsland. Der rote Faden rock‘n‘rollt sich vor- und rückwärts auf.
Er entpuppt Biermanns „Treuehand“ und entknotet Freygangs „Firma“. Ich finde eine Spur ins Barocke, erzähle von der legendären Hanswurst-Vertreibung der „Neuberin“ und höre vom gemeinen Rammstein. Ein Märchenbilderbuch deutsch-deutscher Aufklärung von Lessing bis... Klappe zu und Vorhang auf!
Illustration im Buch:

Foto: Roger Melis
Klaus Thaler, Jahrgang 1965, lebt in der Uckermark und ist Prinzipal der Klausthaler Puppenbühne
LINK: Deutschlandfunk hat den Autor besucht und „Eine Puppe packt aus“ besprochen


Thomas Irmer
René Pollesch
Arbeit. Brecht. Cinema.
Interviews und Gespräche
92 S., br., € 15,00
978-3-95749-519-8
René Pollesch – Regisseur, Autor und Intendant der Berliner Volksbühne verstarb unerwartet am 26. Februar 2024. Seine Arbeiten prägten eine ganze Theatergeneration. Anlässlich dieses plötzlichen Abschieds werden in diesem Buch fünf Gespräche und Interviews zusammengestellt, die der Publizist und Theaterwissenschaftler Thomas Irmer zwischen 2001 und 2021 führte. Er begleitete den Regisseur seit Beginn seiner Karriere. Ausgehend von Polleschs Arbeit an Heidi Hoh, www-slums und Stadt als Beute, in denen er eine künstlerische Antwort auf die kapitalistische Ausbeutung des Subjekts entwarf und stetig weiterentwickelte, bilden die beiden Schlagworte „Brecht“ und „Cinema“ gedankliche Achsen dieser Gespräche. René Pollesch spricht nicht nur über seine künstlerischen Arbeiten, sondern reflektiert auch über die strukturellen Aspekte eines kollaborativen Theaterschaffens. Darüber hinaus äußert er sich zu seinem Weg zurück an die Berliner Volksbühne und seinem Antritt als Intendant dieses renommierten Berliner Theaters im Jahr 2019. Dieses Interview erscheint erstmals in deutscher Sprache.


Theater Is Dead. Long Live Theater
Schauspielhaus Zürich 2019 – 2024
312 S., geb., zahlr. farbige Abb., € 30,00
978-3-95749-530-3
Überbordend sinnlich, international gefeiert, diversitätsoffen und jenseits von disziplinären Grenzen, zugleich angefeindet, verbrämt, umkämpft: Die Intendanz von Benjamin von Blomberg und Nicolas Stemann am Schauspielhaus Zürich war eine richtungsweisende Zeit. Als alphabetisches Glossar verpackt, evoziert der vorliegende Reader die Hoffnungen und Versprechen, die mit der Intendanz verbunden waren, repräsentiert die vielfältigen Handschriften der beteiligten Künstler:innen und ruft öffentliche Debatten um die Neuausrichtung des Schauspielhauses auf. Was also bleibt, von diesem Versuch das Stadttheater für das 21. Jahrhundert neu zu denken? Theater Is Dead. Long Live Theater. Schauspielhaus Zürich 2019 – 2024 gibt darauf keine finalen Antworten, sondern versammelt Material, das für zukünftige Erneuerungsversuche relevant sein könnte. Dabei entsteht ein künstlerischer Text- und Bildband, der einen erweiterten Theaterbegriff feiert und die in Zürich entstandenen Arbeiten zwischen Theater, Tanz, Film und den performativen Künsten abbildet und kontextualisiert. 

Arbeitsbuch 2024
Werk-Stück II
Die neue Regie-Generation
Herausgegeben von Nathalie Eckstein
140 S., br., € 24,50
978-3-95749-520-4
Sie inszenieren an großen Theatern, ihre Arbeiten werden zu großen Festivals eingeladen, sie leiten sogar Häuser – und sie sind jung! Das im deutschsprachigen Raum viel diskutierte Regietheater hat eine neue Generation an Theatermacher:innen hervorgebracht, die etwas mehr als zwanzig Jahre nach dem Theater der Zeit Arbeitsbuch „Werk- Stück“ (2003) erstmals in dieser Zusammenstellung porträtiert werden will. In Inhalt und Darstellung disparat, eigensinnig und ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Arbeitsbuch 2024 stellt die Personen und Arbeiten der neuen Regie-Generation vor. Wir fragen: Welche Themen treiben sie um? Welche Haltungen haben sie? Wie arbeiten sie? Wie sehen sie ihre Zukunft? Und wem gehört sie? 

Annette Menting
Schauspielhaus Chemnitz
Zwischen Zeiten und Räumen
256 S., br., zahlr. farbige Abb.,  € 38,00
978-3-95749-522-8
Dieses Buch beschreibt erstmals die wechselvolle Geschichte des Schauspielhauses Chemnitz in einer transdisziplinären Betrachtung von Architektur und theater-künstlerischer Praxis. Es verfolgt gleichermaßen die Entwurfsprozesse wie die Aufführungsweisen der letzten fünfzig Jahre. Neben Darstellungen der verschiedenen Spielorte und der Architektur von Rudolf Weißer werden die Raumaneignungen befragt in Gesprächen mit Theaterleuten wie Hartwig Albiro, Hasko Weber, Carsten Knödler, Gundula Hoffmann und Raj Ullrich. Weitere Theaterkonzepte erklärt Stefan Schmidtke im Kontext der Kulturhauptstadt Europas 2025. Vor dem Hintergrund der aktuellen Interimssituation von Schauspiel und Figurentheater („Spinnbau“) wird mit der Publikation zugleich die Bedeutung und Perspektive des Theaters als vielschichtiger Kulturort für die Stadt aufgezeigt 


Barbara Gronau
DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN
30 Jahre Bayerische Theaterakademie August Everding
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-486-3
Die Bayerische Theaterakademie August Everding ist eine der herausragenden Ausbildungsstätten für Bühnenberufe, in der sich Theorie und Praxis auf einzigartige Weise durchdringen. Im Herbst 2023 wird sie dreißig Jahre alt. „DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN“ dokumentiert die wechselvolle Geschichte der Institution in der Vielfalt und Heterogenität ihrer Studiengänge im Spiegel der jüngeren Theatergeschichte. Der Band stellt außerdem Fragen nach einer zeitgenössischen Theaterausbildung und reflektiert das Theater als Kollektiv. Neben Aufsätzen der Lehrenden enthält das Buch zahlreiche Interviews mit und Statements von Wegbegleiterinnen und -begleitern sowie umfangreiches, bisher unveröffentlichtes Bildmaterialmit seinen unzähligen Allianzen, Kooperationen und ineinander verwobenen Arbeitsprozessen. Prof. Dr. Barbara Gronau, geboren 1972 in Berlin, wurde 2013 als Professorin für Theorie und Geschichte des Theaters an die Universität der Künste Berlin berufen, wo sie als Dekanin die Fakultät Darstellende Kunst leitete. Seit 2022 ist sie Präsidentin der Bayerischen Theaterakademie August Everding.
Wir haben es einfach gemacht!

Wir haben es einfach gemacht!
Reisen in internationale Theaterwelten
Herausgegeben von Henning Fülle und Siegmar Schröder .
320 S., br., € 25,00
978-3-95749-513-6
Das Theaterlabor Bielefeld, gegründet 1983 von Siegmar Schröder gemeinsam mit Studierenden, ist ein prägnantes Beispiel für die Entwicklungen, die seit den 1980ern zu einer Modernisierung des deutschen Theaters und in Folge zur Konstituierung des Freien Theaters als „Zweiter Säule“ der Theaterlandschaft führen sollten. Ein Ensemble, das kollektiv und egalitär die Gegenstände und Themen seiner künstlerischen Arbeit selbst bestimmte, sich permanent bei den großen, beispielgebenden Künstler*innen des „anderen Theaters“ in Europa aus- und weiterbildete, das zu internationalen Festivals eingeladen wurde und schon früh auch selbst Festivals und Koproduktionsbeziehungen in Europa und bis nach Nordamerika entwickelte und schließlich eine Institution bildete, die Bestand hat und inzwischen von einer nachgewachsenen Generation übernommen wurde. Die Entwicklung dieser Theaterkunst aus der Kraft der Selbstermächtigung wird von Siegmar Schröder und Henning Fülle in Berichten und Interviews, Gesprächen und Erinnerungen nachgezeichnet und in den Kontext der künstlerischen und institutionellen Aufbrüche der westdeutschen Theaterlandschaft seit den 1970er Jahren eingebettet. Mit Interviews und Texten von Eugenio Barba, Yoshi Oida, Leo Bassi, Margarete Pikes, Horacio Czertok, Nullo Facchini, Robert Jakobson, u.v.m.
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Theater der Zeit - Die Zeitschrift für Theater und Politik, gegründet 1946, stellt die neuesten Entwicklungen des deutschsprachigen und internationalen Theaters vor: aktuelle Kritik, neue deutsche und internationale Stücke in Erstveröffentlichung, Debatten, Interviews, Essays, Reportagen, Kulturpolitik und Dokumentation, Schauspiel, innovatives Tanz- und Musiktheater, Performance, Puppen-, Kinder- und Jugendtheater.
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Buchhandelskonditionen: bitte bei Vertreter*innen erfragen.


... VOICES #V konzentriert sich auf vier Positionen innerhalb des Spannungsfeldes von politischer Verantwortung und Clownerie – wobei es weder um Clownspersönlichkeiten auf der politischen Bu?hne noch um Clownsmetaphern in der Berichterstattung u?ber populistische Politiker geht. Es kommen Positionen zu Wort, die sich mit Mut und Humor dafu?r einsetzen, Veränderungen zu bewirken, inklusives Denken und Handeln zu fördern und Hoffnung zu wecken, und sich damit einreihen in eine uralte Tradition.
Einzelheft € 8,00
Rückstichheftung mit 52 Seiten
Format: 210 × 280 mm
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DOUBLE gibt der Reflexion unterschiedlichster Erscheinungsformen des zeitgenössischen Theaters mit Puppen, Figuren, Objekten und Material eine Plattform. Es informiert und diskutiert über ein "anderes" Theater - das Theater der Dinge - in seinen praktischen, philosophischen, wissenschaftlichen und literarischen Aspekten. Thematische Schwerpunkte, Essays, Kritiken, Gespräche, Berichte. Informationen über deutsche und internationale Inszenierungen, Festivals, Projekte, Werkstätten, Ausstellungen, Publikationen. 
ISSN: 0040-5418  erscheint zweimal jährlich – im April und November.
Einzelheft € 8,00
Rückstichheftung mit 56 Seiten
Format: 210 × 280 mm
Buchhandelskonditionen: bitte bei Vertreter*innen erfragen.


Thomas Wieck*
Wir waren die Müller-Spieler
Hermann Beyer, Michael Gwisdek, Dieter Montag
über die Kunst des Schauspielens in der DDR
400 S., br., € 28,00
978-3-95749-497-9
Hermann Beyer, Michael Gwisdek, Jürgen Holtz, Dieter Montag und Johanna Schall erinnern in den hier protokollierten Gesprächen an die theatralische Unbedingtheit und Kraft kollektiver schauspielerischer Selbstbestimmung. Diese zwischen 1940 und 1950 geborene Schauspieler- generation zog eine theatralisch überzeugende Bilanz des „gesellschaftspolitischen Experiments“ in einem Teil Deutschlands und stellte ihm eine niederschmetternde Diagnose...
„politisches Theater“ im besten Sinne, vorbildlich und wirksam über die Zeiten hin.
In diesem Band wird untersucht, wie in den siebziger Jahren in Ost-Berlin das festgefügte und außengelenkte System „DDR-Theater“ von innen heraus, durch die Arbeit Heiner Müllers und einer kleinen Gruppe von Schauspieler:innen, Regisseuren und Bühnenbildnern in seinen ideologischen und ästhetischen Grundfesten erschüttert wurde. Thomas Wieck und Renate Ziemer haben Theaterarchive ausgewertet und die umfangreichen Gespräche geführt. Renate Ziemer war Mitarbeiterin von Heiner Müller.
*) Thomas Wieck berichtete in den Recherchen 140 Über die Kunst des Inszenierens in der DDR am Beispiel des Regisseurs Herbert König.

"Ich war nie in einem Theaterbetrieb, ich war immer frei“, bekundet der Theatermacher Willy Praml:

Poesie, Heimat und Politik
Theater Willy Praml
Herausgegeben von Wolfgang Schneider
250 S., br., € 25,00
978-3-95749-511-2
In Frankfurt am Main verankert, behauptet er mit seiner künstlerischen Arbeit ein selbstbestimmtes und politisches Theater. Seit den 1970er Jahren erregte Willy Praml Aufsehen durch die Erprobung neuer theatraler Formen mit Lehrlingen, im ländlichen Raum und mit dem „Faust 1 & 2“ in der Frankfurter Paulskirche. Nachdem sein Theaterkollektiv 1991 in einem Industriedenkmal in der Main-Metropole, der Naxos-Halle, seine Heimat fand, inszeniert das „Theater Willy Praml“ dort Gesamtkunstwerke, literarisch sowie musikalisch und immer wieder auch interkulturell mit Geflüchteten. Mittlerweile ist aus dem Provisorium ein Produktionshaus geworden. Im „Studio Naxos“ arbeiten Künstler:innen aus der freien Szene; Kino und Konzerte gehören ebenso zum Programm. Autor:innen aus Feuilleton und Wissenschaft beschreiben und reflektieren in ihren Beiträgen diese Theatergeschichte.
Geschichte der NAXOS-UNION:https://theaterwillypraml.de/naxoshalle/


Birgit Wiens
Bühne.
Perspektiven der Szenografie und Performance
Design Studies
108 S., br., € 22,00
978-3-95749-503-7
Szenografie ist Teil jeder Theaterproduktion: als ­Doing Scenography (Entwerfen von Bühne, Kostüm, Maske, Licht, Video) und als Scenography in Performance. Auch jenseits (gebauter) Bühnen tritt sie heute vielgestaltig auf: das Spektrum reicht von ­Environmental Scenography und urbaner Intervention über inszenierte Räume in Ausstellungen / Museen bis hin zu Szenografien medialer Räume. Inwiefern sie – dergestalt ‚extended‘ und mit ‚weltentwerfendem‘ Potenzial – je als Teildisziplin oder eigenständige Kunst aufzufassen ist, diskutieren die Scenography&Performance Design Studies. In der deutschsprachigen Theaterwissenschaft blieb Szenografie-Forschung bisher eher außen vor. Das Buch schafft wichtige Anschlüsse: gefragt wird nach Epistemologien ästhetischer Praktiken, weitere Aspekte sind Digitalität, Eco-Design und die soziale Dimension szenografischen Gestaltens.


Learning for the Future
Zukunftskonferenz für die Darstellenden Künste /Theaterakademie August Everding
Herausgegeber Hans-Jürgen Drescher, Johannes Hebsacker, Antonia Leitgeb und Daniel Richter
222 S., br., € 22,00
978-3-95749-508-2
Die Folgen des Klimawandels, das Fortschreiten antidemokratischer Tendenzen, die Corona-Pandemie aber auch tiefgreifende technologische Entwicklungen lassen die gesellschaftliche Gegenwart als multiple Krise erscheinen. Wie bearbeiten Theater diese Herausforderungen? Welche Fähigkeiten entwickeln Theaterschaffende dabei? Vom 15. bis zum 17. Juni 2022 trafen sich Praktiker:innen und Forschende mit internationalen Studierenden an der Theaterakademie August Everding, um verschiedene Visionen für die Kunst, ihre Institutionen und die Ausbildung zu diskutieren. Die Publikation dokumentiert ihre differenzierten Analysen und originellen Zukunftsideen mit dem Ziel, daraus für die Gegenwart zu lernen. Mit Beiträgen u.a. von Sivan Ben Yishai, Amelie Deuflhard, Jennifer Gunkel, Adrienne Goehler, Pinar Karabulut, Friedrich Kirschner, Tine Milz, Jasmin Maghames, Manolis Tsipos, Yener Bayramoglu, Lisa Jopt und Barbara Gronau.

15 Jahre Intendanz Katja Ott am Theater Erlangen
Herausgegeben von Linda Best und Susanne Ziegler
256 S., br., € 22,00
978-3-95749-505-8
Angefangen wird mittendrin! Das Erinnerungsbuch erzählt nicht nur von vielen Neu­anfängen in der Intendanz Katja Ott, sondern auch vom kreativen Umgang mit Vorhandenem, Immer-Dagewesenem. Mit der Öffnung in die Stadtgesellschaft und dem Ausprobieren neuer Formate etablierte sie das Theater als Ort künstlerischer Utopien, aber auch als Forum für sozialpolitische Debatten. Wiederholt im Fokus stand dabei die Diskussion um ein Stadttheater der Zukunft und die Weiterentwicklung des Hauses. Neben dem klassischen Repertoire ver­ankerte Ott vor allem die Gegenwartsdramatik fest im Spielplan. Inszenierungsfotos aus 15 Jahren Intendanz-­Zeit und anregende Texte zeigen die inneren und äußeren Prozesse des Theaterbetriebs sowie wesent­liche Impulse, die die Theatermacher:innen bei der Gestaltung des Theaters Erlangen antrieben.

Moritz Johannes Ott
Der urheberrechtliche Schutz
performativer Kunst
360 S., br., € 22,00
978-3-95749-482-5
In den 1960er Jahren vollzog sich in den Künsten unübersehbar eine performative Wende. Anstelle von „Werken“ erschaffen Künstler zunehmend Ereignisse, an denen nicht nur sie selbst, sondern auch die Betrachter beteiligt sind. Angesichts dieser radikal veränderten künstlerischen Produktion stellt sich auch die Frage nach dem geistigen Eigentum grundlegend neu. Moritz Johannes Ott, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, untersucht die Ästhetik des Performativen in ihren urheberrechtlichen Konsequenzen. Er fragt danach, ob und wie performative Kunst urheberrechtlich geschützt ist und inwieweit vor diesem Hintergrund szenische Aufführungen in ihrer Gesamtheit neu zu bewerten sind: Liegt der Schlüssel zum urheberrechtlichen Schutz aller Bühnenkunst im Urheberrecht des Regisseurs an seiner Inszenierung?


Hans-Dieter Schütt
B. K. TRAGELEHN
Im Sturz. Sag Ja. Geh weiter.
180 S., br., € 18,00
978-3-95749-469-6
In diesem Buch zieht B. K. Tragelehn versonnen und verschmitzt, hellwach für die Finsternisse der Zeit, an seiner Zigarre und erzählt. Wieder. Noch einmal. In Gesprächen mit Hans-Dieter Schütt wandert er durch sein Leben und besteht auf die Stimmung eines Abendspaziergangs. Flankiert werden die Gespräche durch Texte von Josef Bierbichler und Friedrich Dieckmann.
Der 1936 in Dresden geborene Regisseur, Dichter und Übersetzer: Das ist Lust am Widerspruch, Begehren nach dem Paradox, Freude an frivoler Verweigerung: „Wenn alle dafür sind, bin ich auch dagegen.“ Am Eis der Zeit erhitzt er seine Poesie. Ein Komödiant mit simplizischem Talent. Für den letzten Meisterschüler Brechts und langjährigen Freund von Heiner Müller war das Leben im Osten eine Geschichte der Verbote, das Leben im Westen ebenfalls eine Chronik des Unliebsamen.Im verkoppelten Ostwesten dann die Wiederaufnahme des alten Möbelspiels: „Zwei Stühle kaufen / Und sich dazwischensetzen.“

Puppe50
Fünf Jahrzehnte Puppenspielkunst an der HfS Ernst Busch Berlin
Beiträge u.a. v. Thomas Oberender, Kathi Loch, Gerd Taube, Markus Joss, Katja Kollmann,
Robert Schuster, Andrea Tralles-Barck und Rimini Protokoll.
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-484-9
Im Sommer 1972 begann an der damaligen Staatlichen Schauspielschule Berlin ein methodisches, kulturpolitisches und nicht zuletzt künstlerisches Experiment: die Gründung der Fachrichtung Puppenspiel, der ersten ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Auf der Grundlage einer soliden Handhabung der darstellerischen Mittel steht seither die Beherrschung des Handwerks der Animation und die Entwicklung einer eigenen künstlerischen Sprache im Mittelpunkt des komplexen Studiums. Studierende und Lehrende der heutigen Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch nahmen diesen Beginn vor fünfzig Jahren zum Anlass für ein Fest: Puppe50. Drei Tage Spiel und Begegnung, Foren und Diskussionen – getragen von lebendiger Erinnerung, Stolz und Visionen für die Zukunft dieser ganz besonderen Theaterform. Das Buch zum Jubiläum fragt, ganz im Sinne des Festes: Was war? Was ist? Was wird? Ein Innehalten nach fünf Jahrzehnten Ausbildung, eine Bestandsaufnahme in Wort und Bild.


DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN
30 Jahre Bayerische Theaterakademie August Everding
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-486-3
Die Bayerische Theaterakademie August Everding ist eine der herausragenden Ausbildungsstätten für Bühnenberufe, in der sich Theorie und Praxis auf einzigartige Weise durchdringen. Im Herbst 2023 wird sie dreißig Jahre alt. „DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN“ dokumentiert die wechselvolle Geschichte der Institution in der Vielfalt und Heterogenität ihrer Studiengänge im Spiegel der jüngeren Theatergeschichte. Der Band stellt außerdem Fragen nach einer zeitgenössischen Theaterausbildung und reflektiert das Theater als Kollektiv.  Neben Aufsätzen der Lehrenden enthält das Buch zahlreiche Interviews mit und Statements von Wegbegleiterinnen und -begleitern sowie umfangreiches, bisher unveröffentlichtes Bildmaterialmit seinen unzähligen Allianzen, Kooperationen und ineinander verwobenen Arbeitsprozessen.

Wie macht Ihr das?!
ixypsilonzett
76 S., br., € 9,50
978-3-95749-483-2
Diese Auswertungsstudie zum Förderprogramm NEUSTART KULTUR – Junges Publikum den Wirkungsbereich und die Arbeitsrealität der Freien Kinder- und Jugendtheater in Deutschland: Erstmalig ist eine umfangreiche Datenerhebung entstanden, die Aufschluss über diese heterogene Theaterlandschaft gibt: Oftmals agiert sie unter dem Radar der kulturpolitischen Wahrnehmung, stellt jedoch eine zentrale Säule der flächendeckenden kulturellen Grundversorgung dar.
Diese ASSITEJ Sonderausgabe ixypsilonzett – Wie macht Ihr das?! diskutiert die Studienergebnisse und entwickelt daraus Perspektiven für die Zukunft der Freien Darstellenden Künste für junges Publikum gemeinsam mit einem Fachbeirat Handlungsempfehlungen für die Kulturpolitik, um die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zukunftsorientiert zu sichern.
Deutschlands größte freie Spiel- und Produktionsstätte mit multifunktionalem Bühnenkomplex, feiert vierzigsten Geburtstag:


Kampnagel Hamburg
40 JAHRE WIDERSPRUCH
Workbook zum Jubiläum
mit Beiträgen u. a. von Benjamin Foerster-Baldenius, Nikolaus Müller-Schöll, Sibylle Peters, Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal, Alok, God’s Entertainment, Ibrahim Arslan, Carina Book und Sophia Hussain, Ewelina Benbenek sowie Holger Bergmann.
300 S., zahlr. farb. Abb., br., € 30,00
978-3-95749-465-8
Die Geschichte der Hamburger Kulturfabrik vom Fabrik-Underdog zum Staatstheater ist ein sich fortschreibendes Kapitel deutscher und europäischer Kulturgeschichte. In den völlig unheiligen Hallen Kampnagels kristallisiert sich, wie sich Theaterkultur in Bezug auf Spielformen, politische Anliegen, institutionelles Handeln sowie Internationalität verändert hat.
Das Buch „40 Jahre Widerspruch“ beschreibt, bewertet und befragt die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Hauses sowie der Spiel- und Produktionspraxis. In fünf Kapiteln, die seinen inhaltlichen Schwerpunkten folgen, präsentiert sich Kampnagel als das Zentrum eingreifenden Denkens und Handelns: solidarisch, nachhaltig, avantgardistisch.


 Alles Katastrophe!
 Bühnen / Stages
Martin Zehetgruber
Mit Beiträgen von Barbara Frey, Judith Gerstenberg, Heide Kastler, Christoph Klimke, Alexander Koppelmann, Martin Kušej, Georg Nigl, Nicholas Ofczarek, Andreas Schlager, Elisabeth Schweeger und Klaus von Schwerin.
276 S., zahlr. farb. Abb., br., € 35,00
978-3-95749-471-9
Seit 40 Jahren prägen die vielfach ausgezeichneten Bühnenwelten des Österreichers Martin Zehetgruber die europäische Theaterszene. Es sind Bilder, die auf der Netzhaut nachbrennen. Erinnerungen. Keine Abbilder. Keine Vorlagen. Keine realen Räume. Reste von Eindrücken, die sich abgelagert haben im Gedächtnis – in seinem, in dem der Gesellschaft. Emotional begriffene Situationen, Bilder, Texte, Begegnungen. Sie türmen sich zur Abraumhalde in seinem Kopf. Dass sich seine Bilder aus dem persönlichen Erleben speisen, ist unverkennbar. Die Landschaften, die er auf die Bühnen setzt, sind ihm vertraut, auch die Nachtalben, die sie bevölkern. In allen Bühnen steckt er selbst. Und mit jedem seiner Räume fordert er den Dialog ein, zwingt zum Umgang mit ihnen. Das Buch zeichnet den Werdegang von Martin Zehetgruber nach und versammelt Stimmen von künstlerischen Wegbegleiter:innen aus den verschiedenen Gewerken.


Johan Simons
Dialog mit dem Tod
168 S., zahlr. farb. Abb., br., € 24,50
978-3-95749-464-1
Der niederländische Theaterkünstler Johan Simons kann auf eine großartige Karriere als Regisseur und Theaterleiter zurückblicken. Erste Erfolge als künstlerischer Leiter der Theatergroep Hollandia machten ihn in den 1980er und -90er Jahren international bekannt. Seine Arbeit hat ihn in die Leitung der Münchner Kammerspiele und der Ruhrtriennale (2015 bis 2017) geführt, seit 2018 ist er Intendant des Bochumer Schauspielhauses. Das vielleicht wichtigste Thema seiner Inszenierungen ist die Auseinandersetzung mit dem Tod, legendär seine Bochumer „Hamlet“-Inszenierung von 2019 mit der Ausnahmeschauspielerin Sandra Hüller in der Titelrolle. Dieses reich illustrierte Arbeitsbuch will nicht nur Aufschluss geben über verschiedene Aspekte der Arbeit des Regisseurs Johan Simons, es versammelt auch Zeugnisse seiner Mitstreiter:innen und Weggefährt:innen. Zu Wort kommen u. a. Sandra Hüller, Pierre Bockma, Elsie de Brauw und Mieke Koenen in Interviews, Essays, Bildern und Skizzen.

Dramatisch lesen
Wie über neue Dramatik sprechen?
Mit Beiträgen von Charlotte Bomy, Karin Cerny, Teresa Dopler, Natascha Gangl, Andrea Glauser, Thomas Köck, Teresa Kovacs, Christoph Leibold, Wolfram Lotz, Sascha Michel, Fiston Mwanza, Katrin Pahl, Ewald Palmetshofer, Martin Schäfer, Ferdinand Schmalz, Brigitte Schwens-Harrant, Gerhild Steinbuch, Miroslava Svolikova, Christine Wahl und Ivna Zic.
200 S., zahlr. farb. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-470-2
Wo steht die neue Dramatik heute? Wie kann man über Dramatik sprechen und welches analytische Instrumentarium braucht man dafür? Wie sollten die vorhandenen Positionen weiterentwickelt werden, um für das Theater eine Zukunft zu öffnen?
Der Band „Dramatisch lesen“ nähert sich diesen Fragen zum Theatertext in Form eines Dialogs zwischen Dramatiker:innen, Wissenschaftler:innen sowie Kritiker:innen am Beispiel konkreter Stücke. Sie sprechen über verschiedene Leseweisen von Texten, über das Verhältnis von Text und Theater, von Schreibenden und Lesenden im Spannungsverhältnis zwischen eigenständiger literarischer Gattung und Gebrauchstext. So gerät der Theatertext als eine Schule des dialogischen Denkens in den Blick, frei von dem Anspruch unmittelbarer Verwertbarkeit für die Bühne – (eine) Poetik des Dramas.


Offen!
Das internationale figuren.theater.festival Erlangen Nürnberg Fürth Schwabach
176 S., zahlr. farb. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-468-9
Das internationale figuren.theater.festival in Erlangen, Nürnberg, Fürth und Schwabach gehört zu den renommiertesten Festivals des Genres und ist bekannt für das große ästhetische Spektrum seines Programms. Gegründet 1979, entwickelte es sich rasch zu einer erstklassigen Adresse für Künstler:innen und Veranstalter:innen, ebenso zu einem internationalen wie regionalen Publikumsmagneten. Es spiegelt mit seinen Stammkompagnien, seinen performativen Experimenten, gewagten Präsentationsformaten und oft folgenreichen Begegnungen nicht nur die jeweils aktuellen Bewegungen der Szene, sondern schrieb sich auch selbst in deren Geschichte ein.
Was es bedeuten kann, wenn ein Festival bereit ist, ein Genre immer wieder neu zu (er)finden, wenn Kuratieren auch als kritische Förderung verstanden, Studierenden regelmäßig eine Plattform geboten und eine Region vom Festivalfieber erfasst wird – das beleuchten Beiträge von zahlreichen Beteiligten vor, auf und hinter den Festivalbühnen.

Im Schatten der Zahnradbahn Vol. 2
Theater Rampe 2013 – 2023
160 S., zahlr. farb. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-467-2
Im Gebäude eines Theaters mag man einiges erwarten – eine Zahnradbahn dürfte aber sogar geübte Theatergänger:innen überraschen. Schon der Standort ist programmatisch für das Theater Rampe in Stuttgart. Hier mischen sich Theater und Popkultur, Tanz und Schauspiel, Nachbarschaft und globale Perspektiven. Mehr und mehr entwickelte sich das Theater Rampe zu einem Stadttheater neuen Typs, wo die Übergänge zwischen zeitgenössischen Theatertexten und Performances aus den freien Darstellenden Künsten fließend sind.
Der Rampe steht 2023 ein Leitungswechsel ins Haus. Ein guter Moment, um innezuhalten. Künstlerische Wegbegleiter:innen, Freund:innen und Partner:innen erinnern in persönlichen Abschiedsbriefen die vergangenen zehn Jahre, schreiben Ideen fort oder blicken in die Zukunft. Denn Abschied heißt auch weitermachen, weiterarbeiten, weiterdenken.

laut & denken
ixypsilonzett
Theater für junges Publikum Jahrbuch 2023
76 S., zahlr. farb. Abb., br., € 9,50
978-3-95749-462-7
Ausgangspunkt des aktuellen Jahrbuchs war eine offene Einladung an die Macher:innen zum Nachdenken über ihre Kunst. Wohin geht die Reise auf den Bühnen, im öffentlichen oder virtuellen Raum? Was ist los in den Darstellenden Künsten für junges Publikum? Entstanden ist eine Sammlung von Beiträgen, die wissen, dass kollektive Prozesse ihren Ursprung im Wunsch nach Gestaltung haben. Die Haltungen dahinter sind nie neutral. Sie sind politisch in ihrem künstlerischen Wollen
und in ihrem Wissen um die Rechte von Kindern und Jugendlichen. Das Jahrbuch 2023 lädt dazu ein, gemeinsam laut zu denken. Die Autor:innen schreiben aus unterschiedlichen Perspektiven, Professionen, Generationen über ihre Leidenschaft zum Theater für junges Publikum, was sie daran lieben, was es ausmacht und was es sein will und kann.
Inmitten der Printkrise stellt TdZ ein Theaterportal vor und erneuert seine Zeitschrift...
Zeitschrift
Theater der Zeit 01/2023
Bühne & Film
Superstar aus Neustrelitz
96 Seiten, € 9,50
Ab 2023 neue Buchhandelskonditionen (fragen Sie Ihre Vertreter) mit Fünfstückabo der Zeitschrift (bei virtuellem RR)
Theater der Zeit, 1946 als Theaterfachmagazin in Berlin gegründet, ist eine der wenigen Kulturzeitschriften des Ostens, die noch heute existieren. Im Laufe ihrer 77-jährigen Geschichte musste sie sich immer wieder den Herausforderungen der Zeit anpassen. Heute steht sie exemplarisch für eine deutsch-deutsche Transformationsgeschichte, die wiederum Teil einer viel längeren kultu­rellen Erzählung ist, deren Erbe uns alle betrifft. Was aber stellt die Generation der Blattmacher:innen von heute mit dieser Tat­sache an? Welche Aufgabe kann eine gedruckte Monatszeitschrift heute noch erfüllen?
Redaktion und Verlag haben in einem lang angelegten Arbeitsprozess das publizistische Angebot unter die Lupe genommen und sich diesen Fragen selbstkritisch gestellt. Es wurden Fokusgruppen befragt, Blattkritiken durchgeführt und externe Medienberater zurate gezogen. Klar war von Anfang an, dass es nicht darum gehen kann, lediglich die Schriften zu ändern und das Design aufzuhübschen, sondern ein kulturjournalistisches Angebot zu schaffen, das inhaltlich, technologisch und gestalterisch den höchsten Anforderungen unserer Zeit entspricht.
Die neue Zeitschrift
Die Zeitschrift wurde also von Grund auf neu gedacht. Kurze Formate wie Kurzkritiken, Meldungen und der Premierenkalender deutschsprachiger Theater und Festivals werden ausgebaut, erscheinen aber ab sofort online, um einerseits aktueller zu sein und andererseits tief gehende Verlinkungen mit relevanten Inhalten aus dem umfangreichen Verlagsarchiv mit mehr als 8 000 Texten zu ermöglichen. Der frei gewordene Platz im Heft wird genutzt, um Reportagen, Hintergrundgespräche, Künstler:innnen-Porträts und Inszenierungsanalysen umfangreicher gestalten zu können.
Entwickelt wurde das Re-Design von Hannes Aechter – Art Director von „monopol – Magazin für Kunst und Leben“. Die Zeitschrift wirkt jetzt aufgeräumter, moderner und bietet den Leser:innen deutlich bessere Orientierung. Gedruckt wird auf hochwertigem, mattem 100 g/m2 Bilderdruckpapier im leicht veränderten Format. Die erste Ausgabe hat den Schwerpunkt „Bühne & Film“ mit Charly Hübner „Superstar aus Neustrelitz“ auf dem Titel.
Das Neue Onlineportal tdz.de
Die Zeitschrift geht Hand in Hand mit dem Onlineportal tdz.de, das ebenfalls neu vorgestellt wird. Mehr als zwei Jahre hat ein Software-Team unter der Leitung von Thomas Gorny die Plattform entwickelt. Tdz.de informiert die Theaterfachwelt und Kulturpolitik ab Januar umfassend über alle Spielarten der Darstellenden Künste – Schwerpunkte bilden Schauspiel, Musiktheater, Performance, Figurentheater und Kinder- und Jugendtheater. Es ist ein überregionales Online-Medium und zugleich Archiv der zeitgenössischen Theatergeschichte. Täglich neue Beiträge und 8 000+ Texte aus 500+ Büchern sowie 1 000+ Zeitschriftenausgaben ermöglichen eine gründliche Recherche.
Mit einem Zugang können die neuen Zeitschriften und Bücher des Verlags sowie Texte des Verlagsarchivs online gelesen werden. Im Relaunch-Monat Januar ist dieser Service für alle kostenfrei ohne Registrierung zugänglich und anschließend ab 19,99 Euro (Bücher und Zeitschriften) oder ab 5,99 Euro (Zeitschriften) pro Monat buchbar. Die Plattform wird kontinuierlich weiterentwickelt. So ist es zukünftig u. a. möglich, eigene Magazine und Themensammlungen zusammenzustellen, die sich im Bereich „Mein TdZ“ automatisch aktualisieren. Hierfür wählen die Nutzer:innen ihre favorisierten Autor:innen, Theaterhäuser oder Themen-Dossiers.


Hans-Dieter Schütt
HÜBNER
150 S., br., € 18,00
978-3-95749-430-6
Er kann in seinem Spiel bravourös stutzig sein, brummig stupide oder liebenswert betriebsselig, er kann mit Leib und Seele nach der Welt greifen und all seinen plebejischen Realitätssinn virtuos mit dem Grotesken kurzschließen: Charly Hübner, Jahrgang 1972, Gastwirtssohn aus Feldberg-Carwitz. Ein faszinierender Ausnahmespieler auf der Bühne des Deutschen Schauspielhauses Hamburg und vor der Kamera. Seine Kunst: Höhenflüge im Höllentief. Noch eine Schleife Verlorenheit, noch eine Prise Verzweiflung, noch einen Humpen Witz. Am liebsten spielt Hübner wohl am Schnittpunkt, wo die Spannung zwischen Eingelöstem und Ersehntem am unerträglichsten ist. Jenseits aller Kultur, mit der wir einander abdämpfen und abrichten. Mit dem Journalisten Hans-Dieter Schütt führte er Gespräche über Herkünfte und Hingaben, erzählt von seinem Dokumentarfilm „Wildes Herz“, einem Porträt des Frontmannes „Monchi“ Gorkow der Punkband Feine Sahne Fischfilet, und seinem Buch über „Motörhead“.

Sebastian Schulte /Anne Fritsch
Die Passion hinter dem Spiel | The Passion Behind the Play
160 S., zahlr. farb. Abb., geb., € 30,00
978-3-95749-449-8
Lange bevor die Passionsspiele in Oberammergau alle zehn Jahre ins allgemeine Bewusstsein vordringen, haben die Vorbereitungen im Ort bereits begonnen. Bühnenbildner Stefan Hageneier entwirft Pläne, nach denen die Bühne des Passionstheaters gestaltet wird. Chor und Orchester beginnen unter der Leitung von Markus Zwink zu proben. Und Spielleiter Christian Stückl macht sich Gedanken über die Textfassung und die Besetzung von Jesus, Kaiphas und der anderen Hauptrollen. Dieses Fotobuch dokumentiert die Entstehung der Passionsspiele 2022. Sebastian Schulte ist selbst Oberammergauer und hat den gesamten Arbeitsprozess aus der Innenperspektive miterlebt und mit seiner Kamera festgehalten. Seine Bilder entstanden mitten auf der Bühne, mitten auf den Proben.


14. Mai bis 2. Oktober 2022 Oberammergau:
• der offizielle Bildband herausgegeben von der Gemeinde • auch als englischsprachige Ausgabe
• Nur alle 10 Jahre • ca. 500 000 Besucher • Überregionale Berichterstattung • Plakat und Prospekte:

Passionsspiele Oberammergau 2022
176 S., zahlr. farb. Abb., geb., € 35,00
978-3-95749-275-3
Die Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels beginnt 1633. Mitten im Dreißigjährigen Krieg, nach monatelangem Leiden und Sterben an der Pest, gelobten die Oberammergauer, alle zehn Jahre das »Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus« aufzuführen. Zu Pfingsten 1634 haben sie dieses Versprechen zum ersten Mal erfüllt. Im Jahr 2022 führt die Gemeinde in einer einzigartigen Kontinuität durch die Jahrhunderte zum 42. Mal das Passionsspiel auf. Fast die Hälfte der Oberammergauer Einwohner, mehr als 2000 Mitwirkende, bringt in einer fünfstündigen Aufführung die Geschichte des Jesus von Nazareth auf die imposante Freilichtbühne des oberbayerischen Passionsspieltheaters. Mit mehr als hundert Vorstellungen und einer halben Million Zuschauer ist es das erfolgreichste Laienspiel weltweit und zählt zum „Immateriellen Kulturerbe“ der UNESCO.
Dieser offizielle Bildband dokumentiert Christian Stückls Neuinszenierung des Passionsspiels mit den Bühnenbildern, Kostümen und Lebenden Bildern von Stefan Hageneier. Es ist die dritte gemeinsame Passionsspiel-Inszenierung der beiden gebürtigen Oberammergauer Künstler, mit der sie diesmal eine Brücke ins Heute schlagen wollen, hin zu den drängenden Fragen von Flucht und Integration. Die isländische Kamerafrau Birgit Guðjónsdóttir begleitet über Wochen die Proben und zeigt in bewegten und detailreichen Fotografien die ungeheure Energie und emotionale Kraft dieses einzigartigen Ereignisses.
ENGLISH EDITION: Passion Play Oberammergau 2022 ISBN 978-3-95749-284-5 € 35,00


Passionsspiele Oberammergau 2022 (Musik-CD)
Audio CD, € 16,00
EAN 4038903000120
Die Passionsmusik ist im Jahr 2022 in besonders hochwertiger Ausfertigung und mit umfangreichem Booklet erstmalig im Handel erhältlich: Die Musik hat im Oberammergauer Passionsspiel einen besonderen Stellenwert. Fast ein Drittel der fünfeinhalbstündigen Inszenierung ist musikalisch gestaltet, was annährend der Länge eines eigenständigen Oratoriums entspricht.
Innerhalb der Aufführung präsentiert die Musik die "Tableaux vivants", die Lebenden Bilder mit den Rückblenden ins Alte Testament. Die Solisten und der Chor vermitteln deren Inhalte und stellen jeweils den Bezug zur Leidensgeschichte Jesu her.
Diese strenge Form eines steten Wechsels zwischen gesprochener Spielhandlung und musikalisch präsentierten Lebenden Bildern wurde zum ersten Mal für das Passionsjahr 1750 konzipiert. Für die Zeit davor ist über die musikalische Begleitung so gut wie nichts bekannt. Die aktuelle Musik geht auf Komponisten des Oberammergauer Lehrers und Komponisten Rochus Dedler für die Passionsjahre 1815 und 1820 zurück. Im Gegensatz zu einer rein untermalenden Schauspielmusik liegt hier der Schwerpunkt auf dem gesungenen Wort. In ihren Arien, Ensembles und Chören hat die Oberammergauer Passionsmusik eine gewisse dramaturgische Eigenständigkeit, losgelöst vom Verlauf der eigentlichen Leidensgeschiche. Stilistisch ist ihre Nähe zum geistlichen Oratorium der Spätklassik, teilweise aber auch zur Musiksprache Felix Mendelssohn Bartholdys unverkennbar. Die Gemeinde Oberammergau identifiziert sich stark mit der ständigen Weiterentwicklung von Bühnenbild, Text und Musik der Passionsspiele. So ist die Komposition über die letzten zwei Jahrhunderte auch vielfach bearbeitet worden. Wie in den Jahren 1990, 2000 und 2010 zeichnet der Musikalische Leiter der Passionsspiele Markus Zwink für die Bearbeitung im Jahr 2022 verantwortlich. 
Bundle-Ausgabe:


Passionsspiele Oberammergau 2022
Medienkombination: 176 S., zahlr. farb. Abb., geb. + CD, zusammen € 42,00
978-3-95749-290-6
Diese limitierte Sonderedition beinhaltet den offiziellen Bildband sowie die CD. Mit mehr als hundert Vorstellungen und einer halben Million Zuschauer sind die Passionsspiele Oberammergau das erfolgreichste Laienspiel weltweit und zählen zum „Immateriellen Kulturerbe“ der UNESCO. Der offizielle Bildband dokumentiert Christian Stückls Neuinszenierung des Passionsspiels mit den Bühnenbildern, Kostümen und Lebenden Bildern von Stefan Hageneier. Es ist die dritte gemeinsame Passionsspiel-Inszenierung der beiden gebürtigen Oberammergauer Künstler, mit der sie diesmal eine Brücke ins Heute schlagen wollen, hin zu den drängenden Fragen von Flucht und Integration. Die isländische Kamerafrau Birgit Guðjónsdóttir hat über Wochen die Proben begleitet und zeigt in bewegten und detailreichen Fotografien die ungeheure Energie und emotionale Kraft dieses einzigartigen Ereignisses. Die Musik hat im Oberammergauer Passionsspiel einen besonderen Stellenwert. Fast ein Drittel der fünfeinhalbstündigen Inszenierung ist musikalisch gestaltet, was annähernd der Länge eines eigenständigen Oratoriums entspricht. Wie in den Jahren 1990, 2000 und 2010 zeichnet der Musikalische Leiter der Passionsspiele Markus Zwink für die Bearbeitung im Jahr 2022 verantwortlich.
ENGLISH EDITION: Passion Play Oberammergau 2022 ISBN 978-3-95749-291-3 € 42,00


Circus in flux
Zeitgenössischer Zirkus | Contemporary Circus
176 S., br., € 24,50
978-3-95749-431-3
In den letzten fünfzig Jahren hat der Zirkus einen bemerkenswerten Wandel erlebt. Progressive Zirkusformen haben sich international als „Zeitgenössischer Zirkus“ eine neue Position innerhalb der Gesellschaft erobert. Das Arbeitsbuch widmet
sich dieser noch jungen Zirkusform und präsentiert Analysen, Interviews, Kommentare, umfangreiches Fotomaterial und künstlerische Positionen internationaler und deutscher Zirkuskünstlerinnen und -künstler. Mit der zusätzlichen Sondereinlage
des VOICES Magazins „Re-thinking objects“ taucht das Buch tief in den aktuellen zirkusästhetischen Diskurs über neue Materialismen ein und nimmt außerdem die Verbindungen zum zeitgenössischen Tanz auf.

Zeitgenoss*in Gorki
Zwischenrufe
400 S., br., € 35,00
978-3-95749-432-0
70 Jahre Maxim Gorki Theater! 20 Jahre postmigrantisches Theater – 9 davon am Gorki! Anlässe genug für 99 Zwischenrufe. Wegbegleiter*innen, Besucher*innen und Genoss*innen des Gorki Theaters blicken zurück und schauen voraus. Es geht
um Kunst und Kämpfe, das Haus und die Stadt, persönliche Geschichten und den Willen, Geschichte persönlich zu nehmen.
99 Stimmen, 99 individuelle Perspektiven auf das Gorki Theater der vergangenen 9 Jahre. Auf das Arbeiten, Wirken und Weitermachen. Eine Dokumentation dessen, was vor, auf und hinter der Bühne des Gorkis passiert.
„Zeitgenoss*in Gorki“ ist ein Buch für die Zwischenzeit. Eine Sammlung von Momentaufnahmen, eine Feier des Augenblicks. Zugleich ist es auch ein Fotobuch mit Fotografien von Esra Rotthoff, Ute Langkafel, Lutz Knospe und anderen. Redaktion Patrick Wildermann und Arno Widmann.
Gaia ist in der griechischen Mythologie die Erde und eine der ersten Gottheiten. Die Entsprechung in der römischen Mythologie ist Tellus:

Thomas Oberender
Gaia-Theater
100 S., br., € 12,00
978-3-95749-433-7
Ein neues Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klima kann im Theater bedeuten, sich mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck zu beschäftigen, mit lebensfreundlichen Arbeitsbedingungen und thematischer Sensibilität im Spielplan. „Gaia-Theater“ versucht, unser Nachhaltigkeitsbemühen einzubetten in ein Verständnis der anthropozentrischen Konstruktion des neuzeitlichen Theaters. Dieses entstand ungefähr zu jener Zeit, als die europäische Kultur eine neue Rationalität und ein neues Verhältnis zur Natur etablierte, ältere und andere Kulturen kolonisierte und die Ressourcen des Planeten ausbeutete. Doch innerhalb der Geschichte des europäischen Theaters nach der Renaissance, das bis heute in seiner Gestalt als magische black box und Guckkastentheater lebendig und produktiv blieb, gibt es eine Tendenz von Theaterformen und Texten, zur Landschaft zu werden, andere, nicht-menschliche Akteure aufzunehmen und die Rolle des Menschen aus dem Zentrum zu rücken. „Gaia-Theater“ folgt diesen Spuren eines alternativen Worldbuilding und inspirierender Theaterpraktiken jenseits des Portals.

Dan Richter
Improvisationstheater
Band 1: Die Grundlagen
zweite Auflage
280 S., br., € 18,00
978-3-95749-419-1
Sprache Deutsch
Produktform Einband - flex.(Paperback)
Seiten/Umfang 280 Seiten
Auflage/Datum 04.2022Improvisationstheater ermutigt, uns dem Moment zu überlassen und in eine lebendige Interaktion mit den Mitspielern und dem Publikum zu gehen, Neues zu wagen, Ängste hinter uns zu lassen und die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Dan Richter, seit vielen Jahren Impro-Spieler und -Lehrer, erläutert in seinem Praxisratgeber auf anschauliche Art Anfängern, fortgeschrittenen Spielern und Lehrern die Grundlagen des Improvisationstheaters. In dieser jungen Kunst geht es um den Flow, das fließend-synchrone Entstehen von Text, Schauspiel und Inszenierung. Und es geht um Selbstvertrauen und die Fähigkeit, auf den Partner eingehen zu können, in Proben, Workshops und auf der Bühne.


Dan Richter
Improvisationstheater
Band 2 : Schauspiel-Improvisation
zweite Auflage
162 S., € 12,90
978-3-95749-422-1
Der zweite Band der Reihe Improvisationstheater befasst sich mit dem spontanen Schauspielen. Wie improvisieren wir glaubwürdige Charaktere jenseits von Klischees? Wie gebrauchen wir Status und Emotionalität für eine kraftvolle Dynamik unserer Figuren? Mit welchen einfachen Mitteln können wir Pantomime und Bühnenpräsenz für die Zwecke des lebendigen Improvisationstheaters nutzen? Und wie gelingt uns all das spontan ohne Vorbereitung und im Flow improvisierter Szenen.

Scène 23
Neue französischsprachige Theaterstücke
400 S., br., € 25,00
978-3-95749-437-5
Im Vordergrund dieser 23. Ausgabe der Anthologie SCÈNE stehen außereuropäische Perspektiven: Acht Theaterautorinnen und -autoren mit Wurzeln in Nordamerika, Afrika, der Karibik und dem Nahen Osten beschreiben in ihren Texten Migrationsgeschichten, wirtschaftliche Abhängigkeiten, Kämpfe um Selbstermächtigung und die jahrhundertelangen Auswirkungen des Kolonialismus.
Von der Versklavung der indigenen Bevölkerung in Québec schlagen sie einen Bogen über die Rassentrennung in den amerikanischen Südstaaten bis hin zur Verwüstung des Libanon und dem Arabischen Frühling in Tunesien. Stets wird dabei exemplarisch die Auswirkung der „großen“ Weltgeschichte auf normale – manchmal resiliente, manchmal pathetisch egoistische – Individuen gezeigt. Ob komödiantisch, dokumentarisch-literarisch, episch-chorisch, kammerspielartig oder grotesk – besonders beeindruckt die Vielfalt der ästhetischen Ansätze und Handschriften:
Latifa Djerbi: Le Bal des Affranchies
Françoise Dô: Juillet 1961
Wakeu Fogaing: Le Retour
Guy Régis Junior: L’Amour telle une cathédrale ensevelie
Émilie Monnet: Marguerite: Le Feu
Hala Moughanie: Tais-toi et creuse
Dorcy Rugamba: Gamblers
Gurshad Shaheman: Les Forteresses


Valeria Heintges
Was macht eigentlich die Helferei?
Das Zürcher Kulturhaus zwischen Zwingli und Zukunft
160 S., br., € 18,00
978-3-95749-434-4
Die Helferei in der Kirchgasse 13 in der Zürcher Altstadt, gelegen zwischen Grossmünster und Universität, ist ein Haus mit einer 750-jährigen Geschichten zwischen Kirche, Politik und Kultur. Ihr berühmtester Bewohner, der Reformator Ulrich Zwingli, hat die Schweiz politisch verändert wie nur wenige andere. Valeria Heintges zeichnet in ihrem Buch den Weg der Helferei vom Priesterhaus zu einer der ersten offenen multifunktionalen Einrichtungen Europas nach. Einst waren es Diakone, die der Helferei den Namen gaben. Heute sind es Künstlerinnen und Künstler, die unter diesen Namen im Haus ihre Arbeit entsprechend ausrichten. Hier wird Kultur gezeigt. Hier geht hin, wer Rat oder ein Gespräch sucht. Und seit Martin Wigger dieses Kulturhaus leitet, gibt es auch sehr viel Theater zu sehen. Er nahm an der Helferei das Konzept der „Social Critical Work“ auf und entwickelte es weiter, zu einer Art „Social Critical Art Work“.

Dazwischengehen!
Neue Entwürfe für Kunst, Pädagogik und Politik
228 S., br., € 22,00
978-3-95749-436-8
Wie wollen wir zukünftig leben und arbeiten? Welche Voraussetzungen braucht die Gestaltung sozialer Strukturen jenseits ökonomischer Verwertbarkeit? Orte der Kunst und der Bildung ermöglichen die modellhafte Erforschung und Erprobung von Verfahren, Strukturen und Institutionen und sind damit Impulsgeber für unser Zusammenleben.Sie tragen einen wichtigen Teil dazu bei, um unsere Demokratie in ihrer Komplexität zu erhalten und fortzudenken. Expertinnen und Experten aus verschiedenen sozialen Feldern untersuchen von der Norm abweichende Praxisformen, verorten sie historisch und denken soziale Gegenwart aus einer möglichen Zukunft heraus. 

#CoronaTheater
Der Wandel der performativen Künste in der Pandemie
250 S., br., € 22,00
978-3-95749-435-1
Die Pandemie hat die performativen Künste grundegend verändert: Theatersäle wurden umgebaut, digitale und hybride Performance-Formate erfunden, Konzerte gestreamt, Quarantäne-Videos produziert und neue Möglichkeiten der Zuschauerpartizipation entwickelt. Der Band geht diesem dramaturgischen, räumlichen und institutionellenWandel der letzten Jahre nach und fragt nach der postpandemischen Zukunft von Theater und Performance. Die Beiträge aus Theater-, Literatur- und Medienwissenschaft sowie drei abgedruckte Gesprächsrunden mit Theaterschaffenden skizzieren ein umfassendes Bild des Wandels und debattieren dabei auch Fragen von Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Teilhabe und Inklusion.
14. Mai bis 2. Oktober 2022 Oberammergau:

Anne Fritsch
THEATER UNSER
Wie die Passionsspiele Oberammergau den Ort verändern und die Welt bewegen
200 S., br., € 15,00
978-3-95749-394-1
Was ist da los in Oberammergau? Seit beinahe 400 Jahren führen die Menschen in dem oberbayerischen Alpendorf alle zehn Jahre die Passion Christi auf. Alle zusammen. Großeltern, Eltern, Kinder und Enkelkinder stehen gemeinsam auf der Bühne. Sie folgen einem Gelübde ihrer Vorfahren, das einst die Pest fernhalten sollte. Dieses Buch will ergründen, warum die Theaterbegeisterung der Dorfbewohner bis heute ungebrochen ist. Es blickt hinter die Kulissen und begleitet die Entstehung der Passionsspiele im Jahr 2022 mit ihren über 2000 Mitwirkenden. Die Autorin Anne Fritsch hat mit vielen von ihnen gesprochen: über ihre Motivation, über besondere Rituale wie etwa den Haar- und Barterlass und über das Leben mit Theater auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Und darüber, warum Aufgeben keine Option ist.
ENGLISH EDITION: Pledge and Play ISBN 978-3-95749-391-0 € 15,00



CHANGES
Berliner Festspiele 2012–2021
Herausgegeben von Thomas Oberender mit Texten und Gesprächsbeiträgen von Frédérique Aït-Touati, Ed Atkins, Sivan Ben Yishai, Jens Bisky, Emanuele Coccia, Brian Eno, Thilo Fischer, Naika Foroutan, Donna Haraway, Susanne Kennedy, William Kentridge, Signa Köstler, Bruno Latour, Robert Maharajh, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Thomas Oberender, David OReilly, Diana Palm, Philippe Parreno, Alex Ross, Stephanie Rosenthal, Rebecca Saunders, Frank Schirrmacher, Stephan Schwingeler, Tino Sehgal, Markus Selg, Gereon Sievernich, Gabriele Stötzer, Lucien Strauch, Christina Tilmann, Jeroen Versteele und Gabriela Walde.
520 S., zahlr. Abb., br., € 24,00
978-3-95749-398-9
Dieser Reader ist die Selbstanalyse einer Institution und ihres Programms, und er ist gleichzeitig der Versuch, ästhetische und politische Ereignisse, wie Botho Strauß es nannte, zusammenzudenken. Im Brennglas eines Jahrzehnts werden Wandlungen in der Organisation von Festivals, Ausstellungen, Aufführungen und Diskursveranstaltungen entlang von fünf Leitbegriffen reflektiert: Formate, Digitalkultur, Identitätspolitik, Immersion und Nachhaltigkeit. Nach einer Bildstrecke zu ausgewählten Produktionen, Persönlichkeiten und Raumgestaltungen aus zehn Jahren Programm folgt der zweite Teil des Buches zur Geschichte der Berliner Festspiele und ihres Niederschlags in verschiedenen audiovisuellen Archivmaterialien.


ThomasOberender /ArneVogelgesang
Hybridtheater
Neue Bühnen für Körper, Politik und virtuelle Gemeinschaften – 3 Gespräche
204 S., zahlr. Abb., br., € 20,00
978-3-95749-403-0
Hybrides Theater basiert auf digitalen Technologien, die physische und virtuelle Räume zeitgleich adressieren. Die Darstellung auf der Bühne basiert dabei nicht selten auf Material und Vorbildern aus dem digitalen Raum. Dem entspricht das Bestreben hybrider Theaterformen, die eigene Präsentationsform für Publikums-Feedback und Interaktion zu öffnen. Wie ein Ethnologe sammelt und studiert der Performer Arne Vogelgesang die unterschiedlichsten Netz-Communitys und -Phänomene und erschafft gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen von internil aus diesem theatralischen und politischen Material hybride Theaterformate. In ihnen sind die Situation des biologischen Körpers und die Evaluation der Gefühle im digitalen Raum der Fluchtpunkt seiner Arbeit.
In seinen Gesprächen mit Thomas Oberender, dessen experimentelle Arbeit als Kurator und Vordenker neuer Formate sich stark mit neuen Raumkonzepten verbindet, diskutieren beide die Auswirkungen des Plattformkapitalismus auf die Kunstproduktion sowie alternative Konzepte von Authentizität, Skript, Figur und politischer Aktion.

Theresa Schütz
Theater der Vereinnahmung
Publikumsinvolvierung im immersiven Theater
360 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-405-4
Was ist immersives Theater? Was bedeutet es, im Kontext der Theaterrezeption davon zu sprechen, dass Zuschauerinnen und Zuschauer „komplett eintauchen“? Diese Studie entwickelt anhand eines breiten Korpus von Aufführungen des partizipativen Gegenwartstheaters ein Verständnis von immersivem Theater im engen Sinn und trägt damit zur begrifflichen Unterscheidung von Partizipation und Immersion bei. Untersucht werden formale Gemeinsamkeiten der Publikumsinvolvierung in Arbeiten des Kollektivs SIGNA, von Paulus Manker, Punchdrunk und Scruggs/Woodard. Die Autorin zeigt, dass immersives Theater mit seinen multisensorischen und interaktiven Erfahrungsräumen wirkungsästhetisch auf komplexe Prozesse der Vereinnahmung zielt. Diese können sowohl in produktive Selbstreflexion umschlagen als auch unbemerkt bleiben, worin sich die gesellschaftspolitische Relevanz dieses „übergriffigen“ Theaters widerspiegelt.

Unacknowledged Loss II
Kunst und Rituale
Herausgegeben von HAU - Hebbel am Ufer, Berlin
160 S., br., € 12,00
978-3-95749-389-7
Welche Rolle spielen Trauer- und Abschiedsrituale in unserer Zeit und wie können wir Räume schaffen, in denen sich Kunst, Fürsorge und Rituale begegnen? Die Kuratorin Barbara Raes hat 2020 bereits zum zweiten Mal auf Einladung des internationalen Produktionshauses HAU Hebbel am Ufer mit Berliner Künstler:innen zu diesen Fragen recherchiert. In dem Versuch, einen unbefangenen Zugang zu diesen Themen zu schaffen und damit ein gesellschaftliches Tabu zu brechen, sind neun sehr persönliche Arbeiten rund ums Abschiednehmen entstanden, die dieses Buch dokumentiertmit Beiträgen von Olympia Bukkakis, Dragana Bulut, Nuray Demir, Mmakgosi Kgabi, Ania Nowak, Barbara Raes, Falk Rößler, Liz Rosenfeld, Colin Self, Joana Tischkau, Enis Turan.      LINK: Unacknowledged Loss I

Prussak, Olga / Bogoslawskij, Dmitrij / Steschik, Konstantin / Belkowitsch, Marija /
Tschekatouskaja, Kasja / Makejtschyk, Aljaksej / Iwanjuschenko, Alena / Korolew, Witalij
Theaterstücke aus Belarus
350 S., br., € 22,00
978-3-95749-408-5
Die Anthologie stellt neun zeitgenössische Theatertexte der mittleren und jüngeren Generation belarusischer Dramatikerinnen und Dramatiker in Erstübersetzung vor. Seit einigen Jahren gilt die „neue belarusische Dramatik“ im postsowjetischen Raum als eigenständiges Phänomen, für die deutschsprachige Theaterszene hingegen ist Belarus bisher noch eine Terra incognita, es gibt nur vereinzelte Übersetzungen belarusischer Stücke ins Deutsche. Neben renommierten Dramatikerinnen und Dramatikern wie Dmitrij Bogoslawskij, Olga Prussak oder Konstantin Steschik stellt die Anthologie mit Marija Belkowitsch und Kasja Tschekatouskaja auch starke neue Stimmen mit einem breiten stilistischen und thematischen Spektrum vor.

WAR SCHÖN. KANN WEG …
Alter(n) in der Darstellenden Kunst
250 S., br., € 18,00
978-3-95749-406-1
Aufgrund der sich verändernden Altersstruktur unserer Gesellschaft verändert sich auch die Perspektive auf den Begriff „Alter“. Welchen Einfluss hat das Alter(n) auf die Darstellenden Künste? Welche Herausforderungen stellen sich den Künstlerinnen und Künstlern, egal ob sie am Anfang einer Karriere stehen oder etabliert sind? In welchem Verhältnis stehen Alter und Kunst zueinander? Wie wirkt sich das Alter eines Künstlers bzw. eines Werks auf die Akzeptanz im Kunstmarkt aus? Wie steht es um die sozioökonomische Realität und Alterssicherung? Welche strukturellen Hindernisse und Diskriminierungen gilt es zu überwinden und wie sehen generationengerechte Lösungen und Förderkonzepte aus? Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums ihres Projektes x-mal Mensch Stuhl, das den alten Menschen in der Gesellschaft ins Zentrum stellt, entwickelte das Künstlerduo Angie Hiesl + Roland Kaiser die Idee, sich mit diesen Fragen in einer Interviewreihe und einem Symposium diskursiv zu befassen. Dieser Band greift die Themen des Symposiums auf und führt sie mit weiteren Fachbeiträgen fort. Mit Beiträgen von Sandra Noeth, Michael Freundt, Holger Bergmann und Janina Benduski u.a. 

Charlotte Wegen
Der Faden der Ariadne und das Netz von Mahagonny
im Spiegel von Mythos und Religion
Eine Untersuchung der Opernwerke Ariadne auf Naxos und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
380 S., br., € 22,00
978-3-95749-407-8
Bertolt Brechts Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und Ariadne auf Naxos von Hugo von Hofmannsthal: zwei Opern, deren Kultur- und Kapitalismuskritik oft nur vordergründig wahrgenommen wird. Charlotte Wegen geht in ihrer Studie einer kapitalismuskritischen Dimension in beiden Opern nach, die sich auf übergeordneter Ebene manifestiert: in der Gestik und Metaphorik des Textes, in Wiederholungen, Schablonierungen und Monologisierungen. Es sind Merkmale einer entleerten Zeit, einer Gegenwart ohne Zukunft, die sich im Kontext mythischer und religiöser Phänomene artikulieren und bereits im Bild der Ariadneschen Insel und der Wüste von Mahagonny ihren ersten Ausdruck finden.

IXYPSILONZETT 2022
We Want YOU to Change the System
76 S., br., € 9,50
978-3-95749-409-2
„Kultur macht stark!“ ist die Behauptung hinter Programmen wie Wege ins Theater, Zur Bühne, tanz + theater machen stark, ChanceTanz u.a., die für bisher nicht erreichte junge Zielgruppen Zugänge zu den Darstellenden Künsten schaffen wollen. Wie verändert sich dadurch das Selbstverständnis der Macherinnen und Macher? Wie sieht die Zukunft aus? In der Praxis zeigt sich immer wieder, wie sehr strukturelle Veränderungen, neue, visionäre Wege und zukunftsweisende Projekte von Menschen ausgehen. IXYPSILONZETT Jahrbuch 2022 feiert diese Menschen als Vorbilder: Es will über Zugänglichkeit und Teilhabe, über Macht und Öffentlichkeit nachdenken. Im Fokus der Publikation stehen Utopien, die in positiven Beispielen sichtbar werden: Es geht um einen utopischen Atem auf verschiedenen Ebenen des Systems ‚Theater‘.

Ohne festen Wohnsitz
Theater Marie 2012 – 2022
128 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-404-7
Im Sommer 2022 kommt es im Theater Marie zu einem Leitungswechsel. Zehn Jahre haben Patric Bachmann und Olivier Keller das Kompetenzzentrum für Theaterproduktion im Kanton Aargau/Schweiz geleitet. Es sind rund 30 Produktionen entstanden, die an bis zu 90 unterschiedlichen Spielorten gezeigt wurden. Die Junge Marie wurde aus der Taufe gehoben und ist mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil des Theater Marie. Und das personelle und institutionelle Netzwerk ums Theater Marie ist um unzählige Fäden reicher und dichter geworden. Das Buch „Ohne festen Wohnsitz“ beleuchtet diese einmalige Produktionsstruktur für darstellende Künste in der Schweiz. Insbesondere die Bespielung von Räumen – architektonischen, imaginären und psychologischen – ist für die Arbeit beim Theater Marie identitätsstiftend. Angestoßen durch Impulse und Erlebnisse mit dem Theater Marie machen sich zahlreiche Autorinnen und Autoren Gedanken über das zeitgenössische Theaterschaffen zwischen Institution und freier Szene.

ANTHROPOS
Audio CD, € 15,90
EAN 4038903000106
ANTHROPOS, das dritte Album des Theatermusikduos Kinbom & Kessner, beschäftigt sich mit Anfang und Ende des Anthropozäns, nimmt die menschliche Natur unter die Lupe und skizziert die Symptome einer heraufdämmernden Zukunft in
diversen utopischen und dystopischen Facetten. Die deutschsprachige Liedsammlung kombiniert die Traditionslinien von Brecht/Weill und politischen Liedermachern mit cinematischen Lap-Steel-Klangwelten und einem vielseitigen Bandarrangement. Mit dabei sind internationale Gäste aus Musik und Theater wie Angela Winkler, Axel Werner, Chris Farr (Schlagzeug), Andreas Dormann (Bassklarinette, Baritonsaxophon), Hans-Jörn Brandenburg (Flügel, Celesta), Paul Brody (Trompete), Matti Bye (Hammond, Analogsynthesizer), Larry Mullins (Percussion) u.v.a.

Woods of Birnam
Macbeth
Audio CD, € 16,00
EAN 4038903000083
Woods of Birnam präsentieren mit ihrem fünften Album den Soundtrack zu William Shakespeares „Macbeth“ am Staatsschauspiel Dresden. Inszeniert hat Sänger und Schauspieler Christian Friedel, der auch die Titelrolle übernimmt. Musik und Stück versetzen mit überbordenden Bildern und intensiven Spielszenen in einen regelrechten Rausch, der bis tief in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele reicht. Wie Salvador Dalí malen Woods of Birnam atmosphärische Welten, oft düster, instrumental donnernd und dystopisch, aber auch bunt, poppig und manchmal unerwartet zärtlich. Produziert von Woods of Birnam und Olaf O.P.A.L. (u.a. The Notwist), schlägt dieses pulsierende Album nicht nur Theater- oder Soundtrackfans in seinen Bann, sondern kitzelt auch die Sinne derer, die die Vorstellung nicht gesehen haben.

Terzopoulos Tribute Delphi
248 S., br., € 25,00
978-3-95749-400-9
Der Band dokumentiert in englischer Sprache die Beiträge und Vorträge einer 2018 in Delphi veranstalteten internationalen Konferenz zum Theater des griechischen Regisseurs Theodoros Terzopoulos, der über Jahrzehnte eine zeitgenössische Form des antiken Theaters auf der Grundlage einer eigenen Methode entwickelt hat. Terzopoulos’ Inszenierungen wurden weltweit gezeigt und wirken langfristig tief auf Theorie und Praxis des Theaters wie auch auf die Erforschung seiner Grundlagen in unterschiedlichen Kulturen.
Mit Beiträgen u.a. von Anatoly Vasiliev, Eugenio Barba, Vasilis Papavasileiou, Blanka Zizka, Daniel Wetzel, Jaroslaw Fret, Johanna Weber, Savvas Stroumpos, Kerem Karaboga, Li Yadi, Juan Esteban Echeverri Arango, Savas Patsalidis, Freddy Decreus, Frank Raddatz, Eleni Varopoulou, Penelope Chatzidimitriou, Dikmen Gürün, Kim Jae Kyoung.

Anja Nioduschewski
Theater am Schiffbauerdamm
Vom Neuen Theater zum Berliner Ensemble
100 S., zahlr. Abb., br., € 10,00
978-3-95749-136-7       ET: unbestimmt (um 6 nach dem Lockdown)
Unter seinem Namen Berliner Ensemble machte das Theater am Schiffbauerdamm im Zentrum Berlins Weltkarriere. Auch heute ist das Haus vor allem als Wirkungsstätte Bertolt Brechts berühmt. Zweifelsohne stellt er die künstlerisch prägende Zäsur in der Geschichte dieses Theaterhauses dar, katapultierte es mit seinem ästhetischen und politischen Anspruch auf eine neue Umlaufbahn. Doch die Geschichte dieser 1892 als Neues Theater errichteten Bühne ist nicht nur viel länger und vielgestaltiger, wartet nicht nur mit anderen Theatergrößen wie Max Reinhardt oder Heiner Müller auf: Sie ist zudem auch eine kleine Kulturgeschichte wechselvoller deutscher Verhältnisse.
Anja Nioduschewski arbeitet als freie Autorin und Dramaturgin, u.a. am Berliner Ensemble.

Ökonomien des Ästhetischen
Herausgegeben von Janina Mäbius, Natascha Siouzouli und Matthias Warstat
200 S., br., € 18,00
978-3-95749-140-4 ET: 07/22
Wie wird ästhetische Arbeit, die nach einem materiellen oder immateriellen Mehrwert strebt, entlohnt? Wer profitiert von ihr und ihren Produkten, und zu welchen Lasten geht sie? Sind kritische Ambitionen im Theater und in anderen Künsten mit den gegebenen materiellen Rahmenbedingungen überhaupt noch vereinbar? Zunehmend wird das Ästhetische an Wirkungsversprechen gebunden und mit „lmpact" Forderungen versehen - auch und gerade im Theater. Aus gegenwärtiger Perspektive beleuchtet der Band die ökonomische Dimension der Künste, die sich weder auf Kommerzialisierungsstrategien noch auf die monetäre Vergütung kreativer Arbeit reduzieren lässt. Mit Beiträgen von Gigi Agyropoulou, Joe Kelleher, Annemarie Matzke, Doris Kolesch, Ana Vujanovid u. a. Die Herausgeber lehren am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin und arbeiten gemeinsam an dem Forschungsprojekt ‚the Aesthetics of applied theatre"

Ästhetiken der Intervention
Ein- und Übergriffe im Regime des Theaters
250 S., zahlr. Abb., br., € 18,00
978-3-95749-304-0  ET: 7/22
Mit dem Begriff der Intervention ist eine Überschreitung der Kunst durch die Kunst selbst aufgerufen. Damit einher geht nicht nur das Versprechen einer spezifischen Wirksamkeit, sondern eine Praxis des Aushandelns ästhetischer und politischer Sphären. Im Theater scheint die Rede von Intervention dann besonders prägnant zu sein, wenn die komplexen Wechselwirkungen von Öffentlichkeit, Gesellschaft und Medienwirklichkeit über die Szene hinaus thematisiert werden. Der aus einer Tagung an der Ludwig-Maximilians-Universität München hervorgehende Band versammelt Beiträge, die kritische Perspektiven auf Theaterprojekte und theatrale Aktionen werfen, die mit unterschiedlichen Strategien des Eingreifens arbeiten. Dabei wird die Pluralität der interventionistischen Ästhetiken und ihre Theoriebildung aufgezeigt.



Theater als Intervention
Politiken ästhetischer Praxis
200 S., br., € 18,00
978-3-95749-048-3
In den gesellschaftlichen Legitimationen von Theater ist eine Verschiebung zu beobachten: Oft reicht es nicht mehr aus, sich auf die sinnliche Attraktion von Aufführungen oder die Beiträge des Theaters zum kulturellen Leben zu berufen. Zunehmend wird vom Theater erwartet, konkrete gesellschaftliche Zwecke zu erfüllen, sich also explizit politisch oder sozial zu engagieren. Theaterpraktiker begeben sich in spezifisch abgegrenzte Kontexte wie soziale Brennpunkte, Therapiegruppen, Unternehmen oder Gefängnisse, um dort Transformationsprozesse einzuleiten und zu begleiten. Was aber bedeutet es, wenn Theater in dieser Weise zum Instrument politischer und sozialer Interventionen wird? Der Band erarbeitet eine Theorie performativer Interventionen, die mit der Praxis des internationalen Applied Theatre dominante, doch von der Theaterwissenschaft bisher wenig bedachte Spielarten einbezieht.


Günther  Heeg
Fremde Leidenschaften Oper
Das Theater der Wiederholung I
Mit Gastbeiträgen von Merle Fahrholz, Anselm Gerhard, Kai Weßler und Klaus Zehelein.
200 S., zahlr.Abb., br., € 18,00
978-3-95749-369-9
Die Grand Opéra des 19. Jahrhunderts stellt sich als ein Vexierbild dar. Auf den ersten Blick zeigt sie sich als Vergnügungsapparat zur Erzeugung visueller und emotionaler Sensationen. In dieses Bild aber schreiben sich die Züge eines Seismografen ein, der die gesellschaftlichen Erschütterungen im Zeitalter der Revolutionen präzise verzeichnet. Die Schnittlinie beider Ansichten durchquert die Grand Opéra als „Kraftwerk der Gefühle“ (A. Kluge). In ihm kehren die verdrängten Erfahrungen und Traumata von Terror, Umbruch und Rebellion als fremde Leidenschaften wieder. Sie bieten die Chance der Wiederaneignung und Transformation der in die Gegenwart ragenden Vergangenheit. Das Buch untersucht die Szene der Grand Opéra und geht den Spuren ihres Nachlebens in Inszenierungen und Werken des zeitgenössischen Musiktheaters nach. 

„Interesse versus Engagement: eine der großen Konfliktlinien unserer Zeit, ein Dauerthema im 21. Jahrhundert."

Wolfgang Engler
Die andere Wahrheit
Wendungen
100 S., geb., € 12,00
978-3-95749-363-7
Die Gesellschaft, in der wir leben, zeigt sich als abstraktes Gebilde aus weit verzweigten Handlungsketten. Die Einzelnen verwachsen mit ihren Spezialfunktionen, entwickeln einen moralisch indifferenten Funktionsstolz und spalten die langfristigen Folgen ihres Handelns von sich ab. Je länger diese Praxis währt, desto mehr entfaltet sie ihre zerstörerische Wirkung.
In seinem Essay analysiert Wolfgang Engler die abstrakte Wahrheit, die die Funktionslogik des Systems zur Norm erhebt, und er sucht nach Spuren einer konkreten – einer anderen – Wahrheit. Sie berichtet von dem, was man nicht zu tun bereit ist, weil man die ausgrenzende Unterscheidung zwischen Selbst- und Fremdinteresse, auf der das Spiel beruht, nicht mitmacht. Diese Wahrheit gilt als die der Schwachen, der Zauderer, der Versager. Höchste Zeit, sie von ihrem Stigma zu befreien – anhand von Erzählungen, die ihre Stärke offenbaren: sich in einer Welt, die es genau darauf anlegt, nicht korrumpieren zu lassen.

"Der Universalismus der Rechte ist ein mühsam erkämpfter zivilisatorischer Standard, der gerade darum gilt, weil er unter Absehung von der individuellen Identität für alle gültig ist. Ihn zum Feind zu erklären und abschaffen zu wollen, ist der größte Angriff auf die Grundlangen unserer Gesellschaften"

Bernd Stegemann
Wutkultur
Wendungen
104 S., geb., € 12,00
978-3-95749-341-5
Wutbürger und ihre empörten Schwestern bestimmen den Alltag. Desintegrierte fühlen sich beleidigt, Aktivistinnen sind entsetzt über die Langsamkeit der demokratischen Prozesse, und in den sozialen Netzwerken toben die Erregungsvirtuosen. Je stärker die Zersplitterung der Gesellschaft voranschreitet, desto mehr Gruppen und Individuen kämpfen um die knappe Ressource Anerkennung. In der Spätmoderne ist die Politik der Kränkung beherrschend geworden.
Wut ist eine allen Menschen vertraute Emotion und ihre individuelle und gesellschaftliche Einhegung ein mühsamer Lernprozess. Ist die Wut grenzenlos, droht der gesellschaftliche Kollaps. Erlahmt sie, droht Stillstand. Bernd Stegemann zeigt in seinem brillanten Essay, wie eine Wutkultur die Balance zwischen Produktivität und Negativität finden muss, damit wir in den Stürmen des 21. Jahrhunderts nicht untergehen.
Bernd Stegemann ist Professor für Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Er arbeitete als leitender Dramaturg an zahlreichen Theatern und Festivals, u. a. am TAT in Frankfurt/Main, am Deutschen Theater und an der Schaubühne Berlin. Er gehört der Dramaturgie des Berliner Ensembles an. Er hat die Reihe Lektionen bei Theater der Zeit begründet. Bisher erschienen sind die Bände 1 Dramaturgie, 2 Regie, 3 und 4 Schauspielen, 5 Theaterpädagogik, 6 Kostümbild, 7 Theater der Dinge. Publikationen: „Kritik des Theaters“, „Lob des Realismus“, „Das Gespenst des Populismus“, „Die Moralfalle“, sowie „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“ und Texte in ZEIT, FAZ und WELT.
Zum Thema: NZZ, Rezension: Humanistischer Presse Dienst, Rezension: Sibylle Berg


Georg Lukács
Texte zum Theater
Herausgegeben von Jakob Hayner und Erik Zielke
312 S., br., € 22,00
978-3-95749-362-0
Georg Lukács gehört zu den herausragenden Denkern des 20. Jahrhunderts. Seine Schriften sind ein Schlüssel zur Ideengeschichte der Moderne und bieten auch Ansätze für die Gegenwart. Ein Bezug auf das Theater durchzieht sein gesamtes Schaffen. Doch die Rezeption seiner Werke ist gekennzeichnet von Brüchen. So war Lukács’ differenzierte Ästhetik für marxistische Dogmatiker im Osten in ihrem Beharren auf einen maßgeschneiderten sozialistischen Realismus nicht immer wohlgelitten. Auch im Westen erfreute er sich nur für kurze Zeit einiger Popularität. Entsprechend sind viele Schriften einem breiten Publikum unbekannt.
Dieser Reader mit Texten zum Theater, der zu Lukács’ 50. Todestag erscheint und einen vorurteilsfreien Blick ermöglichen soll, macht schwer erhältliche Beiträge wieder zugänglich und erstveröffentlicht auch Fundstücke aus den Archiven. Eine Einleitung von Dietmar Dath bezeugt die ungebrochene Relevanz des Denkens von Lukács. Georg Lukács (1885–1971) war Philosoph und Literaturwissenschaftler und neben Ernst Bloch, Antonio Gramsci und Karl Korsch bedeutendster
Erneuerer der marxistischen Philosophie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Link: Artikel zum Buch in der Jungen Welt

Andere Räume /Other Spaces
Die Freien Spielstätten in Berlin /The Independent Performing Arts Venues in Berlin
304 S., zahlr. Abb., br., € 19,50
zweisprachig
978-3-95749-360-6
Theater braucht Räume. Räume, in denen sich Menschen begegnen können und vorübergehend eine Gemeinschaft bilden. Räume, um neue, experimentelle Ästhetiken zu entwickeln und für soziale Experimente. Aber auch einen öffentlichen Raum für die Auseinandersetzung des Publikums mit der darstellenden Kunst, mit sich selbst und untereinander. In diesem Buch haben die Räume der Freien Szene in der Theaterstadt Berlin selbst einen Auftritt.
33 Berliner Spielstätten werden in dieser reich bebilderten Publikation porträtiert. Sie alle waren seit 2016 am Performing Arts Festival Berlin beteiligt. Ein erster Versuch, die freien Räume für die darstellenden Künste in ihrer Breite und Unterschiedlichkeit abzubilden. Dabei will das Buch auch der Herkunft dieser Orte nachspüren, ihrer Geschichtlichkeit und dem Wandel ihrer Funktion im jeweils speziellen sozialen und topografischen Umfeld der Stadtlandschaft.
"Die Lieder des jungen Werther" ist ein Hybrid aus Musikalbum und Hörbuch. Es erzählt Goethes "Die Leiden des jungen Werther" in elf Liedern und neun Zwischensequenzen. Ein musikalischer Einblick in Werthers Gedanken- und Gefühlswelt.


Baldr (Johann David Talinski und Thomas Leboeg)
Die Lieder des jungen Werther
Audio CD, € 15,00
4038903000090
Würde Goethes tragischer Held Werther im 21. Jahrhundert leben, würde er wohl keine Briefe schreiben. Vielleicht – so die Idee von Baldr, dem kreativen Theaterduo aus Thomas Leboeg und Johann David Talinski – würde er seine Gefühlsausbrüche zwischen Liebe und Wut in Konzerten zum Ausdruck bringen. In einem Hybrid aus Musikalbum und Hörspiel stellen Baldr ihre Auseinandersetzung mit „Die Leiden des jungen Werther“ vor. Goethes Werther klingt dabei überraschend heutig und ehrlich und verliert dennoch nichts von seiner Poesie und Bildkraft. Die Emotionen der Geschichte werden so musikalisch erlebbar und kommen dem Live-Moment erstaunlich nahe.  Link(sound+pict)

Michael Simon – FERTIG gibt’s nicht
Bühnenbild. Prozesse
256 S., zahlr. Abb., br., 22 x 23,5 cm € 28,00
978-3-95749-365-1
Der eindrucksvolle Bildband dokumentiert unterschiedliche Herangehensweisen des Bühnenbildners und Regisseurs Michael Simon bei der Konzeption seiner Bühnenräume. In seinen Arbeiten für Schauspiel, Tanz- und Musiktheater, in Projekten und Installationen seit den 1980er Jahren haben sich zentrale Themen herausgebildet, die dem Buch seine Struktur geben: Geometrie, Bewegung, Materialität und Worte. Dabei soll es nicht nur um eine biografische Darstellung der „erfolgreichen“ Arbeiten gehen, sondern auch um die Um- und Irrwege, den Einfluss von Zufall und um grundsätzliche Fragen, die der künstlerische Prozess aufwirft.
Arbeitsbuch:


transformers
digitälität inklusion nachhaltigkeit
150 S., br., € 24,50
978-3-95749-364-4
Corona führt uns vor Augen, mit welchen schwelenden gesellschaftlichen Konflikten wir zu kämpfen haben. Die gewohnte Wachstumslogik des „Weiter so“ und „Mehr vom Gleichen“ stößt an absehbare Grenzen. Spätestens jetzt ist allen klar, dass mit dem Weg aus der Pandemie eine große Transformation auf den Feldern Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion einhergehen muss. Auch dem Theaterbetrieb stellen sich Fragen nach Öffnung und Teilhabe, nach Klimawandel und Organisationsentwicklung sowie nach den sich stark verändernden Kommunikations- und Interaktionsmustern. Das Arbeitsbuch versammelt Texte und Thesen, bietet Ansätze und Ausblicke und skizziert Prozessdesigns der Veränderung. Denn nur wenn es dem Theater gelingt, sich den Fragen der Zeit radikal zu stellen, sich inhaltlich und strukturell grundlegend zu wandeln, wird es ein Theater der Zukunft geben.

75 Jahre Theater der Zeit
Zeitschrift Theater der Zeit, Heft 05/2021
Jubiläumsheft,
PRINT € 8,50
Theater der Zeit steht, 1946 als Theaterfachmagazin in Berlin gegründet, quasi exemplarisch für die Geschichte einer deutsch-deutschen Transformation, die wiederum Teil einer viel längeren kultu­rellen Erzählung ist, deren Erbe uns alle betrifft. Was aber stellt die Generation von heute mit dieser Tat­sache an? In unserer Jubiläumsausgabe zum Thema Archiv haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit einem großen enthusiastischen Sprung voller Neugier, aber auch Fragen in das Meer der Archiv­materialien abzutauchen, welche uns die Vergangenheit, insbesondere die Theatervergangenheit, ­hinterlassen hat. Was nehmen wir mit? Was kann weg? Was wird vererbt? Was verheimlicht? Welche Schätze stecken in den Taschen der Grand Old Lady Geschichte? Was ging bereits durch Löcher im Stoff unwiederbringlich verloren? Was wurde archiviert? Und was – vielleicht mit Absicht – nicht?

Vor dem Hintergrund dieser Fragen begeben wir uns in unserem großen Jubiläumsschwerpunkt gemeinsam mit der Szenografin Franziska Ritter in einer sensationellen VR-Experience zurück ins Jahr 1927 und besuchen das Große Schauspielhaus Berlin, dessen visionäre Architektur 1919 von Max Reinhardt und Hans Poelzig ersonnen wurde. Mit dem Theaterduo Herbordt/Mohren erkunden wir die wunderbare Welt der Spinner-Akten, die uns beweisen, dass selbst die irrsten gesellschaft­lichen Utopien, einst von Experten verworfen, heute das Zeug hätten, unsere Zukunft zu retten. Die Dramaturgin Anna Volkland verschneidet Fundstücke aus alten Heften von Theater der Zeit und ­Theater heute zu einem spannungsreichen Ost-West-Vergleich, mittels dessen sie unser heutiges ­Normalitätsverständnis in Bezug auf das Theaterschaffen befragt. Die Soziologin Katharina Warda lenkt im Gespräch mit Paula Perschke den Blick auf die Lücken im deutsch-deutschen Archiv – insbesondere auf die bislang ausgesparten ostdeutschen Perspektiven of Color. Mit Hans Rübesame und Rita Czapka stellen wir zwei der engagiertesten Theaterarchivare vor und tauchen schließlich mit Harald Müller, Friedrich Dieckmann, Thomas Stecher und Frank Raddatz ab ins sagenumwobene TdZ-Archiv, in dem wir auch auf die Dramatik der Schriftstellerin Barbara Honigmann gestoßen sind, deren Monolog „Die Schöpfung“ wir in diesem Heft drucken.
Einem der umfangreichsten und weltweit größten Theaterarchive indes wäre es just in diesen Monaten fast an den Kragen gegangen: Anfang März verkündete das Victoria and Albert Museum in London, seine Sammlungen derart umstrukturieren zu wollen, dass es für die dort beheimatete ­Theatersammlung de facto die Schließung bedeutet hätte. Stephan Dörschel, Abteilungsleiter des ­Archivs Darstellende Künste der Akademie der Künste Berlin, beschreibt, warum derartige Pläne auch andere nationale Theatersammlungen bedrohen.
Gegen die Archivierung des Jahrhundertkünstlers Joseph Beuys, der am 12. Mai 100 Jahre alt geworden wäre, spricht sich in dieser Ausgabe der Filmemacher Andres Veiel vehement aus. Beuys, sagt er im Gespräch mit Martin Krumbholz, sei mehr gewesen als lediglich ein Künstler des 20. Jahrhunderts. Er entdecke ihn über Fragen des 21. Jahrhunderts immer wieder neu: Klimakrise, Ökonomie, die Notwendigkeit des Verzichts, Anerkennung und Würde des Menschen. „Wenn wir verhindern wollen, dass wir den Planeten gegen die Wand fahren, müssen wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen.“
Auch ein Projekt wie eine Theaterzeitschrift lässt sich – à la Beuys – nur gemeinschaftlich denken. Verglichen mit der Zeitspanne von 75 Jahren sind wir, die wir hier schreiben, bloß ein Wimpernschlag der Geschichte, die in der Vergangenheit mal langsamer ihre Lider bewegte und mal aus dem Blinzeln gar nicht mehr herausfand. Menschen kamen und gingen. Auch bei Theater der Zeit. Wir möchten uns ganz herzlich bei all jenen bedanken, die über all die Jahre mit ihrem Einsatz, ihrer Leidenschaft, ihren Ideen und Anregungen diese Zeitschrift mitgestaltet haben. Die Zukunft beginnt jetzt. Und sie ist ohne Euch und ohne Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht zu haben. Geburtstagsfeier: Am 1. Juni um 17 Uhr laden wir zu einem Geburtstagszoom ein mit den Redakteurinnen und Autoren des Jubiläumsheftes und Leserinnen und Leser können alles fragen, was Sie schon immer über Theater der Zeit wissen wollten.



Verfitzt und zugenäht!
60 Jahre Puppentheater Bautzen
104 S., zahlr. Abb., br., € 7,00
978-3-95749-366-8
Verfitzt und zugenäht! Das Bautzener Puppentheater wird 60 Jahre alt und ist doch noch so jung und entdeckungsfreudig. Nähte müssen zum Glück nicht aufgetrennt werden, aber für die Festschrift so manche verstaubte Kiste geöffnet und mancher Faden entfitzt werden – zuletzt der rote Faden der eigenen bewegten Geschichte wieder aufgenommen und in gestrafften Schnüren aufgehängt werden. 60 Puppen durften für ein Foto-Shooting der besonderen Art noch einmal ihre letzte Ruhestätte – den Fundus – verlassen und ins Scheinwerferlicht vor die Kamera treten. Ihre ausdrucksvollen Porträts, garniert mit lustigen Anekdoten und informativen Anmerkungen, erzählen bildstark und unterhaltsam die 60-jährige Geschichte des Puppentheaters des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen.


Theater Plauen-Zwickau
Die Intendanz Roland May 2009–2022
120 S., zahlr. Abb., br., € 10,00
978-3-95749-368-2
In diesem Buch wirft der scheidende Generalintendant einen Blick zurück auf die vergangenen 13 Jahre des Theaters in der Spitzenstadt Plauen und der Automobilstadt Zwickau, auf eine Zeit voller rasanter gesellschaftlicher Umbrüche. Vor gut 20 Jahren fusionierten die Theater der Städte Plauen und Zwickau, mehr als die Hälfte dieser Zeit leitete der Schauspieler und Regisseur Roland May die Geschicke des neu entstandenen gemeinsamen Theaters. Das vorliegende Buch resümiert die künstlerische Entwicklung des Stadttheaters und dessen kulturelle Bedeutung für die Region im Kontext erster politischer und gesellschaftlicher Krisen des 21. Jahrhunderts. Zahlreiche Inszenierungsfotos dokumentieren die künstlerische Arbeit. In Gesprächen mit den Spartenleiterinnen und -leitern des Theaters werden zudem die spezifischen Eigenheiten und Herausforderungen eines vielfältigen Mehrspartentheaters mit Verwurzelung in den zwei verschiedenen Städten und Regionen beleuchtet.

Theater Vorpommern
Intendanz Dirk Löschner 2012–2021
152 S., zahlr. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-367-5
Das Theater Vorpommern besteht aus den Theatern in Stralsund, Greifswald und Putbus mit den Sparten Musiktheater, Ballett/Tanz, Orchester und Schauspiel. 2012 übernahm Dirk Löschner die Intendanz des größten Theaters im Nordosten Deutschlands mit neuen Impulsen für ein Stadttheater ausgeprägter Vielfalt. Der Band stellt die Arbeit in den einzelnen Sparten vor und nimmt dabei insbesondere Innovationen wie die zeitgenössische Oper, ungewöhnliche Tanzproduktionen und neuartige Angebote für Kinder und Jugendliche in den Blick. Bemerkenswert sind Produktionen spartenübergreifender Zusammenarbeit und internationale Kooperationen, die schließlich 2019 zu dem Festivalexperiment der „Theater-Hanse“ mit Beiträgen aus dem gesamten Ostseeraum führten. Bilanz einer Ära, die dem Theater dieser Region ein neues Gesicht verschafft hat.

Berlin plant
Plädoyer für ein Planwerk Innenstadt Berlin 2.0
264 S., br., € 22,00
978-3-940737-74-8
Den euphorischen aber unrealistischen Wachstumsphantasien unmittelbar nach der Wiedervereinigung Berlins (Prognosen gingen von zukünftig 5 Mio. Einwohnern aus), die ihren städtebaulichen Ausdruck in den Inselprojekten für den Potsdamer und den Alexanderplatz fanden, folgte Mitte der 90er Jahre das „Planwerk Innenstadt Berlin“ (Vorentwurf 1996, Senatsbeschluss 1999), das erstmals die City Ost und die City West zusammenzeichnete und nach der Kontinuität der Stadt fragte. Mit seiner unkritischen Orientierung am gründerzeitlichen Stadtgrundriss führte das Planwerk Innenstadt jedoch zu einer beispiellosen Konfrontation von Historisten und Modernisten sowie von West und Ost. „Berlin plant“ enthält Texte namhafter Autoren, die in der Auseinndersetzung mit dem Planwerk Innenstadt entstanden und auf dessen kritische Fortentwicklung zielen. Mit dem „Planwerk Innenstadt 2.0“ zeichnet sich die dritte Phase Berliner Stadtplanung seit 1990 ab. Mit Beiträgen von Bernd Albers, Harald Bodenschatz, Klaus Brake, Gabi Dolff-Bonekämper, Bruno Flierl, Ephraim Gothe, Regula Lüscher, Peter Meyer u. a.


Klassengesellschaft reloaded und das Ende der menschlichen Gattung
Fragen an Heiner Müller
220 S., geb., € 16,00
978-3-95749-302-6
Marx zufolge ist die menschliche Geschichte Fortschritt, der durch Klassenkämpfe vorangetrieben wird. In den Stücken Heiner Müllers verhält es sich fast umgekehrt: Die sich verschärfenden Klassenverhältnisse sind hier ein Motor des möglichen Untergangs der Menschheit. Im 21. Jahrhundert ist der Zusammenhang von Klassenverhältnissen und einer umfassenden
Selbstzerstörungstendenz der global kapitalisierten Menschheit aktueller denn je. „Klassengesellschaft reloaded“ lotet diese beiden Komplexe – Klassismuskritik und Gattungssuizid – sowie ihr Verhältnis zueinander im Kontext des Werkes von Heiner Müller aus.
Der Band geht auf eine Tagung zurück, die 2019 von der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin ausgerichtet wurde, und dokumentiert Vorträge, Gespräche und Diskussionen.

Heiner Goebbels
Ästhetik der Abwesenheit
Texte zum Theater
220 S., geb., € 16,00
978-3-95749-325-5
Der international renommierte und vielfach ausgezeichnete Komponist und Theatermacher Heiner Goebbels ist ein Grenzgänger zwischen den Künsten. Er hat seine künstlerische Arbeit und die zeitgenössische Theaterpraxis immer auch theoretisch reflektiert. Theater ist für ihn ein komplexes Wechselspiel zwischen der Polyphonie von Klang, Licht, Raum und der Wahrnehmung der Zuschauer. An die Stelle von Repräsentation tritt das Spiel mit der Abwesenheit – von Figur, dramatischer Handlung und des Schauspielers im Zentrum der Aufmerksamkeit. Es ist diese Abwesenheit, die der Imagination des Zuschauers einen Spielraum eröffnet und eine ästhetische Erfahrung ermöglicht. „Ästhetik der Abwesenheit“ liegt nun in einer erweiterten Neuausgabe vor und versammelt die wichtigsten Schriften und Vorträge von Heiner Goebbels aus den letzten zwanzig Jahren.

Barrie Kosky
On Ecstasy
100 S., geb., € 15,00
978-3-95749-342-2
Barrie Kosky versteht es nicht nur als der gefeierte Regiestar der Komischen Oper in Berlin, sondern auch als unterhaltsamer und fesselnder Erzähler, der überwältigenden Macht des Gefühls einen glänzenden Auftritt zu bereiten. „On Ecstasy“ ist seine Biografie des Schreckens und des Glücks im rauschhaften Moment: der Ekstase des Schmeckens beim Genuss der Hühnersuppe der geliebten Großmutter, der Ekstase des Fühlens im Pelzlager des Vaters in Melbourne, des Sogs der unbekannten Zonen des Geschlechts, der Überwältigung in der Begegnung mit den Sinfonien von Mahler und der überirdischen Halluzinationen der Opern von Wagner … „On Ecstasy“ ist die humorvolle Betrachtung des sinnlichen Dranges und der éducation sentimentale eines jungen Mannes und seiner Genese als Künstler. REZENSIONEN: SWR2 / STANDARD / BZ / NZZ / SZ


Frank M. Raddatz
Das Drama des Anthropozäns
Anthropözane Kartographierungen
100 S., geb., € 12,00
978-3-95749-340-8
Auch wenn Theater-Urgott Dionysos einem Hang zur Metamorphose nachging und sich vor den Augen der Zuschauer in ein Tier verwandelte, operiert die Bühne seit Jahrhunderten mit einem sozialen Kosmos, den fast ausschließlich Angehörige der Gattung Homo sapiens bespielen. Heute läuten die ökologischen Katastrophen das Ende des Anthropozentrismus ein. Damit stellt das einsetzende planetarische Zeitalter das Theater vor völlig neuartige Aufgaben. „Das Theater der Zukunft“ reflektiert die tektonischen Verschiebungen, welche das Anthropozän, die erstmalige Kreuzung von Erd- und Menschengeschichte, für die Bühne mit sich bringt, taucht Motive tradierter Stücke in ein fremdes Licht und bahnt künftigen Konzeptualisierungen den Weg. Neben seinem Essay enthält der Band auch ein Gespräch von Frank M. Raddatz mit Antje Boetius, Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts, und dem Wissenschaftshistoriker Hans-Jörg Rheinberger.


Julian Beck
Das Theater leben
250 S., geb., € 20,00
978-3-95749-343-9
Theater und Leben – nicht zu trennen für Julian Beck! Der amerikanische Aktivist und Poet, Maler und Anarchist war vor allem eins: ein Mann des Theaters. Zusammen mit seiner Frau, der Schauspiel-Ikone Judith Malina, gründete er das weltberühmte The Living Theatre, eine Institution gegenkulturellen Aufbegehrens. Mit ihren Stücken trat die Gruppe auf den Straßen New Yorks, in Gefängnissen und Krisengebieten in Amerika auf, um mit ihrem revolutionären Theater aufzurütteln. In seinen gesammelten Schriften – Miniaturen, Briefe und Gedichte, entstanden in den Jahren des Exils zwischen Brasilien und der Schweiz, Brooklyn und Marokko – entwickelt Beck einen ganzheitlichen Theaterbegriff, übt radikale Kritik an der Gesellschaft und scheut auch philosophisch-spirituelle Gedanken nicht. Julian Beck – das ist der legitime Nachfolger Erwin Piscators und der Bruder im Geiste von Allen Ginsberg. Mit „Das Theater leben“ liegt ein Klassiker des politisch-aktivistischen Theaters mit dem Vorwort von Judith Malina erstmals in deutscher Übersetzung vor.

Ohne Worte
Körper – Botschaften
IXYPSILONZETT
Jahrbuch Kinder- und Jugendtheater 2021
Mit Beiträgen u.a. von Irina-Simona Bârca, Laura Kallenbach, Martin Nachbar
und Mitgliedern des Performancekollektivs Henrike Iglesias.
76 S. mit zahlreichen farbigen Abbildungen, br., € 9,50
978-3-95749-345-3
Der menschliche Körper ist ein zentrales Element der darstellenden Künste. Er ist präsent, wird präsentiert. Er wird an- und ausgekleidet, geschminkt, verziert, verzerrt, digitalisiert, projiziert. Er ist Freund und Feind zugleich, Leistungsträger, Kapital, Politikum: Indem er sich zeigt, wird er zum Zeichen. Doch wer repräsentiert wen? Wer lenkt die Blicke? Und was bedeuten Körperlichkeit und Schönheit in den darstellenden Künsten für junges Publikum? Wie werden hier Körper gezeigt, thematisiert, ausgestellt? Wie politisch ist das Private, wenn es um Körper auf der Bühne geht? Zwischen Psychologie und Soziologie, zwischen Mode und Norm reflektiert das Jahrbuch die Praxis, um Haltungen zu ergründen und Konflikte produktiv zu machen.


Christian Martin
War nix is nix wird nix
Stücke der Erinnerung
250 S., geb., € 20,00
978-3-95749-344-6
Der Band von Christian Martin versammelt Theaterstücke aus mehr als dreißig Jahren. Sie sind ein Querschnitt seines dramatischen Œuvres und seiner thematischen und formalen Vielfalt: Volksstück, Zeitstück, Komödie, Märchenspiel („Sternfels“, „Kaltes Herz“, „Amok“, „Bunker“, „Fighters“) und schließlich der Monolog. Sein jüngster Text, „War nix is nix wird nix“, ist eine tiefgründige bitter-komische Farce über die letzten Tage des Münchner Kabarettisten und Sprachakrobaten Karl Valentin im Winter 1948, sozusagen ein ‚Endspiel‘ des aus der Zeit gefallenen Künstlers in Umbruchsituationen. Das abschließende Gespräch mit dem Dramatiker gibt Einblicke in seine Weltsicht, sein Schreiben, sein Theaterverständnis.

40 Jahre Meta Theater
Retrospektive und Vision
176 S., br., € 10,00
978-3-95749-331-6
After starting his career as an architect, Axel Tangerding founded the Meta Theater in Munich in 1980, where he works as artistic director. Here, the exchange with non-European artists plays an important role. Under his direction, the Music Theater NOW Award-winning piece Musicophilia, based on Oliver Sack’s bestselling brain and music, has garnered international acclaim, both in Europe and China, Finland, Ukraine, Canada and the United States. He has received numerous awards for his intercultural, international artistic commitment and his contribution to cultural mediation. Among them, 2002 the Order of Merit of the Federal Republic of Germany, 2012, the Tassilo Culture Prize of the Süddeutsche Zeitung and 2016, the Wilhelm Hausenstein award of the Bavarian Academy of Fine Arts in the section theatre.


Wolfgang Krause Zwieback
Ray Pur Zwieback / Dirk Hessel
Zum Hafen In Erwartung Der Schiffe
24 Songs
Audio CD, € 15,00
4038903000076
Wolfgang Krause Zwieback, alias Ray Pur Zwieback, schreibt seit Jahren neben seiner Bühnenarbeit, den Stückentwicklungen und dem bildnerischen Schaffen sogenannte SMS-Poems. Es sind verdichtete, bildhafte Kurztexte, Beobachtungen und Erfindungen der Fantasie. Einer der Adressaten dieser SMS-Poems war der Komponist und Musiker Dirk Hessel. Aus ersten Vertonungen entwickelte sich schließlich eine intensive Kooperation der beiden Ausnahmekünstler, aus der 24 Songs hervorgegangen sind, eingespielt mit bemerkenswerten Musikern: „Zum Hafen in Erwartung der Schiffe“ ist eine Flaschenpost aus einem intimen Paralleluniversum.

als neueste Veröffentlichung dazugekommen am 3. November 2020:

Inne halten: Chronik einer Krise
Jenaer Corona-Gespräche
158 S., br., € 18,00
978-3-95749-317-0
Wer hätte vor ein paar Wochen für möglich gehalten, dass unsere hektische Welt zum Stillstand kommen kann? Nun hat uns das Virus – Covid 19 – eines Besseren belehrt. Lockdown, Veranstaltungsverbot, Shutdown, Social Distancing … das sind die neuen Schlagworte und Realitäten der Corona-Pandemie, die auch zu einer weltweiten Wirtschaftskrise avancierte. Liegt aber in dieser globalen Corona-Krise, in diesem erzwungenen Innehaltenmüssen auch eine Chance? Das liegt an uns, „was wir jetzt daraus machen“. Dieser Überzeugung ist Jonas Zipf, Theatermann und Werkleiter von JenaKultur. Er suchte sich in der gesamten Bundesrepublik hochkarätige Gesprächspartner*innen, allesamt Geisteswissenschaftler*innen oder Künstler*innen, um dies auszuloten. Ob Corona als Motivationsschub, mal wieder über unsere wenig nachhaltige Lebensweise nachzudenken, Corona als mögliches Sujet, Corona und die Rolle des Staates, Corona und Verschwörungstheorien oder auch Corona und der Blick auf unsere Arbeitswelt – immer reflektiert Zipf mit seinen Gesprächspartner*innen darüber, dass theoretisch JETZT die Generalsaussprache einer ganzen Gesellschaft möglich sei, wozu es nur sehr selten in der Geschichte überhaupt reale Chancen und Zeitfenster gäbe. Ein kurzer Moment, in dem der Pausenschalter gedrückt ist!
Zipfs Gesprächspartner*innen sind Hartmut Rosa, Soziologe, Aleida Assmann, Anglistin, Ägyptologin und Literatur- und Kunstwissenschaftlerin, Bernhard Maaz, Kunsthistoriker und Generaldirektor der Bayrischen Staatsgemäldesammlungen, Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele. Die Erwiderungen liefern Klaus Dörre und Stephan Lessenich, beide Soziologen, Ay?e Güleç, Sozialpädagogin und Leiterin des Bildungs- und Beratungsbereiches im Kulturzentrum Schlachthof in Kassel, Volkhard Knigge, Historiker und Leiter der Stiftung „Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora“.
Ein wiederkehrendes Motiv dieser  CHRONIK EINER KRISE sind dabei Feiertage oder Jahrestage. So entspinnen sich aus der Krise laute Gedanken und Impulse der Transformation: Was können wir, was werden wir aus Corona gelernt haben, wenn die  Pandemie eines Tages vorbei gegangen sein sollte?
Jonas Zipf, 1982 geboren in Darmstadt, arbeitet seit 2016 als sogenannter Werkleiter von JenaKultur, des städtischen Eigenbetriebs für Kultur, Kulturelle Bildung, Tourismus und Marketing in Jena. In seiner Funktion ist der studierte Psychologe, Musik- und Sprechtheaterregisseur der Kulturverantwortliche der Stadt Jena und initiiert Kulturprojekte und stadtgesellschaftliche Prozesse wie »72 Stunden Urban Action Lobeda«. Vor diesem Engagement war er nach seinem Studium in Berlin, Paris und München als Dramaturg und Schauspieldirektor u.a. am Thalia Theater Hamburg, dem Theaterhaus Jena und dem Staatstheater Darmstadt tätig.
Birgit Liebold 1962 geboren in Gera, ist als Unternehmenskommunikatorin von JenaKultur tätig. Die Diplomgermanistin verantwortet außerdem seit vielen Jahren wichtige kulturelle Sonderund Großprojekte in Jena. 1997 war sie maßgeblich an der Etablierung eines städtischen Dramatikpreises beteiligt, der nach Jakob Michael Reinhold Lenz benannt ist und in etwa dreijährigem Rhythmus vergeben wird.


150 Jahre Theater Altenburg
Mit Beiträgen von Elisabeth Bauchhenß, Mona Becker, Felix Eckerle, Klaus-Jürgen Kamprad, Ulrich Khuon, Peter Konwitschny, Frieder Krause, Roland Krischke, Christoph Meixner, Anno Mungen, Sophie Oldenstein, René Prautsch, Christian Repkewitz, Michael Schindhelm, Ingo Schulze, Annegret Werner u.a.
176 S., geb., € 24,00
Subs.Pr. bis 18.04.2021 € 19,00
978-3-95749-346-0
Die Eröffnung des Herzoglichen Hoftheaters am 16. April 1871 in der Residenzstadt Altenburg gab dem bis dahin bereits reichhaltigen, auf eine vierhundertjährige Tradition aufbauenden Theater und Konzertleben wichtige neue Impulse. Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg hatte den Prachtbau im Stil der Neorenaissance zu Füßen des Residenzschlosses von dem Architekten Otto Brückwald errichten lassen. Persönlichkeiten wie die Hofkapellmeister Friedrich Wilhelm Stade, Georg Göhler oder Eugen Szenkar, die Sängerin Josefa Back, Regisseure wie Wieland Wagner, der in Altenburg erstmalig die Ring-Tetralogie inszenierte, oder Peter Konwitschny gingen in die Altenburger Theatergeschichte ein. Seit 1995 wird das historische Gebäude vom fusionierten Fünf-Sparten-Theater Altenburg Gera bespielt. Anlässlich des 150. Jubiläums versammelt der Band Artikel von namhaften Experten, in denen die imposante Altenburger Theatergeschichte schlaglichtartig beleuchtet wird, ergänzt durch zahlreiche Künstlerporträts sowie eine Chronologie sämtlicher Premieren seit 1871. 

Im Juni 1946, also vor 75 Jahren wurde die monatlich erscheinende Zeitschrift Theater der Zeit im Henschel Verlag erstmals veröffentlicht.
Seit Januar 2000 erscheint sie wieder monatlich im Verlag Theater der Zeit.
Zum Beispiel HEFT 12/2020:

Der Lieblingsfeind steht links
Über Theater und Polizei
Mit einem bisher unentdeckten Drehbuch-Exposé von Heiner Müller
Broschur mit 80 Seiten, € 8,50

Inhalt:
KÜNSTLERINSERT
Vier Seiten für Godard“ von Mark Lammert Seite 4
Godard-Geschichte(n) Zum 90. Geburtstag der Film- und Theaterikone Jean-Luc Godard von Erik Zielke Seite 8

THEMA
Pistolen zu Puppenstuben!
Polizeikritik hat Hochkonjunktur im Theater – Björn SC Deigners Schiller-Überschreibung „Die Polizey“ in Bamberg und Kevin Rittbergers „Schwarzer Block“ in Berlin von Christine Wahl Seite 11
Der Lieblingsfeind steht links
Der Soziologe Rafael Behr, der Politiker und Aktivist Ferat Kocak und der Autor Kevin Rittberger im Gespräch über Theater und Polizei mit Dorte Lena Eilers und Christine Wahl von Dorte Lena Eilers, Christine Wahl, Kevin Rittberger, Rafael Behr und Ferat Kocak Seite 14

PROTAGONISTEN Seite 20
Die Unnützen und die Gekränkten
Straßenszenen aus dem Lockdown von Dorte Lena Eilers

KOLUMNE Seite 23
Jetzt ist schon wieder was passiert
Kurzer Lebenslauf mit Polizei von Ralph Hammerthaler

AKTUELLE INSZENIERUNG Seite 24
Als der Mann mit dem Blazer den Popomaler traf
Bei ihrer neuesten Produktion „Fotballspelet“ im westnorwegischen Dale werden Vegard Vinge und Ida Müller von der Skandalpresse gejagt
von Therese Bjørneboe

PROTAGONISTEN
Mensch Myer!
Eine Entdeckung zum 25. Todestag – Heiner Müllers bislang unveröffentlichtes Drehbuch-Exposé „Myer und sein Mord“ fürs DDR-Fernsehen
von Thomas Irmer Seite 28
Myer und sein Mord oder Die Macht der Röhre (Exposé) von Heiner Müller Seite 30

MÜNCHNER KAMMERSPIELE Seite 32
Vorhang zu für Betonköpfe
Vom Lockdown überschattet, aber trotzdem im Aufbruchsmodus – Barbara Mundels Intendanzstart an den Münchner Kammerspielen
von Christoph Leibold

PROTAGONISTEN
Falten oder Knüllen
Theater als basisdemokratisches Produkt – Das neue Basler Schauspielleitungsteam setzt ein programmatisches Ausrufezeichen
von Dominique Spirgi Seite 35
Spiel mir das Lied vom Theater
Das Berliner Kinder- und Jugendtheater an der Parkaue feiert seinen 70. Geburtstag von Patrick Wildermann Seite 38

ABSCHIED
Immer neu und immer derselbe
Dem Bühnen- und Menschenbildner Volker Pfüller zum Gedenken von Friedrich Dieckmann Seite 40

LOOK OUT
Angewandte Emanzipation
Die Berliner Regisseurin Marie Schleef arbeitet an einer weiblichen Geschichtsschreibung von Christine Wahl Seite 42

Systemsprenger Hamlet
Die Regisseurin Anna-Elisabeth Frick möchte sich nie allzu sicher sein von Bodo Blitz Seite 43

AUFTRITT
Darmstadt: Willkommen auf der Metaebene
Staatstheater Darmstadt: „Johanna von Orléans“. Am Beispiel Friedrich Schillers. Regie Claudia Bossard, Ausstattung Elisabeth Weiß
von Shirin Sojitrawalla Seite 45
Dessau: Miss Liberty
Anhaltisches Theater Dessau: „Die Eumeniden“ von Aischylos. Nachdichtung und szenische Bearbeitung von Walter Jens. Regie Christian von Treskow, Bühne Nicole Bergmann, Kostüme Kristina Böcher
von Jens Fischer Seite 45
Ingolstadt: Im Nasenloch eines gefrorenen Riesen
Stadttheater Ingolstadt: „Der Schneesturm“ von Vladimir Sorokin. Regie Mareike Mikat, Bühne Simone Manthey, Kostüme Anna Sörensen
von Sabine Leucht Seite 46
Jena: Stadt der Gespenster
Theaterhaus Jena: „Zur Wartburg“ (UA). Regie Wunderbaum, Ausstattung Cornelia Stephan; „Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud“ nach Christa Wolf. Regie Lizzy Timmers
von Paula Perschke Seite 47
Köln: Falsche Leben
Schauspiel Köln: „Nora“ von Henrik Ibsen. Regie, Bühne und Musik Robert Borgmann, Kostüme Bettina Werner; „Die Walküre“ frei nach Richard Wagner. Regie u. Bühne T. B. Nilsson u. J. Wolf Eicke
von Sascha Westphal Seite 48
Meiningen: Verfremdungspalaver auf der Showbühne
Meininger Staatstheater: „sklaven leben“ von Konstantin Küspert. Regie Juliane Kann, Ausstattung Vinzenz Hegemann
von Thomas Irmer Seite 50
München: Trainingseinheit im Identitätendschungel
Münchner Volkstheater: „Herkunft“ von Saša Staniši?. Regie Felix Hafner, Ausstattung Camilla Hägebarth
von Sabine Leucht Seite 51
Rostock: Jeder ist jedem ein Knecht
Volkstheater Rostock: „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ von Bertolt Brecht. Regie Elina Finkel, Ausstattung Norbert Bellen
von Tom Mustroph Seite 52
NEUERSCHEINUNGEN: THEATER DER ZEIT-BUCHVERLAG Seite 54
Exklusiver Vorabdruck: backstage Petras
Paperback mit 176 Seiten und zahlreichen Abbildungen. ISBN 978-3-95749-295-1 EUR 18,00 (print) / 14,99 (digital)
von Hans-Dieter Schütt und Armin Petras
STÜCK
Liebes Reclamheft, reg dich bitte nicht auf!
Der Dramatiker Bonn Park über sein neues Stück „Die Räuber der Herzen“, das er selbst am Hamburger Schauspielhaus urinszeniert, im Gespräch mit Christine Wahl - von Christine Wahl und Bonn Park Seite 56
Die Räuber der Herzen
nach „Die Räuber“ von Friedrich Schiller von Bonn Park Seite 58
MAGAZIN
Die Kunst, keine Antworten zu geben
Das Theater Oberhausen feiert mit einem Festival den großen Filme- und Theatermacher Christoph Schlingensief – gemäß der Methode, keiner Methode zu trauenvon Sascha Westphal Seite 69
Raus aus der Bubble der privilegierten weißen Frau
Die dritte Ausgabe der Tagungsreihe Burning Issues auf Kampnagel in Hamburg stärkt die Sichtbarkeit marginalisierter Positionen und Perspektiven
von Theresa Schütz Seite 70
Oberhalb der Flachlandserpentinen
IrmerGeorg Seidel: Klartext: Bühne oder Feuer. Szenen, Gedichte, Prosa, Skizzen aus dem Nachlass. Hg. von Kristin Schulz, Quintus Verlag, Berlin, 176 S., 20 EUR.
von Thomas Irmer Seite 72
„Die Rechnungen bleiben offen“
Christoph Schlingensief: Kein falsches Wort jetzt. Gespräche. Hg. von Aino Laberenz, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, 336 S., 23 EUR.
von Erik Zielke Seite 73
Was schreit die Kunst nach Wissenschaft
Silvia Henke, Dieter Mersch, Nicolaj van der Meulen, Thomas Strässle, Jörg Wiesel: Manifest der künstlerischen Forschung.
Eine Verteidigung gegen ihre Verfechter. Diaphanes Verlag, Zürich 2020, 128 S.
von Lukas Kretschmer Seite 73
AKTUELL Meldungen Seite 74
Premieren Dezember 2020 Seite 76
IMPRESSUM/VORSCHAU Seite 79
Autorinnen und Autoren Dezember 2020/Vorschau
GESPRÄCH Seite 80
Was macht das Theater, Shenja Lacher?
von Christoph Leibold und Shenja Lacher

Aus dem Heft:
Editorial
Dass der November noch nie zu den Wonnemonaten gehörte, steht außer Frage, und dass er diesmal besonders unerbittlich zugeschlagen hat, auch. Der zweite Corona-Lockdown zwingt die ­Theater wieder in den Stand-by-Modus – wie all die anderen potenziell stimmungsaufhellenden ­Institutionen, die Menschen in ihrer Freizeit gern aufsuchen.

Moment. „Freizeit“? Denkt der gemeine Bürger da nicht eher an Spaßbäder? Wettbüros? ­Spielhallen? Am Ende gar an Bordelle? Welch ein Kategorienfehler, die hochkulturellen Theater­tempel mit diesen Vergnügungsschuppen in einen Topf zu werfen, schimpft ein großer Teil der ­Kulturschaffenden: Willkommen in Runde zwei der dramatischen Systemrelevanz-Diskussion! Den Überblick b­ehält dort am ehesten, wer es schafft, das Virus und seine Gegenspieler selbst als Theater aufzufassen – wie Dorte Lena Eilers in ihrer Kulturbetriebs- und Pandemieanalyse empfiehlt. (Wobei hier, selbstverständlich, von der episch-dialektischen Brecht-Variante die Rede ist.)

Jenen, denen dieser beobachtende Blick womöglich nicht so leicht fällt – zum Beispiel, weil ­Covid-19 ihnen den Intendanzstart erschwert hat wie der neuen Münchner Kammerspiele-Chefin Barbara Mundel oder der frisch angetretenen Schauspielleitung am Theater Basel – sei ersatzweise das Leitmotiv aus Bonn Parks neuem Stück „Die Räuber der Herzen“ zugerufen, das wir in diesem Heft drucken: „Alles wird gut, was soll es auch sonst werden, es ist ja alternativlos.“ Christoph Leibold und Dominique Spirgi zufolge, die bei beiden Auftakten zugegen waren, scheint sich das überaus bewährt zu haben.

Das Team Vinge / Müller hingegen hatte eigentlich ideale Ausgangsbedingungen, als es beim pandemiefesten Theaterfestival im westnorwegischen Dale ein historisches Fußballspiel wieder­auf­leben ließ. Und es war dann auch tatsächlich nicht das Virus, das das Künstlerduo mit einer üblen Grätsche auszukontern versuchte, sondern die Presse, berichtet Therese Bjørneboe: In einer rechtslastigen Medienkampagne wurde Vegard Vinge als „staatlich geförderter Popomaler“ attackiert. Aber weil der Fußballgott groß und manchmal sogar gerecht ist, gingen Vinge/Müller trotz dieses Fouls mit einem erhabenen 2:1 vom Platz.

Wo – professionell – Fußball gespielt wird, ist seit jeher die Polizeipräsenz hoch. Aber andere Bereiche ziehen nach. Welche prägnante Rolle die Ordnungskräfte in seinem Leben spielen, schildert unser Kolumnist Ralph Hammerthaler in seinem „Lebenslauf mit Polizei“. Auf der Bühne hat die jüngste Debatte um rechte Netzwerke und strukturellen Rassismus in den Sicherheitsorganen fast sogar ein eigenes dramatisches Genre hervorgebracht – in dem Konsens darüber herrscht, dass die ­Polizei eher nicht dein Freund und Helfer ist. Warum die Antipathie auf Gegenseitigkeit beruht, erklärt der Soziologe Rafael Behr in unserem Schwerpunkt über Theater und Polizei: „Der Lieblingsfeind steht immer links“, sagt er – ein tradiertes Bild, das sich mit der Studentenbewegung in den sechziger ­Jahren etabliert habe. Fest steht für den Polizeiforscher allerdings auch, dass Theater als Disziplin im polizei­lichen Grundlagenstudium verankert werden sollte. Was er sich davon verspricht, erläutert er im ­Gespräch mit dem Dramatiker Kevin Rittberger und dem Aktivisten und Politiker Ferat Kocak.

Was dagegen passiert, wenn man sich aufs falsche Medium versteift und statt auf die Hoch­kulturbühne unablässig in die Röhre guckt, wusste schon vor über fünfzig Jahren der Dramatiker Heiner Müller. „Myer und sein Mord“ heißt ein bisher unveröffentlichtes Exposé fürs DDR-Fernsehen, das für Müller zeitweise einen „wichtigen anonymen Broterwerb“ darstellte, wie Thomas Irmer schreibt. Wir drucken es zum 25. Todestag – als Typoskript mit originalen handschriftlichen Notizen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn der „Myer“-Text, statt in der Schublade des DDR-Fern­sehens zu versauern, etwa dem genialen Jean-Luc Godard in die Hände gefallen wäre, der im Dezember seinen neunzigsten Geburtstag feiert. „Godard-Geschichte(n)“ nennt Erik Zielke seine Annäherung an die Ikone der französischen „Nouvelle Vague“, die auch Theaterregisseure maßgeblich beeinflusst hat. Im Insert gratuliert außerdem der bildende Künstler und Godard-Spezialist Mark Lammert – mit „Vier Seiten für Godard“, die er exklusiv für Theater der Zeit entworfen hat.

Einen runden Geburtstag feiert auch das Berliner Theater an der Parkaue, eine der dienstältesten Kinder- und Jugendtheaterbühnen des Landes, die sich, wie Patrick Wildermann bemerkt, durch ihre siebzig wechselvollen Jahre hindurch einen erfreulichen Innovationsgeist bewahrt hat.

Verabschieden müssen wir uns in diesem Heft von dem großen Grafiker und Bühnenbildner Volker Pfüller. Als Künstler ein „Meister grafisch-malerischer Zuspitzung“, war er „als Person von ­einer in sich ruhenden Zugewandtheit, die etwas Weltweises an sich hatte“, schreibt Friedrich ­Dieckmann in seinem Nachruf. Klingt nach einem, der sehr fehlen wird in diesen seltsamen Zeiten des rasenden Stillstands! //  Die Redaktion



Molnàr, Gyula
Objekttheater
Aufzeichnungen, Zitate, Übungen
132 S., br., € 15,00
978-3-942449-35-9
Gyula Molnàr ist als Schauspieler, Autor und Regisseur in ganz Europa tätig und hat die Entwicklung des Objekttheaters entscheidend beeinflusst. Seine Arbeiten sind schöpferische Expeditionen in die Welt der Objekte, eine Erkundung ihres poetischen und sinnstiftenden Potentials. Molnàrs Inszenierung „Drei kleine Selbstmorde" gehört zu den Klassikern des Genres. Auf arte hieß es dazu: „Es ist ein Stück der Erinnerungen an den eigenen Spieltrieb, geprägt von der komödiantischen Kunst und dem hintergründigen Humor eines hervorragenden Schauspielers." Das vorliegende Buch gibt dem Leser das gesammelte Wissen aus Gyula Molnàrs langjähriger Arbeit als Leiter von Workshops zum Objekttheater weiter. Seine Aufzeichnungen, Zitate und Übungen bieten einen ebenso fundierten wie spielerischen Einblick in sein Laboratorium, in dem er die Interaktion zwischen Schauspieler und Objekt erforscht.

Ensemble in Bewegung
Wie sich das Puppentheater Magdeburg stetig neu erfindet
152 S., zahlr. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-298-2
Das Puppentheater Madgeburg ist eines der ganz wenigen Stadttheater mit Schwerpunkt Figurenspiel für Kinder und Erwachsene. Bereits 1958 gegründet, gehörte es bald zu den renommiertesten Ensemblepuppentheater der DDR. Nach einer Phase der Stagnation in den 1980er Jahren hat es sich in den letzten drei Jahrzehnten umfänglich neu ausgerichtet. "Ensemble in Bewegung" richtet den Blick auf die große Lust am künstlerischen und strukturellen "Umbau", die das Puppentheater der Stadt Madgeburg in dieser Zeit prägte und weiterhin prägt. Zugleich eröffnen Beiträge von Regisseuren, Spielern und Mitarbeitern aus den verschiedenen Abteilungen, kulturpolitische Rückblicke sowie Interviews mit dem aktuellen Leitungsteam ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Haus. Daraus ergibt sich ein lebendiges Bild dieses in der Stadtgesellschaft fest verwurzelten und zugleich international vernetzten Puppentheaters - und eines ungewöhnlichen Ensembles.


Joscha Schaback
Kindermusiktheater in Deutschland
Betriebsformen - Arbeitsweisen - Perspektiven
300 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-307-1
Seit den 1990er Jahren boomt das Musiktheater für Kinder und Jugendliche. Als eine der ältesten Ensembles sorgt die Junge Oper in Stuttgart für eine Vermittlung auf Augenhöhe. Das Theater Pfütze in Nürnberg überträgt die Arbeitsweisen des Freien Kindertheaters auf seine JungeMET. In Berlin zeigt das Kinderopernhaus Lichtenberg, wie sich partizipative Oper mit Hilfe der sozialen Infrastruktur der Caritas organisieren lässt. "Kindermusiktheater in Deutschland" stellt die neu entdeckte Gattung in ihren Organisationsformen sowie in ihren ästhetischen und sozialen Möglichkeiten dar. Das Buch ist der erste Versuch, die Kunstform kulturpolitisch und ästhetisch einzuordnen. Ihre Akteure spielen mit postdramatischen Elementen, integrieren Neue Musik und szenisches Musizieren und produzieren über alle Spartengrenzen hinweg. Wird Kindermusiktheater die Kunstform der Zukunft?


Hans-Dieter Schütt
PETRAS
160 S., zahlr. Abb., br., € 18,00
978-3-95749-295-1
Das Theater von Armin Petras ist eine quirlige, überdrehte, wilde, improvisierende, rasende, kindliche Spielbude. Der 1964 in Meschede Geborene leitete das Schauspiel in Nordhausen und Kassel, er war Intendant am Berliner Gorki Theater und in Stuttgart. Regie landauf, landab, ohn' Unterlass. Er ist ein Perfektionist des Unfertigen, in dessen Inszenierungswerk die Traurigkeit kostbare Schattenflecke auf Lichtungen der Clownerie zaubert. Als sei Theater eine Kinderzeichnung: wenige Striche - mehr braucht man nicht! In Gesprächen mit Hans-Dieter Schütt erzählt er von seinem Leben als ein "Immerwerker", der nur die Unablässigkeit leben kann, nicht die Lässigkeit. Seine Devise: Nutze den Tag, der in jeder Sekunde steckt. Stets ein Leben zwischen Ost und West - von Freiheit bleibt eines: die Suche danach. Zu Wort kommt auch sein Alter Ego, der erfolgreiche Stückenschreiber Fritz Kater. Unter diesem Pseudonym schreibt Petras eine Dramatik jene Verwundungen, die den Menschen treffen, wenn er zu schmächtig ist für die Kälte der Welt.


100 Jahre Schweizerischer Bühnenverband

Peter Michalzik
100 Jahre Theater Wunder Schweiz
100 Ans Théâtre Miracle Suisse
100 Anni Miracolo Teatrale Svizzero
Deutsch, Französisch,
368 S., zahlr. Abb., br., € 34,00
978-3-95749-297-5
Heute ist das Theater in der Schweiz so vielfältig wie kaum irgendwo auf der Welt. Das Land hat eine der lebendigsten Theaterszenen überhaupt. Was lange hemmend schien, die unterschiedlichen Sprachen und Landesteile, hat sich auf Dauer fruchtbar erwiesen. Fast erscheint die Schweiz als kleines Modell Europas. Peter Michalzik zeichnet diese Entwicklung nach. Er beschäftigt sich dabei mit fast allen Landesteilen, den unterschiedlichen Sprachen und Kulturräumen, der Dramatik und dem Tanz, der Oper und der freien Szene. Die großen Künstlerpersönlichkeiten der Schweiz kommen mit den großen Aufführungen der vergangenen hundert Jahre in Wort und Bild vor. Eine gelungene Einführung in die große Theaterszene eines kleinen Landes.



Hofmann&Lindholm
Nachgestellte Szene
Mit Beiträgen von Philipp Blömeke, Martine Dennewald, Marcus Droß, Jörn Etzold, Ulrike Haß, Guido Hiß,
Hofmann&Lindholm, Nikolaus Müller-Schöll, Jens Roselt, Marita Tatari und Kathrin Tiedemann.
200 S., zahlr. Abb., br., € 28,00
 978-3-95749-296-8
Hofmann&Lindholm beschäftigen sich mit ihrem Gegenstand, indem sie ihn beschäftigen: Sie stiften Unruhen in der Schweiz, führen Nachbarschaftssimulationen durch, lassen ihr Publikum auf offener Bühne verschwinden oder inszenieren einen nicht existierenden Theaterabend für den Repertoirebetrieb eines Schauspielhauses, sie entwickeln Revoltainments und Pre-Enactments. Die ungewöhnlichen Arbeiten des deutschen Künstlerpaars prägen seit nunmehr zwanzig Jahren Entwicklungen in Theater, Performance, Raum- und Radiokunst. Dabei suchen Hofmann&Lindholm auf abseitigen Wegen nach andere Erzählweisen, Bildsprachen und künstlerischen Zugriffen - konzeptuell, subversiv, diskret. Das Materialbuch "Nachgestellte Szene" geht dieser Suche nach. 
Kanada Ehrengast der Frankfurter Buchmesse

Kanada
48 S., br., € 8,00
978-3-95749-301-9
Inwieweit ist Kanada von der Kultur seines amerikanischen Nachbarn geprägt? Welche Rolle spielen die Lebenswelten der indigenen Bevölkerung für die kanadische Theaterlandschaft? Kanada ist ein Land polyfoner Stimmen und vielfältiger Erzählungen, was sich besonders im Bereich der Literatur und Dramatik widerspiegelt. Doch nicht nur sprachliche Unterschiede tragen ihren Teil zu einer besonderen Theaterästhetik bei, sondern auch die Einbeziehung marginalisierter Perspektiven.
Mit diesem "Spezial" geben Emmanuelle Sirois und Paula Perschke einen Überblick über die zeitgenössische Theaterlandschaft Kanadas. Mit dem Fokus auf eine neue Generation Theaterschaffender, die sich mit Fragen nach Herkunft, Identität und Heimat auseinandersetzen, wandert der Blick zurück zu den Ursprüngen, bevor er sich den Debatten und Wünschen junger Theaterkünstler*innen widmet.


Stück-Werk 6
Neue deutschsprachige Dramatik
176 S., zahlr. Abb., br., € 24,00
978-3-95749-299-9
Soll man die Lage der zeitgenössischen Dramatik als dramatisch bezeichnen? Nein! Zwar findet sich heute die Dramatik - nach der Überproduktionen an neuen, aber kaum nachgespielten Stücken der Nullerjahre, nach der ästhetischen Wende ins Postdramatisch-Performative, mit kollektiver Autorschaft, Rechercheprojekten, Roman- und Filmadaptationen - in einem weit aufgefächerten Verständnis davon wieder, was ein Theaterstück ist. Doch unsrer Bestandaufnahme im aktuellen "Stück-Werk 6" zeigt, dass im Kontext dieses erweiterten Autorenbegriffs nicht nur eine neue, diversere Generation von Dramatikerinnen und Dramatikern auf den deutschsprachigen Bühnen reüssiert, sondern dass formal wie thematisch die Entwicklungen der letzten Jahre in ihren Texten produktiven Widerhall gefunden haben. Ein Panorama zeitgenössischen Schreibens für die Bühne in 25 Porträts.


Martin Jörg Schäfer
TogetherText
Prozessual erzeugte Texte im Gegenwartstheater
300 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-303-3
Im 21. Jahrhundert sind Theaterformen weit verbreitet, in denen Sprechtexte, Redeweisen und Skripte in Gruppenprozessen entstehen: in einem Team von Kunstschaffenden oder unter Mitwirkung des Publikums. "TogetherText" bezeichnet kooperative und prozessuale Verfahren der szenischen Texterzeugung und ihre Konsequenzen für Sprache, (Bühnen-)Raum, Zuschausituation, Theaterinstitution und deren Analyse. Hier stellen sich Fragen nach flachen Hierarchien und Entscheidungsbefugnissen, alltäglichem Sprachgebrauch und Ästhetisierung des Textmaterials, der Zusammenarbeit von Profis und Laien oder des Urheberrechts und der Nachspielbarkeit. Der Band kontutiert die entsprechenden Problemfelder, versammelt künstlerische Strategien, und liefert erste Vorschläge für ein analytisches Instrumentarium.


Christoph Nix
Theater in Afrika II - Theaterpraktiken in Bewegung
Theater in Koproduktion, Kooperation und Austausch zwischen Togo, Burundi und Deutschland
150 S., zahlr. Abb., br., € 17,00
978-3-95749-308-8
Das Theater Konstanz gestaltet seit zwölf Jahren aktive Partnerschaften mit verschiedenen Gruppen und Kompanien afrikanischer Länder, darunter die Compagnie Louxor in Lomé, Togo, die Troupe Lampyre in Bujumbara, Burundi und das TaSUBa Institut in Bagamoyo, Tansania. Diese Partnerschaften sind geprägt von einem produktiven Austausch und haben unser Verständnis von der Vielfalt der Theaterpraktiken nachhaltig verändert.
Dieser Sammelband ist ein Versuch, in diesem Kontext mehrperspektivistisch und neu über Theaterpraktiken nachzudenken. Die Autor*innen beginnen bei der Umsetzung der Ansätze bekannter Theatermacher wie Augusto Boal und Bertolt Brecht und gehen über zu Ästhetiken von und Perspektiven auf Theatralität und Performativität, die europäischen Theatermacher*innen unbekannter sind. Wie zeichnen sich die Arbeitsweisen der Theatermacher*innen und ihrer künstlerischen Infrastrukturen in Togo, Burundi und Tansania aus? Wer macht mit wem in welchem Kontext welches Theater? Welche Visionen haben sie?


Frank Weigand
Scène 22
Neue französischsprachige Theaterstücke
450 S., br., € 22,00
978-3-95749-300-2
Die 22. Ausgabe der Reihe SCÈNE präsentiert acht zeitgenössische Theatertexte aus Frankreich, Belgien, Kanada und der Schweiz. Thematisch im Mittelpunkt stehen der Umgang mit einer dystopischen Gegenwart und die Zukunftsperspektiven einer Generation, die mit globalen Krisen, Turbokapitalismus und Wertefall aufgewachsen ist. Während in den Texten von Gwendoline Soublin und Claudine Galea Kinder und Jugendliche mit der zerstörten Welt ihrer Eltern konfrontiert werden, beschreiben Annick Lefebvre, Alex Lorette und Olivier Choinière satirisch überspitzt die Sackgassen der westlichen Konsumgesellschaft. Myriam Saduis, Julie Gilbert und Sarah Jane Moloney zeichnen das komplexe Netz postkolonialer Verstrickungen nach, das unsere Gegenwart prägt und versuchen, durch den Rückgriff auf Kunst und Mythos überzeitliche Perspektiven einzunehmen.


Theodoros Terzopoulos
The Return of Dionysus
With a Preface by Erika Fischer-Lichte
118 pp., Pb., € 19,50
978-3-95749-306-4
In "The Return of Dionysus" the famous Greek director Theodoros Terzopoulos describes the basics of his theatrical work:
the rebirth of modern theater from spirit of body work. The reflection of elemental terms such as "breath", "energy" or "time" in relation to physical and scenic presence of the actor build the center of his unique method of actor training.
The book also focuses on practical work and rehearsals: 40 self-study exercises for actresses and actors are explained in detail. Additionally, the exercises are demonstrated in online videos.



Dorte Lena Eilers
TSCHEPLANOWA
backstage
150 S. mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-276-0
Valery Tscheplanowa trat wie eine Explosion auf die Bühne. „Ich bin Ophelia. Die der Fluss nicht behalten hat. Die Frau am Strick. Die Frau mit den aufgeschnittenen Pulsadern.“ Mit diesen Worten fesselte sie 2007 das Publikum im Deutschen Theater Berlin von der ersten Sekunde an. Murmelnd, rufend, schreiend. Seit dieser Inszenierung von Heiner Müllers „Hamletmaschine“ in der Regie von Dimiter Gotscheff sind zwölf Jahre vergangen, in denen Valery Tscheplanowa wie ein Irrlicht durch die Stadttheater zog und längst auch ihren Weg zum Film gefunden hat. Es waren trotz beglückender Momente auch Kämpfe, die sie dort austrug – gegen den Betrieb und für die Kunst. Dieser reich bebilderte Gesprächsband schildert die Reise einer eigenwilligen Schauspielerin, die 1980 im sowjetischen Kasan beginnt, den Leser durch die Wirren des Systemumbruchs in ein einsames norddeutsches Dorf führt, von russischen Schamanen, hilflosen Intendanten und palästinensischen Macho­Frauen erzählt und mit ihrer Theaterarbeit mit Dimiter Gotscheff und Frank Castorf noch lange nicht endet.

Masters of the Universe
Theater der neuen Generation
120 S., br., € 16,00
978-3-95749-283-8
Das altersgemischte Performancekollektiv Masters of the Universe entwickelt seit sechs Jahren ein „Theater der neuen Generation“. Basisdemokratisch und jenseits von Sparten-­Denken arbeiten Schülerinnen und Schüler demokratischer Schulen und ältere Akteurinnen und Akteure von SKART an zeitgenössischer Performance Art, die sich gleichermaßen an Kinder und Erwachsene richtet. Masters of the Universe verstehen sich als Werkzeug, um gesellschaftliche Phänomene unter dem Aspekt des Verhältnisses von Kindern und Erwachsenen zu untersuchen und setzen so ästhetisch wie strukturell neue Akzente in der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Das Buch, gleichsam visuelle Bestandsaufnahme, persönliche Innensicht und analytischer Rundumblick, dokumentiert die Entwicklung der Gruppe mittels Fotos, Stücktexten, Interviews und Essays. SKART (Schröppel Karau Art Repetition Technologies) wurde am Institut für angewandte Theaterwissenschaft der Universität Gießen gegründet und verwirklicht multimediale, von bildender Kunst und elektronischer Musik geprägte Theaterprojekte.

Wer bin ich, wenn ich spiele?
Fragen an eine moderene Schauspielausbildung
225 S. mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-241-8
Das Theater braucht in einer Gesellschaft, die sich in ihrer Sehnsucht nach einer neuen Form von Gemeinschaft so radikal verändert wie nie zuvor, auch neue Künstler, die andere kreative Verortungen suchen. Während Schauspieler längst zwischen realistischen, epischen und performativen Spielweisen switchen, bezieht sich das Curriculum zur schauspielerischen Grundlagenausbildung seit Jahrzehnten fast ausschließlich auf das dramatische Theater und eine psychologisch-realistische Spielweise.
Was muss also heute zu einer modernen Grundlagenausbildung an den Schauspielschulen gehören? Frank Schubert und Martin Wigger, die beide an der Hochschule der Künste in Bern unterrichten, gehen dieser Frage in vielen Recherchen und Interviews mit Kollegen, Schauspielern und Regisseuren nach.

Rebellen beißen nicht?
Über Johann Kresniks choreografisches Theater
100 Seiten, br., € 15,00
978-3-95749-203-6
Johann Kresnik. Mit diesem Namen ist das politische Tanztheater in Deutschland eng verknüpft. Gleichsam markiert er dessen Ursprung. Was macht Kresniks Bedeutung heute aus? Wie hat er die (Tanz-)Welt verändert? Wie strukturell in die „Produktionsbedingungen“ eingegriffen? Die Tanztheater-Compagnie bodytalk stiftete in ihrem Tanzfonds-Erbe-Vorhaben einen zweijährigen Diskurs an, der in Rebellen beißen nicht? abgebildet wird und Antworten auf die aufgeworfenen Fragen gibt. Ein Klassentreffen ehemaliger Kresnikianer in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, die beiden Tanztheaterstücke Friedensanleitung für jedermann und Politics of dancing sowie das Residenzprogramm Die 3. Generation werden ebenso in Texten und Bildmaterial dokumentiert wie das Symposium Ausweitung der Tanzzone.

Gyula Molnár / Francesca Bettini
BIN nicht IM ORKUS
Eine kurze Collage aus einem zerschnittenen Textbuch
und sechs abgespielten Figuren
40 S., mit zahlreichen Abb., geb., € 10,00
978-3-95749-264-7
Ist das Krokodil wirklich schwanger? Oder hat es doch nur eine Fliege verschluckt? Mit welchem Vers von Rilke wartet Frau Wolf auf? Was macht eigentlich Kasperl? Dem Leben der Puppen, wenn ihre Bühnenzeit vorbei ist, geht das berühmte Objekttheaterduo Gyula Molnár und Francesca Bettini mit „Bin nicht im Orkus“ nach. 2009 entwickelten die Künstler das Theaterstück „Kasperls Wurzeln“. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum wurde sein Entstehungsprozess in einer Ausstellung räumlich abgebildet. Mit der letzten Vorstellung des Theaterstücks fand das Figurenensemble seinen Weg von der theatralen in die museale und nun in die Welt der Bücher. Das Theatergeschehen erhält im Comic eine neue Form. Spielerisch erzählen Molnár und Bettini in dieser bilderreichen Collage mit poetischen, einfühlsamen und klugen Texten eine Geschichte, die sich in den kleinen Ecken des Comics nicht scheut, sich den großen Fragen des Theaters zu stellen.

Radikal jung 2020
Das Festival für junge Regie
112 S., mit zahlreichen Abb., geb., € 10,00
978-3-95749-278-4
Das renommierte Festival für den professionellen Regienachwuchs Radikal jung präsentiert jährlich in München die größtmögliche Bandbreite von Interessen, Herangehensweisen und Zugriffen einer jungen Generation von Theatermacherinnen und Theatermachern. Inszenierungen aus dem ganzen deutschen Sprachraum bilden die stetige Veränderung der Stadt­ und Staatstheaterlandschaft ab, internationale Beiträge erweitern die Perspektive. In ausführlichen Werkporträts werden in diesem Buch junge Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, die schon jetzt die Theaterlandschaft von morgen prägen.

Ulrike Haß
Kraftfeld Chor
Aischylos Sophokles Kleist Beckett Jelinek
350 S., mit zahlreichen Abb., br., € 22,00 ET 09/2020
978-3-95749-279-1
Aus den älteren, weit verzweigten ländlichen Dionysien mit ihren kultischen Tanzplätzen macht sich der Chor auf, um im fünften vorchristlichen Jahrhundert in der griechischen Polis zu erscheinen. Demokratie, Tragödie und die genealogische Ordnung im Namen des Mannes entstehen zur selben Zeit. Sie gründen sich als je zweifache Gliederung von Polis und Oikos, Skene und Orchestra, Protagonist und Chor, Mann und Frau. Ihre Asymmetrie bewirkt, dass sich diese hybriden Gliederungen nicht schließen können. Am Ort des Chores artikulieren sich Bezugnahmen auf kosmologische Wirkungsgefüge, Umweltsphären und nicht genealogische Zusammenhangsformen. Chorische Beziehungsweisen bilden ein Kraftwerk, denn der Chor, der nicht aus dem Theater kommt, führt über dieses hinaus und erneuert es auf je einzigartige Weise.

Pro Specia Rara
Eine Dramaturgie der Peripherie Theater Chur 2006–20
160 S., mit zahlreichen Abb., br., € 15,00
978-3-95749-280-7
Eine „Dramaturgie der Peripherie“ hat das Theater Chur in den letzten 14 Jahren entwickelt. Es ist ein Beispiel für die Diskussion über „Theater in der Provinz“, zu deren Aufgaben die Programmgestaltung für ein heterogenes und vielsprachiges Publikum gehört. Ute Haferburg und Ann Marie Arioli sowie ihr Vorgänger Markus Luchsinger (†) haben eine Programmdramaturgie entwickelt, die zwischen Tradition, Identität und Innovation vermittelt. Sie nutzt das Potenzial einer ästhetisch starken Berg­region (Architektur, bildende Kunst), um ein aktuelles Theater der Gegenwart mit lokal und global vernetzten Koproduktionen aufzubauen.
Die „Dramaturgie der Peripherie“ stärkt die kulturelle „Pro Specie Rara“: Das Buch zeigt in Bildern und profunden Texten die bereichernde „Sortenvielfalt im Theater“ in einer Bergregion, in der drei Landessprachen gesprochen werden, die ein
Vierländereck ist und eine Vielfalt an Landschaften und Menschen kennt.

Marcel Cremer und die Agora
Ein Lesebuch zum Theater der
Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien
304 S., mit zahlreichen Abb., br., € 20,00
978-3-95749-281-4
Marcel Cremer war ein Grenzgänger. Nicht nur als Gründer und Leiter des AGORA Theaters, einer freien Gruppe in St. Vith, die als herausragende Institution der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien vorbildhafte Wirkung für ein interkulturelles Theater hat. Auch als Regisseur schuf er großartige Inszenierungen für Erwachsene und Kinder gleichermaßen, die die Zuschauer begeisterten, aber auch provozierten. Er entwickelte eine eigene Arbeitsmethode – das Autobiografische Theater, die er auch in Workshops vermittelte. Christel Hoffmann, Wegbegleiterin von Marcel Cremer (1955–2009), gibt Einblick in sein nach wie vor aktuelles Werk. Tagebuchaufzeichnungen, Gedichte, Briefe, Reden und Manifeste, zu einem aufschlussreichen Lesebuch kompiliert, zeigen Kämpfe, Rückschläge und Erfolge eines leidenschaftlichen Theatermachers. Anhand einzelner Inszenierungen wird darüber hinaus gezeigt, wie das Erbe von Cremer am AGORA Theater, das 2020 sein vierzigstes Jubiläum feiert, weitergeführt wird: in einer offenen künstlerischen Auseinandersetzung, die die eige­nen Wurzeln nicht leugnet und doch in die Zukunft weist.

The European Balcony Project
The Emancipation of the European Citizens
208 S., mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-277-7
#weproclaim! Das Buch zur Vision: Ulrike Guérot, Robert Menasse und Milo Rau riefen am 10. November 2018 in einem eindrucksvollen performativen Akt gemeinsam mit 30 000 Menschen und in über zwanzig Ländern in ganz Europa die Europäische Republik aus. Was für ein historischer Moment! Die Initiatorinnen und Initiatoren des European Balcony Project wollten damit einen Kontrapunkt zum europaweiten Wiedererstarken von Nationalismen setzen. Die rege Beteiligung zahlreicher Bürger sowie Institutionen hat gezeigt, dass der Wunsch nach einem demokratischen Europa, in dem für alle Bürger gleicher Zugang zu allen Rechten gewährleistet wird, nicht mehr ignoriert werden kann. Diese Publikation spiegelt die Intention des andauernden Projekts der Europäischen Republik mannigfaltig und lustvoll in Bildern, Geschichten und politischen Beiträgen wider.

Familien*bilder
Repräsentation oder an der Realität vorbei?
76 S., mit zahlreichen Abb., br., € 9,50
978-3-95749-282-1
Agamemnon, Klytaimnestra, Antigone – Familien­ oder Blutszugehörigkeit entscheidet über Leben und Tod. Seit der Antike überlieferte Bilder und Vorstellungen prägen bis heute Familiendarstellungen auf den Bühnen. Aber sind sie noch zutreffend? Was ist Familie heute? Und was bedeutet überhaupt Verwandtschaft? Das IXYPSILONZETT­ Jahrbuch befragt gängige Klischees, Vorurteile und Rollenbilder. Es diskutiert: Was bedeutet Diversität im Hinblick auf Familie, auf Eltern­ und Kind Sein? Wie haben sich Bilder und Rollen verändert oder auch nicht? Welche wissenschaftlichen Diskurse sind interessant für die Darstellenden Künste für junges Publikum? Die Autorinnen und Autoren reflektieren in ihren Beiträgen kulturpolitische Notwendigkeiten ebenso wie künstlerische Realitäten.

Volker Pfüller
Bilderlust
Herausgegeben von Stephan Dörschel
208 S. 21 x 28 cm, mit zahlreichen Abb., br., € 25,00
978-3-95749-234-0
Die Bildsprache Volker Pfüllers ist die Sprache des Theaters: in seiner Vielfalt und in seiner Expressivität. Er ist anerkannt als Grafiker, Plakatkünstler, Buchgestalter, Schriftsteller - und nicht zuletzt als Bühnen- und Kostümbildner. Seit über fünfzig Jahren gestaltet er unverwechselbare Ausstattungen, meist sowohl Bühnen- als auch Kostümbild. Legendär war seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Schauspieler Alexander Lang am Deutschen Theater im Berlin der achtziger Jahre.
„Volker Pfüller. Bilderlust“ erscheint anlässlich des 80. Geburtstags des Künstlers und dokumentiert in großformatigen Fotografien die Vielseitigkeit seiner Bilderfindungen anhand seiner Entwürfe für Bühne und Kostüme, für Theaterplakate und Programmhefte. Mit Beiträgen u. a. von Friedrich Dieckmann und Stephan Dörschel.
Volker Pfüller, 1939 in Leipzig geboren, studierte 1958-60 an der Fachhochschule für Angewandte Kunst Berlin- Oberschöneweide und anschließend bis 1965 an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst Berlin-Weißensee u.a. bei Werner Klemke, Arno Mohr und Klaus Wittkugel. Er arbeitete dann als Zeichner, Grafker, Illustrator und ab Ende der sechziger Jahre auch als Bühnenbildner, u.a. an der Volksbühne und am Deutschen Theater in Berlin, wo er ab 1979 für Inszenierungen von Alexander Lang Bühnenbilder und Kostüme gestaltete. Bühnenbilder schuf er dort auch für die Regiearbeiten von Adolf Dresen, Dieter Dorn, Thomas Langhoff und Alexander Stillmark und auch noch an der Volksbühne und am Schiller-Theater, an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, an der Staatsoper Stuttgart, an der New Israeli Opera Tel Aviv und beim Maggio Musicale Fiorentino.
Zwei seiner Arbeiten mit Alexander Lang an den Münchner Kammerspielen waren beim Theatertreffen zu sehen: 1985 Schillers „Don Carlos“ und 1988 Racines „Phädra“. Volker Pfüller unterrichtete ab 1990 als Professor für Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war 1997 bis 2005 Professor für Illustration an der Hochschule für Grafk und Buchkunst Leipzig.
Stephan Dörschel ist Leiter des Archivs Darstellende Kunst der Akademie der Künste, Berlin.
Volker Pfüllers Auszeichnungen: Oft "Beste Plakate der DDR" und mehrfach "Schönste Bücher der DDR", 3 fach Kritikerpreis der Berliner Zeitung als Bühnenbildner, Silbermedaille als kostümbildner auf der Bühnenbild-Quadrienale Prag 1983, Verlagspreis "Junge Welt" als Illustrator 1984, Sonderpreis des Verbandes der Theaterschaffenden der DDR 1986, Kunstpreis der DDR 1986, Silbermedaille auf der Plakatbienale in Lathi (Finnland) 1987, Mitgliedschaft in der Alliance Grafique International seit 1994, Hans Meid Medaille 2011.


Thomas Irmer
KLAUSSNER
backstage
150 S. mit zahlreichen Abb., br., € 18,00
978-3-95749-232-6
Burghart Klaußner ist ein eigenwilliger Kopf. Hineingeboren in die Nachkriegswirren Berlins, sagt er über sich selbst: „Ich bin ja mitten in eine Rabauken-Zeit hineingewachsen und habe mir auch nichts sagen lassen wollen. Das ist geblieben: Ich lasse mir nicht gern Vorschriften machen.“ Sein Drang nach Unabhängigkeit hat seiner Karriere nicht geschadet, im Gegenteil: Burghart Klaußner gilt als einer der besten und originellsten Schauspieler unserer Zeit. Er ist seit Jahrzehnten erfolgreich auf der Bühne und im Film und führt darüber hinaus Regie, singt und hat sich jüngst auch als Schriftsteller einen Namen gemacht. Anlässlich seines 70. Geburtstags erzählt Burghart Klaußner im Gespräch mit Thomas Irmer von seinem Leben und seiner künstlerischen Arbeit. Das Theater ist ihm Heimat, Film Begegnung, sagt er. Er berichtet über seine Anfänge an der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer und am Schiller-Theater Anfang der siebziger Jahre und seinen Weg zu allen wichtigen deutschsprachigen Schauspielhäusern, u. a. in Berlin, Köln, Hamburg, Düsseldorf, Dresden, Bochum und Zürich. Und er spricht über seine Film- und Fernsehrollen, etwa als Pastor in „Das weiße Band“ von Michael Haneke oder als Brecht im gleichnamigen Dokudrama von Heinrich Breloer. Thomas Irmer ist Literaturwissenschaftler. Er arbeitet als Autor und Herausgeber für Theater der Zeit (zuletzt erschienen „Heiner Müller. Anekdoten“, „Arbeitsbuch Luk Perceval“ und „Arbeitsbuch Castorf“).

Raimund Hoghe
Wenn keiner singt, ist es still
Porträts, Rezensionen und andere Texte (1979-2019)
256 S. mit zahlreichen Abb., br., € 22,00
978-3-95749-233-3
„Wenn keiner singt, ist es still“, sagt Roma B. in Rainer Werner Fassbinders Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“. Raimund Hoghe zitiert diesen Satz in seinem Porträt einer Frankfurter Hausbesitzerin, die in den 1980er Jahren gegen den Bau von Europas höchstem Hochhaus in ihrer Nachbarschaft kämpfte. Die ihr von Banken angebotenen Abfindungen in Millionenhöhe schlug sie aus und sagte Nein zur Zerstörung ihres Viertels.
Der Satz von Roma B. könnte aber auch über anderen Texten stehen, die Raimund Hoghe für dieses Buch zusammengestellt hat. Sie erzählen von Menschen, die Haltung zeigen und den eigenen Weg gehen, z. B. der von den Nazis verfolgte Tenor Joseph Schmidt, die Autoren Pier Paolo Pasolini und Hervé Guibert, der Butoh-Tänzer Kazuo Ohno, Gret Palucca oder Pina Bausch, über die er zuerst schrieb und deren Dramaturg er dann in den achtziger Jahren war.
Und ob prominenter Künstler oder unbekannte Toilettenfrau in Wuppertal: immer geht es Raimund Hoghe um Würde und Respekt.
Raimund Hoghe, geboren in Wuppertal, machte sich früh einen Namen mit Porträts von Außenseitern und Prominenten, die in „Die Zeit“ und in mehreren Büchern erschienen. 1980–89 arbeitete er als Dramaturg für das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Seit 1989 entwickelt er eigene Theaterarbeiten für verschiedene Tänzer und Schauspieler, 1994 realisierte sein erstes Solo, „Meinwärts“. Mit seinen Stücken gastierte er in verschiedenen Ländern Europas, Nord- und Südamerika, Asien und Australien.


Viktoria Volkova
Zur Konstituierung der Kunstfigur durch soziale Emotionen
Probenarbeit von Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff und Thomas Ostermeier
360 S. mit zahlreichen Abb., br., € 22,00
978-3-95749-238-8
„Meine Heimat ist die Probe“, pflegte Dimiter Gotscheff zu sagen. Für Thomas Ostermeier ist die Probe der Ort, an dem die Figuren seiner Inszenierung „zur Welt kommen“. Und Thomas Langhoff wurde auf der Probe selbst zum energiegeladenen Darsteller. Doch was genau findet während der Proben statt? Wie entwickelt der Schauspieler seine Figur? Wie tragen der kollektive Charakter dieser Arbeit und die Emotionen in dem Beziehungsgefüge am Theater zur Annäherung an eine Rolle bei?
Die Theaterwissenschaftlerin Viktoria Volkova hat die häufig mystifizierte Theaterprobe über mehrere Monate begleitet und die Probenarbeit bei Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff und Thomas Ostermeier in Wort und Bild dokumentiert und analysiert.

Julia Kiesler
Der performative Umgang mit dem Text
Ansätze sprechkünstlerischer Probenarbeit im zeitgenössischen Theater
450 S. mit zahlreichen Abb., br., € 26,00
978-3-95749-240-1
Vor welchen Herausforderungen stehen Schauspielerinnen und Schauspieler angesichts einer performativen Spielpraxis? Wie gestaltet sich der Erarbeitungsprozess von Texten in der Zusammenarbeit von Regisseuren und ihren Ensembles heutzutage? Wie charakterisiert sich dabei ein performativer Umgang mit dem Text? Diesen Fragen geht die Sprechwissenschaftlerin Julia Kiesler in diesem Buch nach. Auf Basis der Untersuchung von drei Probenprozessen der renommierten Regisseure Claudia Bauer, Laurent Chétouane und Volker Lösch werden verschiedene Arbeitsweisen unter die Lupe genommen. Hierzu gehören u. a. intertextuelle und intervokale Herangehensweisen, Musikalisierungsprozesse, die chorische Arbeit am Text oder Synchronisationsverfahren, die mit der Trennung von Spiel und Sprache einhergehen sowie mit dem Einsatz von Audio- und Videotechnik arbeiten. Die daraus hervorgehenden vielstimmigen Erscheinungsformen werfen eine veränderte Perspektive auf Prozesse des Darstellens und Sprechens auf der Bühne, die es innerhalb der Schauspielausbildung zu berücksichtigen gilt.
Julia Kiesler ist Sprechwissenschaftlerin und unterrichtet im Studienbereich Theater an der Hochschule der Künste Bern.

David Roesner
Theatermusik
Analysen und Gespräche
Interviews mit:, Malte Beckenbach, Peer Baierlein, Carolina Bigge, Paul Clark, Octavia Crummenerl, Gloggengießer, Jörg Gollasch, Ingo Günther, Taison Heiß, Julia Klomfaß, Matthias Krieg, Thomas Kürstner, Bernadette LaHengst, Nils Ostendorf, Malte Preuss, Insa Rudolph, Greulix Schrank, Thomas Seher, Sebastian Vogel, Lars Wittershagen und Bert Wrede
350 S. mit zahlreichen Abb., br., € 22,00
978-3-95749-239-5
Die Theatermusik ist ein oft überhörtes Phänomen, obwohl sie gerade im Zuge der Digitalisierung zu einem kreativen Motor für die Spielformen und Dramaturgien der zeitgenössischen Theaterlandschaft avanciert ist. David Roesner gibt einen Überblick über Praxis und Ästhetik der heutigen Theatermusik und lässt in knapp zwanzig Interviews die Künstlerinnen und Künstler selbst zu Wort kommen. Sie berichten über ihren Werdegang, ihre Arbeitsweisen, ihre ästhetischen Überzeugungen und ihre Rolle in der Institution Theater. So entsteht ein umfassendes und vielschichtiges Bild dieser elementaren Ausdrucksebene des Theaters und des damit verbundenen Berufsbildes. David Roesner ist Professor für Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er forschte und lehrte bisher an den Universitäten Hildesheim, Exeter und Kent. 2003 erschien seine Dissertation „Theater als Musik“, 2007 wurde er mit dem Thurnauer Preis für Musiktheaterwissenschaft ausgezeichnet. Zuletzt publizierte er 2014 die Monografie „Musicality in Theatre“ (Routledge, Abingdon, Oxfordshire U.K. ca € 50,-). 

Theater_Stadt_Politik
Von Konstanz in die Welt
Herausgegeben von David Bruder, Veronika Fischer, Daniel Grünauer und Christoph Nix
192 S. mit zahlreichen Abb., br., € 25,00
978-3-95749-236-4
Theater prägt Gesellschaft - das gilt besonders für Konstanz und sein Theater, die älteste dauerhaft bespielte Bühne des europäischen Kontinents. Am Ende der Intendanz von Christoph Nix setzt sich diese Publikation mit den Wechselwirkungen und der immer wieder konfliktträchtigen Beziehung zwischen Stadtgesellschaft und Theater auseinander. Neben einer historischen Rückschau in die Zeit vom 17. Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit bietet das Buch u. a. Aufsätze zur Arbeit des Jungen Theaters, zu internationalen Kooperationen mit Malawi, Togo, Burundi, Irak und Kanada sowie „Konstanzer Theaterskandalen“ der Moderne. Weitere Beiträge kommentieren die Spielpläne der vergangenen Jahre und geben Einblicke hinter die Kulissen eines Stadttheaters in kommunaler Trägerschaft.

Felicitas Zürcher
Fünfzig Jahre Düsseldorfer Schauspielhaus 1970 bis 2020
Herausgegeben von Wilfried Schulz und Felicitas Zürcher
400 S. mit zahlreichen Abb., br., € 30,00
978-3-95749-235-7
Vor fünfzig Jahren wurde einer der prägendsten und radikalsten Kulturbauten der sechziger und siebziger Jahre eröffnet: das Düsseldorfer Schauspielhaus des Architekten Bernhard Pfau. Nach einer umfassenden Sanierung und der vollständigen Wieder-Inbetriebnahme erstrahlt das Haus zum Jubiläum erneut in vollem Glanz. Aus Anlass des Jubiläums wird eine umfangreiche Publikation über die vergangenen fünfzig Jahre Theatergeschichte erscheinen: In einem großen Artikel beschreibt der Autor und Architekturkritiker Till Briegleb die bewegte Baugeschichte der Architekturikone am Gustaf-Gründgens-Platz.
Der Theaterkritiker Martin Krumbholz lässt die vergangenen fünfzig Jahre Schauspiel am Düsseldorfer Schauspielhaus Revue passieren - reich bebildert mit zahlreichen Inszenierungsfotos. Der Schauspieler Wolfgang Reinbacher, der schon zur Eröffnung auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses stand, erzählt im großen Interview von seinen wichtigsten Begegnungen und größten Theatermomenten. Und Christoph Ingenhoven stellt die Sanierung des Pfau-Baus im Detail dar. Darüber hinaus versammelt der Band Beiträge von zahlreichen Persönlichkeiten, die mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus verbunden sind - Regisseure, ehemalige Intendanten, Künstler, Kulturpolitiker und Schauspieler. Wilfried Schulz ist Intendant, Felicitas Zürcher ist Dramaturgin am Düsseldorfer Schauspielhaus.

Immer ein Fest für Geist und Sinne
100 Jahre Landestheater Detmold
140 S. mit zahlreichen Abb., br., € 9,50
978-3-95749-237-1
Als am 28. September 1919 das Lippische Landestheater in Detmold eröffnet wird, symbolisiert das Gebäude wie kein zweites den Umbruch, der wenige Monate zuvor im ehemaligen Fürstentum Lippe wie im gesamten Kaiserreich stattgefunden hatte. Noch als Nachfolgebau für das vor dem Ersten Weltkrieg abgebrannte Hoftheater von 1825 geplant, wird die Bühne nach der Novemberrevolution vom Bildungsbürgertum und staatlichen sowie kommunalen Einrichtungen weiterfinanziert. Das Buch zum hundertsten Geburtstag des Landestheaters Detmold gibt einen Einblick in die Geschichte des Drei-Sparten-Hauses und zeigt, dass ambitioniertes Theater abseits der Großstädte stets möglich war und ist. Es dokumentiert das Geschehen nicht nur im Haus, sondern weit darüber hinaus: Das Landestheater Detmold gilt als größte Reisebühne Europas, nahezu die Hälfte der rund 600 Vorstellungen findet im weiteren Umkreis statt, vorwiegend in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Buxtehude, Worms oder Winterthur.

Theaterstücke aus Kuba
Yerandy Fleites Pérez: Passion King Lear
Carlós Celdrán: Zehn Millionen
Agnieska Hernández: Mehr, Macbeth!
Reinaldo Montero: Eldorado
Yunior García: Jacuzzi
Abel González Melo: Mechanismen
300 S., br., € 22,00
978-3-95749-154-1
Kuba ist Schauplatz und Schnittstelle für jedes der hier präsentierten sechs Theaterstücke. Sie helfen, das Bild eines Landes zu vervollständigen, welches sich neu konfiguriert; und auch wenn noch Bausteine fehlen, stellt es doch das Puzzle dieser Insel dar. Die sich wiederholende Rückkehr in die Vergangenheit als Gedächtnis-Training, das Hinterfragen der Gegenwart und die Auseinandersetzung mit dem Leben einer Nation, welche sich tagtäglich neu erfindet und über eine wünschenswerte Zukunft nachdenkt, sind der Hintergrund, vor dem sich mannigfaltige Gestalten und Persönlichkeiten tummeln. Mit bewährtem Halt und solidem Handwerk liefern die Autoren Werke, die aktuelle Themen bearbeiten und einen beeindruckenden sozialen Gehalt haben. Es sind Stimmen, die in ständigem Dialog mit sich selbst und ihrer Zeit leben und somit das Zeugnis einer ganzen Epoche ablegen.

Dionysus in Exile: The Theatre of Theodoros Terzopulos
with a Preface by Erika Fischer-Lichte and contributions by Etel Adnan, Konstantinos I. Arvanitakis, Penelope Chatzidimitriou, Alexander Chepurov, Freddy Decreus, Matthias Dreyer, Erika Fischer-Lichte,| Gonia Jarema, Kerem Karaboga, Frank M. Raddatz, Georgios Sampatakakis, Savvas Stroumpos, Dimitris Tsatsoulis and David Wiles
182 pp. some Ill., br., € 19,50
978-3-95749-224-1
On September 23 and 24, 2011, a group of scholars and practitioners from different fields and parts of the world assembled at the Greek Cultural Foundation in Berlin to discuss aspects of Terzopoulos’theatre related to its Dionysian qualities. Scholars of theatre studies, classical studies, psychoanalysis, psycho- and neurolinguistics met with writers, dramaturges, directors, and actors to share their views on the particularity of Terzopoulos’ theatre. The symposium was held in his honor. 

Ist der Osten anders?
Expertengespräche am Schauspiel Leipzig
200 S., br., € 16,00
978-3-95749-200-5
„Ist der Osten anders?“ war ein Gespräch zwischen Prof. Heinz Bude und Gregor Gysi betitelt, das anlässlich des Spielzeitmottos „Woher Wohin“ am Schauspiel Leipzig stattfand. Als Prof. Herfried Münkler und Robert Misik zum Spielzeitmotto „Angst oder Liebe“ über deutsche Identitäten diskutierten, schloss sich thematisch ein Kreis. Unter der Gesprächsleitung von Dr. Jens Bisky, Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, hat sich über zwei Spielzeiten das theatrale Geschehen am Schauspiel Leipzig mit Fragestellungen der Gegenwart verbunden. Ob die Spielzeitmottos befragt wurden oder einzelne Inszenierungen im Mittelpunkt standen - in den Veranstaltungen ging es darum, das Geschehen am Schauspiel Leipzig diskursiv um thematische Expertisen und Blickwinkel anzureichern. Dieser Band dokumentiert elf Gespräche und Vorträge. Versammelt sind Protokolle gegenwärtiger Fragestellungen ebenso wie die fünf Veranstaltungen, die das Doppelprojekt Die Maßnahme/Die Perser begleiteten und die Hintergründe und Wirkung von Brechts/Eislers Die Maßnahme diskutierten. Gäste am Schauspiel Leipzig waren u. a. Prof. Karl Schlögel, Prof. Martin Sabrow, Willi Winkler, Daniel Cohn-Bendit und Roza Thun.

Luk Perceval
Arbeitsbuch
176 S., br., € 24,50
978-3-95749-190-9
Luk Perceval hat nach zwanzig Jahren Arbeit im deutschen Theater - von der Berliner Schaubühne über die Münchner Kammerspiele zum Thalia Theater Hamburg - ein großes Kapitel abgeschlossen und mit der Rückkehr nach Belgien zugleich ein neues eröffnet. Das Arbeitsbuch bilanziert Percevals Theaterarbeit und entwirft mit ihm ein wesentliches Modell der Gegenwart: das Künstlertheater des 21. Jahrhunderts. Langjährige Arbeitspartner wie die Bühnenbildnerinnen Katrin Brack und Annette Kurz und die Perceval eng verbundenen Schauspieler Thomas Thieme und Patrycia Ziólkowska geben dazu Auskunft.


Res publica Europa
Networking the performing arts in a future Europe
150 S., br., € 16,00
978-3-95749-201-2
Quo vadis Europa? Wohin die freie Szene? Welche Tragkraft haben in einem von Euroskepsis geprägten Klima die unabhängigen darstellenden Künste, deren Arbeitsbegriff sich auf Werte wie Toleranz und Offenheit stützt? Sind diese Werte konstituierend für Europa, wie können sie gestärkt werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Treffens des International Network for Contemporary Performing Arts (IETM) in München, das in diesem zweisprachigen Buch dokumentiert wird. Im Zentrum der Reflexionen rund um die Rolle der darstellenden Kunst in Europa stehen Postkolonialismus, Diversität sowie Visionen für die Zukunft. Wie können extrem unterschiedliche nationale und regionale Kulturen theatral und außertheatral dargestellt werden? Die Beiträge geben die Diskussionen zu Fragen des Publikums, der Governance und Politik vor dem Hintergrund einer krisenhaften europäischen Identität wieder und gewähren Einblicke in die gezeigten Inszenierungen.

Viola Schmidt
Mit den Ohren sehen
Die Methode des gestischen Sprechens an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
300 S., br., € 19,50
978-3-95749-192-3
Sprechen ist Teil unseres Verhaltens. Wenn wir sprechen, teilen wir uns anderen mit. Das gestische Sprechen geht von einem motivierten und intendierten Verhalten auf der Bühne aus. Es wurde aus dem von Bertolt Brecht beschriebenen Begriff des Gestus entwickelt und seither als Methode fortlaufend erweitert und aktualisiert. Die Sprechwissenschaftlerin Viola Schmidt hat die Methode des gestischen Sprechens entscheidend mitgeprägt und kann dabei auf eine langjährige wie internationale Erfahrung zurückgreifen. In diesem Praxishandbuch diskutiert sie die theoretischen Grundlagen des gestischen Sprechens und veranschaulicht diese durch verschiedene Spiele und Übungen. Ein unentbehrliches Buch nicht nur für Schauspieler und Sprecherzieher, sondern auch für Regisseure, Dramaturgen und alle, die das Sprechen auf der Bühne und im öffentlichen Raum interessiert. Mit zahlreichen Illustrationen von Philipp Kronenberg und einem Vorwort von Devid Striesow.

Praktiken des Sprechens im zeitgenössischen Theater
200 S., br., € 18,00
978-3-95749-197-8
Das zeitgenössische Theater bringt neue Umgangsformen mit Texten und gesprochener Sprache hervor. In den Beiträgen dieses Tagungsbandes, der auf Basis eines Forschungsworkshops an der Hochschule der Künste Bern entstand, reflektieren Theaterpraktiker, Sprechwissenschaftler sowie Pädagogen der Schauspielausbildung über künstlerische Strategien des Sprechens und des Einsatzes der Stimme im Theater der Gegenwart. Darüber hinaus wird über methodische Ansätze der Sprechausbildung von Schauspielerinnen und Schauspielern nachgedacht und auf ihre aktuellen Herausforderungen hin diskutiert. Mit Beiträgen u. a. von Heiner Goebbels, Hans Martin Ritter und Laurent Chétouane.

Theater in der Provinz
Künstlerische Vielfalt und kulturelle Teilhabe als Programm
180 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-195-4
Wenn vom Theater die Rede ist, geht es meist um den urbanen Raum. Aber auch vorm Deich, auf dem Land und zwischen den Metropolen spielt sich Dramatisches ab - von Menschen für Menschen, in Bürgerhäusern und auf Dachböden, in Kirchengemeinden und auf Marktplätzen. Das Theater in der Fläche ist Spielort von Landesbühnen, Tourneetheatern und freien Ensembles. Die Publikation wirft einen konzentrierten Blick auf den ländlichen Raum in unserer Theaterlandschaft, lässt die Theatermachenden zu Wort kommen und fragt nach den Aufgaben, aber auch den Herausforderungen und Potenzialen. Wie gestalten Theateranbieter und Theaterveranstalter das Programm? Wie erreichen Landesbühnen und Gastspieltheater ein Publikum? Welche Projekte ermöglichen kulturelle Vielfalt und künstlerische Teilhabe? Welche Theaterpolitik braucht das Land?

Heimat-Pflege als Theaterprogramm
Die Kunst, soziale Zugehörigkeit zu ermöglichen
76 Seiten, br., € 9,50
978-3-95749-194-7
Heimat hat Konjunktur. In allen politischen Lagern. Und in den Künsten. In Zeiten von Migration und Integration scheint es von besonderer Relevanz zu sein, Heimat zu empfinden. Kinder- und Jugendtheater kann in diesem Kontext jenseits von Ausund Abgrenzung das Für- und Miteinander zum Gegenstand haben, politische und kulturelle Bildung ermöglichen sowie inhaltliche und ästhetische Impulse für das gemeinsame Gestalten von Zukunft geben - auch im Sinne einer modernen Heimat-Pflege. Welche Bedeutung hat „Heimat“ für die Theatermachenden? Welche künstlerischen und konzeptionellen Ansätze sind nicht nur zeitgenössisch, sondern auch nachhaltig? Das Jahrbuch gewährt Einblicke in persönliche Erfahrungen, künstlerische Auseinandersetzungen, kulturpolitische Notwendigkeiten und informiert über Premieren, Preise und Wissenswertes dieser Spielzeit.

Thomas Irmer
Heiner Müller - Anekdoten
100 S., br., € 10,00
978-3-95749-121-3
Der Dramatiker Heiner Müller (1929-1995) war auch ein Meister des Bonmots und der überraschenden, oft listigen Erwiderung - das ist vor allem aus seinen Interviews bekannt. Der Band zeigt Müller nun erstmals als lebendiges Gedankenbild. In der Rückschau von Zeitgenossen und in immer wieder oft und gern kolportierten Anekdoten, die bereits in der kollektiven Erinnerung weitererzählt werden. Miniaturen zu einem Porträt des Künstlers mit Hintersinn.


Frank Castorf
Am liebsten hätten sie veganes Theater
Peter Laudenbach: Frank Castorf Interviews 1996-2017
138 S., zahlr. Abb., br., € 15,00
978-3-95749-132-9
Weltberühmt oder tot - längst wissen wir, wie sich Ivan Nagels Prophezeiung zu Beginn der Intendanz Castorf an der Volksbühne erfüllt hat. Frank Castorf hat als Regisseur und Intendant 25 Jahre lang die Berliner Volksbühne geprägt und zu einem der berühmtesten Künstlertheater weltweit gemacht. Mit einem Theater gegen den Mainstream und die politische Korrektheit hat er die Volksbühne und ihr starkes Ensemble durch alle Höhen und Tiefen geleitet, bis schließlich die Berliner Kulturpolitik der Ära Castorf ein Ende gesetzt hat. Der Theaterkritiker und JournalistPeter Laudenbach hat im Laufe dieser Jahre zahlreiche Interviews mit Frank Castorf geführt, die hier erstmals versammelt sind. Ein lebendiges Bild von 25 Jahren Theater- und Zeitgeschichte.

Rimini Protokoll
Staat 1-4
Phänomene der Postdemokratie
Herausgegeben von Imanuel Schipper von Rimini Protokoll in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin
204 S., zahlr. Abb., br., € 22,00
978-3-95749-133-6
Was stimmt an der Befürchtung, dass PR-Strategen und privat finanzierte Beratungs- und Anwaltteams die Steuerung einer immer globaler agierenden Gesellschaft den Händen der Politiker entreißen? Besteht der Staat in seiner neoliberalen Ausprägung nur noch aus formellen, aber schwachen Hülsen? Ist Demokratie nur noch ein Name für etwas, das wir gar nicht mehr wollen - obwohl wir es eigentlich gerne hätten? In den vier hier präsentierten Theaterproduktionen Staat 1-4 (,‚Top Secret International', „Gesellschaftsmodell Großbaustelle", „Träumende Kollektive. Tastende Schafe" und „Weltzustand Davos') zeigt Rimini Protokoll interaktive szenische Ergebnisse einer Recherchereise an den Rändern des demokratisch legitimierten Staates. Tagebucheinträge und Snapshots eröffnen Einblicke in den Produktionsprozess. Soziologische, philosophische, medienwissenschaftliche und politische Essays (von Lukas Bärfuss, Timon Beyes, Matthias Fuchs, Gabriela Muri Koller u.a.) liefern den inhaltlichen Kontext und Aufführungsfotos aus ungewöhnlichen Perspektiven dokumentieren die besonderen Umgangsweisen mit dem Publikum. Imanuel Schipper ist langjähriger Dramaturg bei Rimini Protokoll und Vertretungsprofessor für Performance Studies und Dramaturgie am Campus Arts and Change in Hamburg.
Im März 2018 im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart: Rimini Protokoll Aufführungen von Staat 1-4 im HKW - Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin


B.K Tragelehn
Roter Stern in den Wolken 2
200 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-199-2
Roter Stern in den Wolken 2 sammelt - wie der erste Band (Recherchen 35) - Zeugnisse von B. K. Tragelehns Theater und Leben: von den Lehrjahren als letzter Meisterschüler Brechts über die ersten skandalträchtigen Inszenierungen der 1960er und (mit Einar Schleef) der 1970er Jahre bis zu den großen Theatererfolgen zwischen Ost und West in den 1980er Jahren. Auch die lange Arbeitsbeziehung mit Heiner Müller und Tragelehns Arbeit als Schriftsteller und Übersetzer finden ihren Widerhall in Reden, Aufsätzen und Gedichten wie in zahlreichen Bildern.

Radikal jung 2019
Das Festival für junge Regie
112 Seiten, br., € 10,00
I978-3-95749-204-3
Das renommierteste Festival für den professionellen Regienachwuchs Radikal jung präsentiert jährlich in München die größtmögliche Bandbreite von Interessen, Herangehensweisen und Zugriffen einer jungen Generation von Theatermacherinnen und Theatermachern. Inszenierungen aus dem ganzen deutschen Sprachraum bilden die stetige Veränderung der Stadt- und Staatstheaterlandschaft ab, europäische Beiträge erweitern die Perspektive. In ausführlichen Werkporträts werden in diesem Buch 14 junge Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, die schon jetzt die Theaterlandschaft von morgen prägen.

Schauspielhaus Zürich
2009 - 2019
496 S., br., € 28,00
978-3-95749-191-6
Keine Intendanz wie jede andere. Dieses Buch führt mit Bildern und Texten durch zehn Jahre Theater am Schauspielhaus Zürich unter der Intendanz Barbara Freys und lässt prägende Theaterschaffende und Weggefährten dieser Zeit zu Wort kommen: Lukas Bärfuss schreibt über die Veränderung Zürichs und das Spannungsverhältnis des Theaters dazu, während Beatrice und Peter von Matt mit Barbara Frey über Klassiker und die absurde Forderung nach einer „Stunde Null“ in der Literatur sprechen. Die Bühnenbildnerinnen Bettina Meyer, Muriel Gerstner und Barbara Ehnes unterhalten sich über Zürcher Theaterräume. Thomas Jonigk erinnert sich an seine Erfahrungen als Dramatiker in der Zürcher Dramaturgie und Ensemblemitglied Markus Scheumann schreibt über spielerische Metamorphosen zwischen Sebastian Baumgarten, Sebastian Nübling, Stefan Pucher und Herbert Fritsch.

Julia Heinicke
Sorge um das Offene
Verhandlungen von Vielfalt im und mit Theater
250 Seiten, br., € 20,00
978-3-95749-196-1
Vielfalt ist das Motto und zugleich die größte Herausforderung unserer Gegenwart: Die Gesellschaft wird bunt, die Lebensentwürfe ebenso. In diesen Zeiten von Auf- und Umbrüchen spielt Theater eine entscheidende Rolle: Es vermag Diversität auf ganz verschiedene Weise zu verhandeln. Doch es tut sich nicht immer leicht damit - koloniale Muster haben ihre Wirksamkeit längst nicht eingebüßt. In seiner Habilitationsschrift betrachtet Julius Heinicke anhand gegenwärtiger Festivals und Inszenierungen in Deutschland und dem südlichen Afrika die paradoxe Situation und entwickelt eine Vorstellung von Ästhetik, die sich um das Offene sorgt, indem durch ihr Wirken Gleichheit im Verschiedensein erfahren wird. Der zweite Teil nimmt die Rahmenbedingungen in den Fokus: Welche kulturpolitischen Entscheidungen müssen getroffen, welche Umbrüche inszeniert werden, damit die Theaterlandschaft sich der Vielfalt auch zukünftig stellen kann?

Gold
Ein Theaterprojekt in Burkina Faso
200 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-202-9
Burkina Faso, eines der ärmsten Länder der Welt, ist heute der Hotspot der afrikanischen Goldproduktion. Was bedeutet der „Goldrausch“ für die Gesellschaft, Politik und Ökologie des Landes? Und zu welchen sozialen Verwerfungen und Konflikten führt er? Das Buch dokumentiert den interkulturellen Arbeitsprozess der freien Theatergruppe fringe ensemble in Burkina Faso. Das fringe ensemble Bonn unter der Leitung von Frank Heuel entwickelt gemeinsam mit Schauspielerinnen und Schauspielern sowie Musikerinnen und Musikern des Espace Culturel Gambidi in Ouagadougou ein mehrsprachiges theatrales Rechercheprojekt, das diesen Fragestellungen nachgeht und sie in Bildern und Geschichten über Gold und Gier, Abhängigkeit und Absturz und dem Versprechen einer „goldenen Zukunft“ verdichtet.

Starke Stücke
Theater für junges Publikum in Hessen und Rhein-Main
124 Seiten, br., € 16,00
978-3-95749-193-0
Das Festival Starke Stücke bringt international herausragende Theaterstücke für ein junges Publikum auf die Bühnen der Rhein-Main-Region. Und das seit 25 Jahren! Anlass genug, um über ästhetische und kulturpolitische Strukturen der darstellenden Künste in Hessen nachzudenken. Die Autorinnen und Autoren werfen einen kritischen Blick auf eine Theaterlandschaft, die sowohl städtisch als auch ländlich geprägt ist. Präsentiert werden Projekte der freien Szene sowie die künstlerischen und pädagogischen Programme der hessischen Theaterfestivals und Staatstheater. Auch Ausbildungsmöglichkeiten und Nachwuchsformate werden thematisiert. Nicht zuletzt wagt das Buch auch eine Vision zur Zukunft des Kinder- und Jugendtheaters, das der kulturpolitischen Konzeption einer „Kultur für alle“ gerecht wird.


Vorsicht Volksbühne!
Das Theater. Die Stadt. Das Publikum.
Sonderausgabe der Zeitschrift Theater der Zeit August 2018
80 Seiten, br., € 10,00
978-3-95749-172-5
Über 25 Jahre war die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz eines der einflussreichsten Schauspielhäuser im deutschsprachigen Raum. Im Zentrum der zusammenwachsenden Hauptstadt verwandelte das Ensemble um Frank Castorf die kulturellen Reibungen zwischen Ost und West in eine künstlerische Explosion ohnegleichen, polarisierte und verband, stand für die sozialen Demarkationslinien der Stadt und für ihre kollektive Kunstbesessenheit. Dem Ende der Ära, die 1992 mit Ivan Nagels visionärem „in drei Jahren berühmt oder tot“ begann, folgte ein die Gemüter aufwühlendes Zwischenspiel – und alle Fragen offen. Die Sonderausgabe der Zeitschrift „Theater der Zeit“ dokumentiert das Symposium „Vorsicht Volksbühne!“ in der Berliner Akademie der Künste – mit namhaften Teilnehmern wie Christian Grashof, Thomas Oberender und Nele Hertling – und nähert sich darüber hinaus in Fotografien und Essays, etwa von Wolfgang Engler, Thomas Köck und Guillaume Paoli, der Vergangenheit und möglichen Zukunft der Volksbühne an mit einem umfassenden Blick auf Theater, Stadt und Publikum. Mit Beiträgen von Evelyn Annuß, Anna Bergmann, Amelie Deuflhard, Klaus Dobbrick, Klaus Dörr, Wolfgang Engler, Christian Grashof, Annett Gröschner, Nele Hertling, Ulrich Khuon, Ulrike Köhler, Iris Laufenberg, Klaus Lederer, Thomas Martin, Hartmut Meyer, Thomas Oberender, Frank Raddatz, Hannah Schopf, Esther Slevogt, Staub zu Glitzer (Nils Bunjaku), Kathrin Tiedemann, Klaus Völker.

Hans-Dieter Schütt
Christian Grashof
Kam, sah und stolperte
240 S., br., € 20,00
978-3-95749-162-6
Ein Spiel wie Schilf: Das Zarte ist das Zähe. So betreibt Christian Grashof seine Kunst. Als träfen sich in einer einzigen Seele Clown und Tragöde: das Geringe im Zerrkampf zwischen der unerwarteten Energie eines David und naheliegender Demütigung, zwischen listig-kecker Rebellion und gewieftem Strampeln. Grashof, der in diesem Jahr 75 wird, gehörte über vier Jahrzehnte zu den prägenden Darstellern des Deutschen Theaters Berlin. Er war gleichsam das Gesicht der aufsehenerregenden Ära des Regisseurs Alexander Lang, er brillierte in Aufführungen von Friedo Solter, Thomas Langhoff, später Dimiter Gotscheff und Jürgen Gosch. In Gesprächen mit dem Journalisten Hans-Dieter Schütt erzählt er sein Leben - vom Arbeiterkind im sächsischen Löbau zu einem Unverwechselbaren deutscher Schauspielkunst. Beiträge von Alexander Lang, Volker Pfüller, Gunnar Decker, Ulrich Khuon sowie zahlreiche Abbildungen dokumentieren die Theater- und Filmarbeit Grashofs. Hans-Dieter Schütt, Journalist und Autor zahlreicher Künstlerbiografien und Interviewbücher, u. a. über
Regine Hildebrandt, Kurt Böwe, Klaus Löwitsch, Gert Voss, Frank Castorf, Thomas Langhoff, Inge Keller und Dieter Mann. Er ist Herausgeber von „Heiner Müller – Bilder eines Lebens“ (mit Oliver Schwarzkopf) und „Peymann von A bis Z“ und hat gemeinsam mit Ulrich H. Kasten Dokumentarfilme gedreht, darunter „Die Langhoffs“ und „Der Eiserne Vorhang – Theater in Berlin“. Zuletzt erschien „Michael Thalheimer – Porträt eines Regisseurs“ (2017).
Das Buch erscheint auch als Vorzugsausgabe in einer Auflage von 100 Exemplaren mit einer beigelegten Originallithografie von Mark Lammert, signiert und nummeriert, zum Preis von EUR 40,00. Bestellungen nur über den Verlag. (vertrieb@theaterderzeit.de)

Unacknowledged Loss
Kunst und Rituale
Herausgegeben von HAU - Hebbel am Ufer, Berlin
160 S., br., € 12,00
978-3-95749-163-3
Das Leben kann als eine Aneinanderreihung von „Momenten des Übergangs“ gesehen werden – kleine oder große Begebenheiten, die uns unausweichlichen Veränderungen aussetzen.
Die schwindende Bedeutung traditioneller Formen der rituellen Gestaltung von solchen Übergangsmomenten im Leben führt zu einer Suche nach Alternativen. Die Kuratorin Barbara Raes beschäftigt sich in ihrer Praxis mit der Wiederbelebung und Neuentwicklung von Übergangsritualen. Wie können wir den Umgang mit Trauer und Verlust neu lernen? Auf Einladung des internationalen Produktionshauses HAU Hebbel am Ufer in Berlin hat Barbara Raes gemeinsam mit Berliner Künstlerinnen und Künstlern intensiv zu dieser Frage recherchiert. Daraus sind acht persönliche Arbeiten rund ums Abschiednehmen entstanden, die 2017 im HAU zu sehen waren. Eine umfangreiche Dokumentation versammelt jetzt Interviews, Bilder und Reportagen zum Thema Verlust. Mit Beiträgen von Nathalie Bikoro, Claudia Hill, Jassem Hindi, Jasmin Hihraç, Ligia Lewis, Maria Scaroni, Mieko Suzuki, Oliver Zahn und Barbara Raes.

Mark Lammert
Rot Gelb Blau
Essays zum Theater
150 S., br., € 15,00
978-3-95749-161-9
Mark Lammert, bekannt als Maler, Zeichner, Grafiker, dann auch als Schöpfer unverwechselbarer Bühnenräume, legt hier erstmals seine gesammelten Essays zum Theater vor. Geschult an Cézanne und Kandinsky in der Malerei, an Eisenstein und Godard im Film, an Brecht und Müller im Drama, sind seine Texte eine (Selbst-)Reflexion seiner Arbeit für ein Künstler-Theater im 21. Jahrhundert, wie sie auch lesbar sind als intime Annäherungen an Persönlichkeiten, mit denen er diese Arbeit vorangetrieben hat: Heiner Müller, Dimiter Gotscheff, Jean Jourdheuil und Valery Tscheplanowa. Lammert entwirft in seinen Essays komplexe Denk- und Assoziationsräume, in denen er - ähnlich wie in seinen vielfach ausgezeichneten Bühnenräumen - in der literarischen Form des zitatreichen Fragments grundsätzliche Fragen künstlerischer Entwicklung aufwirft. In Zeiten, in denen das Grau Brechts ebenso ausgespielt hat wie das Grellbunte Hollywoods, plädiert Lammert für eine Haltung, die Raum schafft für Sprache, Farben, Töne, für ein Denken, welches die Verhältnisse zum Tanzen bringt.

Dan Richter
Improvisationstheater
Die Grundlagen
280 S., br., € 16,00
978-3-95749-157-2
Improvisationstheater ermutigt, uns dem Moment zu überlassen und in eine lebendige Interaktion mit den Mitspielern und dem Publikum zu gehen, Neues zu wagen, Ängste hinter uns zu lassen und die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Dan Richter, seit vielen Jahren Impro-Spieler und -Lehrer, erläutert in seinem Praxisratgeber auf anschauliche Art Anfängern, fortgeschrittenen Spielern und Lehrern die Grundlagen des Improvisationstheaters. In dieser jungen Kunst geht es um den Flow, das fließend-synchrone Entstehen von Text, Schauspiel und Inszenierung. Und es geht um Selbstvertrauen und die Fähigkeit, auf den Partner eingehen zu können, in Proben, Workshops und auf der Bühne.

Partizipation Stadt Theater
144 S., br., € 16,00
978-3-95749-159-6
Ein Stadttheater an der Grenze zu Polen. Das Ensemble abgeschafft. Die Bürgergesellschaft zusammengeschrumpft. Wie kann Theater unter solchen Bedingungen seine politische Relevanz als integrativer Ort der Zivilgesellschaft wahrnehmen? „Folkstheater/Teatr Ludowy“, ein Projekt des Künstler*innenkollektivs Club Real mit dem Kleist Forum, hat in Frankfurt (Oder) und seiner polnischen Schwesterstadt Slubice zwei Jahre partizipative Strategien der Kunstproduktion erprobt und den Stadtraum für das Theater erobert. Bürgerinnen und Bürger auf beiden Seiten der Grenze wurden zu Mitschaffenden. In Form eines Handbuchs stellt „Partizipation Stadt Theater“ die zentralen Werkzeuge und Methoden der partizipativen Arbeit in Fotoserien, Interviews und Infografiken vor.

Florian Evers
Theater der Selektion
Personalauswahl im Unternehmen als ernstes Spiel
300 S., br., € 22,00
978-3-95749-156-5
Das Assessment Center ist in vielen Unternehmen gängiges Instrument zur Personalauswahl und -entwicklung, mit ihm wird darüber entschieden, wer einen Arbeitsplatz erhält - oder auch behält - und damit Zugang zur privilegierten Teilhabe an unserem gegenwärtigen neoliberalen Gesellschaftsmodell hat. Florian Evers legt in seiner Studie erstmals dar, inwieweit diese Prozesse aus dem Unternehmensalltag Spielformen des Applied Theatre darstellen. Er beschreibt das Assessment Center als ein gesellschaftlich wirksames Scharnier zwischen Theater und Theatralität des Alltags. Selbst- und Weltverhältnis werden hier zum Gegenstand eines ernsten Spiels, das in soziale wie ökonomische Strukturen interveniert.

Christoph Nix
Theaterrecht
Handbuch für Bühnenkünstler
200 S., br., € 20,00
978-3-95749-158-9
Die Kunstfreiheit gehört zu den am stärksten geschützten Rechten des deutschen Grundgesetzes, doch wie sieht es mit den Rechten der Bühnenkünstler aus? Suchen junge Theaterpraktikerinnen und -praktiker den Einstieg in den Beruf, sind sie mit einer Reihe von rechtlichen Anforderungen konfrontiert, die ihnen an den Kunsthochschulen häufig nicht vermittelt wurden. „Theaterrecht“ von Christoph Nix ist ein praxisorientierter Ratgeber, der über die Rechtsgrundlagen von Bühnenkünstlern an staatlichen Theatern, als freie Künstler oder als Gruppe informiert. Aktuell und verständlich werden u. a. das Bühnenarbeitsrecht, das Vereins- und Gesellschaftsrecht, das Urheberrecht oder Fragen der Mitbestimmung erläutert. Darüber hinaus enthält der Band eine ausgewählte Textsammlung der wichtigsten bühnenrechtlichen Gesetzestexte, den NV Bühne sowie Musterverträge.

Spezial
Tschechien/Czech Republic
Deutsch/Englisch - herausgegeben von Kamila Czerná, Ondrej Czerný und Ondrej Svoboda
56 S., br., € 8,00
978-3-95749-155-8
Trotz der zentralen geografischen Lage des Landes in Europa wird die Theaterszene Tschechiens in der zunehmend transeuropäisch vernetzten Theaterlandschaft eher am Rande wahrgenommen. Mit diesem Spezial Tschechien geben die Zeitschriften Czech Theatre und Theater der Zeit einen Einblick in das zeitgenössische tschechische Theater, stellen die wichtigsten Bühnen des Landes vor, schauen auf die Freie Szene und den Tanz und befragen die neue Generation tschechischer Dramatiker. Nicht nur hinsichtlich des traditionsreichen Puppentheaters offenbaren sich dabei sehr eigene Entwicklungslinien – entlang der historischen Brüche in der politischen Geschichte des Landes, die teilweise immer noch auf den Bühnen der Gegenwart widerhallen.

Von Tieren und Menschen
Neue Theaterstücke aus Tschechien
300 S., br., € 22,00
978-3-95749-153-4
Václav Havels kürzlich wiederentdecktes Stück „Das Schwein“ ist die skurrile Geschichte seines Versuchs, ein Schwein für ein Festmahl zu bekommen – die Parabel einer Welt, in der
Anstand und Höflichkeit vergeblich gegen Engstirnigkeit und Egoismus ankämpfen. „Olga“ von Anna Saavedra ist das berührende Porträt der Dissidentin und späteren First Lady Olga Havlová (1933–1996), der wichtigsten Vertrauten von Václav Havel, einer Frau von außergewöhnlicher innerer Stärke, Mut und Unabhängigkeit. In „Wunder im schwarzen Haus“ blickt Milan Uhde mit einem düster-komischen Blick auf eine zerstrittene Familie, ihre Illusionen und Missverständnisse, und führt uns zu den historischen Wurzeln all ihrer Probleme zurück. „Poker Face“ von Petr Koleko ist eine Tragikomödie über die „Samtene Revolution“, über verlorene Illusionen, Politik und das Spiel um Geld, nicht nur beim Pokern. Petr Zelenkas „Vera“ ist die alternde Besitzerin einer Casting-Agentur, die erst ihre Familie und dann noch ihren Job verliert. Die Welt der Unterhaltung als Nukleus einer zynischen Gegenwart.

In der Nussschale
Neue Theaterstücke aus Kuba
Herausgegeben von Omar Valiño
350 S., br., € 22,00
978-3-95749-154-1
Kuba ist Schauplatz und Schnittstelle für jedes der hier präsentierten sechs Theaterstücke. Sie helfen, das Bild eines Landes zu vervollständigen, welches sich neu konfiguriert; und auch wenn noch Bausteine fehlen, stellt es doch das Puzzle dieser Insel dar. Die sich wiederholende Rückkehr in die Vergangenheit als Gedächtnis- Training, das Hinterfragen der Gegenwart und die Auseinandersetzung mit dem Leben einer Nation, welche sich tagtäglich neu erfindet und über eine wünschenswerte Zukunft nachdenkt, sind der Hintergrund, vor dem sich mannigfaltige Gestalten und Persönlichkeiten tummeln. Mit bewährtem Halt und solidem Handwerk liefern
die Autoren Werke, die aktuelle Themen bearbeiten und einen beeindruckenden sozialen Gehalt haben. Es sind Stimmen, die in ständigem Dialog mit sich selbst und ihrer Zeit leben und somit das Zeugnis einer ganzen Epoche ablegen.
Yerandy Fleites Pérez: Passion King Lear
Carlós Celdrán: Zehn Millionen
Agnieska Hernández: Mehr, Macbeth!
(Ein dokumentarisches Fest)
Reinaldo Montero: Eldorado
Yunior García: Jacuzzi
Abel González Melo: Mechanismen
(Ein Spiel mit den Gesetzen der Bewegung)

Über dem Abgrund
Neue Theaterstücke aus Brasilien
Dialog 28
Herausgegeben von Henry Thorau in Zusammenarbeit mit
dem Brasilianischen Außenministerium Itamaraty
350 S., br., € 22,00
978-3-95749-152-7
Was passiert, wenn Dorfbewohner entdecken, dass eine Frau als Mann seine/ihre große Liebe gelebt hat, erzählt „Wüstes Land, Agreste“ von  Newton Moreno. „Alles unter Kontrolle“, erklärt die Krankenschwester in Silvia Gomez’„Der Himmel fünf Minuten vor dem Sturm“ über die Sehnsüchte und Ängste ihrer Patienten. In Pedro Brícios „Fast verlorene Liebesmüh“ improvisieren und streiten vier Schauspieler auf einer Theaterprobe über die Mathematik der Liebe und des Theaters. Unbeherrschbare Ereignisse, Gefühle und Kontrollzwang bringen in Grace Passôs „Für Elise“ vier Personen einander näher als erwünscht. In Sergio Roveris „Das Hängegerüst (mit Innenansichten)“ lästern und lamentieren zwei Fensterputzer an einem Hochhausturm über die da drinnen und die da draußen über dem Abgrund. In Paulo Santoros „Das Ende aller Wunder“ philosophieren ein besserwisserischer alter Professor und seine Frau im Rollstuhl über den Kosmos und bezahlten Sex im Alter. Henry Thorau, Professor em. für Brasilianische und Portugiesische Kulturwissenschaft an der
Universität Trier, ist einer der profiliertesten Kenner der Dramatik Brasiliens und hat zahlreiche Bücher verfasst, zuletzt die Monografie „Unsichtbares Theater“, und u. a. Augusto Boals Schriften zum „Theater der Unterdrückten“ herausgegeben und übersetzt.
Henry Thorau, Professor em. für Brasilianische und Portugiesische Kulturwissenschaft an der Universität Trier, ist einer der profiliertesten Kenner der Dramatik Brasiliens und hat  ahlreiche Bücher verfasst, zuletzt die Monografie „Unsichtbares Theater“, und u. a. Augusto Boals Schriften zum „Theater der Unterdrückten“ herausgegeben und übersetzt.


300 Jahre Theater Erlangen
Vom hochfürstlichen Opern- und Komödienhaus
zum Stadttheater der Zukunft
240 S., br., € 30,00
978-3-95749-160-2
Wer Visionen hat, sollte ins Theater gehen. Markgraf Georg Wilhelm baute den Erlangern 1719 ein besonders schönes und legte damit den Grundstein für das heute älteste bespielte Barocktheater Süddeutschlands. Anlässlich des 300. Jubiläums wird die Geschichte dieses Hauses in Geschichten erzählt: Wie kommt der Elefant in den Schnürboden und die Hausmeistergattin gratis ins Theater? Was ist Publikum und Theaterschaffenden in Erinnerung geblieben? Und wie geht das Theater mit den Veränderungen einer sich wandelnden Stadtgesellschaft im 21. Jahrhundert um? 300 Jahre Theater Erlangen“ lädt - mit Anekdoten, Interviews und vielen Bildern - zu einer facettenreichen Zeitreise ein und entwirft neue Visionen für ein Stadttheater der Zukunft.

Andreas Sauter
Lugano Paradiso
oder So schön wie dieses Jahr hat der Flieder lange nicht geblüht
Die Schweiz im Kalten Krieg – Eine Annäherung
112 S., br., € 10,00
978-3-95749-151-0
Andreas Sauter, geboren 1974 in Zürich, lebt als freischaffender Autor und Regisseur für Hörspiel und Theater in Berlin. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Werkstipendien und Preise. Er studierte „Szenisches Schreiben“ an der UDK in Berlin. Seit dem entstanden an die 20 Theaterstücke und Hörspiele als Einzelautor und im Duo mit Bernhard Studlar, mit dem seit 1998 eine enge Co-Autorenschaft besteht. Seit 2004 arbeitet Andreas Sauter kontinuierlich mit dem Schweizer Radio zusammen, seit 2014 auch als Hörspiel-Regisseur. Andreas Sauter leitet Schreibworkshops und begleitet als Autor Stückentwicklungen.
„Andreas Sauter schafft es durch den einfachen, sich Zeit und Raum nehmenden Erzählstil, Themen aus ihrer Begrenztheit herauszuholen, sie in universelle menschliche Erfahrungen zu übersetzen. Er holt die Helden aus den kleinen Kreisen der angesagten Oberflächen heraus, setzt sie auf größere Umlaufbahnen und erhebt ihre Schicksale somit ins Universelle.“ Anja Dürrschmidt in „Stück-Werk 5“

Seebühne Hiddensee
Logbuch 4
Deutschlands einziges maritimes Kammertheater
64 S., br., € 6,00
978-3-95749-084-1
Deutschlands einziges maritimes Kammertheater, die Seebühne Hiddensee, legt sein LOGBUCH 4 vor. Es versammelt vergnüglich zu lesende Beiträge zu Gegenwart und Zukunft des Theaterchens - originell layoutet von Till Kaposty-Bliss. Jürgen Reimer porträtiert den Impresario Karl Huck, Renate Hoffmann deckt die Herkunft der Seebühne auf, die im Berliner Homunkulus zu finden ist. Die neuen Inszenierungen der Bühne („Der Sturm“ - Regie Holger Teschke, „Störtebeker“ - Regie Tatjana Bartel) werden mit großer Liebe zum Detail vorgestellt, viele Fotos wunderschöner Figuren geben humorvoll Auskunft zum Schaffen des vielleicht schönsten Theaters hierzulande, der Seebühne Hiddensee.

NOVOFLOT
Die 15. Spielzeit
Herausgegeben von Malte Ubenauf und Dörte Wolter
200 ., zahlr. Abb., br., € 25,00
978-3-95749-142-8
Seit 2002 untersucht die Berliner Opernkompanie NOVOFLOT verdeckte und kaum beachtete Dimensionen der Gattung Oper und zeigt die oft mehrteiligen Ergebnisse ihrer Forschungen auf Volksbühnen, Trabrennbahnen, Brachflächen, in Radialsystemen, mobilen Opernhausarchitekturen sowie halbversunkenen Kirchen im öffentlichen Raum. Die Vielfalt des bisher mehr als zwanzig Inszenierungen umfassenden Musiktheaterschaffens der 2014 mit dem george tabori preis ausgezeichneten Opernkompanie um Sven Holm (Regie), Vicente Larraiaga (Musikalische Leitung). Dörte Wolter (Produktionsleitung) sowie Sebastian Bark /Malte Ubenauf (Dramaturgie) zeigt nun ein reich bebilderter Band zum 15. Jubiläum des frei produzierenden Ensembles.

Bilder zum 20. Geburtstag:
Theater am Rand
Vorstellungsbuch
Herausgegeben von Tobias Morgenstern
104 ., zahlr. Abb., br., € 10,00
978-3-95749-144-2
Zollbrücke im Oderbruch: Ein Ort am Ende der Welt? Nein, ein Ort für Anfänge. Am Anfang war die Idee für ein Theater. Das Theater am Rand. Im Wohnzimmer des Musikers Morgenstern beginnt hier eine Geschichte, die nun schon seit 20 Jahren weitererzählt wird und mit Worten und Klängen längst ein eigenes kühnes Theatergebäude füllt. Verwirklicht von dem Musiker Tobias Morgenstern und dem Schauspieler Thomas Rühmann [Als einfühlsamer Klinikleiter Dr. Roland Heilmann ist Thomas Rühmann bei der Fernsehserie
"In aller Freundschaft" ein Publikumsliebling / Rühmann studierte ursprünglich Journalistik in Leipzig. Von einem Freund zu einer Theatervorstellung mitgenommen, übernahm er eine Rolle in Volker Brauns Sonnenstaat, da der Schauspieler Ulrich Mühe verhindert war. Rühmann spielte danach eine weitere Rolle, diesmal in einem Stück von Athol Fugard. Daraufhin absolvierte er eine Schauspielerausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Ab 1982 war er in verschiedenen Rollen am Maxim-Gorki-Theater in Berlin zu sehen. Sein Fernsehdebüt gab er im Martin-Luther-Film (1983 im Fernsehen der DDR). /Sein Vater heißt zwar Heinz Rühmann, es handelt sich aber nicht um den berühmten Schauspieler, sondern um einen Lehrer und Altmark-Regionalhistoriker]. Umgeben von der rauen poetischen Natur des Oderbruchs werden im Theater am Rand mit vielen Mitstreitern unermüdlich neue Anfänge gewagt: Neue eigene Stücke. neue Gastspiele, neue Räume. neue Fragen an die Kunst und zum Miteinander und Überleben der Menschen. Eigensinnig und leise, was zu genauem Zuhören zwingt - auch das ein neuer Anfang im sonst ohrenbetäubenden Lärm der sich gefährlich schnell drehenden Welt. Das neue Vorstellungsbuch, das zum 20. Geburtstag des Theaters am Rand erscheint, bietet mit vielen Fotos, Bildern und hintergründigen Texten kostbare Momente eines fortdauernden Aufbruchs.


Martin Rupprecht
Bühnen Bilder
Herausgegeben von Werner Heegewaldt und Peter W. Marx im Auftrag der Akademie der Künste, Berlin
und der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Universität zu Köln
240 S., zahlr. Abb., br., € 25,00
973-3-95749-139-8
Der Bühnen- und Kostümbildner Martin Rupprecht gilt als einer der führenden Ausstatter des deutschsprachigen Raums, dessen ‚Kunst der atmosphärischen Konzentration variantenreich, opulent und ironisch herkömmliche Sehgewohnheiten bricht und starke optische Akzente setzt. (Rowohlt Theaterlexikon) Neben klassischen Opern hat er insbesondere im Neuen Musiktheater als kongenialer Partner von Regisseuren wie Mauricio Kagel, Winfried Bauernfeind und Michael Hampe gewirkt. Zahlreiche Werke, etwa von Kegel. Henri Pousseur, Hans Werner Henze und Wilhelm Dieter Siebert, brachte er zur Ur- oder Erstaufführung. Er war u.a. in Berlin, Tokio, Los Angeles und Stockholm tätig. Der Band dokumentiert in großformatigen Bildern und opulenter Ausstattung das Bühnenwerk von Rupprecht, begleitet von Beiträgen u.a. von Achim Freyer, Christoph Tannert, Mauricio Kegel und Peter W. Marx. Peter W. Marx ist Professor fürTheater- und Medienwissenschaft am Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln und Direktor der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Universität zu Köln. Werner Heegewaldt ist Historiker, wissenschaftlicher Archivar und Dozent an der FH Potsdam. Seit 2016 ist er Direktor des Archivs der Akademie der Künste. Berlin. Buchpremiere: 22. April 2018, Akademie der Künste, Berlin

Jost Hermand
Die aufhaltsame Wirkungslosigkeit eines Klassikers
Brecht-Studien
156 S., br., € 18,00
978-3-95749-141-1
Dass es trotz der vielen Studien, die bisher über Brecht erschienen sind, in seinen vielfältigen Werken und Schriften immer wieder Neues zu entdecken gibt, zeugt von einer geradezu „universalen" Weitsicht, die bis heute bedenkenswert ist. Ob zu Fragen wie Krieg und Frieden, faschistischen Bedrohungen, Problemen des Sozialismus, einem besseren Verhältnis zur Natur, einer Kritik an der marktwirtschaftlichen Vergnügungsindustrie, einer neuen Moral jenseits bürgerlicher Konventionen und vielen anderen Themen mehr, immer wieder setzte Brecht zu neuen Lösungsversuchen an, die nach wie vor relevant sind. Sein Oeuvre als historisch veraltet hinzustellen, wäre daher ein Verzicht auf Möglichkeiten, in Politik, Wissenschaft und Kultur andersartige, sich gesamtgesellschaftlich auswirkende Verhältnisse anzustreben. Möge demzufolge jeder, der sich weiterhin mit seinen Werken beschäftigt, vor allem Zielvorstellungen im Auge behalten, die einen wahrhaft kommunitaristischen Charakter haben. Jost Hermand ist Professor Emeritus für deutsche Kulturgeschichte an der University of Wisconsin Madison und Honorarprofessor der Humboldt-Universität.

RAUMBÜHNE
HETEROTOPIA
Neue Perspektiven im Musiktheater
Herausgegeben von Sebastian Hannak und Florian Lutz
128 S., zahlr. Abb., br., € 25,00
978-3-95749-145-9
Sebastian Hannaks Raumbühne HETEROTOPIA an der Oper Halle ist eine der aufsehenerregendsten Bühneninstallationen der letzten Jahre. In über zehn verschiedenen Stückformaten aus Oper, Schauspiel, Tanz, Performance und Konzert ist der Raum aus jeweils ganz unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. In der komplett begehbaren Musiktheaterstadt verschwimmen die Grenzen zwischen Publikum, Orchester und Darstellern zugunsten eines immersiven Raumerlebnisses und emphatischen Totaltheaters. Hannaks 2017 mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust" ausgezeichnete Raumbühne stellt die Zuschauer ins Zentrum einer für die Oper ungewöhnlichen Raum-Klang Anordnung und eröffnete damit eine Reihe vielbeachteter Experimente des neuen künstlerischen Leitungsteams Florian Lutz, Veit Güssow und Michael von zur Mühlen an der Oper Halle. Sebastian Hannak ist Bühnen- und Kostümbildner. Er stattete Opern-, Schauspiel- und Tanzproduktionen an zahlreichen Bühnen, u. a. an der Oper Halle. aus. Florian Lutz arbeitet als Musiktheaterregisseur. Seit der Spielzeit 2016/17 ist er Intendant der Oper Halle.

Philipp Preuss
The Fair Play
Deutsch/Englisch
224 S., zahlr. Abb., br., € 20,00
978-3-95749-130-5
Kunstmessen von Basel über Miami bis Hongkong zeugen von der durchgehenden Neoliberalisierung von Kunst. Der Regisseur und bildende Künstler Philipp Preuss untersucht in seiner Installation „The Fair Play" am Schauspiel Leipzig die Kunstmesse als profanisiertes Hochamt, den Event als Flohmarkt und die Messe als zeitgenössische und radikale Form des inszenierten Readymade Kuratierens. Das Buch „The Fair Play" ist der Katalog zur Kunstmesse, der reale Werke aus namhaften fiktiven internationalen Galerien vorstellt. Neben einem Vorwort der kuratierenden Jury und einem Text des Dramaturgen und Autors Jochen Thermann über die „Persona Preuss' beinhaltet der Katolog einen Artist Talk über Identität im postdigitalen Zeitalter mit Laura Bartleby, Anatol Attivic, Brian Cameo und Philipp Preuss. Philipp Preuss, 1974 geboren, studierte Regie und Schauspiel und arbeitet seit 2001 als freier Regisseur. Seine Inszenierungen liefen u.a. an der Schaubühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Leipzig und am Deutschen Theater Berlin

A World Stage - auf Kohle geboren
Die Ruhrfestspiele Recklinghausen unter Frank Hoffmann
Herausgegeben von Frank Hoffmann und Harald Müller
304 S., zahlr. Abb., br. im Schuber, € 28,00
978-3-95749-135-0
Seit seiner Berufung zum Intendanten im Herbst 2004 hat Frank Hoffmann die Ruhrfestspiele Recklinghausen 14 Jahre lang entscheidend geprägt. Geboren aus einem Tauschhandel „Kunst gegen Kohle“ haben sich die Ruhrfestspiele zu einem der größten Theaterfestivals Europas entwickelt. Mit dem Ende des Steinkohlebergbaus im Jahr 2018, einer einschneidenden Zäsur auch für das Festival, verabschiedet sich Frank Hoffmann im Mai und Juni 2018 mit seinen letzten Festspielen. Anhand von Texten und Fotografien wird auf die vierzehn Festspieljahre unter der Leitung von Frank Hoffmann zurückgeblickt. Das künstlerische Konzept und die programmatische Ausrichtung der Ruhrfestspiele werden ebenso vorgestellt wie bedeutende Kooperationen mit internationalen und nationalen Theatern, Künstlern und Institutionen von 2005 bis 2018. Darüber hinaus kommen wichtige Wegbegleiter zu Wort, die eng mit den Ruhrfestspielen und ihrem Festspielleiter zusammengearbeitet haben.

Hans-Dieter Schütt
MICHAEL THALHEIMER
Porträt eines Regisseurs
288 S., zahlr. Abb., br., € 28,00
978-3-95749-095-7
Michael Thalheimer ist einer der renommiertesten Regisseure des europäischen Theaters der Gegenwart. Seine Inszenierungen dringen zum Kern des Dramas vor, mit chirurgischer Präzision seziert er die zugrunde liegenden menschlichen Konflikte. In den ausweglosen Räumen seines langjährigen Bühnenbildners Olaf Altmann führt er die Schauspieler an den Punkt der höchsten Konzentration. Ihr gestisches Spiel zeigt die Figuren dort, wo sie am verlorensten sind, wo sie ein unerbittlicher Triebmechanismus aus der Haut fahren oder sie ein entfremdetes Dasein zu Gliederpuppen erstarren lässt. Nichts darf hier jene tiefe Einsamkeit vertuschen, in die ein jeder Mensch eingetaucht ist. Hans-Dieter Schütt legt nun die erste Monografie des Werkes von Michael Thalheimer vor. In großformatigen farbigen Bildern und in Texten, Gesprächen und Beiträgen von langjährigen künstlerischen Weggefährten wird sein gesamtes bisheriges Schaffen vorgestellt.


Annette Kurz - Szenische Objekte /Objets scéniques
250 S., zahlr. Abb., geb., € 28,00
978-3-95749-009-4
Annette Kurz gehört zu den bemerkenswertesten Bühnenbildnerinnen ihrer Generation. Ihre Bühnenbilder sind herausfordende Rauminstallationen mit Bezügen zur abendländischen Kulturgeschichte. Stilbildend sind Inszenierung wie „Hamlet“ (2010) und „Macbeth“ (2011), beide im Thalia-Theater Hamburg von Luk Perceval inszeniert. Ihre Arbeit „Jeder stirbt für sich allein“ war das Bühnenbild des Jahres 2013 und wurde im selben Jahr mit dem Faust Theaterpreis ausgezeichnet. Für ihr Opernbühnenbild zu „La Traviata“ (Regie Johannes Erath) erhielt sie, ebenfalls 2013, den Theaterpreis ihrer Heimatstadt Hamburg. Sie selbst bezeichnet ihre großformatigen Bühnenarbeiten als szenische Objekte. Wenn etwas mit Energie und Überwindung von Schwerkraft zu tun hat, so sagt sie - wenn es ihr gelingt, materielle Dichte herzustellen, würden ihre Bühnenräume ein Höchstmaß an Überzeugung und auch Zauber entfalten. Das Buch dokumentiert die wichtigsten Bühnenarbeiten von Annette Kurz mit zahlreichen Abbildungen und Erläuterungen im Gespräch mit Ute Müller-Tischler sowie Texten von Till Brieglieb, Bernd Grawert, Joachim Lux und Luk Perceval.


Der Architekt, die Macht und die Baukunst
Hermann Henselmann in seiner Berliner Zeit 1949-1995
Herausgegeben von Thomas Flierl
250 S., br., € 22,00
978-3-95749-116-9
In den charakteristischen Wendungen der Architektur- und Städtebaupolitik der DDR trat Hermann Henselmann (1905-1995) stets als ein zentraler Akteur auf, sei es bei der Abkehr von der Moderne und der Formulierung der „Baupolitik der nationalen Traditionen“ Anfang oder bei der Wiederannäherung an die Moderne im Zuge der Industrialisierung des Bauwesens seit Mitte der 1950er Jahre. Sein Hochhaus an der Weberwiese, die Bauten am Strausberger Platz und am Frankfurter Tor in Berlin stehen für die erste Periode, das Haus des Lehrers mit der Kongresshalle und seine Ideen für einen „Turm der Signale“, den späteren Fernsehturm, für die zweite Periode. Spektakulär waren seine Zeit als „Chefarchitekt beim Magistrat von Berlin“ (1953-1959) und ebenso seine Absetzung. Danach für die Typisierung des Wohnungsbaus zuständig, wurde er vor allem mit Projekten für stadtbildprägende Sonderbauten in den DDRBezirksstädten bekannt. Henselmann war dabei immer auch der Interpret seiner selbst. Durch seine umfangreiche publizistische Tätigkeit und seine gute Vernetzung in die Gesellschaft der DDR sowie mit dem Ausland ist er zu einer Institution geworden, die auch nach seiner beruflichen Tätigkeit gern konsultiert wurde.
weitere Neuerscheinungen des 1. Halbjahres 2018:

J. S.Witkiewicz: Dinu Tamazlacaru
[Ein Star der internationalen Ballettwelt]
250 S., zahlr.Abb., br., € 18,00
978-3-95749-112-1
Der Dinge Stand | The State of Things
Zeitgenössisches Figuren- und Objekttheater
Contemporary Puppetry and Object Theatre
180 S., zahlr.Abb., br., € 24,50 
978-3-95749-138-1
Power of Diversity. 
The Crossing Lines Project
[Das Freiburger Theaterkollektiv PAN.OPTIKUM]
256 S., zahlr.Abb., br., € 25,00
978-3-95749-137-4
Zwölf Jahre Autorentheater
Schauspiel am Nationaltheater 
Mannheim 2006-2018
264 S., zahlr.Abb., br., € 19,00
978-3-95749-134-3
...
Bettina Meyer 
EINS ZU FÜNFUNDZWANZIG
/ ONE TO TWENTY FIVE
Bühnen Bilder Räume -
Stages Pictures Rooms
250 S., br., € 28,00
978-3-95749-072-8
Flucht und Szene
Perspektiven und Formen eines 
Theaters der Fliehenden
[Theater als Ort für Flüchtlinge]
386 S., br., € 22,00
978-3-95749-119-0
Lutz Hübner, Sarah Nemitz
Willkommen | Wunschkinder | Abend 
über Potsdam | Phantom (Ein Spiel)
[meistgespielte deutschsprachige 
Gegenwartsdramatik]
218 S., br., € 15,00
978-3-95749-100-8


Bernd Stegemann
Das Gespenst des Populismus
Ein Essay zur politischen Dramaturgie
182 S., br., € 14,00
978-3-95749-097-1
Das Gespenst des Populismus geht um in Europa und der Welt. An populären Erklärungen für den Populismus mangelt es nicht und es scheint, als wären sie extra für unsere Gegenwart geschrieben worden: Es braucht eine Finanzkrise, eine Flüchtlingswelle, ein Misstrauen in die Eliten, eine wachsende Ungleichheit und schließlich Parteien und Politiker, die daraus eine Bewegung formen. Die Regierungen sehen sich in der Zwickmühle, ihren Einwohnern die globale Revolution aller Lebensbedingungen zuzumuten und zugleich den Protest gegen die Entfremdung abzuwehren. Kritik an der wachsenden Ungleichheit ist für sie eine populistische Gefahr. Bernd Stegemann analysiert die Dramaturgie des politischen Sprechens und geht der Frage nach, ob der Populismus allein als Gefahr für die Demokratie anzusehen ist oder ob er nicht vielmehr ein Symptom dafür ist, was in ihr falsch läuft. Die eingespielten Regeln des politischen Sprechens über Alternativlosigkeiten haben eine große Abwehr provoziert. Könnte die populistische Rede nicht ein Versuch der Mitsprache derjenigen sein, die sonst über keine Stimme verfügen - denn die zentrale Frage der Demokratie lautet immer noch: Dürfen die Ausgeschlossenen sprechen? Bernd Stegemann ist Professor für Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Er arbeitete als leitender Dramaturg an zahlreichen Theatern und für Festivals, u. a. am TAT in Frankfurt/Main, am Deutschen Theater und an der Schaubühne Berlin. Ab der Spielzeit 2017 /18 wird er der Dramaturgie des Berliner Ensembles angehören. Zahlreiche Buchpublikationen zur Dramaturgie und Kunst des Theaters. In der ZEIT (Nr. 15/2016) erschien sein vielbeachteter Essay zur Flüchtlingspolitik: „Die andere Hälfte der Wahrheit“. Er hat die Reihe Lektionen bei Theater der Zeit begründet.
Wie kann Kunst die sich zuspitzenden Widersprüche der Gegenwart erkennbar machen?


Lob des Realismus – Die Debatte
Herausgegeben von Nicole Gronemeyer und Bernd Stegemann
216 S., br., € 16,00
978-3-95749-074-2
Die Postmoderne muss beendet werden, das ist allen klar, doch welchen Ausgang soll man nehmen? Das „Lob des Realismus“ von Bernd Stegemann hat mit seiner Position eines dialektischen Realismus eine lebhafte Debatte angestoßen, die zahlreiche Wissenschaftler, Theatermacher und Schriftsteller in der Zeitschrift „Theater der Zeit“ aufgegriffen haben. „Lob des Realismus. Die Debatte“ versammelt die Beiträge von Wolfgang Engler, Boris Groys, Alexander Kluge, André Leipold, Thomas Ostermeier, Armin Petras, Milo Rau, Kathrin Röggla, Eugen Ruge und Bernd Stegemann und ergänzt sie um die Positionen von Rolf Bossart , Heinz Bude, Jette Gindner, Nicole Gronemeyer, Jakob Hayner, Simon Kubisch, Peter Laudenbach, Enno Stahl und Wolfgang Streeck.


Bernd Stegemann
Lob des Realismus
216 S., br., € 18,00
978-3-95749-019-3
„Die Realität der Gesellschaft wird wieder zum Gegenstand des Theaters. Das Ende der Selbstreferenz in der Kunst ist gekommen.
Es gibt eine Realität und wir können sie erkennen. Es gibt eine Darstellung der Realität und wir können sie nutzen, um die Welt zu verändern.“ Bernd Stegemann
Nach der „Kritik des Theaters“, die den zwingenden Zusammenhang von neoliberalem Kapitalismus und postmoderner Ästhetik erstmals für das Theater bekannt gemacht hat, erinnert Bernd Stegemann in seinem neuen Buch „Lob des Realismus“ an die folgenreichen Debatten um die realistischen Künste und schließt sie an die aktuellen Diskussionen um einen Neuen Realismus an. Das dialektische Denken, die Frage nach dem Klassenbewusstsein und die Hoffnung auf eine bessere Welt werden aus der vermeintlichen Rumpelkammer befreit, in die die postmoderne Weltanschauung sie verbannt hat. Dazu werden die beliebtesten Vorurteile bürgerlicher Kunst beispielhaft auf ihre Ideologie hin untersucht: Ironie, Selbstreferenz und Paradoxie spielen im Neuen Realismus nur noch eine untergeordnete Rolle. Stattdessen formiert sich ein neues Interesse an einer realistischen, d. h. die Realität meisternden Darstellung des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen. Exemplarisch werden die Stücke von Henrik Ibsen, Peter Hacks und Heiner Müller sowie von René Pollesch, Kathrin Röggla und Elfriede Jelinek nach ihrem Realismus befragt.

Bernd Stegemann
Kritik des Theaters
336 S., br., € 16,00
978-3-943881-99-8
Die Sehnsucht des Theaters gilt der Darstellung des Menschen. Diese Sehnsucht hat die Postdramatik, so ihr profiliertester Kritiker Bernd Stegemann, zu Unrecht in Zweifel gezogen. Die Tradition von Mimesis, Spiel und Bedeutung wurde durch Selbstreferenz, Ironie und Performativität ersetzt. In den Spielen der Postdramatik erscheint die Realität nur noch als Simulation. Alle Ereignisse sind zu Zeichen ihrer selbst geworden und kokettieren mit dem Anschein von Authentizität. Die kapitalistisch organisierte Gesellschaft bleibt von diesen Spielen ungestört. Sie macht ihre zerstörerischen Geschäfte mit fiktivem Geld, das im Leben der Menschen eine verblüffend echte Rolle spielt. „Kritik des Theaters" ist nicht nur eine grundsätzliche Kritik an der verbreiteten Beschränkung auf postdramatische Spielarten, es ist ein Plädoyer für die Wiederbelebung der Kritikfähigkeit des Theaters. Bernd Stegemanns Befund: Das Theater kann das Unsichtbare sichtbar machen. Es hat die sinnliche und intellektuelle Kraft, realistisch zu sein, nicht, indem es die Welt verdoppelt, sondern die Realität zwingt, sich zu zeigen. Es spielt mit den Dingen hinter dem Schein und bringt die Totalität der Erscheinungen momentweise zur Enthüllung.
„Solange das Theater nicht den Zusammenhang von postmoderner Ästhetik, Neoliberalismus und der Produktion egoistischer Subjektivität reflektiert,
kann es kein kritisches Verhältnis zur Gegenwart einnehmen.“   Bernd Stegemann

Die Buchreihe Lektionen liefert das Basiswissen über die Bereiche der Ausbildung für das Theater. Fachleute vermitteln kompakt und anschaulich
Berufsfelder und Arbeitsweisen in Schauspiel, Regie, Theaterpädagogik und Dramaturgie. In Form von Handbüchern werden die wichtigsten Grund-
lagentexte des Theaters vorgestellt. Die Reihe für Studierende, professionelle Theaterschaffende und an alle, die mehr über das Theater wissen wollen:
 
Lektionen 1
Dramaturgie
300 S., br., € 18,00
 978-3-940737-34-2
Lektionen 2
Regie
214 S., br., € 14,00
978-3-940737-33-5
Lektionen 3
Schauspielen - Theorie
240 S., br., € 10,00
978-3-940737-95-3
Lektionen 4
Schauspielen - Ausbildung
328 S., br., € 12,00
978-3-940737-96-0
Lektionen 3 + 4
Schauspielen 2 Bde. zusammen
568 S., br., € 20,-
978-3-940737-83-0
Lektionen 5
Theaterpädagogik
316 S., br., € 18,00
 978-3-942449-39-7
Lektionen 6
Kostümbild
346 S., br., € 19,50
978-3-95749-042-1
Lektionen 7
Puppen-, Figuren- und Objekttheater
354 S., br., € 19,50
978-3-95749-069-8



Wolfgang Engler
Authentizität!
Von Exzentrikern, Dealern und Spielverderbern
218 S., br., € 18,00
978-3-95749-096-4
Authentischsein gilt zu allen Zeiten als erstrebenswert, doch was genau ist damit gemeint? Welche Eigenschaften muss ein Mensch in sich vereinen, um als authentisch wahrgenommen zu werden? Und welche gesellschaftlichen Rahmungen sind dem Streben nach Authentizität förderlich oder hinderlich? Wie „natürlich“ darf, kann oder muss man sein, um als authentisches Individuum zu gelten? Und verstellt sich zwingend, wer sich verwandelt, in Szene setzt, im Alltag oder auf der Bühne Rollen spielt? Der Soziologe Wolfgang Engler verfolgt das Konzept der Authentizität in seiner historischen Entwicklung und kritisiert das zeitgenössische Ideal, in allen Lebenslagen - im Privaten, in der Öffentlichkeit, im Beruf, in der Kunst - ohne Abstriche „man selber“ sein zu wollen. Was dabei letztlich auf dem Spiel steht, sind Spiellust und Spielvermögen des Menschen wie des Schauspielers.
Wolfgang Engler wurde 1952 in Dresden geboren. Von 1973 bis 1978 studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einem Forschungsstudium promovierte er 1980 und arbeitete das folgende Jahr am Philosophischen Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR. Im Herbst 1981 wechselte er an das Ostberliner Institut für Schauspielregie, das wenige Jahre später als Fachbereich in die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin integriert wurde. Dort übernahm er 1987 die Leitung des Theoriebereichs und übte diese Funktion neben seiner Lehrtätigkeit bis 1991 aus. Im Jahr 2005 wurde er zum Rektor der Hochschule gewählt, an der er zugleich als Dozent für Kultursoziologie und Ästhetik tätig ist. Wolfgang Engler publizierte zahlreiche Studien über Lebensformen in Ost und West, Analysen über den Wandel des Politischen und der Öffentlichkeit sowie Untersuchungen zur Geschichte und zu den Perspektiven der modernen Lohnarbeitsgesellschaft. 1992 erschien Selbstbilder. Das Projekt der Wissenssoziologie, eine überarbeitete Fassung seiner Habilitationsschrift aus dem Jahr 1989. Weitere Buchveröffentlichungen folgten: Die zivilisatorische Lücke. Versuche über den Staatssozialismus (1992); Die ungewollte Moderne. Ost-West- Passagen (1995); Bürger, ohne Arbeit. Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft (2005); Unerhörte Freiheit. Arbeit und Bildung in Zukunft (2007); Lüge als Prinzip. Aufrichtigkeit im Kapitalismus (2009), zuletzt Verspielt. Schriften und Gespräche zu Theater und Gesellschaft (2012). Als Publizist und Essayist schrieb er für diverse Zeitschriften und Zeitungen (Die Zeit, taz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Kursbuch, Sinn und Form, Theater der Zeit u. a.).


Realistisches Musiktheater
Walter Felsenstein: Geschichte, Erben, Gegenpositionen
244 S., br., € 12,00
978-3-940737-01-4
Wie dicht vermag Oper an Wirklichkeit heranzukommen? Kann, muss Oper Wirklichkeit behaupten? Oder hat sie vielmehr ihre eigene Wirklichkeit zu erfinden? Kaum eine Bewegung im 20. Jahrhundert hat zu diesen bis heute virulenten Fragenso entschieden Stellung bezogen wie das so genannte "Realistische Musiktheater", mit dessen Geschichte und Gegenwart sich der vorliegende Band befasst. Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeit Walter Felsensteins, Gründer und langjährige Intendant der Komischen Oper Berlin, und die Auswirkungen seiner Ideen auf nachfolgende Generationen.
Deutschlands bedeutende Bühnenbildner:


Setting the Stage, Vol. 2 / Bild der Bühne, Bd. 2
184 S., br., € 24,50
978-3-95749-041-4
Innerhalb der „Schwesterkünste“, von denen Brecht sprach, hat sich das Bühnenbild in letzter Zeit einen souveränen Schauwert erarbeitet und nach allen Seiten geöffnet. Unabhängig davon, ob es an experimentelle Spielideen gebunden ist oder an Inszenierungen, die die Rekonstruktion realer und fiktionaler Welten fokussieren, ob sie von Minimal Art, Konzeptkunst oder Fluxus beeinflusst sind, beeindrucken die Bühnenbilder der Gegenwart durch ein intensives Formbewusstsein und die Berücksichtigung der Zuschauerperspektive bei ihrer Raumwahrnehmung. Das Arbeitsbuch stellt unverwechselbare Positionen zum Bühnenbild im zeitgenössischen Schauspiel vor. In ausführlichen Interviews und mit umfangreichem Fotomaterial werden anschauliche Einblicke in Arbeitsweisen, künstlerische Entwicklungen und Auffassungen ermöglicht. Außersdem enthält das Arbeitsbuch einen Essay von Hans-Joachim Ruckhäberle.
Schauspiel-Studium: Eine Einführung


Theatermachen als Beruf
Hildesheimer Wege
228 S., br., € 18,00
978-3-943881-85-1
Vom Theater träumen viele, denn die deutsche Theaterlandschaft ist auch ein Arbeitsmarkt. Mehr als 50 Theaterberufe werden vom deutschen Bühnenverein aufgelistet. Doch was braucht man eigentlich, um Theater zu machen? Einerseits haben sich die Tätigkeiten am Stadttheater ausdifferenziert, andererseits gibt es auch Theatermacher, die als Kollektiv in den Darstellenden Künsten Theater gemeinsam entwickeln. Dazu gehören auch Absolventen der Hildesheimer Kulturwissenschaften: In Interviews, Porträts und Essays gewähren sie Einblicke in die Theaterwelt, beschreiben künstlerische Kompetenzen und reflektieren kulturpolitische Herausforderungen. Lehrende der Universität Hildesheim erörtern Material und Methoden des Theaterstudierens sowie Theorie und Praxis des Theatermachens. Die gelegentlich als „Brutstätte des freien Theaters in Deutschland“ (taz) beschriebenen Studiengänge stehen als Beispiel für eine Reformbewegung innerhalb der Theaterlandschaft. Theaterschaffende im Porträt, von Sebastian Nübling, Julia Lochte und Klaus Schumacher über Jutta Staerk, Albrecht Hirche und Jens Hillje bis zu Melanie Hinz, Olaf Kröck und Miriam Tscholl; Interviews zum Theatermachen in Deutschland; Gespräche über Forschung, Lehre und Kulturpolitik mit den Professoren Hartwin Gromes, Hajo Kurzenberger, Jens Roselt und Geesche Wartemann sowie Uli Jäckle, Norma Köhler, Frank Matzke, Christoph Scheuerle und Wolfgang Sting.

Recycling Brecht
Materialwert, Nachleben, Überleben
220 S., br., € 18,00
 Februar 2018
978-3-95749-120-6
Ende der 1920er Jahre setzt Brecht den Bewahrern des kulturellen Erbes die These vom „Materialwert“ der Kunst entgegen. Er verabschiedet die Vorstellung einer überzeitlichen Dauer der Werke und rät, deren einzelne Teile bedenkenlos „herauszuhacken“ für ihre Wiederverwendung in der Gegenwart. Sein Vorschlag betont den Zeitkern von Kunst und zielt auf eine weitreichende Praxis der Wiederholung, Aneignung und Transformation historischer Artefakte und künstlerischer Praktiken. Diese bisher kaum reflektierte Theorie und Praxis Brechts wird hier rekonstruiert und auf ihn selbst angewendet. Die Beiträge dieses Bandes, Ergebnis einer internationalen Forschungskooperation, gehen der Frage nach dem Materialwert Brechts in seinen eigenen Arbeiten und in seinem Nachleben in Theater und Film unserer Zeit nach. Sie fokussieren Verfahren Brechts, die für die Gegenwart nicht nur von künstlerischer, sondern auch von politischer Bedeutung sind, darunter Praktiken der Historisierung, der transmedialen „Trennung der Elemente“, der opernhaften Intensivierung von „Zuständen“ und des szenischen Reenactments klassischer Werke.

Hans-Thies Lehmann
BRECHT LESEN
320 S., br., € 22,00
978-3-95749-079-7
Der bedeutende Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann hat sich jahrzehntelang mit Bertolt Brecht beschäftigt. Im Zentrum seiner hier versammelten Essays steht der Theaterautor und Theaterdenker. Sie wollen immer noch virulente Vorurteile über Brecht revidieren und einen „anderen“ Brecht jenseits der politischen, literarischen und theaterästhetischen Klischees sichtbarer werden lassen. Neben der Praxis und Theorie des epischen Theaters werden die sogenannten Lehrstücke, zumal ihr Potential für das Theater der Zukunft erörtert. Ausführlich wird die Lyrik einbezogen, die oft ein neues Licht auf die Theatertexte wirft. Weitere Untersuchungen gelten den Verbindungslinien des Werks zu Autoren wie Beckett, Celan, Adorno, Benjamin und Althusser, zentralen Motiven Brechts wie Tod, Vergessen und Verausgabung sowie Brecht dem Bearbeiter und der Brechtrezeption.

Maßnehmen: Die Maßnahme
Kontroverse, Perspektive, Praxis, Brecht/Eislers Lehrstück
Herausgegeben von Inge Gellert, Gerd Koch und Florian Vaßen
298 S., br., € 12,80
978-3-9805945-7-8
Nach jahrelanger Tabuisierung, nach Glorifizierung wie Verteufelung, nach mehr als 60 Jahren Aufführungsverbot und dem Entstehen eines Mythos von der MASSNAHME ist die Zeit reif, über dieses Lehrstück neu nachzudenken. Der Satz "Ändre die Welt, sie braucht es" hat immer nocht Gültigkeit. Aber auch Brechts Diktum "... in jeder Lage neu nachzudenken".


Darstellende Künste im öffentlichen Raum
480 S., br., € 25,00
978-3-95749-087-2
Was können die darstellenden Künste im öffentlichen Raum leisten? Der Band zeigt anhand von 18 Theater- und Tanzprojekten aus ganz Deutschland, wie sogenannte „Un-Orte“ im öffentlichen Raum experimentell erobert und zu theatralen Wirkungs- und zeitweiligen neuen Lebensräumen transformiert werden. Die Beiträge sind im Rahmen eines Symposiums zur Bedeutung von darstellenden Künsten sowie interdisziplinären ästhetischen Interventionen im öffentlichen Raum entstanden. 250 Künstler, Wissenschaftler und Kulturpolitiker aus dem In- und Ausland beteiligten sich an diesem Symposium, das 2015 in Berlin stattfand. Im Zentrum standen Fragen nach den notwendigen politischen Rahmenbedingungen und der wachsenden ästhetischen Vielfalt dieser Kunstsparte sowie nach den Wechselbeziehungen zwischen den Veränderungsprozessen in den Städten, dem ländlichen Raum und den Künsten. Mit Beiträgen u. a. von Hilke Berger, Matthias Däumer, Walter Grasskamp, Thomas Kaestle, Heinz Schütz, Frauke Surmann, Harald Welzer und Georg Winter.

Jan Stanislaw Witkiewicz
Rudolf Nurejew
Die Biographie
150 S., br., € 16,00
978-3-95749-068-1
"Rudolf Nurejew“ erzählt die Geschichte des berühmtesten Balletttänzers der Welt. Geboren 1938 in Sibirien, er absolvierte noch mit 17 Jahren die renommierte Staatliche Choreografie-Schule Leningrad (heute: Waganowa-Ballettschule). Während einer Tournee 1961 in Paris beantragte er Asyl in Frankreich. Mit seinen Choreografien hat er viele klassische Ballettwerke wie „Nussknacker“, „Don Quijote“ und „Schwanensee“ wiederbelebt und in die Moderne fortgeschrieben. Er machte den männlichen Rollenpart gleichberechtigt zu dem der Ballerina und tanzte mit den berühmtesten Tänzerinnen des 20. Jahrhunderts. Rudolf Nurejew war bis zu seinem frühen Tod 1993 ein leidenschaftlicher Mensch und ist bis heute eine unvergleichliche Ikone des Balletttanzes.
„Was für eine Urkraft war Rudolf Nurejew, was für ein Ereignis. Er war und ist eigentlich bis heute ein Star. Er war besessen, besessen von Tanz, Theater. (…) Sein anspruchsvoller Arbeitsstil, der wie er selbst legendär war, wirkte sich auf die ganze Generation der Tänzerinnen und Tänzer aus, sowohl auf der Bühne als auch in seiner Intendantenzeit im Ballett-
ensemble der Pariser Oper. Ich persönlich bewundere Rudolf Nurejew für seinen starken Charakter, Ausstrahlung und die enorme Energie.“ (Aus dem Vorwort von V. Malakhov)

Woods of Birnam
Searching for William
Shakespeare-Songbook auf 2 CDs
Hochwertiges Deluxe-Album mit exklusiven Tracks: Englisch, Deutsch
56 S., geb., € 24,90
978-3-95749-106-0
Searching for William von Christian Friedel und seiner Band Woods of Birnam hatte im Dezember 2016 am Staatsschauspiel Dresden Premiere. Der Abend ist eine Mischung aus Konzert und Theater, Installation und Hörspiel auf den Spuren Shakespeares. Im Mittelpunkt steht die Experimentierfreude, altes Englisch mit moderner Popmusik zu verbinden. Sänger und Schau­spieler Christian Friedel widmet sich neben den Songs auch Monologen und Texten aus verschiedenen Stücken Shakespeares. Hamlet und Macbeth kommen ebenso zu Wort wie Hexen, Geister und Narren aus der Welt des berühmten Theaterdichters. Ein Abend mit überraschenden Blicken und ungewöhnlichen Atmosphären. Schauspieler und Musiker Christian Friedel (bekannt aus den Filmen Elser und Das weiße Band) und vier Musiker der Band Polarkreis 18 geben seit Juni 2011 den Woods of Birnam Gestalt und musikalische Fülle. Sie haben zur Inszenierung von Shakespeares Hamlet am Staatsschau­spiel Dresden (Regie Roger Vontobel) die Musik komponiert und sind Teil des Bühnenensembles. Zur Namenswahl angeregt wurde das Quintett von Shakespeares Macbeth – der gleichnamige Tyrann hält in ebendiesen Wäldern seinen Schlussmonolog und stirbt.
Woods of Birnam - A Fairy Song (Official Video)

Willkommen Anderswo - sich spielend begegnen
Theaterarbeiten mit Einheimischen und Geflüchteten
256 S., br., € 18,00
978-3-95749-118-3
Zum ersten Mal in der Bundesrepublik überhaupt fand im Mai 2017 ein Festival in der Stadt Bautzen statt, das Theaterarbeiten mit geflüchteten und einheimischen Jugendlichen zeigt. Das wegweisende Unternehmen des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters an einem Ort, der in der Vergangenheit wegen fremdenfeindlicher Aktionen in die Schlagzeilen geraten war, stellt Projekte von renommierten Theaterhäusern wie den Münchner Kammerspielen, dem Maxim Gorki Theater Berlin und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg vor. Die Produktionen wurden von Workshops und einem Kolloquium begleitet, das Studierende der Leipziger Theaterwissenschaft veranstalteten. Im Fokus steht die Frage, wie das Zusammenleben mit und unter Fremden durch Theater befördert werden kann. Der Band dokumentiert die acht Aufführungen des Festivals in ihrem Entstehungsprozess und verdichtet sie zu exemplarischen Modellen der Theaterarbeit für eine künftige transkulturelle Gesellschaft: „Von Bautzen ausgehend will ‚Willkommen anderswo - sich spielend begegnen‘ zeigen, wie Integration von Geflüchteten und Verständnis zwischen unterschiedlichen Kulturen mit Hilfe von Theater befördert, ja erzeugt werden kann. Alle Theater, so auch das Bautzener, sind naturgemäß Orte der kulturellen Selbstbestimmung, der Aufklärung und des Dialogs. Unser Projekt will Geflüchtete und Einheimische - Jugendliche unterschiedlichster Nationen und Kulturen wie Deutsche, Afghanen, Sorben, Syrer oder Türken - mit theatralischen Mitteln animieren, etwas von sich und ihrer Kultur zu erzählen.“ Lutz Hillmann, Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters


Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt
174 S., br., € 16,00
978-3-95749-080-3
Das Doppelprojekt „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ nach Aischylos und Elfriede Jelinek hatte im Herbst 2015 am Schauspiel Leipzig Premiere. 2500 Jahre umspannen diese beiden Texte - und sind so aktuell, wie Theater selten sein kann. Begleitet wurde jede Aufführung von einem Nachgespräch, in denen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Kirche und Verwaltung verschiedenste Aspekte aus dem Themenkomplex „Migration und Asyl“ vertieften, vom Asylverfahren in Sachsen bis zum Bild des Fremden in der Kunst. Zu Gast waren u. a. der Angstforscher Prof. Borwin Bandelow, der Kunsthistoriker Prof. Frank Zöllner, der Migrationsforscher Prof. Helmut Bade, der Beauftragte für Kirchenasyl der Evangelischen Landeskirche Sachsen, Albrecht Engelmann, sowie die Leiterin des Sozialamtes Leipzig, Martina Kador-Probst. Die Gespräche wurden moderiert von Dr. Jens Bisky, Redakteur im Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“. Es sind Expertengespräche aus einem dreiviertel Jahr, in dem sich Deutschland und Europa nachhaltig verändert haben.

70 Jahre Zukunft
Theater der Jungen Welt Leipzig
180 S., zahlr. Abb., geb., € 15,00
978-3-95749-075-9
Im November 1946 wurde in Leipzig das erste feste städtische Kinder- und Jugendtheater Deutschlands gegründet: das Theater der Jungen Welt. Für Generationen von Leipzigern war und ist der Besuch im Theater der Jungen Welt das erste Theatererlebnis überhaupt. Dieses Buch porträtiert in Wort und Bild die wechselvolle Geschichte des Theaters von den Anfängen bis zur Gegenwart: die Schwierigkeiten der Gründerjahre, die DDR-Zeit als Teil des Leipziger Theaterkombinats und Neuaufbrüche nach der Wende. Seit 2002 wird das Theater von Jürgen Zielinski geleitet, der es mit zeitgenössischen Themen und Formen an die Spitze des deutschen Kinder- und Jugendtheaters gebracht hat. Sein Ensemble überschreitet ästhetische Grenzen, setzt offensiv auf neue Stoffe, vielfältige Regiehandschriften und entwirft als innovatives Theater für Kinder und Jugendliche Visionen für die Zukunft. Vitales Theater für alle in einer vitalen Stadt.

Udo Lindenberg / Thomas Brussig / Michel Gaissmayer
Sonderzug nach Pankow
48 S., br., € 5,00
978-3-942449-41-0
Udo Lindenberg hat den Traum von der Überwindung der deutschen Teilung immer aufrechterhalten; er suchte das Gespräch mit der Staatsführung der DDR ebenso wie die Begegnung mit seinen zahlreichen Fans. 1983 durfte er in Ost-Berlin auftreten; von der Staatssicherheit minutiös überwacht, spielte er im Palast der Republik vor FDJ-Publikum und sprach sich vor live übertragendem DDR-Fernsehen entschieden gegen die Stationierung von Raketen auf West- wie Ost-Seite aus. Die für das folgende Jahr zugesagte Tournee durch die DDR wurde ohne Angabe von Gründen abgesagt. Im Januar 2011 feierte sein Musical „Hinterm Horizont" in Berlin Weltpremiere - die Story basiert auf der Geschichte mit dem „Mädchen aus Ost-Berlin". Das Buch zum Musical stammt von Thomas Brussig, Autor zahlreicher Romane und Drehbücher, darunter dem zu Leander Haußmanns „Sonnenallee". Mit ihm und Michel Gaißmayer, der Udo Lindenberg als persönlicher Unterhändler in allen deutsch-deutschen Belangen zur Seite stand, sprach Udo Lindenberg auf Schloss Neuhardenberg über seine Hoffnungen, Enttäuschungen und Perspektiven des geteilten und vereinigten Deutschlands. Es moderierte Bernd Kauffmann, Generalbevollmächtigter der Stiftung Schloss Neuhardenberg.

Moldova Camping
Republik Moldau - Kunst, Theater und getrockneter Fisch
Herausgegeben von Isabel Raabe und Franziska Sauerbrey mit Beiträgen von Vitali Ciobanu, Tanja Dückers,
Lilia Dragneva, Nicoleta Esinencu, Stefan Rusu, Ines Kappert und Marlen Martin
160 S., br., € 16,00
978-3-940737-76-2
Wo liegt die Republik Moldau? Wer sind die Moldauer und was hat es mit Transnistrien auf sich? Welche Themen beschäftigen moldauische Künstler und unter welchen Voraussetzungen arbeiten sie? „Moldava Camping“ nimmt uns mit auf die Reise in ein unbekanntes Land mitten in Europa, wirft einen Blick auf Kunst und Kultur und stellt uns einige seiner Künstler vor, beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse und zeigt uns die Kuriositäten der moldauischen Alltagskultur. Die Texte und Fotografien des Bandes sind im Rahmen des gleichnamigen Festivals entstanden, das im Juni 2008 in Berlin, Braunschweig, Jasi und Bukarest zu sehen war, und Theater, szenische Lesungen, Performances und Vorträge zu und aus der Republik Moldau präsentierte.

Josep M. Benet i Jornet, Jordi Casanovas, Lluïsa Cunillé, Albert Mestres, Pau Miró und Enric Nolla.
Neue Theaterstücke aus Katalonien
300 S., br., € 20,00
978-3-940737-93-9
Lange Zeit hat sich das katalanische Theater nur gemausert, jetzt blüht es sogar und findet international Anerkennung. Über dreißig Jahre - seit Francos Tod 1975 - suchte das katalanische Theater, mit seiner Hauptstadt Barcelona, nach neuen Wegen, besann sich zwischendurch auf seine Tradition des visuellen Theaters, ohne sich darauf auszuruhen. Neben vielen neu gegründeten Theaterkollektiven, erfolgreichen Regisseuren, einem katalanischen Nationaltheater und Opernhaus finden endlich auch die Autoren ihre Sprache wieder. Viele junge, vielversprechende Autoren gehen aus „L‘Obrador“, einer internationalen Dramaturgiewerkstatt, hervor, so auch die meisten der in diesem Dialogband präsentierten Dramatiker.

¡Adelante!
Iberoamerikanisches Theater im Umbruch / Teatro Iberoamericano en tiempos de cambio
152 S., zahlr. Abb., geb., € 20,00
978-3-95749-098-8
¡Adelante! - Vorwärts! hieß es im Februar 2017, als das Theater und Orchester Heidelberg zur Plattform für junge Theatermacherinnen und -macher aus Chile, Kuba, Argentinien, Kolumbien, Mexiko, Brasilien, Peru, Uruguay, Costa Rica und Spanien wurde, die mit ihren Inszenierungen auf die sozialen und gesellschaftlichen Probleme ihrer Länder reagieren und die Gegensätze und Potenziale Iberoamerikas mit künstlerischen Mitteln reflektieren. 

Thomas Wieck
Regie: Herbert König
Versuch über die Kunst des Inszenierens in der DDR
200 Seiten, br., € 18,00
978-3-95749-198-5
Der Theaterregisseur Herbert König war ein Ausnahmekünstler. Als Quereinsteiger begann er seine Theaterkarriere und war, sofern die staatliche Zensur dies zuließ, an verschiedenen Bühnen der DDR tätig, u.a. - als Weggefährte von Frank Castorf - in Anklam, bis ihm nur die Ausreise in den Westen blieb. Seine radikale Theatersprache wurde als Verstörung wahrgenommen. Königs Weg zur Bühne und seine Arbeiten in der DDR der 1970er und 1980er Jahre zeichnet Thomas Wieck genau, anschaulich und engagiert nach. Ergänzt wird diese theatergeschichtliche Betrachtung durch zahlreiche Kritiken, bisher unveröffentlichtes Archivmaterial, eindrucksvolle Fotografien sowie ein Inszenierungsverzeichnis. Das Buch geht weit über eine biografische Betrachtung hinaus und nimmt eines der wichtigsten Kapitel deutscher Bühnengeschichte in den Blick: jene zehn Jahre in der DDR, in der einige radikale Theatermacher - neben König besonders B. K. Tragelehn, Einar Schleef und Jürgen Gosch - ernst mit dem Theater machen wollten und die Emanzipation von Theaterkunst und -betrieb von der reglementierenden Staatlichkeit anstrebten.

Frank Raddatz
Der Demetriusplan oder wie sich Heiner Müller den Brechtthron erschlich
240 S., br., € 18,00
978-3-940737-70-0
Kaum ein Kommentar oder Interview, in dem Heiner Müller keine Brechtbezüge hergestellt hat: Seine Ambition, als genuiner Brechtnachfolger in die Theatergeschichte einzugehen, ist offensichtlich. Aber lässt sich Müllers Theater- und Kunstbegriff tatsächlich mit den Grundlagen des Epischen Theaters vereinbaren? Und erwächst seine artistische Programmatik in den 70er Jahren nicht gerade aus der von Brecht bekämpften Rauschästhetik? Raddatz verfolgt Müllers Versuch, sich in Zeiten, als die Prämissen der beiden Dramatiker konträr gegeneinander verliefen, Brechts Königsmantel überzustreifen. Ein Versuch, der genau in jenem Moment scheitern musste, als der Müllers écriture zu Grunde liegende Schreibdrang nachließ und er zu dem von ihm bis dahin als austauschbar bekämpften dramatischen Modell seines Vorgängers heimgekehrt ist.

Stephan Suschke
Müller macht Theater
10 Inszenierungen und ein Epilog
280 S., br., € 12,00
978-3-934344-31-0
Im November 1980 fand in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz vor achtzig Leuten eine fast unbeachtete Premiere statt. Regisseur war, zum ersten Mal, Heiner Müller, ein Dichter, der bis dahin in beiden Teilen Deutschlands vor allem durch seine Stücke bekannt war. Das Buch zeichnet diese Theaterarbeiten Heiner Müllers nach. Es versteht sich vor allem als Werkstattbericht, der seine Authentizität durch die Dokumentation der Auseinandersetzungen innerhalb des Regieteams und eine große Zahl von Gesprächen erhält, die der Autor mit Schauspielern und Bühnenbildnern geführt hat.
Kalkfell Eins
160 S., br., € 4,00
ISSN 0040-5418
Kalkfell Zwei
160 S., br., € 14,50
978-3-934344-33-4
„Ein Arbeitsbuch für Heiner Müller", lautete vor acht Jahren der Untertitel zu KALKFELL (EINS). Das war es wohl eher nicht: Es war ein Buch der Trauer, der Erinnerung, ein Freundschaftsbuch und vielleicht auch eine Liebesgeschichte. Wir hatten uns dazu bekannt. Ein Jahr später wollte oder konnte noch niemand diesen Bann brechen. Es musste Zeit vergehen. Dann, im Januar 2004, konnte dieser Anspruch, sich arbeitend Heiner Müller zu stellen, seinen Text in den Wirkungen auch kritisch zu befragen, wenigstens als Selbstanforderung formuliert werden. Das nimmt den Ton anhaltender Nähe nicht zurück - im Gegenteil. Er ist anwesend in allen Wortmeldungen, in allen Bildern dieses Bandes. Verbunden bleibt er Heiner Müller im Gedenken. Einige seiner letzten Aufzeichnungen - NACH DEM ENDE DER HANDSCHRIFT - sind dem Ganzen vorangestellt als Fragmente eines Werkes, dessen Strahlkraft Bestand hat und sich vervielfältigt zeigt in den Arbeiten derer, die ihm nachfolgen.
Theater der Zeit Spezial:
 
Frankreich
Zweisprachig  deutsch / französisch
52 S., br., € 8,00
ISSN 0040-5418
Zeitschr.TdZ - Jahrgang 2017 / Heft 10
Schweiz
deutsch / französisch / italienisch
56 S., br., € 8,00
ISSN 0040-5418
Zeitschr.TdZ - Jahrgang 2016 / Heft 04
China
Zweisprachig  deutsch /englisch
56 S., br., € 3,00
ISSN 0040-5418
Zeitschr.TdZ - Jahrgang 2015 /Heft 12



Ein Castorf-Roman?

Schindhelm, Michael
Letzter Vorhang
256 S., br., € 19,50
978-3-95749-111-4
Michael Schindhelm erzählt die Geschichte des Matthias Pollack, Chefdramaturg am Berliner Liebknecht-Theater, das nach 25 Jahren als das Nonplusultra des deutschen Theaters nun zur Beute eines kosmopolitischen Kulturmanagers werden soll. Was wie eine Allegorie auf die Gegenwart der Berliner Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz erscheint, wird mehr und mehr zur beklemmenden Einsicht in die Selbstentfremdung des Protagonisten. Pollack, Ende fünfzig, Sohn Ostberliner Intellektueller, gerade von seiner jungen Freundin verlassen, ist auf dem Weg zur 463. Vorstellung von „Einer flog über das Kuckucksnest“: Entstanden im Herbst 1989 als Abrechnung mit der Staatswillkür der DDR, dann transformiert in eine Attacke auf die Zumutungen des Kapitalismus, soll diese Inszenierung, die den Ruhm des Liebknecht begründet hat, heute in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters zum letzten Mal gespielt werden. Niemand kann vorhersehen, was an diesem Abend geschehen wird.

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